Erwerbssituation von Frauen in Deutschland

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1 Erwerbssituation von Frauen in Deutschland Vortrag auf dem Caritas-Kongress am 19. April 2013 in Berlin Dr. Claudia Weinkopf Stellvertretende Geschäftsführende Direktorin des IAQ und Leiterin der Forschungsabteilung Flexibilität und Sicherheit Gliederung Die Erwerbssituation von Frauen in Deutschland im Überblick Licht und Schatten Vertiefende Analysen Beschäftigung, Arbeitslosigkeit und Erwerbsquoten Beschäftigungsformen Branchen, Tätigkeiten und Führungspositionen Gender Pay Gap, Niedrig- und Mindestlöhne Handlungsbedarf und Hindernisse Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Überblick Licht und Schatten Frauen verdienen in Deutschland im Durchschnitt pro Stunde 23,2% weniger als Männer Deutschland ist diesbezüglich unter den Schlusslichtern in Europa Hoher Anteil von Frauen im Niedriglohnsektor Steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen, aber Stagnation ihres Anteils am gesamten Erwerbsvolumen Immer mehr Frauen arbeiten immer weniger Weibliche Führungskräfte nach wie vor selten 1

2 Beschäftigung, Arbeitslosigkeit und Erwerbs(tätigen)quoten Beschäftigungsentwicklung nach Geschlecht, Quelle: Bundesagentur für Arbeit 2013 Arbeitslosenquoten nach Geschlecht, Quelle: Bundesagentur für Arbeit

3 Erwerbs-und Erwerbstätigenquotennach Geschlecht, 2000 und 2010 Quelle: Bundesagentur für Arbeit 2013 Erwerbstätigenquoten der 20- bis 64-Jährigen in der EU, 2011 Quelle: Statistisches Bundesamt 2012 Durchschnittliche Wochenarbeitszeit von Frauen,

4 Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Quelle: Bundesagentur für Arbeit 2013 Zwischenfazit Steigende Beschäftigtenzahl bei Männern und Frauen + sinkende Arbeitslosigkeit (mit Ausnahme von 2009 bei den Männern) Erwerbsbeteiligung im EU-Vergleich hoch und in den letzten Jahren steigend aber deutlich sinkende durchschnittliche Wochenarbeitszeit bei Frauen Beschäftigungswachstum zwischen 2001 und 2011 ausschließlich bei Teilzeit Männer +62,3% (aber sehr niedriges Ausgangsniveau) Frauen +33,3%, Rückgang bei Vollzeit um 6% Beschäftigungsformen 4

5 Struktur der Beschäftigungsformen nach Geschlecht, 2011 (in %) 19,9 Frauen 5,8 Männer 9,8 51,3 28,8 84,4 Vollzeit Svp Teilzeit Minijob Quelle: Eigene Berechnungen nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 2013 Frauenanteile in verschiedenen Beschäftigungsformen Quelle: Bundesagentur für Arbeit 2013 Gründe für Teilzeitarbeit Quelle: Statistisches Bundesamt

6 Zahl der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse, gesamt ,7% Frauen ausschließlich ,7% Frauen Nebenjobs ,1% Frauen Quelle: Eigene Darstellung nach Bundesagentur für Arbeit 2012 Geringfügige Beschäftigung Quelle: Bundesagentur für Arbeit 2013 Neuere Befunde zu Minijobs (1) Etwa zwei Drittel der Beschäftigten in Minijobs arbeiten nach IAQ-Berechnungen für weniger als 8,50 pro Stunde Gleichbehandlungsgrundsatz und Arbeitnehmerrechte werden vielfach missachtet (RWI-Studie 2012) 41,4% der Beschäftigten in Minijobs bekommen keinen bezahlten Urlaub 38,7%keine Lohnfortzahlung bei Krankheit und 43,3% erhalten keinen Lohn für Feiertage Jeweils weitere 26-36% wissen nicht, ob sie diese Ansprüche bekommen oder machen keine Angabe 6

