Bewegung leben Inklusion erleben
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- Ursula Eberhardt
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1 Bewegung leben Inklusion erleben Der Sport als ideales Feld zur Umsetzung der Inklusion Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper DOSB Vizepräsidentin Bildung und Olympische Erziehung Freie Universität Berlin Fachtagung Familie des DAV, März 2014
2 Was ist Inklusion? Inklusion ist ein Prozess, der gleichberechtigte Teilhabe ermöglicht und Vielfalt als Chance begreift hier bezogen auf Menschen mit und ohne Behinderung Hintergrund: UN-Behindertenrechtskonvention Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung, einstimmig verabschiedet von der UN-Generalversammlung 2006, von Deutschland 2009 ratifiziert. Leitbild der Konvention ist die Inklusion, d. h. nicht der Mensch mit Behinderung muss sich anpassen, sondern wir müssen alle gesellschaftlichen Bereiche seinen Bedürfnissen anpassen und öffnen (vgl. Hüppe 2010). 2
3 Was ist Inklusion? Motto als Leitlinie: Nicht über uns ohne uns Schlüsselbegriffe sind: Würde Teilhabe Selbstbestimmung Empowerment (Entdeckung und Förderung eigener Stärken) Chancengleichheit Barrierefreiheit 3
4 Was heißt das für die Praxis? Bewusstseinsbildung: Wie können wir im Sport eine positive Wahrnehmung von Menschen mit Behinderungen erreichen? Wie können wir Vorurteile abbauen und einen toleranten und respektvollen Umgang miteinander fördern? Barrierefreiheit: Wie kann ein gleichberechtigter Zugang zu Einrichtungen wie Schwimmbädern, Sporthallen und Sportangeboten sowie zu Informationen für Menschen mit Behinderungen sichergestellt werden? Teilnahme am kulturellen Leben sowie an Erholung, Freizeit und Sport: Wie kann das gemeinsame Sporttreiben gefördert werden? Wie können bestehende Barrieren identifiziert und abgebaut werden? 4
5 Ein Blick zurück: Integrationssport in Deutschland Seit den 1970er Jahren viele gemeinsame Spiel- und Sportaktivitäten von Menschen mit und ohne Behinderung in Sportvereinen z. B. ASC Göttingen von 1846 e.v. Sport Omnibus City Nord bei der Hamburger Turngesellschaft Barmbeck-Uhlenhorst e.v. Familiensportclub Lebenshilfe Würzburg e.v. Paderborner Sportverein TuRa Elsen e.v. TSV GutsMuths 1861 e.v. Berlin SC Siemensstadt Berlin e.v. 5
6 Handreichung des DSB von
7 7
8 Biografien 8
9 Wie kann Inklusion im organisierten Sport umgesetzt werden? Partner in Verbänden und Vereinen Sportverbände und -vereine (Dachorganisation für den gesamten deutschen Sport: Deutscher Olympischer Sportbund DOSB) Behindertensportverbände und -vereine (Dachorganisation: Deutscher Behindertensportverband DBS) Special Olympics Deutschland (SOD) Gehörlosensportverbände und -vereine (Dachorganisation: Deutscher Gehörlosensportverband DGS) 9
10 Konkrete Vorschläge Schulsport Themenkomplex Behinderung/Inklusion in alle Lehramtsstudiengänge verpflichtend integrieren Differenzierte Fort- und Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte systematisch und flächendeckend anbieten Kooperation zwischen Schule (Integrations-/Inklusionsschulen bzw. Förderschulen) und Sportvereinen ausbauen (Hinweis: entsprechende Qualifizierung von Übungsleitern und Trainern erforderlich) Forschungsaktivitäten zum Thema Inklusion und Sport intensivieren 10
11 Konkrete Vorschläge Information und Beratung Ausbau des Informations- und Beratungssystems (s. Informationsstelle für den Sport behinderter Menschen in Berlin) Zusammenstellung von Unterrichtsmaterialien, Beispiele aus der Praxis Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit durch Nutzung aller Medien 11
12 Informations- und Positionspapiere des DOSB und der dsj Internetseite 12
13 Was heißt das für den Familienbergsport? Ansprache und Einbeziehung von Familien mit Behinderung Konkrete Ansprache in Zusammenarbeit mit Partnern/ gemeinsame Angebote mit Behindertenorganisationen Familien in verschiedenen Lebenssituationen unterstützen und entlasten Kennenlernen von anderen Familien und Austausch Entwicklung von Konzepten für heterogene Gruppen Darstellung des Gewinns des gemeinsamen Sporttreibens Beteiligung von Menschen mit Behinderung an der Planung, Organisation und Durchführung von Angeboten Entwicklung und Durchführung von Projekten, Sammlung von bestpractice -Beispielen Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote für Familiengruppenleiter/innen 13
