Wertschätzende Gesprächsführung
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- Christian Holtzer
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Wertschätzende Gesprächsführung Referentin: Claudia Glunz Nichts ändert sich außer wir ändern uns!
2 Eine Möglichkeit: Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg 4 Schritte auf dem richtigen Weg: 1. Beobachtungen beschreiben 2. Gefühle mitteilen 3. Bedürfnisse formulieren 4. Bitten Es gibt einen Ort, jenseits von richtig und falsch. Dort begegnen wir uns. Rumi
3 Beobachtungen beschreiben Hören und Sehen - Was andere tun - Was ich tue - Was unser Leben reicher macht (oder auch nicht) - Frei von Beurteilungen in Worten wiedergeben Wer sagt, hier herrscht Frieden, der lügt. Frieden herrscht nicht. Erich Fried
4 Beobachtungen beschreiben Beispiele: Bewertung (= Wolfssprache) Du machst selten, was ich möchte. Er kommt häufig vorbei. Herr Schmidt ist ein schlechter Fussballspieler Er schiebt die Dinge vor sich her. Beobachtung (= Giraffensprache) Die letzten drei Male, als ich etwas vorgeschlagen habe, hast du gesagt, du hättest keine Lust dazu. Er kommt mindestens dreimal die Woche vorbei. Herr Schmidt hat die letzten 20 Spiele kein Tor geschossen. Er lernt für eine Prüfung erst am Verknüpfen wir Beobachtung mit Bewertung, Abend vorher. neigen die Leute eher dazu, Kritik zu hören. Marshall B. Rosenberg
5 Gefühle mitteilen Welche Gefühle werden in mir ausgelöst durch das, was ich beobachte? - verletzt, erschrocken, froh, amüsiert, irritiert. - frei von Schuldzuweisungen (z.b. Du machst mich wütend ) - frei von Unterstellungen (z.b. Ich fühle mich ausgenutzt ) Unterdrückte Gefühle kommen teuer zu stehen. Marshall B. Rosenberg
6 Gefühle mitteilen Beispiele: Ich fühle mich unzulänglich als Gitarristin. Ich fühle mich als Gitarristin enttäuscht/ungeduldig/frustriert/ verärgert über mich selbst. Ich fühle mich missverstanden. Ich bin traurig/ärgerlich/frustriert, weil ich den Eindruck habe, nicht verstanden zu werden. Ich fühle mich ignoriert Ich fühle mich ängstlich/verärgert/unsicher, weil xy auf meine Frage nicht reagiert. Unterdrückte Gefühle kommen teuer zu stehen. Marshall B. Rosenberg
7 Gefühlewortschatz Positiv (Auswahl) angeregt freundlich motiviert aufgeregt friedlich munter angenehm fröhlich mutig aufgedreht froh neugierig ausgeglichen gebannt optimistisch befreit gefaßt ruhig begeistert gefesselt satt behaglich gelassen schwungvoll belebt geliebt selbstsicher berauscht gespannt selbstzufrieden berührt gerührt selig beruhigt gesammelt sicher beschwingt geschützt sich freuen bewegt glücklich spritzig eifrig gutgelaunt still ekstatisch großartig strahlend energiegeladen heiter überglücklich energisch hellwach überrascht engagiert hocherfreut überschwenglich enthusiastisch hoffnungsvoll überwältigt entlastet inspiriert unbekümmert entschlossen jubelnd unbeschwert entspannt kraftvoll vergnügt entzückt klar verliebt erfreut lebendig wach erfrischt leicht wahrgenommen erfüllt liebevoll weit ergriffen locker wißbegierig erleichtert lustig zärtlich erstaunt lustvoll zufrieden fasziniert mit Liebe erfüllt zuversichtlich Negativ (Auswahl) ängstlich erschüttert schüchtern ärgerlich erstarrt schockiert alarmiert frustriert schwer angeekelt furchtsam sorgenvoll angespannt gehemmt streitlustig ärgerlich geladen teilnahmslos apathisch gelähmt todtraurig aufgeregt gelangweilt tot ausgelaugt genervt überwältigt bedrückt haßerfüllt unglücklich beklommen hilflos unter Druck besorgt irritiert unbehaglich bestürzt kalt ungeduldig betroffen kribbelig unruhig bitter lasch unsicher deprimiert leblos unwohl dumpf leer unzufrieden durcheinander lethargisch verärgert einsam lustlos verbittert elend miserabel verletzt empört müde verspannt enttäuscht mutlos verstört entrüstet nervös verzweifelt ermüdet niedergeschlagen verwirrt ernüchtert perplex widerwillig erschlagen ruhelos wütend erschöpft traurig zappelig erschreckt sauer zitternd erschrocken schlapp zornig
