Sabine Brütting. Was macht der Krebs mit uns?

Transkript

1 1 Sabine Brütting Was macht der Krebs mit uns?

2 3 Sabine Brütting Was macht der Krebs mit uns? Kindern die Krankheit ihrer Eltern erklären wird im Auftrag der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) herausgegeben von Barbara Eckey, Karin Jacob und Uwe Britten

3 4 Sabine Brütting Was macht der Krebs mit uns? Kindern die Krankheit ihrer Eltern erklären 1. Auflage 2011 ISBN-Print ISBN-PDF Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Wenn Sie Erfahrungsberichte und fundierte Ratgeber zur Gesundheit suchen, besuchen Sie unsere Homepage: BALANCE buch + medien verlag, Bonn 2011 Der BALANCE buch + medien verlag ist ein Imprint der Psychiatrie Verlag GmbH, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne Zustimmung des Verlages vervielfältigt, digitalisiert oder verbreitet werden. Lektorat: Uwe Britten, textprojekte, Geisfeld Umschlagkonzeption: GRAFIKSCHMITZ, Köln, unter Verwendung eines Fotos von P. Losevsky/adpic.de Typografie: Iga Bielejec, Nierstein Satz: BALANCE buch + medien verlag Druck und Bindung: Kösel, Krugzell ( Zum Schutz von Umwelt und Ressourcen wurde für dieses Buch FSC-zertifiziertes Papier verwendet.

4 Vorbemerkung 9 5 Sensible Eltern 11 Mutige Eltern 15 Das erste Gespräch 18 Ehrlichkeit im Hinblick auf die Prognose 24 Wenn Eltern Gefühle zeigen 27 Erklären, was Krebs ist 30 Erklärungen zu Therapie und Nebenwirkungen 34 Verständnis in Kindergarten und Schule 45 Veränderungen im Alltag der Familie 51 Hilfe annehmen 54»Normalität«sichern 58»Krebsfreie Zonen«Spaß haben mit Freunden 66 Offenheit auch bei Erwartungen 69

5 6 Auf die seelische Not der Kinder reagieren 74 Umgang mit Wut und Schuldgefühlen 78 Mut zum Reden 82 Pubertierende Jugendliche 88 Freunde, die mitfühlen und verstehen 93 Ehrlichkeit auch nach überstandener Krankheit 97 Umgang mit dem veränderten Körper 101 Weiterhin sorgende Eltern 104 Viel gemeinsame Zeit verbringen 107 Wenn Eltern schwierig werden und sich verändern 112 Getrennt lebende Eltern 118 Wenn Veränderungen unvermeidlich sind 120 Zeit für den Abschied 128 Sagen, was zu sagen ist 132 Nähe»tanken«135 Bewusst Abschied nehmen 138

6 Schlussbemerkung Dank 156 Anhang 157 Beratungsangebote für Kinder 157 Hilfreiche Adressen 159 Literatur 166

7 Vorbemerkung 9 In jeder dritten Familie, in der ein Elternteil an Krebs erkrankt, leben minderjährige Kinder. Laut Aussage des Robert-Koch- Instituts werden in Deutschland jährlich bis Kinder neu mit der Situation konfrontiert, dass ein Elternteil die Diagnose»Krebs«erhält. Die durch die Krebserkrankung eines Elternteils entstehenden Belastungen für die betroffenen Kinder werden gleichwohl häufig unterschätzt, ihre seelische Not wird»übersehen«. Die Aufmerksamkeit, das Mitgefühl und die Unterstützung von Familienmitgliedern und Freunden gelten in erster Linie den erkrankten Erwachsenen. Doch die Auswirkungen einer Krebserkrankung betreffen die ganze Familie. Die Entwicklung vieler Kinder wird durch ein solches einschneidendes Lebensereignis in der Familie wesentlich beeinflusst und kann zu nachhaltigen Beeinträchtigungen führen. Häufig besteht bei Eltern eine große Unsicherheit, wie viele Informationen über die Erkrankung ihre Kinder wirklich benötigen und was ihnen hilft, mit dieser schwierigen Familiensituation umzugehen. Ich möchte dazu ermutigen, das sei schon an dieser Stelle gesagt, mit Kindern offen über die Erkrankung zu reden. Kinder krebskranker Eltern haben große Sorgen und Ängste, und ich gebe Anregungen, wie Erwachsene Kinder während der Krebserkrankung unterstützen können. Viele eindrückliche Beispiele (Namen und Familienumstände sind verändert, elterliche Genehmigungen für die Veröffentlichung der Texte der Kinder und Jugendlichen liegen vor) in diesem Buch sollen vermitteln, wie der Alltag der Kinder in Familien aussieht, in denen ein Elternteil an Krebs erkrankt ist. Mein Text wird durch eigene Beiträge von Kindern und Jugendlichen

8 10 ergänzt, die ihre Erfahrungen während der Krebserkrankung eines Elternteils schildern und einen tiefen Einblick in ihre Gefühlswelt gewähren. In ihren Beiträgen wird besonders deutlich, was sich Kinder krebskranker Eltern wünschen und was sie als hilfreiche Unterstützung empfinden. Wie ein roter Faden zieht sich durch alle Texte der Wunsch nach mehr Kommunikation innerhalb der Familie. Beim Aufbau des Buches habe ich mich am Verlauf der Krebserkrankung orientiert. Wohl wissend, dass viele Kranke den Krebs»besiegen«, habe ich dennoch ein Kapitel dem Thema»Abschied«gewidmet. Frankfurt, im Juli 2011 Sabine Brütting