Die Schweizerische Nationalbibliothek überliefert Helvetica.
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- Theodor Adolph Kirchner
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1 Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Kultur BAK Schweizerische Nationalbibliothek NB Schweizerische Nationalbibliothek Strategie 2012 bis 2019 Version 2014 Von der Geschäftsleitung der Schweizerischen Nationalbibliothek verabschiedet am Mission Die Schweizerische Nationalbibliothek überliefert Helvetica. Die Schweizerische Nationalbibliothek (NB) sammelt Helvetica, die seit der Gründung des schweizerischen Bundesstaats im Jahr 1848 entstanden sind. Unsere Sammlung umfasst - gedruckte und digitale Publikationen mit einem Bezug zur Schweiz, - ausgewählte Bilddokumente zur Schweiz, ihrer Bevölkerung und ihren Persönlichkeiten, - für die Schweizer Literaturen bedeutsame Nachlässe und Archive ab dem 20. Jahrhundert im Schweizerischen Literaturarchiv. Die NB erhält die Inhalte und die originale Form der ihr anvertrauten Dokumente. Sie erschliesst sie nach anerkannten Standards und stellt sie allen Interessierten zur Verfügung. Sie vernetzt sich national und international mit Institutionen, die einen ähnlichen Auftrag wahrnehmen. Mit dem Centre Dürrenmatt Neuchâtel führt die NB einen Kulturort, der sich dem Bildwerk von Friedrich Dürrenmatt widmet. Im Auftrag der NB sorgt die Schweizer Nationalphonothek für das Sammeln, das Erhalten, das Erschliessen und das Vermitteln von Tondokumenten mit einem Bezug zur Schweiz.
2 Vision Quellen aus der Schweiz für die Welt: jederzeit, überall, für alle. Die Schweizerische Nationalbibliothek ist eine Gedächtnisinstitution der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Gemeinsam mit anderen Bibliotheken, mit den Archiven und Museen in der Schweiz und den anderen Ländern der Welt tragen wir zur Erhaltung des kulturellen Erbes bei. In diesem globalen Netzwerk sorgen wir dafür, dass Texte, Bilder und Tonaufnahmen, die einen Bezug zur Schweiz haben, überliefert werden und weltweit zugänglich sind. Damit ermöglichen wir jeder und jedem Einzelnen, diese Dokumente für die eigenen Bedürfnisse zu nutzen: Wir unterstützen die institutionalisierte Forschung sowie das private Forschen und fördern das Nachdenken darüber, was die Schweiz ausmacht. Zu diesem Zweck unterhalten wir selbst die weltweit bedeutendste Sammlung von Texten zur Schweiz seit 1848 und eine wichtige Bildsammlung zur Kultur und Geschichte des Landes. Die Tonaufnahmen betreut in unserem Auftrag die Schweizer Nationalphonothek. Unsere Sammlungen erweitern wir laufend in Zusammenarbeit mit den Informationsproduzenten. Gedrucktes sammeln wir möglichst vollständig, alles andere in repräsentativer Auswahl. Alle Medien erhalten wir für künftige Generationen in der originalen Form. Die Inhalte stellen wir in einem lesbaren Format zur Verfügung. Den Zugang zu unseren Sammlungen gestalten wir umfassend und einfach. Deshalb erschliessen wir sie und stellen sie frei zur Verfügung, vollständig vor Ort, in Auswahl online. Wichtige Dokumente sind auf verbreiteten Plattformen weltweit zugänglich. Zugangsbeschränkungen können sich aus rechtlichen Verpflichtungen und konservatorischen Notwendigkeiten ergeben. Mit unseren Dienstleistungen unterstützen wir alle Interessierten bei der Nutzung unserer Sammlungen. Wir nehmen an den Fachdiskussionen unter den Gedächtnisinstitutionen und in den Kulturwissenschaften teil und sind selbst ein Ort des Austauschs. Mit unserem Vermittlungsprogramm ermöglichen wir der Bevölkerung, Fragen von heute im Licht der Überlieferung vertieft zu betrachten. Indem wir die Vermittlung auch in den virtuellen Raum hineintragen, vergrössern wir den Kreis der Personen, die an ihrem kulturellen Erbe teilhaben können. Wir erfüllen unsere Aufgabe auf hohem Niveau und setzen unsere Mittel zielgerichtet ein. Wir entwickeln die Fähigkeiten unserer Mitarbeitenden laufend weiter. Periodisch überprüfen wir unsere Strukturen und Prozesse. 2