8 Bedürfnisse formulieren Welches Bedürfnis steckt hinter meinem Gefühl? - Erkennen und Akzeptieren - Verantwortung für unser Handeln übernehmen - 4 Reaktionsmöglichkeiten: - Uns selbst die Schuld geben (Wolfsohren nach innen = Mit mir ist etwas nicht ok ) - Anderen die Schuld geben (Wolfsohren nach außen = Mit dir ist etwas nicht ok ) - Unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen (Giraffenohren nach innen = Was fühle ich, was brauche ich? ) - Die Gefühle und Bedürfnisse der anderen wahrnehmen (Giraffenohren nach außen = Was fühlst du, was brauchst du? ) Was andere sagen oder tun, kann ein Auslöser für unsere Gefühle sein, ist aber nie die Ursache. Marshall B. Rosenberg
9 Bedürfnisse formulieren Beispiele: Du verstehst mich nicht = Bedürfnis nach Verständnis Du liebst Deine Arbeit mehr als mich = Bedürfnis nach Nähe Bedürfnisgruppen: Autonomie (Träume/Ziele/Werte selbst wählen) Feiern (Entstehung des Lebens, Erfüllung von Träumen) Integrität (Authentizität, Kreativität, Sinn, Selbstwert) Interdependenz (Wertschätzung, Nähe, Rücksichtnahme, Liebe, Geborgenheit, Respekt.) Nähren der physischen Existenz (Luft, Nahrung, Bewegung, Ruhe, Sex ) Spiel (Freude, Lachen) Spirituelle Verbundenheit (Schönheit, Harmonie, Inspiration, Frieden ) Je klarer wir wissen, was wir vom anderen bekommen möchten, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich unsere Bedürfnisse erfüllen werden. Marshall B. Rosenberg
10 Bedürfnis nach Aufrichtigkeit Freundschaft Lebenserhalt Sexualität Austausch Frieden Liebe soziales Engagement Authentizität Gastfreundschaft Menschlichkeit Spiritualität Autonomie gehört werden Mitgefühl Stärke Balance von: gesehen werden mitgestalten Struktur - Arbeit und Freizeit Gelassenheit Mut Tatkraft - Geben und Nehmen Genießen Nähe Tiefe - Sprechen und Zuhören Gesundheit Natur Toleranz - aktiv sein und ausruhen Gemeinschaftssinn Offenheit Unterstützung - usw. Gleichwertigkeit Optimismus Verantwortlichkeit Bewegung Glück Originalität Verbundenheit Bewusstheit Großzügigkeit Ordnung Vergnügen Beständigkeit Harmonie Partnerschaft Vertrauen Bildung Herausforderung Privatsphäre Verständigung Disziplin Hilfsbereitschaft Pünktlichkeit Verlässlichkeit Effektivität Humor Raum für persönlichen Ausdruck Vielfalt Ehrlichkeit Identität Respekt Vorwärtskommen Einfachheit Initiative Ruhe persönliches Wachstum Einfühlsamkeit innerer Friede Rücksichtnahme wahrgenommen werden Engagement Integrität Selbstbestimmung Wärme Entspannung Inspiration Selbstrespekt Weitblick Entwicklung Kultur Selbstverantwortung Weiterbildung Erfolg Kompetenz Selbstvertrauen Wertschätzung ernst genommen werden Konfliktfähigkeit Selbstverwirklichung wirtschaftliche Sicherheit feiern Kongruenz Sicherheit Wissen, woran man ist Flexibilität Kontakt Sinnhaftigkeit Zeit sinnvoll nutzen Freiheit Konzentration Schutz Zeit effektiv nutzen Freizeit Kraft Sport Zentriertheit Freude bereiten Kreativität Umweltschutz Zielstrebigkeit freundlicher Umgang Lebensfreude Umweltbewusstsein Zugehörigkeit und viele viele mehr..