7 Neuere Befunde zu Minijobs (2) Die gewünschte Arbeitszeit der geringfügig Beschäftigten liegt im Durchschnitt deutlich über der tatsächlichen Arbeitszeit (mehrere Studien) BMFSFJ-Studie zu Frauen in Minijobs (Wippermann 2012) belegt, dass Minijobs eine schnell einsetzende und hohe Klebewirkung und keine Brückenfunktion entfalten Frauen, die einmal in einem Minijob waren, finden nur zu einem geringen Teil den Übergang in reguläre sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse Ehemalige Minijobberinnen sehen Minijobs erheblich kritischer als aktuell geringfügig Beschäftigte Zwischenfazit Fast die Hälfte der Frauen arbeiten in Teilzeit oder Minijobs Männer zu über 84% in Vollzeit Familiäre Verpflichtungen sind für 55% der Frauen ausschlaggebend für Teilzeit Deutlich seltener in Ostdeutschland 63% sind Beschäftigten in Minijobs sind weiblich Auch bei den Minijobs als Nebenjobs sind die Frauen in der Mehrheit Minijobs gehen mit vielfältigen Benachteiligungen einher und sind oft keine Brücke, sondern Falle Branchen, Tätigkeiten und Führungspositionen 7

8 Beschäftigung nach Branchen und Geschlecht Quelle: Bundesagentur für Arbeit 2013 Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nach Branche, Arbeitszeit und Geschlecht Quelle: Bundesagentur für Arbeit 2013 Anteil von Frauen und Männern an den Führungspositionen in Deutschland, Quelle: Statistisches Bundesamt

9 Frauenanteil in Führungspositionen in der EU, 2010 Quelle: Statistisches Bundesamt 2012 Frauenanteile an Beschäftigung und Führungspositionen in ausgewählten Branchen, 2011 Quelle: Statistisches Bundesamt 2012 Zwischenfazit Den höchsten Frauenteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat das Gesundheits- und Sozialwesen (80%) Besonders verbreitet ist svp Teilzeit von Frauen im Gesundheits- und Sozialwesen und bei Erziehung und Unterricht Der Anteil der Frauen an den Führungspositionen liegt seit Jahren bei etwa 30% und damit auch deutlich unter dem EU-Durchschnitt Besonders großer Abstand zwischen Frauenanteil an Beschäftigten und Führungskräften im Gesundheits- und Sozialwesen 77% im Vergleich zu 44% 9

10 Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern (Gender Pay Gap) Relativer Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen (unbereinigter gender pay gap), 2010 Quelle: Statistisches Bundesamt 2012 Gender Pay Gap, EU 27 und ausgewählte Länder Land EU 27 17,7 17,6 17,5 17,1 Tschechische Republik 23,4 23,6 26,2 25,9 Österreich 25,5 25,5 25,5 25,4 Deutschland 22,7 23,0 23,2 23,2 UK 24,3 21,1 21,4 20,4 Schweden 16,5 17,9 17,1 16,0 Frankreich 15,4 16,9 17,1 16,5 Malta 5,2 7,6 8,6 6,9 Italien 4,4 5,1 4,9 5,5 Slowenien 8,0 8,3 8,5 3,2 Quelle: Statistisches Bundesamt nach Eurostat-Online-Datenbank vom 14. März

11 Gender Pay Gap unbereinigter Gender Pay Gap: Differenz zwischen dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn von Männern und Frauen Bereinigter Gender Pay Gap: Herausrechnung der Lohnunterschiede, die auf (beobachtbare) strukturelle Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Beschäftigten zurückgeführt werden können Es bleibt ein unerklärter Rest : 37,3% laut Finke (2011) Zudem ist fraglich, ob nicht auch die strukturellen Unterschiede teilweise bereits Ergebnis gesellschaftlich benachteiligender Strukturen sind Weitere Ergebnisse zum Gender Pay Gap 2006 Erhebliche Ost-West-Unterschiede Westdeutschland (unbereinigt): 24,2% Ostdeutschland (unbereinigt): 3,8% Alter Je jünger die Beschäftigten, desto geringer der Gender Pay Gap Qualifikation Je höher der Ausbildungsabschluss, desto größer der Gender Pay Gap Tarifbindung Wenn Beschäftigte in tarifgebundenen Betrieben arbeiten, ist der Gender Pay Gap nur etwa halb so hoch wie bei Beschäftigten ohne Tarifbindung (15,9% vs. 29,6%) Quelle: Finke 2011 Gender Pay Gap nach Alter 11

