Nachhaltige Wohlstandsmehrung durch Arbeitszeitverkürzung?

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1 Nachhaltige Wohlstandsmehrung durch Arbeitszeitverkürzung? Till van Treeck Universität Duisburg-Essen WSI Herbstforum Arbeitszeiten der Zukunft: Selbstbestimmt, geschlechtergerecht, nachhaltig! Berlin, November

2 Gliederung Ökologische Gründe für Arbeitszeitverkürzung Gesellschaftliche Gründe für Arbeitszeitverkürzung Wie selbstbestimmt ist die Arbeitsangebotsentscheidung? Die Rolle der Ungleichheit und der Politik 2

3 Gliederung Ökologische Gründe für Arbeitszeitverkürzung Gesellschaftliche Gründe für Arbeitszeitverkürzung Wie selbstbestimmt ist die Arbeitsangebotsentscheidung? Die Rolle der Ungleichheit und der Politik 3

4 Das 2-Grad-Ziel Das 2-Grad-Ziel: Globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad ggü. Niveau vor Beginn der Industrialisierung begrenzen Mitgliedstaaten der EU haben vereinbart, die Treibhausgasemissionen bis 2010 um 20 % und bis 2050 um % (ggü. Basisjahr 1990) zu reduzieren 4

5 Treibhausgasemissionen und Arbeitszeit THG = THG/Y * Y/H * E * H/E ΔTHG = Δ(THG/Y) + Δ(Y/H) + ΔE + Δ(H/E) Die Entwicklung der Treibhausgasemissionen (THG) hängt ab von Treibhausgasintensität der Produktion (THG/BIP) Arbeitsproduktivität pro Stunde (BIP/H) Beschäftigung in Köpfen (E) (die wiederum von Beschäftigungsquote, Bevölkerungsentwicklung, Demographie abhängt) Arbeitszeit pro Beschäftigtem/r (H/E) 5

6 Welche Arbeitszeiten wären ökologisch nachhaltig? Schreibt man vereinfachend die Entwicklung dieser vier Faktoren aus den Jahren 1998 bis 2008 für den Zeitraum von 2010 bis 2050 fort, so müssten zur Erreichung der Klimaziele die durchschnittliche Arbeitszeit (H/E) bis 2050 um etwa 70 % reduziert werden (ca. 3% pro Jahr) das reale BIP daher um ca. 2 % pro Jahr schrumpfen Wenn THG/BIP stärker fällt als bisher, ist natürlich ein höheres BIP-Wachstum möglich (Vgl. Watt (2012): Work less to pollute less? What contribution can or must working time reduction play in reducing carbon emissions? ETUI Working Paper ) 6

7 Gliederung Ökologische Gründe für Arbeitszeitverkürzung Gesellschaftliche Gründe für Arbeitszeitverkürzung Wie selbstbestimmt ist die Arbeitsangebotsentscheidung? Die Rolle der Ungleichheit und der Politik 7

8 Keynes (1930): Die ökonomischen Möglichkeiten unserer Enkelkinder Keynes prognostiziert massive Verkürzung der Arbeitszeit bis 2030 nicht aus ökologischen, sondern aus anthropologischen Gründen Es mag bald ein Punkt erreicht sein, vielleicht viel eher, als wir uns alle bewusst sind, an dem diese (materiellen) Bedürfnisse in dem Sinne befriedigt sind, dass wir es vorziehen, unsere weiteren Kräfte nicht-wirtschaftlichen Zwecken zu widmen. Drei-Stunden-Arbeitstage oder eine 15-Stunden-Woche reichen völlig aus, um den alten Adam in den meisten von uns zu befriedigen! 8

9 Keynes (1930): Die ökonomischen Möglichkeiten unserer Enkelkinder Folglich sind wir durch die Natur ausdrücklich zu dem Zweck entwickelt worden, das wirtschaftliche Problem zu lösen. Zeitalter der Freizeit Die Liebe zum Geld als ein Wert in sich wird als das erkannt werden, was sie ist, ein ziemlich widerliches, krankhaftes Leiden, eine jener halb-kriminellen, halbpathologischen Neigungen, die man mit Schaudern den Spezialisten für Geisteskrankheiten überlässt. Zum ersten Mal seit seiner Erschaffung wird der Mensch vor seine eigentliche Aufgabe gestellt sein wie soll er seine Freiheit von bedrückenden wirtschaftlichen Sorgen nutzen, wie soll er seine Freizeit beschreiten, die die Wissenschaft ihm ermöglicht haben wird, um weise, angenehm und gut zu leben? 9

10 Skidelsky R. & Skidelsky E. (2012): How much is enough? The love of money, and the case for the good life, Allen Lane. 10

11 Skidelsky R. & Skidelsky E. (2012): How much is enough? The love of money, and the case for the good life, Allen Lane. 11

