Neue Medien Fluch oder Segen? Ablauf. Was heisst es, in einer Medienwelt zu leben? Reduzierter Foliensatz zur Publikation auf der Website
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- Klara Stein
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1 Neue Medien Fluch oder Segen? Orientierungshilfe für Eltern und Lernende Reduzierter Foliensatz zur Publikation auf der Website Zahlreiche Texte stehen zum Download bereit unter profil.phtg.ch/thomas.merz Prof. Dr. phil. Thomas Merz Thomas Merz, PHTG Ablauf Aufwachsen in einer Mediengesellschaft Einblick in den Medienalltag unserer Jugendlichen Chancen, Risiken und Herausforderungen der Mediengesellschaft Was können Eltern tun? Wie können wir unsere Jugendliche auf dem Weg zu konstruktiver Mediennutzung unterstützen Medien und Lernen Im Zentrum der Medienerziehung stehen heute nicht Computer nicht Facebook und WhatsApp nicht das Fernsehen nicht Smartphones sondern das Kind, der Jugendliche... 3 Die zentrale Frage ist nicht: Wie bereiten wir Kinder und Jugendliche auf Computer und Internet vor? Die zentrale Frage ist: Wie bereiten wir Kinder und Jugendliche auf das Leben vor in einer Welt, in der Computer, Internet und andere Medien eine zentrale Rolle spielen? Was heisst es, in einer Medienwelt zu leben? 1
2 Mein Vater schaut immer Fernseh. Auch wenn er schläft. Aus einem Schulaufsatz Die heutige Familie besteht aus Eltern, zwei Kindern, einem PC und mehreren Fernsehgeräten Dieter Baacke, Prof. für Pädagogik... was in einer Minute im Internet geschieht... Upload von 48 Stunden TV-Programm auf YouTube... 2 Mio. Google-Abfragen Jeder Haushalt, jedes Kinderzimmer ist heute eine Medienzentrale Download von Apps... und mike Quelle: Mediennutzung heute (Mike-Studie 2015; 6-13jährige Schweizer Kinder) Durchschnittsnutzung: ca Stunden jährlich, also mehr als die gesamte Schulzeit, mehr als Sport, mehr als Musik, viel mehr als Gespräche mit Eltern... 1) Zunehmende Vermischung von physischer Realität und virtueller Realität, Augmented Reality Wir müssen kompetent handeln können in der virtuellen Realität, in virtuellen Räumen, in Social Networks, Games, Cyber-Umgebungen nach wie vor auch in der physischen Realität und wir müssen die gegenseitigen Wechselwirkungen von Handeln in der physischen und virtuellen Realität kennen und in ihrer Bedeutung für unser Handeln einschätzen können 12 2
3 2) Ende der Massenmedien Mein Computer stellt mir nach meinen Interessen Medienprodukte zusammen Fragmentierte Öffentlichkeit 2) Ende der Massenmedien Mein Computer stellt mir nach meinen Interessen Medienprodukte zusammen 3) Computer lernen, Informationen zu beschaffen, zu verstehen und zu deuten, in ihrer Qualität zu beurteilen, mit andern zu vergleichen, daraus Schlüsse zu ziehen und weitere Quellen beizuziehen 4) Computer übernehmen immer mehr Entscheidungen ) Computer werden unsichtbar Daten, Programme, Rechnerleistung findet irgendwo statt 6) «Dinge», Alltagsgegenstände, Geräte, Organe sind mit dem Internet verbunden 7) Informationstechnologie als grundsätzlicher Treiber einer technologischen Beschleunigung, 3D-Druck, Bionik usw. 8) Big Data Medien präsentieren uns die Welt, prägen Vorstellungen der Wirklichkeit, liefern Grundlagen für Entscheidungen und Handlungen Diverse Beispiele 15 Entscheidend für mein Handeln ist nicht die Wirklichkeit, sondern was ich für die Wirklichkeit halte. Das meiste, was die Öffentlichkeit während des Golfkriegs erfahren hat, war sorgfältig vorbereitete Desinformation. General Norman Schwarzkopf 3