12 Zwischenfazit Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen sind im EU-Vergleich besonders groß, vor allem in Westdeutschland (24,2%) Die Schere zwischen Frauen- und Männerlöhnen geht ab einem Alter von 30 Jahren auf und schließt sich dann bis zum Rentenalter nicht mehr In Ostdeutschland ist die bereinigte Lohnlücke größer als die unbereinigte D.h. Frauen müssten in Ostdeutschland im Durchschnitt eigentlich sogar mehr verdienen als Männer Niedriglohnbeschäftigung Definition, Niedriglohnschwellen und Abgrenzung Niedriglohn = Stundenlohn von weniger als zwei Drittel des Medians (mittlerer Stundenlohn) Niedriglohnschwellen 2010 bei bundeseinheitlicher Niedriglohnschwelle: 9,15 brutto bei Ost-West differenzierter Niedriglohnschwelle: 9,54 in West- und 7,04 in Ostdeutschland IAQ-Berechnungen auf Basis des SOEP 2010 Grundgesamtheit: abhängig Beschäftigte (Vollzeit, Teilzeit, Minijobs) einschließlich Schüler/innen, Studierende und Rentner/innen Nur Hauptbeschäftigung, also keine Zweitjobs Auszubildende, Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen sowie weitere Gruppen wurden ausgeschlossen eher Unter- als Überzeichnung des Umfangs 12

13 Niedriglohnanteil in Deutschland, differenzierte und einheitliche Niedriglohnschwelle/n im Vergleich 30% 25% 20% 17,7% Einheitliche Schwelle 23,1% 22,9% Ost-West-differenzierte Schwelle 15% 16,5% 10% 5% 0% Quelle: IAQ-Berechnungen auf der Basis des SOEP 2010 Zahl der Niedriglohnbeschäftigten, West-und Ostdeutschland, bundeseinheitliche Schwelle, Westdeutschland: +68% Ostdeutschland: +3% Quelle: IAQ-Berechnungen auf der Basis des SOEP 2010 Zahl der Niedriglohnbeschäftigten, (bundeseinheitliche Niedriglohnschwelle, in Millionen) ,6 5,8 5,8 5,8 6,3 6,6 6,4 6,9 7,1 6,9 7,2 7,4 7,9 7,7 7,9 7, Davon 3,33 Mio. Frauen Davon 4,86 Mio. Frauen Quelle: IAQ-Berechnungen auf der Basis des SOEP

14 Wer arbeitet für Niedriglöhne? Zwei Betrachtungsweisen, die häufig verwechselt werden Anteil der von Niedriglöhnen Betroffenen innerhalb einer Beschäftigtengruppe ( Niedriglohnrisiko ) Beispiel: Von den unter 25-jährigen Beschäftigten arbeiten fast 58% für einen Niedriglohn Struktur der Niedriglohnbeschäftigten nach verschiedenen Merkmalen ( Anteil am Niedriglohnsektor ) Beispiel: gut 17% aller Niedriglohnbeschäftigten sind unter 25 Jahre alt Beschäftigtengruppen mit besonders hohem Niedriglohnrisiko, 2010 Minijobber/innen: 71,1% Jüngere (unter 25 Jahre): 57,5% Befristet Beschäftigte: 46,6% Gering Qualifizierte: 37,9% Ausländer/innen: 38,9% Frauen: 28,7% Quelle: IAQ-Berechnungen auf der Basis des SOEP 2010 Struktur der Niedriglohnbeschäftigten (2010) Geschlecht: 61,3% weiblich Qualifikation: Gut 80% haben eine abgeschlossene Berufsausbildung (70,1%) oder einen akademischen Abschluss (10,5%) Alter: 61,1% sind im mittleren Alter (25-54 Jahre) Nationalität: 89,5% Deutsche Arbeitszeitform Vollzeit: 42,5% Sozialversicherungspflichtige Teilzeit: 21,7% Minijob: 35,8% 14

15 Im Überblick: Frauenanteile im Niedriglohnsektor Alle abhängig Beschäftigten mit Niedriglohn: 61,3% Frauen in Westdeutschland liegt der Frauenanteil sogar bei fast 70% Frauenanteil nach Arbeitszeitform differenziert Vollzeit: 45,3% sozialversicherungspflichtige Teilzeit:79,0% Minijobs:69,6% Von allen Frauen mit Niedriglöhnenarbeiteten ,3 % in Vollzeit 28,0 % in sozialversicherungspflichtiger Teilzeit 40,7 % in Minijobs Teilzeit und Niedriglohn Bei Frauen kommen häufig niedrige Stundenlöhne und kurze Arbeitszeiten zusammen Von allen Frauen mit Niedriglohn arbeitenmehr als zwei Drittel in sozialversicherungspflichtiger Teilzeit oder in Minijobs Männer: nur etwa ein Fünftel Strittig: Spricht das für oder gegen Mindestlöhne? Niedriglohn und Teilzeit = kein Problem?! Teilzeit-und Minijobs sind (..) nicht auf Existenzsicherung angelegt, sondern stellen meist eine zusätzliche Verdienstmöglichkeit dar. (DIW-Stellungnahme von Februar 2008) Nur ein Zuverdienst?! Fraglich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind zwei von drei Teilzeitbeschäftigten auf ihren Verdienst angewiesen (in Ostdeutschland sogar drei Viertel) Nur 49,9% der geringfügig Beschäftigten leben mit einem/r Normalarbeitnehmer/in zusammen und das Armutsrisiko von Minijobber/innen ist erheblich gestiegen (von ca. 10% 1998 auf gut 23% 2008) Außerdem ist die Absicherung im Haushaltskontext nicht zwingend stabil 15

