EBS an der UB Wien oder EBS: das bessere PDA
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- Julius Blau
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1 EBS an der UB Wien oder EBS: das bessere PDA Brigitte Kromp and Wolfgang Mayer Universität Wien Bibliotheks- und Archivwesen Universitätsring Wien, Österreich
2 Begriffsverständnis: PDA (Patron Driven Acquisition): Aus einer um eine vereinbarte Summe zur Verfügung gestellten Anzahl von ebooks werden jene Werke automatisch erworben, die eine bestimmte Menge von Nutzung aufweisen. Sobald die vereinbarte Summe erreicht ist, erlischt der Zugriff auf das Gesamtpaket. EBS (Evidence Based Selection): Um eine vereinbarte Summe wird für einen genau definierten Zeitraum eine Anzahl ebooks zur Verfügung gestellt. Während des Nutzungszeitraumes wird die Anzahl der Downloads dokumentiert und der Bibliothek zur Verfügung gestellt. Am Ende dieses Zeitraums entscheidet die Bibliothek, welche ebooks um die vereinbarte Summe erworben werden. Erst danach erlischt der Zugriff auf das Gesamtpaket. Bibliothekstagung 2013: Informationsanbieter im Wandel 1/13
3 Motivationen für PDA: (1) Kein Erwerb nicht-genutzter Bücher (2) Kundenorientierter Einkauf (3) Viel Content um wenig Geld (4) Ökonomisierung des Personaleinsatzes Bibliothekstagung 2013: Informationsanbieter im Wandel 2/13
4 Warum ist PDA für die UBW unattraktiv? Aufgrund der großer Zahl der NutzerInnen und dem heterogenen Nutzungsverhalten ist die Zahl an Downloads, die einen Kauf verursacht, zu niedrig Keine Differenzierung zwischen primärer Zielgruppe (Angehörige) und anderen Gefahr der bewusst missbräuchlichen Nutzung Risiko des vorzeitigen Contentverlusts aufgrund Nutzung Planbarkeit des Mitteleinsatzes nicht gegeben Bibliothekstagung 2013: Informationsanbieter im Wandel 3/13
5 Motivationen für PDA EBS: (1) Kein Erwerb nicht-genutzter Bücher außer gewünscht (2) Kundenorientierter Einkauf aber nicht ungesteuert (3) Viel Content um wenig Geld für die gesamte Vertragszeit (4) Ökonomisierung des Personaleinsatzes (5) + bessere Nutzungsstatistik (6) + erhöhte Einbindung der MitarbeiterInnen Bibliothekstagung 2013: Informationsanbieter im Wandel 4/13
6 EBS als Alternative zum Paketkauf: Obwohl der Ankauf fixer Pakete sehr kostengünstig sein kann, ergibt sich ein fortwährender Bedarf, dem Unterhaltsträger Null-Nutzungen zu erklären. Bei zu vielen Null-Nutzungen ist kann schließlich auch der Preis der Pakete zu hoch sein. Bibliothekstagung 2013: Informationsanbieter im Wandel 5/13
7 Nutzungsstatistik von Paketen im Jahr 2011: Paket A: Paket 2011 Paket Titelanzahl Nutzung 74 10,7% 252 9,4% 1 Nutzung 34 4,9% 161 6,0% 2 Nutzung 25 3,6% 122 4,5% Paket B: Paket 2011 Paket Titelanzahl Nutzung 26 16,5% ,6% 1 Nutzung 2 1,3% 34 5,9% 2 Nutzung 7 4,4% 25 4,3% Paket C: Paket 2011 Paket Titelanzahl Nutzung ,4% ,6% 1 Nutzung 55 10,6% ,4% 2 Nutzung 35 6,8% 130 5,9%
8 Nutzungsstatistik von Paketen im Jahr 2012: Paket A: Paket 2012 Paket 2011 Paket Titelanzahl Nutzung 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 1 Nutzung ,7% 91 8,4% ,4% 2 Nutzung 68 8,1% 63 5,8% 329 6,9% Paket B: Paket 2012 Paket 2011 Paket Titelanzahl Nutzung 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 1 Nutzung 20 10,2% 21 9,3% 88 9,3% 2 Nutzung 8 4,1% 4 1,8% 35 3,7% Paket C: Paket 2012 Paket 2011 Paket Titelanzahl Nutzung 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 1 Nutzung ,0% 85 16,4% ,6% 2 Nutzung 38 8,1% 45 8,7% 230 8,8%
