Thema: Die Liebe und Ernesto Cardenal. Er ist Mitbegründer der Theologie der Befreiung und besucht Coburg am

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1 Ökumenisches politisches Nachtgebet am Thema: Die Liebe und Ernesto Cardenal. Er ist Mitbegründer der Theologie der Befreiung und besucht Coburg am Einführung: Lied, Liebe ist nicht nur ein Wort. Nr. 517 aus Eingestimmt Hör meinen Protest (Psalm 5) Hör meine Worte, Herrhöre mein Seufzen, hör meinen Protest, denn Du bist Gott und kein Freund der Diktatoren, Du folgst nicht ihrer Politik noch achtest Du auf ihre Propaganda. Du hast mit Gangstern nichts gemein. Ihre Reden sind unaufrichtig wie ihre Presse-Erklärungen. Sie sprechen vom Friedenund steigern die Rüstungsproduktion. Auf ihren Konferenzen reden sie vom Frieden, doch im geheimen bereiten sie Krieg vor. Die ganze Nacht lang streuen ihre Radiosender Lügen aus, verbrecherische Pläne füllen die Akten ihrer Büros. Du aber, Herr, wirst mich vor ihren Anschlägen retten. Sie sprechen mit dem Mund der Maschinengewehre, und ihre Zungen sind glänzende Bajonette. Strafe sie, o Gott! Laß scheitern ihre Politik! Bring ihre Memoranden durcheinander! Verhindere ihre Programme! Wenn die Sirene heult, wirst Du mir beistehen, meine Zuflucht bist Du am Tag der Bombe. Wer ihren lügnerischen Parolen nicht glaubt, wer ihrem Werben und ihren politischen Kampagnen nicht traut, den segnest Du, den umgibst du mit Deiner Liebe wie mit Panzerwagen. Ernesto Cardenal

2 Als Impuls folgen Bruchstücke aus Das Buch von der Liebe von Ernesto Cardenal, Seiten von 1 bis 26 Die Liebe: Alles was wir tun, ist letztlich ein Ausdruck unserer Liebe, Die Liebe ist Alles! Es gibt nur die Liebe! Auch unser Hass, unsere Gier, unsere Angst, Eifersucht, Lust, kann zwar in Widerspruch zur Liebe stehen, ist aber nur ein Weg zur vollkommenen Liebe, erst wenn wir zulassen, dass wir diese negativen Gefühle haben, können wir zur Liebe finden. Es ist der Grundwiderspruch dem sich die Liebe stellen muss, zwischen Leben und Tod. Diesen Widerspruch spüren wir, wenn wir uns die Ruhe dazu gönnen. Der Christ ist verbunden mit Gott in Christus durch die Liebe. Sehnsucht, Suche: Der Durst: In den Augen aller Menschen wohnt eine unstillbare Sehnsucht. Diese Sehnsucht ist ein Durst, den alle Wesen spüren es ist die Liebe zu Gott. Alles menschliche Tun, auch die Sünde ist eine Suche nach Gott, nur sucht man Ihn meistens dort, wo er am wenigsten zu finden ist. Überall suchen wir Gott, auf Festen, Orgien, Reisen, Kinos, Bars und doch finden wir ihn einzig und allein in uns selbst. Gott ist die Heimat aller Menschen. Er ist unsere einzige Sehnsucht. Gott ist im Innersten aller Kreatur verborgen und ruft uns. Das ist die geheimnisvolle Ausstrahlung, die von allen Wesen ausgeht. In der ganzen Natur finden wir die Zeichen Gottes (Initialen) und alle erschaffenen Wesen sind Liebesbriefe Gottes an uns. Die Natur ist wie ein Schatten Gottes, ein Widerschein und Abglanz seiner Schönheit. Unser Körper ist erschaffen für die Liebe zu Gott. Der Mensch ist zur Kontemplation bestimmt und zur Liebe zu Gott. Gott ist überall, nicht nur in unserem Inneren. Er ist auch in unserer Seele. Wir selbst sind Zeichen Gottes. Das Gebet: Ist etwas Selbstverständliches für uns Menschen, sogar ein Instinkt, durch die Widrigkeiten müssen wir es neu üben, weil der Instinkt vergessen ist.