12 Gliederung Ökologische Gründe für Arbeitszeitverkürzung Gesellschaftliche Gründe für Arbeitszeitverkürzung Wie selbstbestimmt ist die Arbeitsangebotsentscheidung? Die Rolle der Ungleichheit und der Politik 12

13 Gedankenexperiment Wenn Sie zwischen zwei Welten wählen könnten, die identisch sind mit folgender Ausnahme, welche würden Sie wählen: Welt 1: Der materielle Lebensstandard ist so hoch wie Anfang der 1980er Jahre, aber die Regelarbeitszeit ist 20 Stunden pro Woche, und die CO2-Emissionen sind um ein Viertel niedriger als heute. Welt 2: Der materielle Lebensstandard und die CO2- Emissionen sind so hoch wie heute, und die Regelarbeitszeit ist 39 Stunden pro Woche. 13

14 Gedankenexperiment Befragung von Studierenden, Uni Duisburg-Essen,

15 Arbeitsangebot und Verlustaversion Einkommen (Euro pro Jahr) Angenommen, Sie befinden sich in Punkt A. Nun bietet Ihr Chef Ihnen zwei Optionen an: - Punkt C: Euro mehr Gehalt oder - Punkt B: 12 Tage mehr Urlaub C A B B Sie sind völlig indifferent zwischen beiden Optionen und werfen eine Münze. Sie entscheiden sich für Punkt C. Wenn Sie nach einiger Zeit gefragt werden, ob Sie nicht nach Punkt B wechseln möchten, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie ablehnen. Denn die Frage ist nun: - Punkt C (keine Änderung) oder - Punkt B : mehr Urlaub, aber weniger Lohn (Verlustaversion) Freizeit (Tage pro Jahr) Vgl. z.b. Kahnemann (2010): Thinking fast and slow. 15

16 Arbeitsangebot und positionale Externalitäten Gedankenexperiment 1: Sie können zwischen 2 Welten wählen, die identisch sind mit folgender Ausnahme: Welt 1: Sie leben in einer 100m² großen Wohnung, und alle ihre Nachbarn leben in 80m² großen Wohnungen. Welt 2: Sie leben in einer 120m² großen Wohnung, und alle ihre Nachbarn leben in 150m² großen Wohnungen. Vgl. Frank (2007): Falling behind. How rising inequality harms the middle class. 16

17 Absolut große oder relativ große Wohnung? Befragung von Studierenden, Uni Duisburg-Essen,

18 Arbeitsangebot und positionale Externalitäten Gedankenexperiment 2: Sie können zwischen 2 Welten wählen, die identisch sind mit folgender Ausnahme: Welt 1: Sie haben 2 Wochen Urlaub im Jahr, und alle ihre Nachbarn haben 1 Woche Urlaub im Jahr. Welt 2: Sie haben 4 Wochen Urlaub im Jahr, und alle ihre Nachbarn haben 6 Wochen Urlaub im Jahr. Vgl. Frank (2007): Falling behind. How rising inequality harms the middle class. 18

19 Gliederung Ökologische Gründe für Arbeitszeitverkürzung Gesellschaftliche Gründe für Arbeitszeitverkürzung Wie selbstbestimmt ist die Arbeitsangebotsentscheidung? Die Rolle der Ungleichheit und der Politik 19

20 Mehr Geld macht nicht glücklich (zeitlicher Vergleich) Skidelsky R. & Skidelsky E. (2012): How much is enough? The love of money, and the case for the good life, Allen Lane. 20

21 Mehr (weniger) Geld im Vergleich zu anderen macht (weniger) glücklich Skidelsky R. & Skidelsky E. (2012): How much is enough? The love of money, and the case for the good life, Allen Lane. 21

22 Die Rolle der Ungleichheit 22 Bowles, S., Park, Y., Emulation, inequality, and work hours: was Thorsten Veblen right? Economic Journal 115, F397 F412.

23 Die Rolle der Ungleichheit 23 Bowles, S., Park, Y., Emulation, inequality, and work hours: was Thorsten Veblen right? Economic Journal 115, F397 F412.

24 Die Rolle der Ungleichheit 24

25 Die Rolle der Politik 25

26 Die Rolle von Ungleichheit, Politik und Gewerkschaften 26

27 Schlussbemerkungen Vorsichtsprinzip gebietet systematische Arbeitszeitverkürzung aus ökologischen Gründen Höhere Durchschnittseinkommen erhöhen nicht mehr die Lebenszufriedenheit Mehr Selbstbestimmtheit in der Arbeitsangebotsentscheidung durch gleichmäßige Einkommensverteilung kollektive Vereinbarungen Wachstumszwang durch Ungleichheit und Ungleichheit als Wachstumsbremse 27

28 Vielen Dank! 28

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