Herbergssuche FROHE WEIHNACHT. Weihnachten in Rodenbach 2001

Transkript

1 Herbergssuche FROHE WEIHNACHT Weihnachten in Rodenbach

2 Gottesdienst Lied Wort Gebet Lied 1. Teil der Predigt 1. Szene: Chorprobe Herbergssuche Segen Vielleicht ist hier Weihnachten? Pfarrer Presbyterium Spieler verlassen durch Mittelgang Kirche hinten in der Kirche aufstellen vor dem Altar: Kirchenchor und Herr Schwehm (Macht hoch die Tür...) Maria und Josef kommen den Hauptgang entlang nähern sich von der rechten Seite 1. SZENE Chorprobe (Chor, Dirigent, Maria und Josef. Der Chor probt Weihnachtslieder, Maria und Josef öffnen vorsichtig die Tür.) (Er dreht sich um und sieht die beiden.) Chor (singt): Chor: Chor: (Julien) Macht hoch die Tür... (Einer singt zu tief.) Da brummt einer! Es heißt»tür«! Von vorne! Macht hoch die Tür, die Tor macht weit... (Ein Notenständer fällt um.) (klopft ab) Wer war das? Wie sollen wir jemals bis Weihnachten fertig werden? Nur noch wenige Tage! Wir können uns doch am Heiligen Abend keine schiefen Töne erlauben! Auf ein neues! Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt... (Josef tritt ein und poltert dabei. Er hält Maria an der Hand.) Wer war denn das schon wieder? (er dreht sich um und sieht die beiden) Was suchen Sie denn hier? Hier wird geprobt. Sehen Sie das denn nicht? Für Weihnachten. Wenn Sie zum Gemeindeamt wollen, das hat schon geschlossen. Morgen ab acht ist wieder geöffnet. Wir sind auf der Suche. Meine Frau... Sie sehen ja. 2 11

3 Wir suchen eine Bleibe für die Nacht. Meine Frau ist hochschwanger. Es kann nicht mehr lange dauern. Vater: Das tut mir leid für Sie. Aber ich wüsste nicht, wo ich Sie unterbringen sollte. Wir haben auch nicht viel Platz.(zu den Kindern) Geht ins Haus, Kinder, gleich ist Bescherung! (zu Maria und Josef) Versuchen Sie es doch mal anderswo. Viel Glück dabei! Alles Gute! alle Spieler setzen sich auf die Stühle, Maria und Josef an den Rand ziemlich weit vorn Lied 2. Teil der Predigt Gebet - Chor Vor den Altar wird inzwischen eine Krippe mit einer brennenden Kerze gestellt.) II. Maria und Josef stehen von ihren Plätzen auf und sprechen zur Gemeinde (vorn auf Treppe) Ach, Josef, ich hätte damals nicht gedacht, dass es uns noch gelingen würde, eine Unterkunft zu finden. Die Menschen waren alle so mit sich selbst beschäftigt und hatten gar keine Zeit für uns. Schon gut. Aber ich muss hier fertig werden. Wir haben wenig Zeit. Auf Wiedersehen! (Er drängt die beiden zur Tür hinaus. Er schlägt wieder an; der Chor singt zwei Strophen von»macht hoch die Tür«.) Maria und Josef gehen ab (Stühle vorn) Chor singt Lukas Szene: Plätzchen backen während der letzten Strophe: Frau kommt mit Kuchenblech Hauptgang entlang ein Tisch steht links neben dem Altar darauf Backzutaten Frau begibt sich zum Tisch (Teig rollen usw.) es klingelt Maria und Josef kommen von der Seite 2. SZENE Plätzchen backen (Alte Dame, Josef, Maria) (walzt Teig und sticht Plätzchen aus; sie summt dabei»0 du fröhliche«; hält inne, weil es klingelt.) Alte Dame: (Anne-Kathrin) Wer kann denn das sein um diese Zeit? Emmi, Klärchen oder vielleicht die Kinder? Nein, die hätten vorher angerufen. Eine Störung kann ich jetzt wirklich nicht brauchen. Der Teig ist sowieso zu weich geraten. (Es klingelt wieder.) Hier scheint das anders zu sein. Hier ist nicht viel von der Hektik zu spüren. Vielleicht erinnern sich die Menschen hier daran, dass Gott in unserem Sohn zu ihnen gekommen ist? Vielleicht übersehen sie ihn hier nicht und schließen ihn hier nicht aus? 10 Ja, ja, ich komme ja schon. Immer mit der Ruhe! (Sie hat die Hände voll Teig.) (Isabelle) Guten Abend. Entschuldigen Sie bitte die Störung. Hätten Sie vielleicht... 3