4 Zentrale Herausforderung: Alles überall sofort Chancen Alles überall sofort Action, Spiel, Spass, Unterhaltung, Gewalt, Sexualität, Wissen, Meinung, Informationen, Falschinformationen, Gesprächspartner, Risiken Medien ermöglichen viele gute Erfahrungen, Begegnungen, Austausch, Kontakte... Aber es braucht ein paar Regeln Medien sind toll wichtig ist, sie im richtigen Moment ein-... und im richtigen Moment auszuschalten... Grundlegende Hinweise Es geht nicht in erster Linie um mehr oder weniger Medien, sondern um sinnvolles, mündiges, spannendes, kreatives Leben... Jedes Kind, jeder Mensch ist einzigartig... Vermeiden Sie, Medienkonsum zum wichtigsten Thema zu machen weder positiv, noch negativ Lebensmittelpunkt in der realen Welt Schaffen Sie gemeinsame Gesprächs- und Begegnungsräume, gemeinsames Essen usw. Spielen im Freien, im Wald, Sandkasten, Wandern, Musizieren, Motivation für sinnvolle Projekte, Vereine, Jugendarbeit usw. Freude am eigenen Körper, Schminken, Massieren, Ausdauersport (nicht Hochleistung!!) Stärken Sie die Grundkräfte Ihrer Kinder: Geduld, Konzentration
5 Grundlegende Hinweise Gesunde Anforderungen und Verantwortung keine Überforderung! Vorsicht mit Geräten im eigenen Zimmer Lassen Sie Fehler und Misserfolge zu!! Interessieren Sie sich für Ihr Kind, seine Gedanken und Gefühle! Die Regeln wenn möglich gemeinsam festlegen und konsequent einhalten evtl. Arbeiten mit Medienchips, Grenzen gehören dazu... gewöhnen Sie das Kind aber zunehmend daran, seinen Medienkonsum zu planen Nutzen Sie gemeinsam Medien, schauen Sie miteinander TV/DVD, spielen Sie, nutzen Sie Social Media... und unterhalten Sie sich darüber Zusammenfassend Basis der Medienerziehung ist Erziehung ist Beziehung ist Zeit Interesse am Kind, seiner Welt, seinen Gefühlen Klare Erwartungen im Hinblick auf Verhalten, angemessene Erwartungen im Hinblick auf seine Leistung Einbeziehen in Verantwortung zuhause Gemeinsame Erlebnisse, gemeinsame Projekte Schwerpunkt: Leben in der physischen Realität Mut, unangenehme Fragen zu stellen, unbequem zu sein Altersgrenzen einhalten (Pegi bzw. Unterstützung in der Bewältigung realer Probleme, nicht Bewahrung Gespräche über Medieninhalte, über kurz- und langfristige Wirkungen, über Unterschiede Realität/Medienrealität usw. 26 Entscheidend ist nicht das Medium, sondern wir wir damit umgehen Medien ersetzen keine Anstrengung Eine schöne Präsentation ersetzt nicht die fundierte Auseinandersetzung mit dem Inhalt Copy and Paste ist noch nicht gelernt Die Mediengesellschaft erfordert nicht Auswendiglernen, sondern Verstehen Bewerten, Beurteilen Einschätzen können, was das Gelernte bedeutet Meinen eigenen Lernstand einschätzen können Gelerntes mit meinem Vorwissen in Beziehung setzen Gelerntes auf meinen Alltag, auf reale Welt umsetzen können... Besondere Chancen: Austausch, kooperatives Lernen mit Lernpartner/innen Begegnung mit Originaldokumenten Begegnung mit Fachleuten Riesiges Reservoir an Lernressourcen: Bilder, Texte, Hausarbeiten, Simulationen, Lern- und Übungsprogramme... Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit! Entscheidend aber: Ich bin der, der lernt... Orientierungshilfen für die Medienerziehung Prof. Dr. Thomas Merz-Abt 30 5
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