Screening zur Prävention von transfusionsübertragenen viralen Infektionen
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- Sebastian Melsbach
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1 Screening zur Prävention von transfusionsübertragenen viralen Infektionen Christoph Niederhauser CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
2 Topics Sicherheit von Blutprodukten bezüglich Infektionserregern Gesetzliche Vorgaben in der Schweiz Geschichtliche Entwicklung von infektiologischen Screening Tests Verbleibendes Restrisiko Neue Käfer am Horizont CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
3 Grundpfeiler der Sicherheit von Blutprodukten Testung Fragebogen Dokumentation Blutspender CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
4 Obligatorisch durchzuführende, serologische Tests für die Infektionsmarker HBs-Antigen Anti-HCV Anti-HIV 1/2 anti-treponema pallidum ALAT Serothek HI-Virus T. pallidum CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
5 Obligatorisch durchzuführende, molekularbiologische Tests für die Infektionsmarker HCV NAT obligatorisch seit Juli 1999 (Bundesamt für Gesundheit) minimale Nachweisgrenze in der Einzelspende IU/ml HIV-1 NAT obligatorisch seit März 2002 (BSD SRK) und seit September 2004 (Swissmedic) minimale Nachweisgrenze in der Einzelspende IU/ml HBV NAT obligatorisch seit September 2009 (BSD SRK) minimale Nachweisgrenze in der Einzelspende 25 IU/ml CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
6 Einführung verschiedener Marker zur Testung von Blutprodukten HBV NAT Anti-T. cruzi HCV & HIV NAT HCV Ag Anti-HCV Syphilis 1938 HBsAg ALAT Anti-HBc Anti-CMV Anti-HIV Anti-HTLV & weitere Marker, Landes- oder Regionenspezifisch: Malaria Leishmania Dengue Babesia Etc CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
7 Abnehmendes Risiko von transfusionsassozierten Hepatitiden % of Recipients Infected HCV HBV All volunteer donors 1 st gen HBsAg 2 nd gen HBsAg Donor Screening for HIV Risk Factors 3 rd gen HBsAg Adapted from HJ Alter by M. Busch Year Anti-HIV ALT/Anti-HBc Anti-HCV 4 th gen HBsAg HCV RNA HBV DNA CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
8 Entwicklung der Empfindlichkeit am Beispiel HCV 5 3 Translation Strukturproteine Nicht-Strukturproteine C E1 E2 NS2 NS3 NS4 NS5 Spaltung (Proteasen) C E1 E2? NS2 NS3 4A 4B NS5A NS5B p21 gp31 gp70 p7 p23 p70 p8 p27 p58 p68 C22 PCR-Ziel C33 C100 NS5 TMA-Ziel CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
9 Entwicklung der Tests am Beispiel HCV 1. Generationstests 2. Generationstests 3. Generationstests 4. Generationstests 5. Generationstests Serologische Tests NAT CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
10 10 Jahre Entwicklung der NAT (1997 bis 2007) Foto M. Schmidt CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
11 Entwicklung der Sensitivität der NAT Systeme im BSD Bern (1999 bis 2007) Start 1999: PCR (Polymerase chain reaction) als Verfahren Ein Test pro Erreger (Virus) Minipools von 48 Spenden Extraktionsvolumen variieren (Einfluss auf Sensitivität) - Nachweisgrenzen (ab 1999) HCV: IU/ml - (48er Minipools) (ab 2002) HIV-1: 7680 IU/ml Testung ab mit der TMA (Transcription mediated amplification) Multiplexverfahren und Einzelspendentestung positives Screening mit anschliessender Diskrimination (HIV-1, HBV, HCV) Nachweisgrenzen - HIV IU/ml (~14 Kopien/ml) - HBV 7.6 IU/ml (~41 Kopien/ml) - HCV 3.7 IU/ml (~23 Kopien/ml) CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
12 NAT auf der Welt HCV Vox sang: International forum NAT adapted from K. Roth and H. Reesink HIV HBV CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
13 Serologie versus NAT Was hat uns diese neue Technologie im Vergleich zur serologischen Testung gebracht? CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
