Damit die Diagnose ADHS nicht zum Familienkiller wird
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- Astrid Roth
- vor 7 Jahren
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1 Damit die Diagnose ADHS nicht zum Familienkiller wird Vortrag bei der Tagung Familiäre Resilienz und psychische Gesundheit 26. August 2016 Gerhard W. Lauth Universität zu Köln Folie 1
2 Elterntraining in sieben Sitzungen 1: Die schwierigen Familiensituationen erkennen und aufschlüsseln 2: Eine emotionale Basis schaffen (Quality time) 3: Eigene Gefühle und Gedanken 4: Familiäre Abläufe ändern 5: Durch Konsequenzen anleiten 6: Wirksame Aufforderungen 7: Fortschritte stabilisieren, Auffrischsitzung(en) Folie 2
3 1: Die schwierigen Familiensituationen erkennen und aufschlüsseln Belastung bzw. Auffälligkeit Wenn das Kind spielt Wenn das Kind mit anderen spielt Bei den Mahlzeiten Beim An- und Ausziehen Beim Waschen und Baden Wenn Sie telefonieren Beim Fernsehen Wenn Besuch kommt Wenn Sie andere besuche In der Öffentlichkeit (Geschäfte, Kirche..) Wenn die Mutter zu Hause beschäftigt ist Wenn der Vater zu Hause ist Wenn das Kind etwas erledigen soll Bei den Hausaufgaben Beim Zubettgehen Beim Auto fahren Folie 3
4 Situation Belastende Situationen in der Familie beim Autofahren beim Zubettgehen bei den Hausaufgaben wenn das Kind etwas erledigen soll wenn der Vater zu Hause ist wenn die Mutter zu Hause beschäftigt ist in der Öffentlichkeit wenn Sie andere besuchen wenn Besuch kommt beim Fernsehen wenn Sie telefonieren beim Waschen und Baden neim An- und Ausziehen bei den Mahlzeiten wenn das Kind mit anderen spielt wenn das Kind spielt Belastung Mutter Belastung Vater Folie 4
5 Aufschlüssseln der schwierigen Familiensituationen Klassiker morgens aufstehen (Bianca): Mutter weckt, Bianca steht nicht auf, Mutter geht wieder Mutter bemerkt das, kommt wieder, weckt heftiger, Bianca fährt sie an alte Schlampe Mutter geht gekränkt, ruft später vom Flur aufstehen Bianca steht auf, geht ins Bad, hat sofort Streit mit ihrer jüngeren Schwester Bianca hat zu knappe Klamotten an, die Mutter meckert Bianca trotzt und beschwert sich über das lausige Frühstück Folie 5
6 Positive Spielzeit Zeit, die ausschließlich für das Kind reserviert ist. Kind bestimmt, was gespielt wird. Das Elternteil bringt dem Kind seine gesamte Aufmerksamkeit entgegen. Spielzeit ist zeitlich begrenzt (ca.30 min) Folie 6
7 3: Eigene Gefühle und Gedanken (ABC) A Auslöser B Bewertung C Consequence Tochter Petra sitzt noch immer nicht bei ihren Hausaufgaben, obwohl sie schon vor einer halben Stunde hätte anfangen sollen. Mutter sagt ärgerlich: Mach endlich Deine Hausaufgaben! Die Tochter weigert sich Wieso hört sie nicht auf mich? Sie hört nie auf mich! Mein Wort zählt nicht! Ich schaff es nicht mehr! Ärger Wut Unzufriedenheit Niedergeschlagenheit Folie 7
8 4: Familiäre Abläufe ändern z. B. Situationsgestaltung beim Zubettgehen Nach einer gemeinsamen Tätigkeit (nicht vom Fernseher weg) etwa nach dem Abendessen oder einem gemeinsamen Spiel eine Situation in die andere überleiten (etwa komm Mike, jetzt ist Zubettgeh-Zeit, steh auf, ich geh mit Dir rüber! ) den Vollzug unverzüglich einleiten (aufstehen, mit dem Kind ins Badezimmer gehen) Ersthandlungen veranlassen: Ausziehen und kurz dabei bleiben (Sagen schön, das klappt ja gut. Mach weiter, ich komme gleich wieder zurück! ) Folie 8
9 5: Durch Konsequenzen anleiten Ziele In dieser Trainingseinheit wird die Aufmerksamkeit von Eltern und Kind auf das wünschenswerte Verhalten gelenkt. Die Eltern lernen, welche Folgen das Verstärken hat und wie sie Tausch-Verstärker ( Verstärker- Schema, Punkte-Plan ) anwenden können, um das Verhalten des Kindes gezielt zu beeinflussen. Effektive Steuerung des kindlichen Verhaltens Reduzierung des auffälligen Verhaltens Steigerung des erwünschten Verhaltens durch Erfolgserlebnisse für das Kind Stressreduktion Folie 9
10 6. Wirksame Anweisungen 1. Blickkontakt herstellen, ggfls, an Schulter berühren, fokussieren (siehe Bilder) 2. Exakte Anweisungen, knapp, klar, verständlich 3. Von sich selbst sprechen ( ich will, dass Du ) 4. Die Anweisung vom Kind wiederholen lassen Ausführungsschritte vorgeben und sie begleiten, etwa beim Tisch abräumen: Blickkontakt Markus, Tisch abräumen! Nimm den Teller! (ihn in die Hand drücken) Trag` ihn da rüber (mit aufstehen ) Gut! Hol jetzt die Schüssel..! Folie 10
11 Blickkontakt (Augenweiß) Folie 11
12 7: Auffrischsitzung(en) - Fortschritte stabilisieren Familienvertrag für Paare Stärkere Einbeziehung der Väter in die Erziehung der Kinder Entlastung der Mutter Konstruktivere Gestaltung des Familienlebens Fairere Aufgabenverteilung Folie 12
13 Zwei Begründungen dafür Folie 13
14 E) Was bringt ein Elterntraining? Ergebnisse von Elterntraining - CBCL BMBF-Studie, vier psychiatrische Kliniken Multicenter Studie (BMBF) 235 HKS Kinder Intention to treat Auswertung$ Folie 14
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