16 Andere Sichtweise Eigenständige Existenzsicherung von Frauen ist besonders schwierig (bis unmöglich), wenn kurze Arbeitszeiten und niedrige Stundenlöhne zusammen kommen Negative Auswirkungen auch auf die Absicherung im Alter und bei Arbeitslosigkeit Insbesondere bei Minijobs werden von Arbeitgebern häufig (rechtswidrig!)lohnabschläge vorgenommen und weitere Ansprüche (z.b. Lohnfortzahlung, bezahlter Urlaub) vorenthalten Dies setzt auch die Löhne insgesamt unter Druck Zwischenfazit Der Niedriglohnsektor ist seit Mitte der 1990er Jahre erheblich gewachsen, vor allem in Westdeutschland Nur knapp ein Fünftel der Niedriglohnbeschäftigten haben keine abgeschlossene Berufsausbildung 61,3% der von niedrigen Stundenlöhnen Betroffenen sind Frauen, in Westdeutschland sogar fast 70% Gut zwei Drittel der weiblichen Niedriglohnbeschäftigten arbeiten in Teilzeit oder Minijobs Mindestlöhne 16

17 Beschäftigte nach Stundenlohnstufen Frauen Männer 30% 25% 25,1% 21,0% 20% 15% 15,0% 12,6% 14,8% 10% 8,8% 9,1% 5% 4,8% 3,2% 6,1% 0% < 5 < 6 < 7 < 8 < 8,50 Quelle: IAQ-Berechnungen auf der Basis des SOEP 2010 Warum Frauen von einem gesetzlichen Mindestlohn besonders profitieren würden Frauenbranchen haben meist eine geringere Tarifbindung und niedrigere Tariflöhne Branchenbezogene Mindestlöhne gelten bislang in 12 Branchen, aber nur in wenigen Frauenbranchen Pflege, Gebäudereinigung und Wäschereien mit mindestens 80% Umsatzanteil mit gewerblichen Kunden ( Objektkundengeschäft ) Diese Mindestlöhne liegen aber deutlich niedriger als in den meisten Männerbranchen Branchenbezogene Mindestlöhne (in brutto pro Stunde), März 2013 Niedriglohnschwelle 14 12, : 9, ,25 11,53 11,05 11,20 10,25 9,90 9,75 8,85 9,00 8,75 8,68 7,56 7,75 8,00 8,19 7,50 7,00 7, West Ost 17

18 Handlungsbedarf und Hindernisse Kein klares Leitbild der Gleichstellungspolitik Frauen sind immer besser ausgebildet, aber es gibt zahlreiche Anreize bzw. Hindernisse, die ihre Erwerbsbeteiligung verhindern oder begrenzen z.b. Ehegattensplitting und kostenfreie Mitversicherung von nicht oder geringfügig beschäftigten Ehepartner/innen in der GKV Minijobs und kurze Teilzeit ohne Möglichkeit zur Erhöhung der Arbeitszeit zu wenig (gute) Kinderbetreuung Expert/innen sind sich weitgehend einig, dass erheblicher Änderungsbedarf besteht, um die Position von Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern Empfehlungen der Sachverständigenkommission Gleichstellungsbericht 2011 (Auswahl) Voraussetzungen für gleiche Teilhabechancen von Frauen und Männern im Erwerbsleben schaffen Minijobs abschaffen und Steuersystem modernisieren Unterbrechungen der Erwerbsarbeit oder Reduzierung der Arbeitszeit müssen reversibel sein (neues Gesetz zu Wahlarbeitszeiten ) Abbau geschlechtsspezifischer Diskriminierungen und Aufwertung von Frauenberufen Mindestlöhne und Stärkung des Tarifsystems Mehr und bessere Kinderbetreuungsangebote Gendersensible und lebenslauforientierte Personalpolitik 18

