Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
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- Bernhard Kuntz
- vor 7 Jahren
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Transkript
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2 Die Rolle des Partners im Community Reinforcement Approach Christine Scherb, Diplom- Psychologin
3 Das Konzept der Co- Abhängigkeit vs. Unterstützung der Abstinenz durch den Partner Ein Paradigmawechsel in der Arbeit mit Paaren?
4 Co- Abhängigkeit Co- Abhängigkeit ist ein Terminus, der in den 70er Jahren von Angehörigen in den USA geprägt wurde Co- Abhängigkeit wird in den USA meist als eine eigene Krankheit verstanden, die einer Partnerschaft mit einem suchtkranken Menschen sogar vorausgehen kann In Deutschland betont der Begriff die Verhaltensweisen der Angehörigen Suchtkranker, die deren süchtiges Fehlverhalten unterstützen ( enabling ) Der Begriff Co- Abhängigkeit wirft deswegen leicht die Frage auf, wer eigentlich die Schuld am süchtigen Verhalten der Betroffenen trägt
5 Kernsymptome der Co- Abhängigkeit Schwierigkeiten mit angemessener Selbstachtung Schwierigkeiten, intakte Grenzen zu setzen Schwierigkeiten, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu erfüllen Schwierigkeiten, die Realität angemessen zu erfahren und auszudrücken nach Pia Mellody: Verstrickt in die Probleme anderer, Kösel, Kempten, 7. Auflage 2004
6 Definition von Co- Abhängigkeit nach Fengler Co- Abhängigkeit ist Beziehungsstörung und abhängigkeit Unterstützung des Partners bis zur eigenen Selbstaufgabe Kann dazu führen, dass Co - Abhängige sich und ihre Grenzen nicht mehr adäquat fühlen und wahrnehmen Jörg Fengler, zitiert nach F. Stimmer, Suchtlexikon, S.???
7 Stadien der Co- Abhängigkeit Phase 1: Beschützen und Erklären Phase 2: Kontrolle Phase 3: Anklage nach J. Fengler: Handbuch der Suchtkrankenbehandlung, ecomed 2002
8 Der Begriff der Co- Abhängigkeit.ist also defizitorientiert und erschwert ressourcenorientiertes Arbeiten in der Partnerschaft impliziert Schuldzuschreibungen, die eine handlungsorientierte Therapie belasten können führt zu einem unnötigen diagnostischen Labeling, das zwischen TherapeutIn und Klientenpaar ein unnötiges Gefälle bringt pathologisiert als Krankheitsentität eine große Gruppe von Menschen mit Problemen und führt sie dadurch erst recht in ein Abhängigkeitsverhältnis- zur TherapeutIn
9 Andere Konzepte in der Paartherapie: CBT: Kognitv behaviorale Therapie in der Suchtbehandlung und andere verhaltenstherapeutische Ansätze und Manuale in der Paartherapie, z.b. Overcoming Alcohol Problems, McCrady und Epstein, 2009 CRAFT: Paartherapie ohne den suchtkranken Partner CRA: Paartherapie mit dem suchtkranken Partner
10 Gemeinsame Merkmale und Ziele Besseres Verständnis der Abhängigkeitserkrankung (Psychoedukation) entwickeln Übung in der Wahrnehmung eigener Gefühle, Impulse und Grenzen Wieder (miteinander) sprechen lernen: (Symbiotische) Erwartungen klären Rollenverstrickungen aufdecken Sucht als Teil des gemeinsamen Lebens akzeptieren Eigenes Selbstwertgefühl entwickeln und stärken Krisenprophylaxe und Behandlungsvereinbarungen erarbeiten
11 Die Rolle der Partnerin/des Partners im CRA PartnerInnen suchtkranker Klienten leiden auch in abstinenten Phasen des Partners, weil sie den Rückfall jederzeit fürchten müssen tragen eigentlich die Last des Rückfallgeschehens fühlen sich oft mit der Rückfallproblematik ihres Partners/ ihrer Partnerin alleine gelassen haben meist nur wenig Instrumente, um den Rückfall kurz zu halten oder ihn schnell zu beenden Kurz: Anerkennung der Not und des Leids von Angehörigen, Entpathologisierung von Angehörigen
12 Was ist neu in der Paartherapie im CRA- Ansatz? Therapie ist konsequent ressourcen- und verstärkerorientiert, bezieht beide Partner gleichermaßen mit ein Therapeutische Beziehung spielt sich auf Augenhöhe ab Abhängigkeit steht nicht unbedingt im Fokus Gabe von Antabus (wenn notwendig und gewünscht) wird als Unterstützung des Partners gesehen und akzeptiert Lösungsorientierung Zielfokussierung
13 Paradigmawechsel in der Paartherapie Vom Paradigma der defizitorientierten Co- Abhängigkeit Hin zu selbstbestimmten Klienten und Paaren, die sich ihrer Ressourcen und Stärken bewußt sind und Die in den Veränderungsprozess aktiv und auf Augenhöhe eingebunden werden und ihn mitgestalten wollen
14 Dr. Christiane Rasmus, FÄ für Psychiatrie und Psychotherapie, OÄ Suchtambulanz LWL- Klinik, Gütersloh, ärztliche Psychotherapeutin in eigener Praxis, CRA- Therapeutin und Supervisorin Christine Scherb, Dipl- Psychologin, Psychoonkologin, Psychologische Psychotherapeutin i.a., CRA- Therapeutin und Supervisorin
15 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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