Mikroökonomie I Kapitel 3 Das Käuferverhalten WS 2004/2005
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- Tomas Gerhardt
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1 Mikroökonomie I Kapitel 3 Das Käuferverhalten WS 2004/2005
2 Die Themen in diesem Kapitel Konsumentenpräferenzen Budgetbeschränkungen Verbraucherentscheidung Die Grenznutzen und die Verbraucherentscheidung
3 Das Verbraucherverhalten Die Analyse des Konsumentenverhaltens umfasst drei Schritte. 1) Die Untersuchung der Konsumentenpräferenzen. Zur Beschreibung, wie und warum die Konsumenten ein Gut gegenüber einem anderen bevorzugen.
4 Das Verbraucherverhalten Die Analyse des Konsumentenverhaltens umfasst drei Schritte. 2) Danach folgt die Betrachtung der Budgetbeschränkungen. Die Menschen verfügen über beschränkte Einkommen.
5 Das Verbraucherverhalten Die Analyse des Konsumentenverhaltens umfasst drei Schritte. 3) Schließlich verbinden wir die Konsumentenpräferenzen und die Budgetbeschränkungen, um die Verbraucherentscheidungen bestimmen zu können. Welche Kombination von Gütern kaufen die Konsumenten, um ihren Nutzen zu maximieren?
6 Das Verbraucherverhalten Warenkörbe Ein Warenkorb ist eine Zusammenstellung bestimmter Mengen eines oder mehrer Güter. Ein Warenkorb kann gegenüber einem anderen Warenkorb, der eine andere Kombination von Gütern enthält, bevorzugt werden.
7 Konsumentenpräferenzen Warenkörbe Drei Grundannahmen: 1) Die Präferenzen sind vollständig. 2) Die Präferenzen sind transitiv. 3) Die Konsumenten ziehen immer eine größere Menge eines Gutes einer kleineren Menge vor.
8 Konsumentenpräferenzen Warenkorb Einheiten Lebensmittel Einheiten Bekleidung A B D E G H 10 40
9 Konsumentenpräferenzen Indifferenzkurven Indifferenzkurven stellen sämtliche Kombinationen von Warenkörben dar, die dem Konsumenten das gleiche Befriedigungsniveau ermöglichen.
10 Konsumentenpräferenzen Bekleidung (Einheiten pro Woche) B H A E Der Konsument bevorzugt A gegenüber allen Kombinationen im blauen Bereich, während alle Körbe im pinkfarbenen Bereich A vorgezogen werden. 20 G D Lebensmittel (Einheiten pro Woche)
11 Konsumentenpräferenzen Bekleidung (Einheiten pro Woche) H B E Mit den Kombinationen B, A & D wird die gleiche Befriedigung erzielt. E wird gegenüber U 1 vorgezogen. U 1 wird gegenüber H & G vorgezogen. 30 A 20 G D U Lebensmittel (Einheiten pro Woche)
12 Konsumentenpräferenzen Indifferenzkurven Indifferenzkurven verlaufen negativ und nach rechts geneigt. Wären sie positiv geneigt, würde dies die Annahme, dass eine größere Menge von einem Gut immer einer kleineren Menge vorgezogen wird, verletzen.
13 Konsumentenpräferenzen Indifferenzkurven Jeder Warenkorb, der oberhalb und rechts einer Indifferenzkurve liegt, wird jedem Warenkorb, der auf der Indifferenzkurve liegt, vorgezogen.
14 Konsumentenpräferenzen Indifferenzkurvenschar Eine Indifferenzkurvenschar ist eine Menge von Indifferenzkurven, die die Präferenzen einer Person für alle Kombinationen der beiden Güter beschreibt. Jede Indifferenzkurve der Schar stellt die Warenkörbe dar, zwischen denen die Person indifferent ist.
15 Konsumentenpräferenzen Indifferenzkurven Schließlich gilt, dass sich Indifferenzkurven nicht schneiden können. Dies würde die Annahme verletzen, dass eine größere Menge gegenüber einer kleineren bevorzugt wird.