19 Hindernisse am Beispiel der Minijobs Gegenwärtige Minijobstrategie ist desaströs und biographische Sackgasse (Sachverständigenkommission Gleichstellungsbericht 2011) Obwohl grundlegende Reform bzw. Abschaffung von vielen gefordert wird, bleibt die Politik hier sehr zögerlich Minijobs gelten als beliebt bei Beschäftigten und Arbeitgebern einfach und unbürokratisch brutto für netto bzw. billig und flexibel Furcht vor Abstrafung bei Wahlen Ähnliche Hindernisse beim Ehegattensplitting Es gibt auch hier gewichtige Gründe, die Regelungen zu ändern Verteilungspolitisch: Spitzenverdiener profitieren am meisten, unabhängig von Kindern Frauen-und gleichstellungspolitisch: Steuervorteil in Alleinverdiener-Ehen am höchsten, Minijob schadet nicht Aber Politik zögert bzw. geht in andere Richtung CDU/CSU will z.b. Familiensplitting zusätzlich einführen In einer bundesweiten Befragung von Eltern sprachen sich kürzlich 81% für Beibehaltung des Ehegattensplittings aus Dilemma Um eine gleichberechtigtere Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt zu fördern, wären eine Reihe von Änderungen erforderlich bzw. hilfreich Diese könnten für Beschäftigte und den Arbeitsmarkt mindestens mittelfristig zu deutlichen Verbesserungen führen Allerdings fühlen sich viele durch Reformen bedroht und befürchten Verlust von Privilegien oder höhere finanzielle Belastungen Unabhängig davon, ob dies gerechtfertigt ist oder nicht Wichtige Frage: Wie lassen sich solche Blockaden aufbrechen? 19

20 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen (1) Die Erwerbssituation von Frauen in Deutschland hat Licht und Schatten Insgesamt steigende Beteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt, aber durchschnittlich immer kürzere Arbeitszeiten von Frauen Weniger Vollzeit, deutliche Zunahme der Teilzeitarbeit und Minijobs Unverändert ausgeprägte Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen Wachsender Niedriglohnsektor mit teilweise extrem niedrigen Stundenlöhnen Anteil von Frauen an Führungspositionen stagniert seit Jahren auf einem im EU-Vergleich niedrigen Niveau Zusammenfassung und Schlussfolgerungen (2) Frauen würden von einem gesetzlichen Mindestlohn besonders profitieren Gut jede vierte Frau hätte bei einem gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 pro Stunde Anspruch auf eine Lohnerhöhung, bei den Männern nur etwa jeder siebte Dies könnte auch einen wichtigen Beitrag zur Verringerung des Gender Pay Gap leisten Beispiel Großbritannien: Hier stiegen die Durchschnittslöhne von vollzeitbeschäftigten Frauen in der Folge der Einführung und Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohnes im Jahr 1999 deutlich (von 83,9% (1997) auf 89,2% im Jahr 2006) Zusammenfassung und Schlussfolgerungen (3) Notwendig ist auch eine Stärkung des Tarifsystems insgesamt U.a. durch mehr allgemeinverbindliche Tarifverträge bzw. branchenbezogene Mindestlöhne Atypische Beschäftigungsverhältnisse dürfen nicht mehr mit Benachteiligungen der Beschäftigten einher gehen Equal Pay Brückenfunktion stärken: Übergänge in reguläre bzw. besser bezahlte Beschäftigung müssen unterstützt und gefördert werden 20

21 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen (4) Weitere zentrale Herausforderungen die Höherbewertung und -bezahlung typisch weiblicher Tätigkeiten der weitere Ausbau von hochwertigen und bedarfsgerechten Kinderbetreuungsangeboten Und nicht zuletzt die Überwindung der skizzierten Blockaden Forderungen im Überblick Grundlegende Modernisierung des Steuer- und Sozialversicherungssystems Aufhebung des Sonderstatus von Minijobs Rückkehrrechte von Teilzeit- zu Vollzeitarbeit (bzw. Ausweitung der Wochenarbeitszeit auf längere Teilzeit) Gesetzlicher Mindestlohn und Stärkung des Tarifsystems Höherbewertung typisch weiblicher Tätigkeiten Mehr Frauen in Führungspositionen bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie für beide Geschlechter gezieltere Förderung von Aufstiegsmobilität (Übergänge in besser bezahlte Beschäftigung) 21

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