Auslandssemester an der QUT (Queensland University of Technology) Juli 2013 November Stefan Wehinger. Universität Stuttgart

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1 Auslandssemester an der QUT (Queensland University of Technology) Juli 2013 November 2013 Stefan Wehinger Universität Stuttgart M.Sc. Maschinenbau Fachsemester: 1

2 Vorbereitungen Die Vorbereitungen für mein Auslandssemester fingen schon über ein Jahr vor eigentlichen Semesterbeginn in Brisbane statt. Zuerst sollte man wissen, dass man überhaupt ins Ausland will. Danach muss man sich überlegen in welches Land man will. Für mich war schnell klar, dass ich nach Australien wollte. Ein Land mit Menschen, über die man immer nur nettes hört. Ein Land, das weit von Deutschland weg ist und ein Land, das Englisch als Muttersprache hat. Schon schwerer war es dagegen sich für eine Stadt bzw. eine Universität zu entscheiden. Die Auswahl von 7 oder 8 Partner-Universitäten macht die Entscheidung nicht gerade einfacher. Im Nachhinein war die Entscheidung nach Brisbane zu gehen aber gold richtig. Danach gibt es einige Hürden, die man zu nehmen hat. Kümmert man sich aber rechtzeitig darum, sind diese gut zu bewältigen. TOEFLE oder IELTS Test, Motivationsschreiben, Empfehlungsschreiben und Stipendien sind wohl die zeitintensivsten Dinge. Die Sache mit dem Visum ist recht schnell abgehackt und es dauerte bei mir nur einen Tag bis ich mein Visum bekam. Was man nicht unterschätzen sollte sind die Kosten, die auf einen zukommen. Verglichen mit Deutschland ist Australien etwas teurer, vor allem die Mieten, das Reisen und das alltägliche Leben leert den Geldbeutel schneller als einem lieb ist. Wohnungssuche und andere wichtigen Dinge Ich habe insgesamt recht lange gebraucht, um eine gute Wohnung zu finden, da ich eine Woche vor Semesterbeginn angereist war und somit viele Wohnungen bereits vermietet waren. Am besten ist es, wenn man sich zunächst für 5-7 Tage im Hostel einquartiert, wobei sich dies meistens auch leicht verlängern lässt. Studentenwohnheime sind im Vergleich zu deutschen Studentenwohnheimen relativ teuer, etwa 140 Euro die Woche (210 AUD, je nach Wechselkurs). Wobei man sagen muss, dass das Wohnen in Australien allgemein teuer ist. Im Monat sollte man daher schon mit Euro rechnen, je nach Lage und Komfort. Ich selbst habe in einem großen Haus mit ca. 20 Studenten aus aller Welt gewohnt, Belgier, Norweger, Engländer, Dänen und Deutschen. Man muss aber für sich selbst wissen, ob man nun in einem Haus mit 20 oder nur 4 Studenten leben möchte. Beides hat sicher seine

3 Vorteile, aber mit 20, in meinem Fall Austauschstudenten, die alle die gleichen oder ähnlichen Interessen in ihrer Zeit in Australien verfolgen, hat man immer was vor. Um ein Zimmer zu mieten benötigt man eine australische Bankverbindung. Hierfür habe ich mir ein kostenloses Konto bei der Commonwealth Bank einrichten lassen. Für euren Handytarif kann ich Amaysim empfehlen. Vorteil dabei ist, dass man hier per prepaid bezahlen kann und somit auch am Ende eures Aufenthalts keine Kündigung notwendig ist. Die erste Woche vor dem Vorlesungsbeginn nennt sich Orientation Week (O- Week), in der man verschiedene Informationsveranstaltungen besuchen kann. Während dieser Woche findet für die Austauschstudenten eine Veranstaltung mit allgemeinen Informationen zum Studieren und Leben in Brisbane statt. Daher würde ich auf jeden Fall empfehlen diese Woche mitzunehmen. Studium und Kurse Bevor man sich ins Auslandssemester begibt, macht man sich natürlich auch Gedanken über die Fächer, die man belegen will. Die QUT heißt zwar University of Technology, aber sie bietet auch ein großes Angebot an Business Kursen, falls man eben nicht aus einem Ingenieursstudiengang kommt oder man sich im Auslandssemester etwas in eine andere Richtung weiterbilden möchte. Ich selbst hatte im Businessbereich Project Finance gewählt, was man sich in Stuttgart als Schlüsselqualifikation anrechnen lassen kann. Ansonsten sollte man vorher mit den Professorten abklären, ob Sie Fächer anerkennen. Auch wenn man die Fächer schon vor Semesterbeginn anmelden muss, so ist es kein Problem diese noch in den ersten Wochen an der QUT umzuwählen. Die Kurse bestehen meistens aus einem Vorlesungsteil und einem Tutorium, in welchem man nochmals den in der Vorlesung besprochenen Stoff durchgeht und mit Übungen vertieft. In allen Modulen mussten wir mindestens eine Hausarbeit während dem Semester schreiben, oft sind auch Midterms (Zwischenprüfungen nach der Hälfte des Semesters) zu absolvieren. Die Hausarbeiten nehmen zwar sehr viel Zeit in Anspruch, aber man hat den Vorteil, dass teilweise keine Klausuren mehr am Semesterende geschrieben werden müssen und falls doch, werden diese nur noch zu 25-50% gewichtet. Man hat