16 Konsumentenpräferenzen Bekleidung (Einheiten pro Woche) D Warenkorb A wird B vorgezogen. Warenkorb B wird D vorgezogen. B A U 3 U 2 U 1 Lebensmittel (Einheiten pro Woche)
17 Konsumentenpräferenzen Bekleidung (Einheiten pro Woche) U 2 U 1 Indifferenzkurven können sich nicht schneiden. A B Der Konsument sollte zwischen A, B und D indifferent sein. Allerdings enthält B größere Mengen beider Güter als D. D Lebensmittel (Einheiten pro Woche)
18 Konsumentenpräferenzen Bekleidung (Einheiten pro Woche) A Bemerkung: Die für eine Einheit Lebensmittel aufgegebene Menge Bekleidung sinkt von 6 auf B 1-2 D 1-1 E 1 G Frage: Trifft diese Beziehung auch auf die Aufgabe von Lebensmitteln zu Gunsten von Bekleidung zu? Lebensmittel (Einheiten pro Woche)
19 Konsumentenpräferenzen Grenzrate der Substitution Die Grenzrate der Substitution (GRS) quantifiziert die Menge eines Gutes, die ein Konsument aufzugeben bereit ist, um eine größere Menge eines anderen Gutes zu erhalten. Sie wird durch die Steigung der Indifferenzkurve gemessen.
20 Konsumentenpräferenzen Bekleidung (Einheiten pro Woche) A 1-4 B GRS = D 1-1 GRS = 2 E 1 G GRS = C F besser: 1. Ableitung der Indifferenzkurve Lebensmittel (Einheiten pro Woche)
21 Konsumentenpräferenzen Grenzrate der Substitution Wir fügen nun noch eine vierte Annahme über die Konsumentenpräferenzen hinzu: Entlang einer Indifferenzkurve besteht eine abnehmende Grenzrate der Substitution. Dabei ist zu erkennen dass die GRS bei AB 6 beträgt, während sie bei DE 2 beträgt.
22 Konsumentenpräferenzen Grenzrate der Substitution Indifferenzkurven sind konvex, da, wenn eine größere Menge eines Gutes konsumiert wird, ein Konsument es bevorzugt, weniger Einheiten eines zweiten Gutes aufzugeben, um zusätzliche Einheiten des ersten zu erhalten. Die Konsumenten bevorzugen einen ausgewogenen Warenkorb.
23 Konsumentenpräferenzen Grenzrate der Substitution Vollkommene Substitutionsgüter und vollkommene Komplementärgüter Zwei Güter sind vollkommene Substitutionsgüter, wenn die Grenzrate der Substitution des einen durch das andere Gut konstant ist.
24 Konsumentenpräferenzen Grenzrate der Substitution Vollkommene Substitutionsgüter und vollkommene Komplementärgüter Zwei Güter sind vollkommene Komplementärgüter, wenn die Indifferenzkurven der beiden Güter einen rechten Winkel bilden.
25 Konsumentenpräferenzen Apfelsaft (Gläser) 4 3 Vollkommene Substitutionsgüter Orangensaft (Gläser)
26 Konsumentenpräferenzen linke Schuhe 4 3 Vollkommene Komplementärgüter rechte Schuhe
27 Konsumentenpräferenzen UNGÜTER Güter, bei denen eine kleiner Menge gegenüber einer größeren vorgezogen wird. Beispiele Luftverschmutzung Asbest
28 Konsumentenpräferenzen Was denken Sie? Wie können wir Ungüter in der Analyse der Konsumentenpräferenzen erklären?
29 Konsumentenpräferenzen Nutzen Nutzen: Numerischer Wert für die einem Konsumenten aus einem bestimmten Warenkorb erwachsende Befriedigung.
30 Konsumentenpräferenzen Nutzen Wenn der Kauf von drei Exemplaren von Mikroökonomie Sie glücklicher macht als der Kauf eines Hemdes, sagt man, dass die Bücher für Sie einen höheren Nutzen haben als das Hemd.
31 Konsumentenpräferenzen Nutzenfunktionen Es sei angenommen: Die Nutzenfunktion für Lebensmittel (F) und Bekleidung (C) ist gleich U(F,C) = F + 2C
32 Konsumentenpräferenzen Bekleidung (Einheiten pro Woche) C Nutzenfunktionen & Indifferenzkurven Es sei angenommen: U = FC Warenkorb U = FC C 25 = 2,5(10) A 25 = 5(5) B 25 = 10(2,5) A B U 3 = 100 (U 2 vorgezogen U 2 = 50 (U 1 vorgezogen) U 1 = 25 Lebensmittel (Einheiten pro Woche)
33 Konsumentenpräferenzen Ordinaler und kardinaler Nutzen Ordinale Nutzenfunktion: ordnet die Warenkörbe in der Reihenfolge vom am stärksten zum am wenigsten bevorzugten Warenkorb, gibt allerdings nicht an, um wie viel ein Warenkorb einem anderen vorgezogen wird. Kardinale Nutzenfunktion: Nutzenfunktion, die beschreibt, um wie viel ein Warenkorb einem anderen Warenkorb vorgezogen wird.
