Schilddrüsenkarzinom Nachsorge

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1 Schilddrüsenkarzinom Nachsorge

2 Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient Im Namen der Klinik- und Spitalleitung möchten wir Sie herzlich im Inselspital Bern begrüssen. Wir erwarten Sie in der Universitätsklinik für Nuklearmedizin zu einer ambulanten nuklearmedizinischen Untersuchung. Mit dieser Informationsschrift möchten wir Sie über den Untersuchungsablauf informieren. Allgemeine Information Die Nuklearmedizin umfasst die Anwendung radioaktiver Substanzen zur Funktions- und Lokalisationsdiagnostik der Schilddrüse sowie die Behandlung gutartiger und bösartiger Schilddrüsenerkrankungen mit offenen Radionukliden. Die Verwendung von schwach radioaktiven Substanzen, die an Stoffwechselprozessen teilnehmen, ermöglicht die Diagnose von Schilddrüsenfunktionsstörungen ohne Eingriff in den Körper. Mit Hilfe von Kamerasystemen können der Funktionszustand der Schilddrüse und krankhafte Veränderungen von Schilddrüsengewebe von aussen sichtbar gemacht werden. In unserer Schilddrüsensprechstunde untersuchen und beraten wir Sie in Hinblick auf Funktion und mögliche Erkrankungen der Schilddrüse. Wir führen Abklärungen mittels Laboruntersuchung, hochauflösenden Ultraschall und Szintigraphie durch, je nach Fragestellung in Kombination oder einzeln. Information zur Anmeldung Bitte bringen Sie zur Untersuchung Ihre schweizerische Krankenversicherungskarte mit. Zur Registrierung Ihrer Daten im Inselsystem finden Sie sich bitte eine halbe Stunde vor dem Termin bei der Information/zentralen Patientenaufnahme im Bettenhochhaus in der Eingangshalle ein. Sie werden dort eine Nummer erhalten. Diese wird aufgerufen und zugleich wird Ihnen die Kabine der Patientenaufnahme mitgeteilt.

3 Bis 48 Std. vor Ihrem Untersuchungstermin können Sie alternativ Ihre Registrierung bereits bequem online im Patienten Check-In auf der Homepage des Inselspitals durchführen: Die eigentliche Untersuchung findet im INO-Gebäude, Etage B statt. Folgen Sie vom Haupteingang der Linie aus roten Punkten auf dem Fussboden bis zum Wegpunkt 5, nehmen Sie den Aufzug zur Etage B und folgen Sie anschliessend erneut der Linie aus roten Punkten bis Wegpunkt 8 (Anmeldung Nuklearmedizin). Ort der Untersuchung Universitätsklinik für Nuklearmedizin INO B, Nord Haupteingang 33, CH-3010 Bern Telefon , Fax Information zur Untersuchung Ziel der Untersuchung Regelmässige Kontrolluntersuchungen nach Operation/Radiojodtherapie bei Schilddrüsenkarzinom mit dem Ziel der Früherkennung möglicher Rezidive und Metastasen. Untersuchungsablauf Die Untersuchung dauert einschliesslich der Vorbereitung 1 2 Stunden. Wenn keine aktuellen Laborwerte vorliegen sollten, wird Ihnen zunächst von unseren Pflegefachpersonen Blut abgenommen. Danach findet ein Gespräch mit dem Arzt statt, in welchem alle Beschwerden und Probleme seitens der Schilddrüsenhormonsituation und vor allem des Allgemeinbefindens angesprochen werden. Vielfach hilft hier eine Fragenliste Ihrerseits, damit im Gespräch nichts vergessen wird. Im Anschluss führt der Arzt gegebenenfalls

