Projektbeschreibung im Bereich künstlerische Erziehung/ästhetische Bildung

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1 Projektbeschreibung im Bereich künstlerische Erziehung/ästhetische Bildung FRIEDENSREICH HUNDERTWASSER Jeder Mensch der geboren wird, hat ein unglaubliches Potential an Kreativität 1. Pädagogische Intervention: Weiterführend zum Einstiegsthema Malwida, Königin der Farben, bei welchem die Kinder mit unterschiedlichen Ausdrucksformen der Farben in Kontakt gebracht wurden, erweiterten wir das Thema auf einen unserer großen zeitgenössischen Maler, Friedensreich Hundertwasser. Er schien uns in seiner Ausdrucksqualität und seinem besonderen Bezug, sowie der Toleranz zu Umwelt und Menschen am geeignetsten, den Schülern die Zusammenhänge zwischen Malerei und Expression innerer und äußerer Gegebenheiten vermitteln zu können. Sein Leben, seine Innovationen und seine Kunstwerke werden in, nachfolgend näher beschriebenen Aktionen, an die Kinder herangetragen um Ihnen somit ein experimentell erweitertes- Sichtfeld für Kunst und außergewöhnliches Denken und Handeln nahezubringen. 2. Inhaltliches/ Wissensgrundlagen: a.) Kurzbiografie: Friedensreich Hundertwasser, geboren 1928 in Wien als Friedrich Stowasser, ist eine der bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten der Gegenwart. HW war Architekt, Ökologe, Maler und Vordenker 1949 änderte er seinen Namen in Friedensreich Hundertwasser. In der Folgezeit fügte er noch zwei weitere Namen hinzu und nannte sich schließlich Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser. ) Mit 24 Jahren hatte Hundertwasser seine erste eigene Ausstellung. Immer mehr beschäftigte er sich nicht nur mit der Malerei, sondern zunehmend auch mit der Architektur veröffentlicht der Künstler das Manifest zum "Fensterrecht". Demnach solle jeder Mieter das Recht haben, den Fassadenbereich um seine Fenster selbst zu gestalten, soweit wie er ihn herauslehnend erreichen kann. Was Hundertwasser so bekannt und populär gemacht hat, ist nicht nur seine künstlerische Leistung, sondern sein bemerkenswerter Individualismus und seine medienwirksame Persönlichkeit.

2 HW starb 2000 auf dem Weg von Neuseeland nach Europa Besonderheiten zu seiner Namensfindung : HW hieß mit Geburtsnamen Friedrich Stowasser. Sto bedeutet im russischen soviel wie hundert. Dunkelbunte (intensive, kontrastreiche Farben) Tage fanden für HW zumeist an Regentagen statt. Er liebte diese so, dass er seine Namensgebung danach richtete. Sein Künstlername lautete daher: b.) Erläuterungen zu Farbgebung und künstlerischem Ansatz des Malers: O HW stellte seinen Farben ausschließlich selbst her. Er wollte keine Massenprodukte sondern den anfänglichen Bezug zu seinem persönlichen Arbeitsmaterial. O Farben allein bedeuten garnichts. Farben können dann eine Bedeutung haben, wenn sie in bestimmten Dosierungen gut zusammengestellt sind und von anderen Farben umgeben sind. O Dunkelbunt war für HW die äußerste Konzentration von satter Farbe. Es ist die Dunkelheit und Intensität der Farben, wenn diese am weitesten von weiß entfernt sind. O Malen ist wie träumen. Wenn ich male, träume ich. Wenn der Traum zu Ende ist, erinnere ich mich nicht mehr daran, was ich geträumt habe. Das Bild aber bleibt. Es ist das Ende des Traumes. O Jedes noch so hässliche Haus kann geheilt werden. Aus dieser Haltung entstand die besondere Art der berühmten Hundertwasser Häuser mit den bekannten Zwiebeltürmen, der besonderen farblichen Gestaltung und den liebevoll begrünten Flächen und Dächern um die Natur so immer wieder einzubinden. c.) Kunst - & Bauwerke/ besondere Merkmale: O Einbindung der Spiralform in fast allen Kunstwerken (Von einem Mittelpunkt aus drehen sich die Kreise in größer werdende Formen) O HW baut, malt und liebt die Zwiebelform und bindet diese architektonisch und gestalterisch in verschiedenste Komponenten ein. Er assoziiert die Zwiebelform mit einem Traum aus 1001 Nacht, sie steht für Reichtum, Glück, Wohlstand und Geborgenheit. O Zusammenhang zwischen Spirale und Zwiebelform: Eine Zwiebel birgt im Querschnitt konzentrische Kreise.