14 Was heißt das für den Familienbergsport? Abbau von Barrieren/ Unterstützung beim Bergsport Informationen zum Bergsport barrierefrei gestalten, auch Wegweiser an Wanderwegen Hütten und Kletteranlagen barrierefrei ausbauen, Hilfestellungen für Menschen mit Behinderung bereithalten Öffentlichkeitswirksame Darstellung der Möglichkeiten des Bergsports für Menschen mit Behinderung Grenzen müssen akzeptiert werden, aber einfach machen es geht mehr als man denkt! 14
15 Ausgewählte Praxisbeispiele Deutscher Fußball-Bund Veröffentlichung von Good-practice-Beispielen Einsetzung von Koordinatoren in allen 21 DFB-Landesverbänden Veröffentlichung eines Trainerleitfadens im Blindenfußball etc. Veröffentlichungen von Publikationen in leichter Sprache (z. B. in Kooperation mit dem SV Werder Bremen) 15
16 16
17 DFB: Die Fußballregeln 2012/2013, Regel 10 Lebenshilfe Bremen: Fußball - die wichtigsten Regeln in leichter Sprache 17
18 Vergabe von Mitteln aus dem DOSB-Innovationsfonds 2012/13 für Projekte zur stärkeren Öffnung der Sportvereine und -verbände für Menschen mit Behinderung (Inklusion) Folgende Verbände sind mit ihren Anträgen berücksichtigt worden: Landessportverband Baden-Württemberg Landessportbund Sachsen LandesSportbund Niedersachsen Landessportbund Berlin Landessportbund Rheinland-Pfalz Deutscher Kanu-Verband Verband Deutscher Sporttaucher Deutscher Fußballbund Deutscher Schwimm-Verband Deutscher Schützenbund Deutscher Hockey-Bund Deutscher Curling-Verband Deutscher Rollstuhl-Sportverband Deutscher Gehörlosen-Sportverband Special Olympics 18
19 Beispiel: Deutscher Hockey-Bund e.v. Der Deutsche Hockey-Bund bietet Kindern mit Behinderung beispielhaft im SSC Jena e.v. Training und Wettkampf im Hockey an. Ziel ist es, jedem Kind die Möglichkeit zum Hockeyspiel zu eröffnen, je nach individuellen Voraussetzungen als Hockey als Behindertensport oder Hockey in der Integrationsmannschaft. 19
20 Beispiel: Verband Deutscher Sporttaucher e.v. Der Verband deutscher Sporttaucher bietet eine Zusatzqualifikation Tauchen mit Menschen mit Behinderung an. Ziel ist es, Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen die Teilnahme am Sporttauchen zu ermöglichen, unterstützt durch qualifizierte B- und C-Trainer. 20
21 Beispiel: Deutscher Schützenbund e.v. Der Deutsche Schützenbund hat 2012 erstmals einen inklusiven Sportwettkampf International Shooting Competition of Hanover durchgeführt, an dem Sportler und Sportlerinnen mit Behinderung teilnahmen. Diese Initiative wurde im April 2013 fortgesetzt. 21
22 Fördermöglichkeiten für Sportvereine 22
23 Fördermöglichkeiten für Sportvereine 23
24 Inklusiv zum Sportabzeichen im Jahr Jahre Deutsches Sportabzeichen Zusammen mit dem DBS wurde ein neuer Leistungskatalog auch für Menschen mit Behinderung entwickelt! (ebenfalls gefördert durch Mittel des DOSB-Innovationsfonds) 24
25 Vernetzung Einberufung einer DOSB-Arbeitsgruppe zur Inklusion mit dem Ziel Klärung von auftretenden Fragen/ Strategieentwicklung für den DOSB Weiterentwicklung des Themenfeldes Koordination der gemeinsamen Positionierung des organisierten Sports nach außen Rückspiegelung der Inhalte und Beschlüsse der DOSB-Arbeitsgruppe in die entsendenden Verbände, bzw. Verbändegruppen Der DOSB ist engagiert in der AG Inklusion im Schulsport der Kommission Sport der KMK Der DOSB arbeitet mit in der AG Inklusion im Sport der SMK/SRK: Fachtagung am 22.September Gespräche mit wichtigen gesellschaftlichen Akteuren im Themenfeld 25
26 Fazit Im deutschen Sport sind wir bereits ein gutes Stück auf dem Weg zur Inklusion vorangekommen, dennoch sind weitere Anstrengungen nötig, um Menschen mit Behinderung gleichberechtigt im Sport zu beteiligen. Auch im Deutschen Alpenverein besteht ein großes Potenzial zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung, das weiter entwickelt werden muss. Familien sind als Zielgruppe ideal geeignet, das Bewusstsein für Inklusion zu fördern und Maßnahmen konkret umzusetzen. 26
27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte 27
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