34 Konsumentenpräferenzen Ordinale und kardinale Rangordnungen Die eigentliche Maßeinheit des Nutzens ist nicht wichtig. Folglich ist eine ordinale Rangeinteilung ausreichend, um zu erklären, wie die meisten individuellen Entscheidungen getroffen werden.
35 Budgetbeschränkungen Die Präferenzen erklären nicht das gesamte Verbraucherverhalten. Budgetbeschränkungen begrenzen angesichts der Preise, die für verschiedene Güter und Dienstleistungen gezahlt werden müssen, ebenfalls die Möglichkeiten eines Individuums zu konsumieren.
36 Budgetbeschränkungen Die Budgetgerade Die Budgetgerade gibt alle Kombinationen von zwei Gütern an, bei denen die ausgegebene Gesamtsumme gleich dem Einkommen ist.
37 Budgetbeschränkungen Die Budgetgerade F sei gleich der gekauften Menge Lebensmittel und C sei die Menge Bekleidung. Lebensmittelpreis = P f und Bekleidungspreis = P c Folglich ist P f F der für Lebensmittel ausgegebene Geldbetrag und P c C der für Bekleidung ausgegebene Geldbetrag.
38 Budgetbeschränkungen Die Budgetgerade kann wie folgt geschrieben werden: P F + P C = F C I
39 Budgetbeschränkungen Warenkorb Lebensmittel (F) Bekleidung (C) Gesamtausgaben P f = ( 1) P c = ( 2) P f F+ P c C= I A B D E G
40 Budgetbeschränkungen Bekleidung (Einheiten pro Woche) (I/P C ) = 40 A Pc = 2 P f = 1 I = 80 Budgetgerade F + 2C = B 20 D 1 Steigung = C/ F = - = - 2 PF/PC 10 E 0 20 G = (I/P F ) Lebensmittel (Einheiten pro Woche)
41 Budgetbeschränkungen Die Budgetgerade Während sich der Konsum vom Achsenabschnitt aus entlang einer Budgetgeraden bewegt, gibt der Konsument für ein Gut weniger und für das andere Gut mehr aus. Die Steigung der Geraden misst die relativen Kosten für Lebensmittel und Bekleidung. Die Steigung ist gleich dem negativen Wert des Verhältnisses der Preise der beiden Güter.
42 Budgetbeschränkungen Die Budgetgerade Die Steigung gibt den Grad an, zu dem die beiden Güter ausgetauscht werden können, ohne dass sich die Gesamtsumme des ausgegebenen Geldes ändert.
43 Budgetbeschränkungen Die Budgetgerade Der vertikale Achsabschnitt (I/P C ) stellt die maximale Menge C dar, die mit dem Einkommen I gekauft werden kann. Der horizontale Achsabschnitt (I/P F ) stellt die maximale Menge F dar, die mit dem Einkommen I gekauft werden kann.
44 Budgetbeschränkungen Die Auswirkungen von Änderungen des Einkommens und der Preise Änderungen des Einkommens Durch eine Zunahme des Einkommens verschiebt sich die Budgetgerade parallel zur ursprünglichen Geraden nach außen (bei konstant gehaltenen Preisen).
45 Budgetbeschränkungen Die Auswirkungen von Änderungen des Einkommens und der Preise Veränderungen des Einkommens Ein Rückgang des Einkommens führt zu einer Verschiebung der Budgetgeraden nach innen, parallel zur ursprünglichen Geraden (bei konstant gehaltenen Preisen).
46 Budgetbeschränkungen Bekleidung (Einheiten pro Woche) 80 Bei einer Erhöhung des Einkommens verschiebt sich die Budgetgerade nach außen Bei einem Rückgang des Einkommens verschiebt sich die Budgetgerade nach innen L 3 (I = 40) 40 L 1 (I = 80) L (I = 160) Lebensmittel (Einheiten pro Woche
47 Budgetbeschränkungen Die Auswirkungen von Änderungen des Einkommens und der Preise Veränderungen des Preises Steigt der Preis eines Gutes, verschiebt sich die Budgetgerade durch eine Drehung im Achsabschnitt des anderen Gutes nach innen.
48 Budgetbeschränkungen Die Auswirkungen von Änderungen des Einkommens und der Preise Veränderungen des Preises Sinkt der Preis des einen Gutes, verschiebt sich die Budgetgerade durch eine Drehung im Achsabschnitt des anderen Gutes nach außen.
