LÜFTUNGSKONZEPT IM WOHNUNGSBAU NACH DIN Burkhard Hornauer
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- Anna Fleischer
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1 LÜFTUNGSKONZEPT IM WOHNUNGSBAU NACH DIN Burkhard Hornauer
2 ZIELE DES LÜFTUNGSKONZEPT (LÜKO)? 1. Muss für einen Neubau oder einen sanierten Altbau eine lüftungstechnische Maßnahme (LTM) vorgesehen werden? 2. Welche lüftungstechnischen Maßnahmen sind einzuplanen?
3 WER KANN LÜKO ERSTELLEN? Das Lüftungskonzept kann grundsätzlich von jede Fach a erstellt werden: Handwerksmeister Techniker Ingenieur Gebäudeenergieberater
4 FÜR WELCHE GEBÄUDE MUSS EIN LÜKO ERSTELLT WERDEN? Für jeden Neubau (aber nur Wohngebäude!) Siehe auch 6 EnEV: (1) Zu errichtende Gebäude sind so auszuführen, dass die wärmeübertragende Umfassungsfläche einschließlich der Fugen dauerhaft luftundurchlässig entsprechend den anerkannten Regeln der Technik abgedichtet ist. (2) Zu errichtende Gebäude sind so auszuführen, dass der zum Zwecke der Gesundheit und Beheizung erforderliche Mindestluftwechsel sichergestellt ist.
5 FÜR WELCHE GEBÄUDE MUSS EIN LÜKO ERSTELLT WERDEN? Für zu modernisierende Wohngebäude mit lüftungstechnisch relevanten Änderungen: Im MFH, wenn mehr als 1/3 der vorhandenen Fenster ausgetauscht werden. Im EFH, wenn mehr als 1/3 der vorhandenen Fenster ausgetauscht bzw. mehr als 1/3 der Dachfläche abgedichtet werden.
6 OHNE LÜKO BEDENKENBRIEF Sehr geehrte Damen und Herren, gemäß 4 Abs. 3 VOB/B hat der Auftragnehmer seine Bedenken gegen die vorgesehene Art der Ausführung (auch wegen der Sicherung gegen Unfallgefahren), gegen die Güte der vom Auftraggeber gelieferten Stoffe oder Bauteile oder gegen die Leistungen anderer Unternehmer dem Auftraggeber schriftlich mitzuteilen. Der Auftraggeber bleibt jedoch für seine Angaben, Anordnungen und Lieferungen verantwortlich. Nach Maßgabe der vorstehenden Mitteilungspflicht melden wir hiermit wie folgt Bedenken an gegen: Die vorgesehene Art der Ausführung der luftdichten Gebäudehülle ohne Berücksichtigung einer Lüftungstechnischen Maßnahme. Zur Begründung weisen wir auf folgendes hin: Die notwendigen Zuluftvolumenströme nach DIN sowie DIN sind nicht gewährleistet. Der nach EnEV 6 Abs. 2 geforderte Mindestluftwechsel kann somit nicht sichergestellt werden.
7 KFW FORDERT LÜKO
8
9 GEBÄUDEKLASSIFIKATION NACH DIN Wärmeschutz hoch: Wärmeschutz gering: Neubau nach 1995 KomplettModernisierung mit Wärmeschutzniveau WSchV 1995 bzw. EnEV Nicht oder teilmodernisierte, vor 1995 errichtete Gebäude
10 LUFTARTEN DES LÜKO Lüftung zum Feuchteschutz Reduzierte Lüftung Nennlüftung (= 100%) Intensivlüftung Luftvolumenstrom durch Infiltration
11 NENNLÜFTUNG (=BEMESSUNGSGRUNDLAGE) = notwendige Lüftung (m³/h NE) zur Sicherstellung der hygienischen Anforderung und des Bautenschutzes (Feuchte) bei Anwesenheit der Nutzer. = Normalbetrieb (entspricht 100%)! -0,001*AN² + 1,15*AN+20 (AN = Fläche der Nutzungseinheit in m²) Nutzer kann/muss hierzu teilweise mit aktiver Fensterlüftung zulüften!