4 Alte Dame: Ich brauche nichts und ich kaufe auch nichts. Außerdem bin ich beschäftigt, wie Sie sehen. Wir wollten nur fragen, ob Sie vielleicht eine Unterkunft für uns hätten. Wir sind weit gereist und... Alte Dame: Das fehlt ja noch, dass ich fremde Leute ins Haus nehme. Gehen Sie doch zum Wohnungsamt. Bei mir ist kein Platz! Abgang von Maria und Josef durch den Mittelgang Alte Dame: Diese jungen Leute heutzutage; wie Zigeuner sahen sie aus. Da bekommt man s ja richtig mit der Angst. Meine schönen Weihnachtsvorbereitungen stören. Man kann noch nicht mal in Ruhe Plätzchen backen. Wie soll man sich da auf Weihnachten einstimmen? (Sie backt weiter und summt wieder Weihnachtslieder.) Lied Gemeinde 6. Szene: Bescherung I. Maria und Josef erscheinen von der rechten Seite bleiben stehen und sprechen Familie hat sich indessen vorn verteilt Kinder spielen vorm Weihnachtsbaum, Eltern befinden sich am Tisch und richten etwas (z. B. Tisch decken) Es wird immer dunkler und die Geschäfte schließen auch schon. Ich weiß nicht, was wir noch machen sollen. Langsam verzweifle ich auch. Dass uns aber auch niemand haben will! Meinst du, wir sollen es da vorne noch mal versuchen? Probieren können wir es ja SZENE Bescherung (Silke, Uli, Vater, Maria, Josef) Silke: (Fabienne) Da dürft ihr jetzt nicht rein, da ist das Christkind drin! 3. Szene: Vor dem Kaufhaus Weihnachtsmann, Verkäuferin, Fotograf und mehrere Kinder mit Mutter (einschl. Frl. Meier und Frau Lehmann, die sich vorerst auf die Stühle setzen) kommen durch den Mittelgang von draußen nach vorn ein reges Treiben beginnt Maria und Josef kommen unmittelbar danach durch den Mittelgang bleiben auf der Treppe stehen und sprechen zur Gemeinde. Jana: Und der Papa schmückt den Weihnachtsbaum! (ruft von drinnen) Sophie: Und die Mama deckt den Tisch! Mutter: (Carolin) Kinder, mit wem sprecht ihr da? (Vater und Mutter kommt heraus.) Mutter: Guten Abend. Suchen Sie jemanden? 4 9

5 Pfarrer: (murmelt)... als ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging... aber das wissen die ja alles schon. Was sag ich bloß dieses Jahr im Weihnachtsgottesdienst? (Es klopft.) Was gibt s? Frau Lehmann (Pauline): (tritt ein) Herr Pfarrer, da sind Leute, die Sie sprechen wollen, die habe ich in der Kirche gefunden. Pfarrer: Aber Frau Lehmann, Sie wissen doch, dass ich bei der Predigt-vorbereitung bin. Frau Lehmann: Ich dachte doch nur, weil die Frau... Und sie sehen so traurig aus. Pfarrer: Wenn sie Hunger haben, geben Sie ihnen etwas zu essen. In der Vorratskammer muss noch genug sein. Die Adressen von der Diakoniestation und der Gemeindeschwester hängen unten am schwarzen Brett. Frau Lehmann: Wenn Sie meinen... (freundlich, aber bestimmt) Ja, ich kann mich heute nicht um alles kümmern. Und wenn Sie Weihnachten schöne Predigt hören wollen, dann darf mich jetzt niemand mehr stören. Seien Sie so nett und erledigen Sie die Angelegenheit. (Frau Lehmann geht.) 3. SZENE Vor dem Kaufhaus (Maria, Josef, Weihnachtsmann, Verkäufer, Kinder, Eltern) Josef, ich kann nicht mehr. Mir tun die Füße weh und ich habe Rückenschmerzen. Oh, sieh mal, dort ist ein ganz großes Haus mit vielen Fenstern. Alles ist erleuchtet. Da werden wir vielleicht ein Plätzchen für die Nacht finden. Komm, lass uns probieren, ob uns da einer weiterhilft. Vielleicht fragen wir den Mann da am Eingang. Er sieht so vertrauenserweckend aus. Weihnachtsmann (Christian) (zu den Kindern) Na, ihr lieben Kinder? Seid ihr auch schön brav gewesen? (Kinder stehen staunend davor und nicken zaghaft; im Hintergrund die Eltern.) Verkäufer und Fotograf (Nadine und Annika): (hält eine Kamera in der Hand und wendet sich an die Eltern) Das, liebe Eltern, ist die Gelegenheit für ein goldiges Foto ihrer Süßen als Weihnachtsgeschenk für Omi und Opi! Verkäufer: Ich wollte... Aber sicher, junger Mann, ein junges Ehepaar, das bald Nachwuchs bekommt, das darf sich auch fotografieren lassen. Mit fünf Mark sind Sie dabei. (Er schiebt Maria und Josef in die Arme des Weihnachtsmannes, drückt auf den Auslöser, zieht das fertige Foto heraus und reicht es der verdutzten Maria.) Aber wir haben doch gar kein Geld, wir wollten doch nur... Lukas Verkäufer: Was, kein Geld haben Sie? Was tun Sie dann hier? (zur Gemeinde) Na, so was, gehen Geschenke einkaufen und haben kein Geld bei sich. (Er nimmt Maria das Bild ab.) 8 5

