Stadt Wasserburg a. Inn

Transkript

1 Stadt Wasserburg a. Inn

2 10 Jahre Stadtverkehr Wasserburg a. Inn Der Stadtverkehr Wasserburg feiert seinen 10. Geburtstag. Seit dem Fahrplanwechsel im Mai 1993 besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wasserburg a. Inn und dem Regionalverkehr Oberbayern. Der Stadtverkehr Wasserburg a. Inn stellt in seiner Art eine Besonderheit dar. Aufgrund der besonderen topographischen Lage benutzen nahezu alle Buslinien auf dem Weg in und aus der Stadt dieselben Strecken bzw. haben eine ähnliche Linienführung. Bereits vor der Einführung des Stadtverkehrs waren so alle wichtigen Stadtteile bereits relativ gut mit den vorhanden regionalen Buslinien erschlossen. Die Schwachpunkte im alten Bussystem lagen aber vor allem darin, dass die bestehenden Linien relativ unkoordiniert fuhren, kein einheitliches Tarifgebiet aufwiesen, Taktlücken bestanden und wenig bekannt waren. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten sollte das bereits bestehende Busangebot ausgebaut werden und nicht zusätzlich zu den vorhandenen (Regional-)Linien ein eigenständiges Busnetz aufgebaut werden. Durch die Einführung einer Verstärkerlinie war dieses Vorhaben relativ leicht zu realisieren, zumal die Siedlungsstruktur von Wasserburg eine durchgängige Achse aufweist, der nahezu alle Wohngebiete zugeordnet sind. Mit der neuen Verstärkerlinie 9418 konnten die Taktlücken des Regionalverkehrs innerhalb des Stadtgebietes geschlossen werden. Die Schülerbeförderung wurde in diese neue Linie integriert. Das Stadtgebiet wurde vorerst in drei Tarifzonen eingeteilt. Die neuen Fahrpreise waren im Vergleich zu den alten RVO- Fahrpreisen wesentlich günstiger, um einen Anreiz zum Umstieg auf den Bus zu geben. Später wurden die drei Tarifzonen in eine einheitliche Tarifzone umgewandelt, um den Tarif weiter zu vereinfachen. In den letzten zehn Jahren wurde der Fahrpreis nur zweimal angehoben und weist im Vergleich zu anderen Stadtverkehren einen äußerst günstigen Tarif auf.

3 Die Stadt Wasserburg a. Inn hat die Kosten für die Linie 9418 komplett zu tragen. Hinzu kommen die sogenannten Abtarifierungskosten. also die Differenzkosten vom Stadtverkehrs- Tarif zum RVO-Tarif. Dennoch sind die Kosten für die Stadt Wasserburg a. Inn im Vergleich zu anderen Stadtverkehren aufgrund des besonderen Betriebssystems verhältnismäßig gering. Unterstützt wird die Stadt Wasserburg a. Inn außerdem vom Landkreis Rosenheim, der durch eine Zuweisung den Stadtverkehr fördert. Vor zehn Jahren modern und heute modern Der Stadtverkehr Wasserburg a. Inn ist heute eine Institution und aus Wasserburg nicht mehr wegzudenken. Er stellt die Anbindung von Wasserburg ans Eisenbahnnetz her und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu Mobilitätssicherung der Wasserburger Bevölkerung, zur infrastrukturellen Erschließung und zur Entlastung vom Individualverkehr der Stadt Wasserburg a. Inn.

4 Chronologie April 1992 Die RVO stellt zwei Varianten für den Stadtverkehr vor: Variante 1 sieht einen ganztägigen 30-Minuten-Takt auf einer eigenen Linie vor; Variante 2 stellt die heute realisierte Lösung mit Durchbindung von bestehenden Linien und der Taktverdichtung durch eine Sonderlinie vor. Juni 1992 Die Integration der Schülerbeförderung in den geplanten Stadtverkehr wird geprüft September 1992 Erste Überlegungen zur möglichen Tarifgestaltung werden gemacht Die Schülerbeförderung soll nun unbedingt integriert werden Variante 2 soll zum 1. Mai 1993 eingeführt werden Überlegungen zum Bau eines Busbahnhofes in Reitmehring werden gemacht Die Einmündung der Bahnhofsstraße in die B 304 soll mit einer Ampel versehen werden (wird nie realisiert). Februar 1993 Vergleichsangebote werden eingeholt März 1993 Verschiedene kleinere bauliche Maßnahmen und Verkehrsregelungen zugunsten eines besseren Ablaufes des Busverkehrs sollen umgesetzt werden (Auflassung der Haltestelle Auf der Burg, Lenkung der Busse über Im Hag und Heisererplatz, Bau einer Verkehrsinsel am Marienplatz und weitere kleinere Maßnahmen) Die RVO stellt den Sommerfahrplan 1993, also den ersten Stadtverkehrs-Fahrplan, vor. Mai 1993 Endgültiger Beschluss des Hauptausschusses zur Einführung des Stadtverkehrs Der Probebetrieb bzw. die Einführungsphase beginnt