3 Ist nichts anderes, als Kontaktaufnahme mit Gott, es ist eine Verbindung mit Gott, die keine Worte und nicht einmal Gedanken braucht. Jede Bewegung unseres Körpers ist ein Gebet. Unser Körper spricht ein tiefes Dankgebet, auch wenn es ein irrationales Gebet ist, das ohne unsere Zustimmung geschieht. Wir können natürlich willentlich aus allen unseren Taten ein Gebet machen. Unsere Arbeit z.b. ist ein existenzielles Gebet. Präsenz Gottes: Gott hüllt uns von allen Seiten ein wie die Atmosphäre. Zwar können wir ihn nicht hören und sehen, es sei denn, wir schalten den entsprechenden Kanal ein. Wer nur in der Welt der fühlbaren Sender lebt, kann den Sender Gottes nicht hören. Obwohl nun Gott so nah ist, ist er doch unermesslich weit entfernt. Durch die ganze Ewigkeit sind wir von ihm getrennt. Die Vereinigung mit Gott ist für uns nur möglich, wie die Vereinigung zweier Liebender, die wie durch eine Scheibe voneinander getrennt sind. Wir sehen Gott nur, wie in einem Dämmerlicht, im Nebel. Die Gegenwart Gottes ist unbestimmt und verschwommen, je näher wir bei Gott sind, des verschwommener kommt Er uns vor. Warum ist das so? Weil wir Menschen die Gegenwart Gottes nicht deutlicher an uns erfahren. Wir sind so nach außen hin gewandt und achten nur auf die äußeren Eindrücke, dass wir die Berührungen und Stimmen in unserem Innern gar nicht mehr wahrnehmen. Gott ist überall, seine Stimme aber hören wir nur in der Stille, weil er nicht von außen kommt. Anschließend findet eine anregende Aussprache statt. Lesung (1Kor 13,1-8): 1 Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. 2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts.

4 3 Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts. 4 Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. 5 Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. 6 Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. 7 Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. 8 Die Liebe hört niemals auf. --- Fürbitten: Gütiger Gott, du lässt uns Menschen immer wieder das Glück des Himmels und der Erde erfahren und schenkst uns Licht. Wir wissen aber auch vom Dunkel. Lass unser Leben in deiner Hand geborgen sein. Aus ganzem Herzen rufen wir: Herr erbarme dich. 1. Für alle Menschen, dass sie genügend Zeit haben, sich selbst zu finden, sich selber wahrzunehmen, damit Sie Dich spüren können. Aus ganzem Herzen lasst uns rufen: Herr erbarme dich. 2. Für uns selber: Dass er sich unserer Sorgen annimmt und uns ans Ziel des Lebens gelangen lässt. Aus ganzem 3. Wir Christen beten alle zu Dir, uns alle eint der Glaube und die Hoffnung auf Dein Himmelreich. Deshalb beten wir für unsere Mitchristen aller Konfessionen in dem Wissen, dass diese Abgrenzung überwunden werden kann. Aus ganzem 4. Ernesto Cardenal hat stets die Liebe als obersten Maßstab für sein Tun bestimmt. Auch wir sollen versuchen in diesem Geiste zu leben und zu handeln. Aus ganzem 5. Uns Christen ist aufgegeben: Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst. Ohne Eigenliebe ist Nächstenliebe jedoch nicht denkbar. Wir sollen versuchen die Waage stets ausgeglichen zu befüllen, damit wir nicht im Gegensatz unser eigens Ich total vernichten. Aus ganzem

5 6. Das Gebot der Liebe bestimmt auch: Liebe deine Feinde. Dies ist schwer zu begreifen und umzusetzen. Wir sollen daran arbeiten, damit Frieden in uns einkehrt. Aus ganzem Vater im Himmel, höre unser Gebet und lass alle Menschen in Sicherheit und Frieden leben, schenke uns Zeit, damit wir uns selbst begegnen können, durch deinen Sohn, unseren Herrn und Heiland Jesus Christus, der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit. - A: Amen. Zum Vater Unser versammeln sich alle Teilnehmenden um den Altar und reichen sich die Hände. Gemeinsam wird das Vater Unser gebetet. Als Friedensgruß sagen wir uns gegenseitig ein Shalom. Segen: Die Liebe ist das Wichtigste, Der Herr schenke uns Mut und Kraft Die Liebe zu empfangen, Die Liebe zu spüren, Die Liebe zu ertragen Und die Liebe weiterzugeben. Denn Du bist die Liebe, Das gewähre uns Gott Im Namen des Vaters, des Sohnes Und des Heiligen Geistes Amen Lied: Zieh an die Macht Nr. 621 aus Eingestimmt Gestaltet wurde dieser Gottesdienst von Eduard Adam, Frank Meixner und Reinhard Meyer