9 Voraussetzungen (systemisch): Für einen effizienten Einsatz von EBS bedarf es technisch: (1) Zeitnahes Einspielen der Metadaten in die wichtigen Nachweisoberflächen (OPAC und/oder Resource Discovery Services), Update- Routinen und einfaches Entfernen großer Titelmengen mit Vertragsablauf. (2) Verwaltung auf Verbundebene um Mehrfacharbeit zu reduzieren. Lösungen für ähnliche aber nicht idente Pakete, die von unterschiedlichen Einrichtungen lizenziert werden. (3) Umsetzung dieser neuen Erwerbsmodelle in den Bibliothekssystemen (ALEPH-Nachfolge!) Alle Punkte sind aber Notwendigkeiten für PDA und EBS! Besonders die Problematik (1) wird bei EBS durch garantierte Laufzeit entschärft. Bibliothekstagung 2013: Informationsanbieter im Wandel 8/13
10 Voraussetzungen (organisatorisch): Zusätzlich benötigt EBS strukturell: (1) Umschichtung des Erwerbungsbudgets (klassische Zuordnung zu bestellender Einheit nicht mehr möglich) (2) Einbindung von FachbibliothekarInnen in redaktionelle Arbeit (fortwährende kritische Durchsicht der Nutzungsdaten, Vorbereitung der Ankaufsentscheidung) Insbesondere (2) kann theoretisch bei PDA eingespart werden, ist aber in einer (großen) Organisation zur Einbindung der MitarbeiterInnen bei der Umsetzung solcher Veränderungen positiv. Bibliothekstagung 2013: Informationsanbieter im Wandel 9/13
11 Warum ist EBS auch für Anbieter attraktiv? Bibliotheksbudgets stagnieren weitgehend laufende Verpflichtungen (mehrjährige Zeitschriften-, Datenbankverträge) binden zunehmend höheren Prozentsatz des Budgets Einnahmen aus Monographienverkauf werden für Anbieter immer weniger sicher. EBS ist neues attraktives Produkt (ähnlich den Zeitschriften-Big Deals) Verlage, die dieses Modell anbieten, haben folgende Vorteile: durch Vertrag ist Umsatz garantiert u.u. veranlasst Nutzungsstatistik Kunden sogar mehr Geld auszugeben Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern Bibliothekstagung 2013: Informationsanbieter im Wandel 10/13
12 Erstes Pilotprojekt Elsevier: Verlauf: 2012: Lizenzierung aller Backlist-Titel (pre-2007 bis 2011) April 2012: Zugriffsperiode aufgrund von Problemen mit Metadatenlieferung um 3 Monate verlängert 2013,1: Aufstockung um Auflage ,2: Vertrag zur Ergänzung um Frontlist 2013/14 Herausforderungen (nicht EBS-spezifisch): OCLC-Datenlieferung aufgrund Datenformat problematisch Anspruch, Daten auch im OPAC (nicht nur Primo) darzustellen MAB Nur ein anderer Kunde im deutschsprachigen Raum mit gleichem Produkt und MAB-Daten (UB Düsseldorf) 2013 Umsetzung des MARC/MAB-Matching mit OBVSG realisiert Daten für Verbund nutzbar Bibliothekstagung 2013: Informationsanbieter im Wandel 11/13
13 Weitere Pläne der UBW: (1) Weiterführung EBS-basiertem Erwerbs von Elsevier-eBooks bei fortwährender Evaluierung (2) Möglicher Weise gemeinsames Projekt mit Missing Link zur Adaptierung eines EBS-Modells für Aggregatoren (MyiLibrary) (3) Verhandlung mit anderen Großanbietern bzgl. EBS Bibliothekstagung 2013: Informationsanbieter im Wandel 12/13
14 Allgemeine Wünsche an die ebook-welt: (1) Gleichzeitiges Erscheinen von Print- und ebooks (2) Keine non-eligible Titles (3) Möglichst offenes DRM und Standardisierung von ebooks (wie bei ejournals seit jeher praktiziert) (4) Vernünftige Business Models (keine Paketbindung, Wahl zwischen Lizenz- und Kaufmodellen, Regelung bei Lehrbüchern etc. via Preisgestaltung) (5) Bei Großverlagen Wahl der Benutzungsoberfläche (Verlag, Aggregator) Bibliothekstagung 2013: Informationsanbieter im Wandel 13/13
15 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! You don t have any books do you? Bibliothekstagung 2013: Informationsanbieter im Wandel
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