12 LÜFTUNG ZUM FEUCHTESCHUTZ = notwendige Lüftung zur Sicherstellung des Bautenschutzes (Feuchte) = 30 % der Nennlüftung bei hohem Wärmeschutz bzw. 40 % der Nennlüftung bei geringem Wärmeschutz Wichtig: Nach DIN (4.2.4) muss der notwendige Luftwechsel für den Feuchteschutz nutzerunabhängig und dauerhaft sichergestellt werden. Dabei zählen gekippte Fenster bzw. Stoßlüftung als weder nutzerunabhängig noch dauerhaft!
13 REDUZIERTE LÜFTUNG = notwendige Lüftung (m³/h NE) zur Sicherstellung der hygienischen Mindestanforderung und des Bautenschutzes (Feuchte) bei zeitweiliger Abwesenheit von Nutzern. = 70 % der Nennlüftung Wichtig: Diese Stufe muss ebenfalls nutzerunabhängig sicher gestellt sein.
14 INTENSIVLÜFTUNG = zeitweilig notwendige Lüftung mit erhöhtem Luftvolumen zum Abbau von Lastspitzen. = 130 % der Nennlüftung z.b. bei: Duschen, Koche, Partylüftung etc.
15 BERECHNUNG DER LUFTARTEN DES LÜKO Lüftungsarten Neubau nach 1995 oder Komplettsanierung Unsanierter Altbau vor 1995 Lüftung zum Feuchteschutz 30 % von Nennlüftung 40 % von Nennlüftung Reduzierte Lüftung (alt: Mindestlüftung) Nennlüftung (alt: Grundlüftung) 70 % von Nennlüftung 70 % von Nennlüftung -0,001*AN² + 1,15*AN+20-0,001*AN² + 1,15*AN+20 Intensivlüftung 130 % von Nennlüftung 130 % von Nennlüftung EnEV ist in jedem Falle zu beachten.
16 BEISPIEL LUFTMENGEN NACH LÜKO Quelle: Fa. Maico, KWL-Leitfaden
17 LUFTVOLUMENSTROM DURCH INFILTRATION = Luftmenge, die z.b. durch Fensterfugen oder Außenluftdurchlasselemente (ALD) ins Gebäude eindringt.
18 WANN IST EINE LTM NOTWENDIG? Luftvolumenstrom durch Infiltration kleiner als Luftvolumenstrom zum Feuchteschutz lüftungstechnische Maßnahmen (LTM) vorsehen! Reicht die Luftzufuhr über Gebäudeundichtheiten nicht aus, um die Lüftung zum Feuchteschutz sicher zu stellen, muss der Planer lüftungstechnische Maßnahmen (LTM) vorsehen.
19 LTM IM MFH NEU- UND ALTBAU? Lüftungskonzept DIN EN Lüftungskonzept DIN EN Eingabe Eingabe Wärmeschutz hoch? Fläche Nutzeinheit Raumhöhe Faktor Wärmeschutz n50-wert Δp 80,0 m² 2,50 m Wärmeschutz hoch? Fläche Nutzeinheit Raumhöhe 80,0 m² 2,50 m 0,3 2,00 1/h 2 Pa Faktor Wärmeschutz n50-wert Δp 0,4 4,50 1/h 2 Pa ja Ergebnis Feuchteschutz Infiltration Lüftungstechnische Maßnahme? ja Ergebnis 32 m³/h 23 m³/h Ja Feuchteschutz Infiltration 42 m³/h 52 m³/h Lüftungstechnische Maßnahme? Nein
20 LTM IM EFH NEUBAU? Lüftungskonzept DIN EN Lüftungskonzept DIN EN Eingabe Eingabe Wärmeschutz hoch? Fläche Nutzeinheit Raumhöhe Faktor Wärmeschutz n50-wert Δp 150,0 m² 2,50 m Wärmeschutz hoch? Fläche Nutzeinheit Raumhöhe 150,0 m² 2,50 m 0,3 1,50 1/h 2 Pa Faktor Wärmeschutz n50-wert Δp 0,3 1,50 1/h 5 Pa ja Ergebnis Ergebnis Feuchteschutz Infiltration Lüftungstechnische Maßnahme? ja 51 m³/h 33 m³/h Ja Feuchteschutz Infiltration 51 m³/h 60 m³/h Lüftungstechnische Maßnahme? Nein
21 LTM IM EFH NEUBAU n50 = 1,0 h-1? Lüftungskonzept DIN EN Eingabe Wärmeschutz hoch? Fläche Nutzeinheit Raumhöhe 150,0 m² 2,50 m Faktor Wärmeschutz n50-wert Δp 0,3 1,00 1/h 5 Pa ja Ergebnis Feuchteschutz Infiltration Lüftungstechnische Maßnahme? 51 m³/h 40 m³/h Ja
22 NOTWENDIGKEIT EINER LTM AUS DER HEIZLASTBERECHNUNG
23 NOTWENDIGKEIT EINER LTM AUS DER HEIZLASTBERECHNUNG Nur ca. 18 % der benötigten Außenluft werden durch die Infiltration abgedeckt!