4 eine kurze Untersuchung der Halsregion sowie eine Pulsmessung durch. Anschliessend erfolgt ein ausführlicher Ultraschall der Halsregion inkl. Einschätzung der Lymphknotensituation. Hier ist es wichtig, dass Sie uns evtl. durchgemachte Infektionen innerhalb der letzten 4 6 Wochen vor Untersuchung mitteilen. Falls sich auffällige Strukturen zeigen sollten, wird eine Feinnadelpunktion unter Ultraschallkontrolle durchgeführt. D.h. es werden mit einer feinen Nadel, mittels Stich durch die Haut, Zellen aus der abzuklärenden Region entnommen und zur Beurteilung eingeschickt. Die Punktion ist in der Regel nicht schmerzhafter als eine Blutentnahme am Arm. Bei bestehender blutverdünnender Medikation (Marcoumar/Sintrom) kann sie nicht durchgeführt werden. Regulär werden die Nachsorgeuntersuchungen zu Beginn in 3-monatigen, danach in 6-monatigen und später in jährlichen Abständen durchgeführt. Eine lebenslange Nachsorge ist notwendig, da ein Wiederauftreten von Schilddrüsenkarzinomen auch nach langjährig unauffälligem Verlauf möglich ist. Erweiterte Kontrollen mit Radiojoddiagnostik (stationär mit Ganzkörperszintigraphie) und ggf. PET/CT Untersuchung sind 3 6 Monate nach der ersten stationären Radiojodbehandlung und gegebenenfalls 1 Jahr danach sowie bei Verdacht auf ein Wiederauftreten der Erkrankung nötig. Diese können in Absprache nach 4-wöchigem Stopp der Schilddrüsenhormonmedikation (in Unterfunktion) oder nach Gabe des Präparates Thyrogen (intramuskuläre Injektion an 2 aufeinanderfolgenden Tagen) durchgeführt werden. Vielfach ist eine eindeutige Beurteilung der Tumorsituation/Einstellung der Schilddrüsenhormonmedikation erst nach Erhalt der ausstehenden Laborwerte/Punktionsergebnisse möglich. Wir werden Ihren Hausarzt und auf Wunsch auch Sie direkt (mittels Befundkopie), darüber informieren. Bitte teilen Sie uns mit, falls Sie am Untersuchungstag einen schriftlichen vorläufigen Befund benötigen.

5 Vorbereitung Bitte nehmen Sie am Untersuchungstag die Schilddrüsenhormontabletten erst nach der Untersuchung ein, da sonst fälschlicherweise zu hohe Werte gemessen werden können. Falls in den letzten drei Monaten Operationen oder Computertomographien mit Kontrastmittelgabe erfolgt sind, so teilen Sie uns dieses bitte bereits bei der Terminabsprache mit oder nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Ebenso sollte eine Schwangerschaft ausgeschlossen sein. Risiken und Nebenwirkungen Allergische Reaktionen oder sonstige Nebenwirkungen treten bei der Verabreichung der schwach radioaktiven Substanzen üblicherweise nicht auf, da nur minimale Substanzmengen (Radiojodmenge ähnlich dem Jodsalzgehalt in allgemeinen Nahrungsmitteln) eingesetzt werden. Das Präparat Thyrogen kann am Injektionstag unspezifische Symptome wie Müdigkeit oder Kopfschmerzen verursachen. Allergische Reaktionen treten auch hier nicht auf. Strahlenbelastung Die Strahlenbelastung durch die Ganzkörperszintigraphie ist verhältnismässig gering und entspricht einem Bruchteil der bei Ihnen durchgeführten Radiojodtherapie. Verhalten nach der Behandlung Wenn Sie reichlich Flüssigkeit zu sich nehmen und häufiger Wasser lassen, wird die Substanz rascher ausgeschieden und die Strahlenbelastung zusätzlich verringert. Stillende Frauen können nicht mit Radiojod/Ganzkörperszintigraphie untersucht werden. Ebenso sollte eine Schwangerschaft vor Radiojodgabe ausgeschlossen sein, ggf. kann ein Schwangerschaftstest vor Ort durchgeführt werden.

6 Kontakt Bei Fragen und für weitere Auskünfte stehen wir Ihnen gerne telefonisch unter zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter _2016_07_29_KFG/bg Beachten Sie bitte Falls Sie Ihren Untersuchungstermin bei uns absagen müssen, bitten wir Sie, uns dies bis spätestens am Mittag des Vortages telefonisch mitzuteilen. Ansonsten behalten wir uns vor, Ihnen die uns entstandenen Kosten in Rechnung zu stellen. Universitätsklinik für Nuklearmedizin CH-3010 Bern Tel. +41 (0)