3 d.) Das Prinzip der FÜNF HÄUTE Ausgehend von der Zwiebel und ihrem Spiralensystem, spannt sich der Gedanke von den 5 Häuten, welche einen Menschen wie Schutzhüllen umgeben. 1. Die Menschenhaut: Sie umschließt den gesamten Körper. Sie schützt uns und beherbergt unser eigenes Sein, unsere Ideen, Gedanken, Gefühle und Anliegen. 2. Die Kleidung: Diese schützt die Menschenhaut und spiegelt Inneres nach außen wieder. Daher sollen sich Menschen nicht von der Mode manipulieren lassen und tragen was ihnen gefällt, worin sie sich stark, wohl und geborgen fühlen. 3. Das Haus: Schützt und birgt den Menschen. Daher sollten Häuser in diesem Sinne, im Inneren und Äußeren, gestaltet sein. 4. Die Familie, die Freunde, das Land: Gemeinschaft bedeutet Geborgenheit, Freunde und Familie sind wesentlich um im Austausch zu sein, sich weiter zu entwickeln und sich wohl zu fühlen. 5. Die gesamte Umwelt, die Natur, alle Erdenbürger: Da die Natur uns alle aufnimmt und für uns sorgt, sollen die Menschen Achtung vor ihr haben, friedlich und im Einklang mit dieser leben. ICH SCHLIESSE HALB DIE AUGEN WIE BEIM BILDERKRIEGEN UND SEHE DIE HÄUSER DUNKELBUNT STATT HÄSSLICH, HELL UND GRÜNE WIESEN AUF ALLEN DÄCHERN ANSTELLE VON BETON (Zitat Friedenreich Hundertwasser) Quellenverzeichnis: Wikipedia - Phantasiereisen mit Hundertwasser (VerlagPrestl) - Hundertwasser von Harry Rand (Verlag Taschen) SCHWERPUNKTE DER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT ZUM PROJEKT HUNDERTWASSER 1.) Kreativ ästhetische Bildung: Experimentelles Arbeiten mit Spiralen und Zufallsformen, welche sich daraus ergeben Collagen zum Thema Kleidung (2. Haut) aus Modezeitung entwerfen die Schüler ihre eigenen Kleidungsstil Erfinden eigener Häuser im Stil HW`s Materialvermischungen/ plastisches Arbeiten Großflächiges, malerisches Gestalten unseres Hortes im Sinne der Philosophie des Malers ( Fensterbilder) Hinterglasmalerei : Entwerfen eines eigenen Hauses in Gestaltung und Architektur Bildbetrachtungen des Malers Versuch die Komponenten seines Stils zu ergründen Plakatgestaltungen zum Thema HW um Erfahrenes weiter zu veranschaulichen

4 2.) Soziales Lernen: Gruppenarbeiten forcieren mit den älteren Schülern im Internet recherchieren und anschließend im Team Erfahrenes zu Papier bringen Wertfreies Anerkennen unterschiedlicher Ausdrucksformen üben und andere Ideen als Bereicherung annehmen lernen.(bildbetrachtungen) Unterschiedlichkeiten im Ausdruck kennenlernen und tolerieren Mut zum eigenen Ausdruck finden, Individualität stärken (Fotografie der eigenen Kleidung) Freude am Ungewöhnlichen entdecken, neue Wege beschreiten Unterstützen des Autonomieempfindens Eigene Kompetenzen erforschen und entdecken 3.) Sprachliche Förderung: Brainstorming zum Maler. Wer könnte dieser Mann sein, wer weiß etwas über den Maler, wie wirkt er durch sein ungewöhnliches Äußeres auf ein Gegenüber. Gefühle und Meinungen unabhängig von richtig oder falsch verbalisieren Gesprächskreise bilden im Gruppenplenum Ergebnisse vorstellen/ Mut vor einer großen Gruppe etwas vorzutragen üben. (Erarbeitung der 5Häute) Info Collage im Team erstellen Bildinterpretationen üben Unterschiedliche Ausdruckformen erkennen und anerkennen 4.) Ethische Bildung: Durch die facettenreiche Persönlichkeit des Maler F. Hundertwasser kann den Schülern die Einzigartigkeit jedes Einzelnen unabhängig von Normen, welche die Gesellschaft vorgibt- vermittelt werden. Am Thema Kleidung kann am effektivsten erarbeitet werden, wie Werbung und Mitmenschen ums manipulieren können. Das Kreieren eigener Mode stärkt das Gefühl der Selbstwirksamkeit und des Selbstwertes und hinterfragt die gängigen Vorgaben durch Marken u.v.m. Zielorientierung in diesem Bereich ist die Achtung vor sich selbst und dem Gegenüber, ohne den Menschen ausschließlich über Äußerlichkeiten zu beurteilen. 5.) Umwelt- und Naturerziehung: HW war bekennender Naturschützer und Ökologe und rief öffentlich zum Naturschutz auf. Du bist Gast in der Natur- verhalte dich entsprechend In Geprächskreisen wird über dieses Zitat von HW diskutiert. Was ist damit gemeint und wie können die Schüler dies in ihrem Alltag bzw. im Hortalltag umsetzten?

5 Bei unseren vielfältigen Ausgängen in die Natur achten wir verstärkt auf die erarbeiteten Regeln. (Nichts abreißen, unbedarft wegwerfen oder zerstören, achtsamer Umgang mit der Natur) Müll- Trennsystem im Hort einhalten.