14 Das diagnostische Fenster mit ID-NAT schließen? Eklipsenphase HIV-1: Doubling Time: ca h unter der Infektiositätsgrenze? Viruslast [geq/ml] Tag 6 Tag 15 Tag 21 RNS HIV-Ag HCV: Doubling Time: ca h Tag 3 Tag 20 infektiös Anti-HIV Tag HCV-RNS Anti-HCV 10 6 HBV: Doubling Time: ca. 2.5 d Tag 8 Tag 24 Tag HBV-DNS HBsAg CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
15 Theoretisch berechnete Restrisiken für HIV, HCV und HBV Theoretisch mögliche Fälle pro Million Spenden HIV HCV HBV Periode HIV: 1: HCV: 1: HBV: 1: CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
16 NAT yields weltweit /schweizweit bis 2009 Marker Total getestete Spenden NAT yields HIV Millionen 211 HIV-1 (CH) 3.4 Millionen 1 HCV 264 Millionen 503 HCV (CH) 5.5 Millionen 2 HBV 56 Millionen 300 HBV (CH) 0.85 Millionen 9 CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
17 HBV Daten (Juli 2007 bis März 2010) getestete Spenden HBV konfirmiert positiv 49 HBsAg positiv HBV NAT positiv 37 HBsAg negativ HBV NAT positiv 8 HBsAg positiv HBV NAT negativ 4 CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
18 HBV Daten (NAT only Fälle) HBV-NAT positive, HBsAg negative Fälle Spenden (55% CH Spenderpopulation) gescreent Fälle WP/OHB HBsAg Viruslast IU/ml Spenderart Serokonstellation 1 WP negativ < 10 IU/ml MS serokonvertiert 2 WP negativ < 10 IU/ml MS serokonvertiert 3 OHB negativ < 10 IU/ml MS anti-hbc, anti-hbs, anti-hbe 4 OHB negativ < 10 IU/ml MS anti-hbc 5 OHB negativ < 10 IU/ml MS anti-hbc, anti-hbs, anti HBe 6 OHB negativ < 10 IU/ml MS anti-hbc, anti-hbs 7 OHB negativ 37 IU/ml MS anti-hbc, anti-hbs, anti-hbe 8 OHB negativ 116 IU/ml MS anti-hbc, anti-hbs WP: window period; OHB: okkulte Hepatitis B; MS Mehrfachspender; Viruslast wurde mit dem Abbott Real time HBV Assay bestimmt. CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
19 Alte Viren neue Mutationen Viren stehen unter einem ständigen Selektionsdruck Viren passen sich rasch ihrer Umgebung an Dies führt zu Änderungen im Bereich der Nukleinsäure (PCR) Ausgehenden von genomischen Änderungen kann sich auch die Oberfläche verändern (Antigen, serologische Test) Tests können plötzlich bestimmte veränderte Viren nicht mehr erkennen CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
20 Neue Käfer Globalisierung von tropischen Krankheiten: Es handelt sich hier um ein kombiniertes Ereignis der hohen Mobilität von Vektoren, Menschen / Tieren und Krankheitserregern. Erreger wie West Nile Virus, Chikungunya Virus, Dengue Virus, Trypanosoma cruzei, etc. CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
21 Transport von Mücken (Aedes/CHIKV) Globaler Warenaustausch Tigermücke Lucky Bamboo Dracaena trees CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
22 Etablierung der Mückenpopulationen CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
23 Gegenmassnahmen in der Schweiz Vorsorgemassnahme gegen Epidemien im Ausland Temporäre Sperre von SpenderInnen für 4 Wochen, welche sich in den entsprechenden Regionen aufgehalten haben Vorsorgemassnahme gegen eine allfällige Epidemie in der Schweiz Entwicklung eines Testsystems, mit dem die CH-SpenderInnen gescreent werden könnten BSD Bern hat ein WNV NAT System auf dem Tigris validiert BSD Bern hat ein in-house NAT System für den Nachweis von CHIKV entwickelt Abklärungen für weitere Erreger laufen CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
24 Wir dürfen uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern müssen weiterhin sehr wachsam bleiben!!!!!!!!!!!! CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
25 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit CNI/2010 Hämovigilanztagung Bern
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