4 also unter dem Semester zwangsläufig etwas mehr zu tun, dagegen ist die Prüfungsphase auch nicht mehr so stressig. QUT, Campus, Sport Die QUT ist aufgeteilt in den Campus Gardens Point (Downtown, direkt neben einem botanischen Garten) und Kelvin Grove Campus, verbunden durch eine alle 10-15min fahrende Buslinie. Meine Kurse und auch die meisten ingenieurslastigen Kurse finden in Gardens Point statt. Der Campus ist schön angelegt, modern eingerichtet und sogar Vögel aus dem botanischen Garten kann man hin und wieder auf dem Campus rumlaufen sehen. Die Universität hat neben mehreren großen Bibliotheken und Computerräumen auch einige Cafes, einen Foodcourt, ein Schwimmbad, sowie die Guild Bar, eine Bar für die Studenten, in der man mit das günstigste Bier in der Stadt bekommt. Dazu sind viele fachspezifische Räume 24h offen. Das Sportangebot ist bei weitem nicht so groß wie an der Uni Stuttgart und wird meistens auch nicht von der Uni angeboten, sondern von Sportvereinen in Brisbane. Was ich empfehlen würde ist, probiert einfach ein oder zwei Sportarten aus, die ihr in Stuttgart vielleicht nicht zur Verfügung habt. Wie Segeln oder Klettern, dass in Brisbane an Klippen gleich gegenüber der QUT statt findet. Ausflüge Die nächsten schönen Strände sind an der Goldcoast und der Sunshine Coast, welche man in 1-3 h mit Hilfe von öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht. Hat man ein Auto zur Hand ist man ein gutes Stück schneller. Leider hat Brisbane selbst keinen richtigen Strand, die Küste ist etwa 30 min entfernt und ideal für Segler und Kite-Surfer. Neben den Stränden gibt es auch jede Menge National Parks, die man sich an einem Wochenende oder an einem Tagestrip anschauen kann. Dazu gehören u.a. der Lamington NP und der Springbrook NP, die man allerdings nur mit dem Auto erreichen kann. Vor Brisbanes Küste liegen die Inseln Stradbrook und Moreton Island, beide mit einer Fähre erreichbar und beide einen Ausflug wert. Hat man ein längeres Wochenende zur Verfügung sollte man auf jeden Fall Fraser Island besuchen. Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt. Am besten ist es sich mit ein paar Freunden ein Jeep zu mieten

5 und die Insel selbst zu erkunden. Es ist nicht viel teurer als geführten Touren teilzunehmen und tausend Mal besser. Man übernachtet im Zelt gleich am Meer, kann fischen und in einigen Seen schwimmen. Da es vor der Küste Haie gibt, sollte man dort eher nicht schwimmen. Das Beste am Trip ist aber das Jeep fahren, was zu meinen Highlights zählte. Fazit Brisbane hat fast immer schönes Wetter. Als ich im australischen Winter ankam, hatte es C. Von Brisbane aus kann man so viel unternehmen, viele Ausflugsziele sind leicht und schnell zu erreichen. Die QUT kümmert sich gut um die Studenten. Vielleicht kennt man Brisbane als Deutscher nicht so gut, da es keine großen Sehenswürdigkeiten oder Event hat. Was ich aber sagen kann ist, dass man hier einfach super leben kann, es mangelt an nichts. Die Leute haben eine etwas andere Lebenseinstellung als die Deutschen. Sie sind nett, offen und hilfsbereit. Was mich immer gefreut hat war zum Beispiel, dass der Busfahrer einen gegrüßt hat und man sich nach der Fahrt auch bei ihm bedankte, dass man mitgenommen wurde.