3 Strategie Unsere Sammlung ist analog. Und sie ist digital. Sie ist schnell zu finden und einfach zu nutzen. Digitale Informationen überwiegen Informationen auf Papier. Diese verschwinden jedoch nicht. Die Welt der Dinge und die Welt der Daten existieren parallel und greifen ineinander. Immer mehr Menschen bewegen sich in beiden Welten. Als Gedächtnisinstitution der Schweizerischen Eidgenossenschaft will die NB dieser Realität gerecht werden. Wir führen unsere Sammlungen auf Papier weiter und bauen die digitalen Sammlungen aus. Wir wenden die Methoden der Papiererhaltung erfolgreich an und beteiligen uns an der Erarbeitung von Verfahren für die Langzeiterhaltung digitaler Inhalte. Wir erschliessen analoge wie digitale Inhalte gemäss internationalen Standards und wirken bei deren Entwicklung mit. Wir stellen unsere Dokumente vor Ort und online zur Verfügung und verleihen ihnen Mehrwert, indem wir sie in relevante Zusammenhänge stellen. Unser Tun dient den Personen, für die unsere Sammlung von Bedeutung ist: Studierenden, Fachleuten und Forschenden der Kulturwissenschaften, vor allem aber der Schweizer Bevölkerung. Unsere Handlungsschwerpunkte für die nächsten Jahre sind: 1. Wir erhalten Zeugnisse der Gegenwart für die Zukunft. 2. Unsere Inhalte sind einfach zu finden und leicht zu benutzen. 3. Wir unterstützen Forschende bei ihrer Arbeit. 4. Wir machen die Schweiz zum Thema. 3
4 Strategisches Handlungsfeld 1 Wir erhalten Zeugnisse der Gegenwart für die Zukunft. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern sammeln wir Helvetica auf allen Trägermedien. Wir garantieren ihre Langzeiterhaltung in der originalen Form und ihre Lesbarkeit. Dabei richten wir uns nach internationalen Standards und beteiligen uns an deren Entwicklung. Die Formen der gedruckten Dokumente sind bekannt. Die Methoden für deren Erhaltung sind weitgehend entwickelt. Die digitale Welt ist demgegenüber sehr dynamisch und wächst stark an. Es tauchen fortwährend neue Formen und Formate mit teilweise sehr kurzem Lebenszyklus auf. Der Aufwand für das Sammeln und das Erhalten ist daher bei digitalen Publikationen wesentlich höher als bei gedruckten. Lösungen für einen zielführenden, aber ressourcenschonenden Umgang mit dem ständigen Wandel sind erst noch zu entwickeln. Ziele bis Wir erweitern unsere Sammlungen laufend und erhalten sie. Für deren Erwerbung und Erhaltung entwickeln wir Leitlinien. Wo sinnvoll, schliessen wir dafür Vereinbarungen mit Partnerinstitutionen. 2. Auch fragile Dokumente erhalten wir in ihrer originalen Form. Zu ihrer Schonung übertragen wir sie auf andere Träger oder Medien, die der Nutzung und der Inhaltssicherung dienen. 3. Für die zentrale Verwaltung unserer digitalen Inhalte bauen wir ein Repository auf. Damit stellen wir die langfristige Erhaltung und Lesbarkeit sicher. 4. Wir führen die nationale und internationale Zusammenarbeit bei der Weiterentwicklung der Erhaltungsmethoden von Papier und digitalen Dokumenten fort. 4
5 Strategisches Handlungsfeld 2 Unsere Inhalte sind einfach zu finden und leicht zu benutzen. Unsere Metadaten und Dokumente sind einfach auffindbar. Sie sind von den gängigen Endgeräten aus sowie bei uns vor Ort zugänglich und für alle Interessierten nutzbar. Bei der Festlegung der Prozesse und der Anwendung der Standards denken wir aus der Sicht der Nutzenden. Wir stellen unsere Metadaten, Inhalte und Dienstleistungen auf denjenigen Plattformen zur Verfügung, auf denen sich die Nutzenden aufhalten. Die Suche nach einer Information beginnt meistens mit einer Suchmaschine im Internet. Inhalte, die dort nicht unter den ersten Ergebnissen aufgeführt sind, werden tendenziell ignoriert. Informationssuchende wollen jederzeit, überall, einfach und sofort auf Inhalte zugreifen und sie wiederverwenden können. Ziele bis Wir bereiten unsere Inhalte so auf, dass sie von den Suchmaschinen im Internet gefunden und unter den ersten Suchergebnissen angezeigt werden. 2. Wir katalogisieren die Dokumente der Allgemeinen Sammlung vollständig, die Bild- und die literarischen Sammlungen zu einem grossen Teil in Online-Datenbanken. Bis spätestens Ende 2016 haben wir entschieden, wie wir diese Systeme weiterentwickeln. 3. Wir erschliessen unsere Sammlungen nach internationalen Standards. Dies vereinfacht die Suche und ermöglicht die Weiterverwendung unserer Metadaten. 