24 NOTWENDIGKEIT EINER LTM IN NEUBAUTEN Neubauten bzw. sanierte Altbauten sind so dicht, dass i.d.r. bei geschlossenen Fenstern der Luftwechsel weder für die Vermeidung von Schimmelpilzen noch für die Behaglichkeit gewährleistet ist. In einem 1-Fam. Haus entstehen durch Duschen, Kochen, Feuchteabgabe der Personen, Zimmerpflanzen, Baufeuchte etc. ca. 10 l Feuchte pro Tag! In Neubauten ohne KWL werden in kurzer Zeit die Behaglichkeitsgrenze für CO2 erreicht. In einem 1-Fam.Haus (z.b. 150 m²) werden in einer Heizperiode über m³ erwärmte Luft von 20 C gegen kalte Außenluft getauscht. Durch eine KWL-Anlage mit Wärmerückgewinnung können 80-90% dieser Wärme zurückgewonnen werden.
25 BEISPIEL LÜKO EFH
26 BEISPIEL LÜKO EFH
27 BEISPIEL LÜKO EFH
28 BEISPIEL LÜKO EFH
29 BEISPIEL LÜKO EFH
30 BEISPIEL LÜKO EFH
31 BEISPIEL LÜKO EFH
32 LÜFTUNGSTECHNISCHE MAßNAHMEN NACH DIN
33 VORGABEN KFW
34 KONTROLLIERTE WOHNRAUMLÜFTUNG MIT WÄRMERÜCKGEWINNUNG ZAbLS-D-EFH-WÜT Quelle: Fa. Maico, KWL-Leitfaden
35 VORTEILE KWL MIT WRG IN NEUBAUTEN Kontrollierter Luftwechsel in den Räumen Regulierung der Luftfeuchte Vermeidung von Schimmelpilzbildung Ausreichende Sauerstoffversorgung größere Behaglichkeit, Leistungsfähigkeit steigt zu hohe Luftwechsel durch Fensterlüftung erzeugen Zugerscheinungen und Energieverluste Druckhaltung in der Wohnung Geruchsbelastete Räume stehen unter Unterdruck, Wohnräume unter Überdruck keine Geruchsausbreitung von Bad-, WC- und Küchengerüchen Filterung der Außenluft Pollen- und Staubfilter, besonders für Allergiker empfohlen
36 VORTEILE KWL MIT WRG IN NEUBAUTEN Keine Schallimmission durch offene Fenster Wärmerückgewinnung bis zu 99 % möglich, Energieeinsparung Bessere Bewertung des Gebäudes durch EnEV, Wertsteigerung des Hauses Kleinerer Lüftungswärmeverlust heißt kleinerer Kessel und kleinere Heizflächen, gerade bei Wärmepumpen interessant. Keine Stechmücken Einbruchschutz
37 LINKS/FAQ S/INFOS FAQ zur DIN : FAQ Normen Programm zur Prüfung von Notwendigkeit LTM: Kostenloses Programm zur Erstellung eines Lüftungskonzepts: Download
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