11 Bitten Bitten statt Fordern - Positive Handlungssprache benutzen und bewusst formulieren - Um Wiedergabe bitten (Was hast du gehört?) - Um Offenheit bitten (Wie geht es Dir damit?) - Ein Nein akzeptieren - Das Ziel hinter der Bitte so dass sich über kurz oder lang die Bedürfnisse eines jeden einzelnen erfüllen. Marshall B. Rosenberg
12 Bitten Positive Handlungssprache Ich bitte dich, nicht so viel Zeit bei der Arbeit zu verbringen (-> er geht zum Golfturnier) Bitte machen sie nicht so lange Mittagspause (-> Unsicherheit beim MA, wie lange denn nun gut ist) Sei bitte rücksichtsvoller. (-> Unsicherheit beim Partner, was genau er tun soll) Ich bitte dich, wenigstens einen Abend in der Woche mit mir und den Kindern zu verbringen. Ich bitte Sie, um 13 Uhr wieder am Arbeitsplatz zu sein. Wenn ich xy bin/sage/tue, frage mich bitte, was genau ich jetzt brauche und hilf mir auf die Weise z, es zu bekommen. so dass sich über kurz oder lang die Bedürfnisse eines jeden einzelnen erfüllen. Marshall B. Rosenberg
13 Die vier Schritte als Beispiel Lass nicht immer alles im Weg stehen! Sie sind mit Ihrem Mitgliedsbeitrag mal wieder im Verzug! Wenn ich nach Hause komme und sehe Deine Schuhe mitten im Flur liegen (Beobachtung), dann ärgert mich das (Gefühl). Ordnung und eine gleichmäßige Aufteilung der Aufgaben sind mir wichtig (Bedürfnis). Kannst du bitte deine Schuhe direkt nach dem Ausziehen in den Schrank stellen? (Bitte). Bei der Durchsicht meiner Unterlagen habe ich gesehen, dass Ihr Mitgliedsbeitrag zum dritten Mal in Folge nicht termingerecht eingegangen ist (Beobachtung). Ich ärgere mich darüber, weil es zusätzliche Arbeit für mich bedeutet. Ich bin genervt, weil ich nicht genau kalkulieren kann. (Gefühle) Da mir Sicherheit im Ablauf und Verlässlichkeit wichtig sind (Bedürfnis), bitte ich Sie, einen entsprechenden Dauerauftrag einzurichten oder mir eine Einzugsermächtigung zu erteilen. (Bitte) Ist das für Sie ok? (Rückmeldung einholen)
14 Was hast Du gehört? 4-Ohren-Modell (Schulz von Thun) Die Ampel ist rot. Halt an! Die Ampel ist rot. Ich habe Angst! Ich vertraue Dir nicht! Die Botschaft, die wir senden, entspricht nicht unbedingt, was aufgenommen wird. Marshall B. Rosenberg
15 Was brauche ich dafür? Empathie = Respektvolles Verstehen der Erfahrungen anderer Menschen = Ablegen aller vorgefassten Meinungen und Urteile über andere Menschen = Auf die Gefühle und Bedürfnisse meines Gegenüber hören Den Verstand leer machen und mit dem ganzen Wesen zuhören. Marshall B. Rosenberg
16 Nur für privat? Die letzte der menschlichen Freiheiten besteht in der Wahl der Einstellung zu den Dingen. Viktor Frankl
17 Je intensiver Du Deiner inneren Stimme zuhörst, desto besser wirst Du erfassen, was in der äußeren Welt vor sich geht. Marshall B. Rosenberg
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