5 Juli 1993 Zonentarif mit drei Tarifzonen geht in Betrieb August 1993 Der neue Stadtverkehr wird intensiv beworben September 1993 Nach den Sommerferien wird die Schülerbeförderung in den Stadtbus integriert. Alle Schüler der drei städtischen Wasserburger Schulen fahren nun nicht mehr mit freigestellten Schulbussen, sondern mit dem Stadtverkehr von und zur Schule Stadtverkehr soll nun mindestens für ein Jahr beibehalten werden Februar 1995 Der Busbahnhof in Reitmehring wird eröffnet Juni 1996 Der Zugverkehr auf der Bahnstrecke Mühldorf a. Inn Wasserburg a. Inn wird nach Jahren wieder aufgenommen. Auch auf der Strecke Wasserburg a. Inn Ebersberg wird der Takt stark verdichtet (hier fuhr vorher nur noch ein Zug pro Tag und Richtung) Der Stadtverkehr hat nun mehr als bisher die Aufgabe, die Zuganschlüsse von und zur Altstadt sicher zu stellen. Die Wiederaufnahme des Zugbetriebes wird mit einem großen Bahnhofsfest gefeiert Februar 1998 Einführung eines Einheitstarifes im Stadtverkehr. Die bisherigen drei Tarifzonen werden in ein Tarifgebiet umgewandelt, wodurch das Tarifsystem stark vereinfacht wird. Mit dem Einheitstarif gelten neue Fahrpreise Januar 2002 Im Zuge der Euroeinführung müssen die Fahrpreise angepasst werden August 2002 Mit dem Wasserburg-München-Ticket kann erstmals ein Bahn-Ticket bereits in den Bussen des Stadtverkehr erworben werden

6 Die Tarife einst...

7 ... und die Tarife heute

8 Investitionen Im Lauf der Jahre hat die Stadt Wasserburg eine Reihe von Investitionen getätigt. Finanziell unterstützt wurde Sie dabei vor allem durch Fördermittel des Freistaates Bayern. Busbahnhof in Reitmehring Eine der wichtigsten Maßnahmen war die Schaffung eines Busbahnhofes in Reitmehring (Wasserburg Bahnhof). Ein großer Teil der beförderten Personen im Stadtverkehr sind Bahnpendler, die den Stadtverkehr als Zubringer zu den Zügen in Reitmehring benutzen. Die alte Haltestelle war den Ansprüchen eines modernen Stadtverkehr in keinster Weise gewachsen. Vor dem Bau mussten die Busse auf der Fahrbahn der Bahnhofstraße anhalten. Die Fahrgäste hatten die Straße zu überqueren; eine Unterstellmöglichkeit war nicht vorhanden. Nur durch den Bau einer Wendeschleife an der Anlage konnte außerdem gewährleistet werden, dass alle Busse den Bahnhof anfahren können. Kostenpunkt: ,- DM. Die Eröffnungsfeier im Februar 1995

9 Ursprünglich war vorgesehen, den kompletten Bahnhofsvorplatz in Reitmehring umzubauen (rechts). Dieser Plan wurde später aus Kostengründen zugunsten der letztendlich realisierten Lösung eines Busbahnhofes auf dem Gelände eines ehemaligen Güterschuppens aufgegeben (links). Der Grund ist Eigentum der Bahn und wird von der Stadt gepachtet. Auch die Toilettenanlage im Nebengebäude des Bahnhofes wurde von der Stadt übernommen und wird seither von der Stadt unterhalten. Die Bahn hielt die Toilettenanlage aufgrund der WCs in den Zügen für nicht mehr notwendig. Außerdem ist an dieser Stelle anzumerken, dass sich die Stadt Wasserburg a. Inn beim Bau einer Fußwegeverbindung zwischen dem Busbahnhof und dem Bahnsteig Richtung München finanziell beteiligt hat. Im vergangenen Jahr hat die Telekom nach langjährigen Bemühungen der Stadt Wasserburg a. Inn eine Telefonzelle gegenüber dem Busbahnhof installiert.