49 Budgetbeschränkungen Bekleidung (Einheiten pro Woche) (P F = 2) 40 Durch eine Erhöhung des Lebensmittelpreises auf 2,00 ändert sich die Steigung der Budgetgeraden, und sie wird nach innen gedreht. Durch einen Rückgang des Lebensmittelpreises auf 0,50 ändert sich die Steigung der Budgetgeraden, und sie wird nach L 3 L 1 L 2 außen gedreht. (P F = 1) (P F = 1/2) Lebensmittel (Einheiten pro Woche)
50 Budgetbeschränkungen Die Auswirkungen von Änderungen des Einkommens und der Preise Veränderungen des Preises Steigen die Preise beider Güter, aber bleibt das Verhältnis der beiden Preise unverändert, ändert sich die Steigung nicht.
51 Budgetbeschränkungen Die Auswirkungen von Änderungen des Einkommens und der Preise Veränderungen des Preises Allerdings verschiebt sich die Budgetgerade nach innen auf einen zur ursprünglichen Budgetgeraden parallelen Punkt.
52 Budgetbeschränkungen Die Auswirkungen von Änderungen des Einkommens und der Preise Veränderungen des Preises Sinken die Preise der beiden Güter, aber bleibt das Verhältnis der beiden Preise unverändert, ändert sich die Steigung nicht.
53 Budgetbeschränkungen Die Auswirkungen von Änderungen des Einkommens und der Preise Veränderungen des Preises Allerdings verschiebt sich die Budgetgerade nach außen, auf einen zur ursprünglichen Budgetgeraden parallelen Punkt.
54 Verbraucherentscheidung Die Konsumenten wählen eine Kombination von Gütern, mit denen die Befriedigung, die sie erzielen können, angesichts des ihnen zur Verfügung stehenden begrenzten Budgets maximiert wird.
55 Verbraucherentscheidung Der maximierende Warenkorb muss zwei Bedingungen erfüllen: 1) Er muss sich auf der Budgetgeraden befinden. 2) Er muss dem Konsumenten die am stärksten präferierte Kombination von Gütern und Dienstleistungen bieten.
56 Verbraucherentscheidung Wir erinnern uns, dass die Steigung der Indifferenzkurve wie folgt lautet: GRS = C F Außerdem lautet die Steigung der Budgetgeraden wie folgt: Steigung = PF PC
57 Verbraucherentscheidung Folglich können wir sagen, dass die Befriedigung in dem Punkt maximiert wird, in dem gilt: GRS = PF PC
58 Verbraucherentscheidung Wir können sagen, dass die Befriedigung maximiert wird, wenn die Grenzrate der Substitution (von F und C) gleich dem Verhältnis der Preise (von F und C) ist.
59 Verbraucherentscheidung Bekleidung (Einheiten pro Woche) 40 Pc = 2 P f = 1 I = 80 In Punkt B wird die Befriedigung nicht maximiert, da die GRS (-(-10/10) = 1 größer als das Verhältnis der Preise (1/2) ist. 30 B -10C 20 Budgetgerade +10F U Lebensmittel (Einheiten pro Woche)
60 Verbraucherentscheidung Bekleidung (Einheiten pro Woche) 40 Pc = 2 P f = 1 I = D Warenkorb D kann mit der gegenwärtigen Budgetbeschränkung nicht erreicht werden. 20 U 3 Budgetgerade Lebensmittel (Einheiten pro Woche)
61 Verbraucherentscheidung Bekleidung (Einheiten pro Woche) Pc = 2 P f = 1 I = 80 In Warenkorb A berühren sich die Budgetgerade und die Indifferenzkurve, und es kann kein höheres Befriedigungsniveau erzielt werden. 20 A In A: GRS =P f /P c = 0,5 U 2 Budgetgerade Lebensmittel (Einheiten pro Woche)
62 Verbraucherentscheidung Eine Randlösung Eine Randlösung besteht, wenn der Konsument extreme Käufe tätigt und alles eines Gutes und nichts von einem anderen Gut kauft. Dies tritt in dem Fall ein, in dem die Indifferenzkurven die horizontale bzw. vertikale Achse berühren. Die GRS ist bei dem gewählten Bündel nicht gleich P A /P B.
63 Eine Randlösung Gefrorener Joghurt (Becher pro Monat) A U 1 U 2 U 3 In Punkt B besteht eine Randlsöung. B Eiskrem (Becher/Monat)
64 Verbraucherentscheidung Eine Randlösung ImPunktB istdie GRS von gefrorenem Joghurt durch Eiskrem größer als die Steigung der Budgetgeraden. Dies deutet darauf hin, dass der Konsument, wenn er zu Gunsten von Eiskrem auf noch mehr gefrorenen Joghurt verzichten könnte, dies auch tun würde. Allerdings gibt es keinen weiteren gefrorenen Joghurt mehr, den er aufgeben könnte!
