Gemeinsames Lernen in heterogenen Lerngruppen Karin Grube und Renate Plachetka
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- Rudolf Ritter
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1 Gemeinsames Lernen in heterogenen Lerngruppen Karin Grube und Renate Plachetka
2 Gliederung Gemeinsames Lernen in der Sekundarstufe I: Teamteaching ein Gewinn für alle Kinder Voraussetzungen und Gelingensbedingungen Vielfalt der Kinder Organisatorisches Gemeinsames Lernen am gemeinsamen Unterrichtsgegenstand in den Lernbereichen Deutsch, Englisch und Mathe Fächerübergreifendes Arbeiten Tests, Leistungsbewertung und Nachteilsausgleich
3 Gemeinsamer Unterricht hat eine Seit 27 Jahren Förderschwerpunkte: geistige, körperliche und motorische Entwicklung, Sprache, soziale und emotionale Entwicklung, Lernen, Sehen, Hören und Kommunikation (90 von 1350 Kindern) Besonderes Blickfeld: Förderschullehrkräfte lange Tradition
4 Gemeinsames Lernen in der Sekundarstufe I geht! Ergebnis der wissenschaftlichen Untersuchung (Prof. Dumke, Universität Bonn) Die Schulleistungen der Schülerinnen und Schüler ohne Förderbedarf sind mindestens gleichwertig mit denen der Parallelklassen. Der gemeinsame Unterricht schafft günstige Bedingungen für die positive soziale-emotionale Entwicklung aller Schülerinnen und Schüler.
5 Bedingungen: Rahmen der Vielfalt Binnen- und Fachleistungsdifferenzierung Fachunabhängiger Ausgleichsunterricht Begabtenförderung Entwicklungsorientierte Diagnostik zwecks Beratung (Förderunterricht, Schullaufbahn) Ausbildung zu Streitschlichter, Schulsanitäter, Schülerlotsen Schülerfirmen: IGS Kress, Caterigs, Eventigs Individuelle Begabungsförderung (IBF) Abitur nach 12 oder 13 Jahren Wahlpflichtbereich und AGs Kooperationsverträge mit außerschulischen Partnern
6 Bedingungen: Lehrerschaft 137 Lehrerinnen und Lehrer 14 Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen 2 Sozialpädagogen 1 Psychologin: Diagnose, Therapie, Trainings, Beobachtung und Beratung (Unterricht) Schulbegleiter/innen
7 Bedingungen: Tutorenschaft Klassenleitung: 1 Mann und 1 Frau I-Klassen: zusätzlich 1 Sonderpädagoge / Sonderpädagogin konstante Klassenleitung: Klasse möglichst kleine Teams
8 Bedingungen: Doppelbesetzungen - Integrationsklassen - Tutorstunden - Teamteaching
9 Voraussetzungen und Gelingensbedingungen - Gegenseitige Wertschätzung -Begegnung auf Augenhöhe Recht auf Teilhabe -Vielfalt ein Gewinn für alle - Individualisieren und gemeinsames Lernen und Leben -Räume auch zeitliche, Materialpool leicht zugänglich -Doppelbesetzung in (möglichst) allen Fächern durch RegelschullehrerInnen und SonderschullehrerInnen -Ein (möglichst) kleines Lehrerteam in den I-Klassen -Klassenstärke nicht über SchülerInnen, davon 5-6 SchülerInnen mit unterschiedlichen Förderbedarfen -Gleichberechtigtes Zuständigsein aller LehrerInnen für alle SchülerInnen einer Klasse - klare Strukturen und Transparenz -Teilhabe braucht Teilhabe
10 Ein Gewinn für alle Kinder Teamteaching Regelschullehrkräfte Förderschullehrkräfte verschiedene Blickwinkel und Professionen bereichern
11 Die Vielfalt der Kinder erfordert differenzierte Aufgabenstellungen,
12 Vielfalt der Methoden Werkstattarbeit Projektarbeit Fächerübergreifende Unterrichtseinheiten Stationenlernen Wochenplanarbeit, freies Arbeiten Arbeit mit Kompetenzlisten
13 und Vielfalt der Medien Verschiedene Lehrwerke Spielerische Materialien wie: Puzzle, Würfel (-spiele), Buchstabenwürfel oder Plättchen Materialien zur Veranschaulichung Computerprogramme ( Budenberg, Lernwerkstatt )
14 Leichte Sprache Was ist bei leichter Sprache wichtig? Bei leichter Sprache ist wichtig, dass man es gut verstehen kann. Was es heißen soll. Um was es geht. Schön groß geschrieben. Dann verstehen auch Menschen ohne Behinderungen besser um was es geht. Wenn die Sätze einfach geschrieben sind. Aus: Halt! Leichte Sprache, Hrsg. Mensch zuerst e.v.