10 Buswartehäuschen Kontinuierlich wurden alle wichtigen Haltestellen mit Buswartehäuschen ausgerüstet. Gerade in den nasskalten Herbst- und Wintermonaten leisten diese Wetterschutzanlagen einen wichtigen Beitrag zur Akzeptanzsteigerung des ÖPNV. So sind heute im Stadtgebiet von Wasserburg insgesamt 17 der bekannten grünen Wartehäuschen zu finden. Alle Wartehäuschen verfügen inzwischen auch über Fahrplanvitrinen. Zwei der Häuschen (am Kreiskrankenhaus und Gymnasium) wurden vom Landkreis Rosenheim installiert. Ein Buswartehäuschen kostet ohne Aufbau und Umbauten an der Haltestelle mindestens 5.000,- Euro. Die Wartehäuschen an der St.-Konrad-Kirche und der Watzmannstraße kurz nach dem Bau

11 Bushaltestellen und Wartebuchten Einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten die Bushaltebuchten. Die Busse müssen so nicht direkt auf der Straße halten und die Fahrgäste können in sicherem Abstand von der Fahrbahn auf den Stadtverkehr warten. Im Zuge der Erschließung der Schmiedweise im Ortsbereich von Reitmehring konnte an der Megglestraße stadteinwärts eine Busbucht geschaffen werden wurde die Haltestelle mit einem Wartehäuschen nachgerüstet. An der Priener Straße wurden sowohl stadtein- als auch auswärts im Kreuzungsbereich der Alkorstraße bzw. Tegernau zwei Haltebuchten gebaut. Die Haltestelle in Attel In Attel wurde zur Verbesserung der Verkehrsführung eine Mittelinsel an der Haltestelle in der Ortsmitte geschaffen. Damit wurde die Verkehrsführung geordnet; die Busse des Stadtverkehrs bzw. der Linie 9416 können an diesem Kreisverkehr gefahrlos wenden. Im Zuge des Ausbaus des Kreuzungsbereiches wurde auch ein Wartehäuschen installiert. Am Gymnasium wurden im Sommer 2002 vom Landkreis Rosenheim die Haltestellen in beiden Fahrtrichtungen verlängt, damit haltende Busse nicht mehr auf der Fahrbahn der Staatsstraße halten müssen. Bereits im Sommer 2000 hat die Stadt Wasserburg an der Landwehrstraße zusätzliche Flächen pflastern lassen, um mehr Aufstellfläche für die Schüler der Realschule zu schaffen.

12 Im Zuge des Ausbaus der Rosenheimer Straße im Jahre 1996 konnte der Bereich der Haltestelle Rosenheimer Str.-Sparkasse neu gestaltet werden. Vor dem Umbau des Straßenzuges Rosenheimer Str./Salzburger Str./Gimplberg zu einer Art Kreisverkehr war im Bereich der Haltestelle noch kein Einbahnverkehr. Es gab es zwei Richtungsfahrbahnen und eine Abbiegespur. Durch Auflassung der nicht mehr benötigten Abbiegespur konnte so Platz für einen breiteren Bürgersteig und einen Radweg geschaffen werden. Die Aufstellflächen für die zahlreichen Schüler der nahen Hauptschule, die diese Haltestelle benutzen, konnte gesteigert werden. Die Fahrgästen müssen so nicht mehr so gedrängt stehen. Durch den Umbau konnte außerdem Platz für zwei Wartehäuschen geschaffen werden. Die linke Aufnahme zeigt den neugestalteten Bereich der Haltestelle kurz nach dem Umbau; die neuen Alleebäume sind noch nicht gepflanzt. Die neue Beschilderung sorgt für mehr Übersichtlichkeit. Am Bezirkskrankenhaus Gabersee wurden beim Bau des Kreisverkehrs auch die beiden Haltestellen umgebaut. Die Haltebuchten sind nun länger und bieten jeweils Platz für zwei haltende Busse. Seit Mai 2001 wird das Kreiskrankenhaus wieder von Stadtbussen angefahren. Voraussetzung war der Neubau einer Wendeschleife. Ein früherer Bus-Service zum KKH mußte eingestellt werden, da widerrechtlich parkende Fahrzeuge immer wieder das Umdrehen der Busse unmöglich machten. Der Parkplatz mit Wendeanlage und Wartehäuschen wurde vom Landkreis Rosenheim finanziert.