Kosten-Nutzen-Bewertung bei medizinischen Leistungen - zwischen Patientenwohl und Rationierung. Dr. Stefan Etgeton, Verbraucherzentrale Bundesverband
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- Christina Burgstaller
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1 Kosten-Nutzen-Bewertung bei medizinischen Leistungen - zwischen Patientenwohl und Rationierung Dr. Stefan Etgeton, Verbraucherzentrale Bundesverband PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008
2 Gesundheitsausgaben/Kostenträger in Mrd. Euro - Quelle: Statistisches Bundesamt % 14% 60% 56% Private A.geber PKV GUV GRV PflegeV GKV Staat PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008, Seite 2
3 GKV-Gesundheitsausgaben in Mio. Quelle: Statistisches Bundesamt GKV-Reform PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008, Seite 3
4 Finanzierungslücke in der GKV Quelle: VdAK/AEV Basisdaten des Gesundheitswesens PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008, Seite 4
5 Berufstätige Ärzte in Deutschland Quelle: Statistisches Bundesamt % PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008, Seite 5
6 Einwohner je Arzt in Deutschland Quelle: Statistisches Bundesamt PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008, Seite 6
7 Einwohner je Arzt Quelle: Statistisches Taschenbuch Gesundheit 2005 Italien Griechenland Spanien Belgien Österreich Deutschland Island Schweiz Dänemark Frankreich Portugal Niederlande Finnland USA Norwegen Schweden Luxemburg Irland Kanada Australien PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008, Seite 7
8 80% Leistungen - 20% Versicherte Quellen: Erbsland, Wille 1995 und Gesundheitsberichterstattung des Bundes 2006 PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008, Seite 8
9 Einnahmen / Ausgaben Rentner Quelle: Statistisches Bundesamt Darstellung: KBV PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008, Seite 9
10 Solidarbewusstsein Quelle: Bertelsmann Stiftung Gesundheitsmonitor 2004 PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008, Seite 10
11 Solidarische Finanzierung I Quelle: Bertelsmann Stiftung Gesundheitsmonitor 2004 PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008, Seite 11
12 Solidarische Finanzierung II Quelle: Bertelsmann Stiftung Gesundheitsmonitor 2004 PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008, Seite 12
13 Soziale Nachhaltigkeit Wirtschaftlichkeit Notwendigkeit 12 SGB V Zweckmäßigkeit 2 SGB V 70 SGB V 2 SGB V 2a SGB V allgem. Stand d. Wissenschaft humane Krankenbehandl. medizin. Fortschritt besond. Belange Behind. Chron. Versorgungsanspruch der Einzelnen PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008, Seite 13
14 Medizinischer Nutzen Beseitigung von Symptom und Ursache einer Erkrankung (Heilung) Minderung krankheitsbedingter Schmerzen und Beeinträchtigungen Geringst mögliche therapiebedingte Schmerzen und Beeinträchtigungen Sicherheit und Unbedenklichkeit (= Zulassung) Positive Bilanz der kurz- und langfristigen Relation zwischen Nutzen, Belastung, Risiko PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008, Seite 14
15 Krankheitsbezogene Lebensqualität Krankheitsbewältigung (psychisch, sozial) Qualität & Gewichtung der Nebenwirkungen Individuelle Bekömmlichkeit der Therapie Einpassung der Behandlung in den Alltag Stigmatisierungsrisiko (Diagnose/Therapie) Behandlungsaufwand (Zeit, Kosten) Darreichung, Dosierung, Therapieregime therapiebedingte Orts- bzw. Zeitbeschränkung PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008, Seite 15
16 Ökonomischer Nutzen Zeitsouveränität und Mobilität des Patienten (allgemeine Lebensqualität ) Effizienter Einsatz von Zeit und Geld im Zuge der Behandlung (Patient, Behandler, direkter Kostenträger) Schonung der kollektiven Ressourcen (Ausgaben anderer Kostenträger) Erhaltung der Arbeits- und Leistungsfähigkeit (Einnahmen der Sozialversicherung) PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008, Seite 16
17 Nutzendefinitionen des IQWiG Methoden 2.0 (2006) Mortalität (Sterblichkeit) Morbidität (Beschwerden und Komplikationen) gesundheitsbezogene Lebensqualität interventions- und erkrankungsbezogener Aufwand Patientenzufriedenheit Methoden 3.0 (2007) Mortalität (Sterblichkeit) Morbidität (Beschwerden und Komplikationen) gesundheitsbezogene Lebensqualität Ergänzend können der interventions- und erkrankungsbezogene Aufwand und die Patientenzufriedenheit berücksichtigt werden. Solche Aspekte kommen allerdings in der Regel nur als sekundäre Zielgrößen in Betracht. PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008, Seite 17
18 Kosten-Nutzen-Bewertung ist kein Instrument, um Wartelisten für planbare Operationen oder medizinische Behandlungen zu begründen bietet keine Argumente dafür, Menschen aufgrund ihres Alters oder Krankheitszustandes Leistungen vorzuenthalten dient nicht der Einschränkung des gesetzlichen Leistungskataloges das ist Aufgabe der Gesetzgebers löst nicht das Problem der Verschwendung im Gesundheitswesen PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008, Seite 18
19 Methodische Fragen Indikationsbezogene Bewertungsperspektive Kein Gegeneinanderausspielen von Krankheiten! Keine Rationierung nach mehr oder weniger öffentlicher Gesundheit Kein Vergleich von Krankheitsbelastung/Leiden zwischen verschiedenen Erkrankungen (= QUALYs ) Kosten bezogen auf alle Sozialversicherungen Keine Verkürzung allein auf GKV-Kosten Keine gesamtgesellschaftliche Kostenrechnung Opt-Out-Modell (Begründungspflicht!) PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008, Seite 19
20 Folgen der Kosten-Nutzen-Bewert. Festsetzung eines Höchstpreises für Arzneimittel durch die GKV Grundlage für Preisverhandlungen mit Herstellern von Arzneimitteln und Medizinprodukten Schärfung des Bewusstseins für die Aspekte der Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen PatientenForum Berlin am 26. XI. 2008, Seite 20
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