4. Unsere Katalogdaten speisen wir in einen Metakatalog ein. Über diesen sind sie für die Öffentlichkeit einfach verfügbar. Unsere eigenen Katalogoberflächen dienen den Informations- und Dokumentationsfachleuten. 5. Unsere Inhalte und unsere Dienstleistungen machen wir vor Ort und auf relevanten Online- Plattformen Dritter zugänglich. Schwerpunkte legen wir auf Dokumente zu Persönlichkeiten und Orten aus der Schweiz sowie zu Ereignissen, die für die Schweiz besonders wichtig sind. 6. Wir richten unser Angebot vor Ort und online laufend auf die Bedürfnisse aktueller und potenzieller Benutzender aus und ermutigen diese, das Angebot mitzugestalten. Besonders wichtig sind uns Fachleute und Studierende der Kulturwissenschaften. 5
6 Strategisches Handlungsfeld 3 Wir unterstützen Forschende bei ihrer Arbeit. Mit unseren Sammlungen und unserer Expertise helfen wir mit, dass aus Informationen Wissen geschaffen wird. Dabei unterstützen wir besonders die Forschung in den Kulturwissenschaften. Fallweise beteiligen wir uns selbst an Forschungsprojekten. Nationalbibliotheken sind untereinander eng vernetzt, damit ihre Sammlungen der Forschung weltweit zur Verfügung stehen. Dank der zunehmenden Verfügbarkeit digitalisierter Dokumente wächst die Zahl einfach nutzbarer Quellen. Das Wachstum wird noch beschleunigt durch die zunehmende Publikation originär digitaler Dokumente. Die Kulturwissenschaften sehen sich vor der Herausforderung, Methoden zu entwickeln, um die Datenmengen zu bewältigen und daraus neue Erkenntnisse zu gewinnen. Ziele bis Wir unterstützen die Personen, die an unseren Beständen forschen, mit institutionalisierten Dienstleistungen und persönlicher Beratung. Dabei konzentrieren wir uns auf die Literaturwissenschaft, die Schweizer Geschichte und die Auswertung von Bildbeständen. Wir pflegen enge Kontakte mit den entsprechenden wissenschaftlichen Communities, um unser Angebot laufend neuen Forschungstendenzen anzupassen. 2. Für die Geschichtswissenschaft entwickeln wir die Bibliographie der Schweizergeschichte weiter und vernetzen sie mit Plattformen, die für die Forschenden Mehrwert bringen. 3. In der Literaturwissenschaft und für die Auswertung unserer Bildbestände gehen wir Forschungskooperationen mit Universitäten, Fachhochschulen und Gedächtnisinstitutionen ein. In der Literaturwissenschaft führen wir Forschungsprojekte zu den eigenen Beständen durch. 4. Die relevanten Forschungsergebnisse publizieren wir zusammen mit unseren Partnern online oder in gedruckter Form. 6
7 Strategisches Handlungsfeld 4 Wir machen die Schweiz zum Thema. Wir zeigen unsere Dokumente in historischen und kulturellen Zusammenhängen, vor Ort und online. Wir verbinden hergebrachte Präsentationsformen mit neuen. Wir nutzen die Aura des Originals und die Reichweite der Reproduktion. Dadurch regen wir zum Nachdenken über die Schweiz an und tragen zu deren Verständnis bei. Das Digitale und das Analoge sind zwei Aspekte der gleichen Wirklichkeit. Sie greifen in einander und verstärken sich gegenseitig. Reproduktionen wecken das Verlangen nach der Begegnung mit dem Original, eine Begegnung mit einem Kunstwerk führt zu einer Recherche im Internet. Die klassischen Medien der kulturellen Vermittlung Veranstaltungen, Publikationen, Ausstellungen finden nicht mehr allein in der analogen Welt statt, sondern werden im Internet ergänzt und fortgesetzt. Ziele bis 2019: 1. Wir führen eine Grossveranstaltung durch, die die NB und ihre Leistungen einer breiten Bevölkerung in allen Landesteilen ins Bewusstsein ruft. 2. Wir erarbeiten in der Regel jährlich eine grössere Ausstellung mit Bezug zu einem relevanten Schweizer Thema, entweder am Standort Bern oder im Centre Dürrenmatt Neuchâtel. Diese zeigt Originale aus unserer Sammlung. Durch die Erweiterung in den virtuellen Raum hinein ermöglichen wir die Teilhabe auch für Personen, die nicht an einen der Ausstellungsorte reisen. 3. Wir führen jährlich ein nationales oder internationales Fachkolloquium durch. 4. Die Vermittlungsprogramme für die vier Literaturen der Schweiz und die Bildsammlungen führen wir weiter. 5. Wir stehen Studierenden, Fachleuten, Forschenden, uns nahe stehenden Communities und interessierter Öffentlichkeit als Arbeits- und Begegnungsort zur Verfügung. 7
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