65 Verbraucherentscheidung Eine Randlösung Entsteht eine Randlösung, ist die GRS des Konsumenten nicht notwendigerweise gleich dem Verhältnis der Preise. In diesem Fall kann gesagt werden, dass: GRS P Eiskrem / P GefrorenerJoghurt
66 Verbraucherentscheidung Eine Randlösung Die GRS ist in der Tat bedeutend höher als das Verhältnis der Preise, da ein geringer Rückgang des Preises von gefrorenem Joghurt den Warenkorb des Konsumenten nicht verändert.
67 Der Grenznutzen und die Verbraucherentscheidung Grenznutzen Der Grenznutzen misst die aus dem Konsum einer zusätzlichen Einheit eines Gutes erwachsende zusätzliche Befriedigung.
68 Der Grenznutzen und die Verbraucherentscheidung Grenznutzen Beispiel Der aus einer Erhöhung von 0 auf 1 Einheit Lebensmittel entstehende Grenznutzen könnte 9 betragen. Bei einer Erhöhung von 1 auf 2 könnte er 7 betragen. Bei einer Erhöhung von 2 auf 3 könnte er 5 betragen. Bemerkung: Der Grenznutzen nimmt ab.
69 Der Grenznutzen und die Verbraucherentscheidung Abnehmender Grenznutzen Das Prinzip des abnehmenden Grenznutzens besagt, dass, wenn eine immer größere Menge eines Gutes konsumiert wird, der Konsum zusätzlicher Mengen einen immer geringeren Zuwachs des Nutzens mit sich bringt.
70 Der Grenznutzen und die Verbraucherentscheidung Der Grenznutzen und die Indifferenzkurve Bewegt sich der Konsum entlang einer Indifferenzkurve, muss der aus einer Erhöhung des Konsums eines Gutes, Lebensmittel (F), entstehende zusätzliche Nutzen den Verlust des Nutzens aufgrund des Rückgangs des Konsums des anderen Gutes, Bekleidung (C), ausgleichen.
71 Der Grenznutzen und die Verbraucherentscheidung Als Formel ausgedrückt: 0 = MU F ( F) + MU C ( C)
72 Der Grenznutzen und die Verbraucherentscheidung Durch Umstellen erhalten wir: ( C / F ) = MU / MU F C
73 Der Grenznutzen und die Verbraucherentscheidung ( C / F ) = MU / MU F C Da gilt: ( C / F ) = GRS von F für C GRS = MU F/MU C
74 Der Grenznutzen und die Verbraucherentscheidung Wenn die Konsumenten ihre Befriedigung maximieren, gilt: GRS = PF/PC Da die GRS auch gleich dem Verhältnis der Grenznutzen des Konsums von F und C ist, folgt daraus, dass: MU = F /MUC PF/PC
75 Der Grenznutzen und die Verbraucherentscheidung Daraus ermitteln wir die Gleichung für die Maximierung des Nutzens: MU / P = MU / F F C P C
76 Marginal Utility and Consumer Choice Der Gesamtnutzen wird maximiert, wenn das Budget so aufgeteilt wird, dass der Grenznutzen pro ausgegebenem Euro für jedes Gut gleich ist. Dies wird als Marginalprinzip bezeichnet.
77 Zusammenfassung Die Konsumenten verhalten sich bei dem Versuch, ihre Befriedigung aus einer bestimmten Kombination von Gütern und Dienstleistungen zu maximieren, rational. Die Konsumententscheidung umfasst zwei miteinander verbundene Teile: die Konsumentenpräferenzen und die Budgetgerade.
78 Zusammenfassung Die Konsumenten treffen Entscheidungen, indem sie Warenkörbe oder Güterbündel miteinander vergleichen. Indifferenzkurven sind negativ geneigt und können sich nicht schneiden. Die Konsumentenpräferenzen können mit Hilfe einer Indifferenzkurvenschar vollständig beschrieben werden.
79 Zusammenfassung Die Grenzrate der Substitution von C durch F ist die maximale Menge C, die ein Person aufzugeben bereit ist, um eine zusätzliche Einheit F zu erhalten. Budgetgeraden stellen alle Kombinationen von Gütern dar, für die die Konsumenten ihr gesamtes Einkommen ausgeben. Die Konsumenten maximieren ihre Befriedigung in Abhängigkeit von bestimmten Budgetbeschränkungen.
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