15 Gemeinsames Lernen bedeutet Lernen am gemeinsamen Unterrichtsgegenstand Gemeinsames Thema gemeinsames Ziel bei unterschiedlichen Lernwegen modifizierte, individuelle Ziele
16 Gleiches Zielunterschiedliche Wege oder unterschiedliche Zielsetzungen Die Orientierung ist das Kind!
17 Englischunterricht für alle! Kennen Sie diese Stimmen? Wozu soll dieser Schüler Englisch lernen? Förderschüler sollen besser Lesen und Schreiben in der deutschen Sprachen lernen? Der Englischunterricht bringt ja doch nichts, sollte lieber die Zeit nutzen und das Einmaleins lernen. Gründe für den Englischunterricht für alle Schülerinnen und Schüler: Hohe Lernmotivation Keine Isolierung/Diskriminierung im Klassenverband, gleiches Recht auf Lernen und Bildung Bezug zur Lebenswirklichkeit, Teilhabe am interkulturellen Leben Positiver Einfluss auf Entwicklung der Persönlichkeit Offenhalten der Schullaufbahn 17
18 Fächerübergreifendes Arbeiten in Deutsch, Technik, FA und GL am Beispiel Balladen Balladen inhaltlich erarbeiten Texte lesen üben Texte auswendig lernen Szenischen Spiel Drehbücher schreiben Figurentheater Einladung schreiben Programmheft erstellen Lyrik und Balladen von Jung und Alt für Alt und Jung
19 Das geht auch: Jahrgangsübergreifende Projekte Erstellen einer Broschüre Von Kindern für Kinder Idee entwickeln Zielgruppe festlegen-neuer 5. Jahrgang Inhalte festlegen Illustrationen überlegen Texte erstellen Texte überarbeiten- PC Texte für die Tonaufnahme lesen üben Texte aufnehmen Zeichnungen anfertigen-einscannen Broschüre vorstellen in der Projektwoche
20 25 Jahre Gemeinsamer Unterricht an der IGS Bonn-Beuel Bleistiftzeichnung einer Schülerin 10.Klasse Erstellen einer digitalen barrierearmen Festschrift
21 Tests, Leistungsbewertung und Nachteilsausgleich
22 Leistungsbewertung Bei zieldifferent zu unterrichtenden Schülerinnen und Schülern gelten die Richtlinien bzw. Empfehlungen des jeweiligen Förderschwerpunktes. (BASS- AO-SF) Bei zielgleich zu unterrichtenden Schülerinnen und Schülern gilt die APO S I 9 Schülerinnen und Schüler mit einer Behinderung, Gemeinsamer Unterricht, Integrative Lerngruppen (1) Soweit es die Behinderung oder ein sonderpädagogischer Förderbedarf einer Schülerin oder eines Schülers erfordert, kann von einzelnen Bestimmungen dieser Verordnung abgewichen werden.
23 Nachteilsausgleich Der zu gewährende Nachteilsausgleich hängt von dem festgestellten Förderschwerpunkt ab: mehr Zeit bei Leistungsüberprüfungen/Tests Text bei Hörverstehensübungen Veränderte Aufgabenstellung Separater Raum Vorheriges Besprechen des Textes
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