6 Machen Sie, dass Sie weiterkommen! (ruft) Fotos mit dem Weihnachtsmann! Nur fünf Mark! (Maria und Josef gehen traurig fort.) (tröstend) Maria, sei nicht traurig, wir finden bestimmt noch etwas. (Musik:»Macht hoch die Tür«) Hör mal, ist das nicht schöne Musik? Da sind sicher nettemenschen. Lass uns einmal nachschauen. Abgang von Maria und Josef (vorn auf Stühle) Direktor: Frl. Meier: (Laura) (Maria und Josef stehen in der Tür, alle haben sie schon gesehen, nur der Direktor nicht.) Hätten Sie vielleicht... (zur Sekretärin neben ihm) Fräulein Meier haben Sie die hereingelassen? Aber natürlich nicht, Herr Direktor! Hätten Sie vielleicht eine Unterkunft für uns? Meine Frau steht kurz vor der Geburt. (alle nehmen auf den Stühlen Platz) Zwischenspiel Herr Schwehm 4. Szene: Betriebsweihnachtsfeier Direktor steht zum Presbyterium gerichtet und hält Rede Frl. Meier steht daneben auf dem Tisch stehen Gläser und Flaschen (wird von Frau Meier vorbereitet) Maria und Josef erscheinen 4. SZENE Betriebsweihnachlsfeier (Direktor, Betriebsangehörige, Fräulein Meier, Schulze, Maria, Josef. Betriebsangehörige sitzen am Tisch, Bierflaschen, Gläser und Kerzen stehen auf den Tischen; der Direktor hält eine Rede.) Direktor: (Nadine) Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wie jedes Jahr wollen wir auch in diesem Jahr wieder auf unsere erfolgreiche Arbeit zurückblicken. Jeder von Ihnen hat für die Firma sein Bestes gegeben. Wie in einer großen Familie. Nun sind wir hier versammelt, um gemeinsam... 6 Direktor: 7 Aber bitte nicht hier! (alles lacht) Dafür haben wir doch Krankenhäuser, oder? Schulze, bringen Sie die junge Frau ins nächste Krankenhaus! (Er dreht sich um, aber Maria und Josef sind fort) Nanu, wo sind sie denn? Auch egal. Wo war ich stehen geblieben? um gemeinsam vorweihnachtlich zusammen zu sitzen. Erheben wir also unsere Gläser! (Musik:»Macht hoch die Tür«) Abgang Maria und Josef (bleiben in der Kirche - vorn) Lied Gemeinde 5. Szene: Beim Pfarrer Tisch steht in der Mitte (Frau Meier) Pfarrer hat während des Zwischenspiels Platz genommen 5. SZENE Beim Pfarrer (Pfarrer, Frau Lehmann. Der Pfarrer sitzt im Arbeitszimmer und blättert in seinen Büchern.)