Mögliche Lösungen Lerneinheit V: Interaktion gestalten
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- Samuel Rothbauer
- vor 7 Jahren
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1 Mögliche Lösungen Mögliche Lösungen zum Handlungsschwerpunkt V/1: Signalebenen des Menschen unterscheiden Erwartungshorizont zum Brainstorming / Vernissage Nonverbaler Kanal Beobachtbare Signale Mimik Augenzwinkern Lippen zusammenpressen Augenbrauen hochziehen Kussmund Nase krausen Stirn runzeln Mundwinkel nach oben bzw. unten aufgeblasene Wangen Gestik Vogel zeigen Fäuste ballen winken Arme verschränken mit dem Finger zeigen Ohren zuhalten Finger in den Hals stecken Nase zuhalten Augenausdruck Augen geschlossen Augen verdrehen an die Decke schauen weit aufgerissene Augen auf anderen Teller schielen gedeutete Beobachtungen (beim Augenausdruck liegen Beobachtung und Deutung besonders eng zusammen): böser Blick leerer Blick erwartungsvoller Blick freudiger Blick Körperhaltung im Stuhl hängen lassen zur Seite kippen aufrechtes Sitzen gekrümmte Haltung Hand vor den Mund gehalten Kopf weggedreht hängende Schultern Kopf hängen lassen Kopf in die Hände abstützen steifes Stehen BMFSFJ V/57
2 auf den Tisch hauen Arme ausstrecken Hände verschränken Däumchen drehen Sachen aus der Hand schlagen schlagen Kopfschütteln gehen, weglaufen mit den Beinen trampeln Beispiele zur Unterscheidung von Beobachtung und Deutung aus dem Film Personenzentrierte Pflege als Chance und Perspektive : Kanäle Nonverbale Signalebene Nonverbale Signale des Menschen mit Demenz (mögliche Deutung) Mimik Die Lippen zusammenpressen (z. B. der Mensch möchte vielleicht nicht mehr essen oder er kann sich im Moment nicht mehr orientieren) Den Mund öffnen (z. B. der Mensch möchte essen oder trinken oder etwas sagen) Gestik Vom Körper wegführende Handbewegungen (Ablehnung, vor allem wenn sie von oben nach unten ausgeführt werden auf den Tisch hauen. Dieses gilt nicht, wenn der Tastsinn durch den Bewegungssinn ersetzt wird) Zum Körper hinführende Handbewegungen (Gesten des Nehmens, Holens und Einverleibens, also zustimmende Geste) Augenausdruck Eine Bewohnerin (Frau Bolzhausen) nimmt Blickkontakt mit der auf (z. B. Frau Bolzhausen möchte Kontakt mit der aufnehmen, sich mitteilen) Körperhaltung Im Stuhl zusammensinken (z. B. Erschöpfung, nicht mehr weiter wissen) (en sind zum Teil schwer von Gesten zu unterscheiden) Eine bestimmte Handlung / Teilhandlung das Glas zum Mund führen anfangen und mitten in der Bewegung aufhören (z.b. der Mensch möchte trinken, weiß aber nicht, wie es geht Apraxie) Nach dem Löffel schlagen (z. B. der Mensch möchte vielleicht nicht mehr essen oder kann sich im Moment nicht mehr zur Situation orientieren) Mit dem Löffel in der Hand spielen (z. B. der Mensch kann sich im Moment nicht mehr zur Situation orientieren oder dem Menschen ist langweilig) Anmerkung: Die möglichen Deutungen liegen nicht im Erwartungshorizont der Lernenden, sondern sind als Hintergrundinformationen für die Lernenden gedacht. Erwartungshorizont zur Deutung der körpersprachlichen Darstellungen Wahrscheinlich werden die Lernenden die im Plenum demonstrierten körpersprachlichen Darstellungen unterschiedlich deuten. An dieser Stelle zeigt sich in der Regel die Schwierigkeit in Bezug auf die Deutung von nonverbalen Signalen. Die / der Lehrende greift diese Schwierigkeit auf, indem er die Lernenden über die drei Regeln zur Bedeutungsabsicherung von nonverbalen Signalen informiert (Lehrervortrag). BMFSFJ V/58
3 Mögliche Lösungen zum Handlungsschwerpunkt V/2: Körpersprache beobachten und interpretieren 1. Erwartungshorizont: Beobachtungsbogen zur Filmsequenz möchte etwas trinken (aus dem Film Interaktionen mit dementen Menschen, Margraf 1999) Zeitlupe 1 blickt auf den Tisch hebt beide Hände und tastet auf der Tischoberfläche greift mit der rechten Hand nach vorne blickt vor sich ins Leere rutscht in seine Sitzposition zurück hebt die linke Hand, rechte Hand zittert (Tremor) Zeitlupe 2 wackelt mit dem Glas mit Apfelsaft (visuelles Signal) stellt das Glas mehrere Male hörbar auf dem Tisch ab (akustisches Signal) tastet mit der linken Hand suchend auf dem Tisch, bleibt in der Bewegung stecken Zeitlupe 3 blickt nach rechts in Richtung der blickt die an kniet sich auf die gleiche Höhe wie führt die rechte Hand von Herrn A. zum Glas, schiebt das Glas in seine rechte Hand (taktiles Signal) blickt Herrn A. an (visuelles Signal) Zeitlupe 4 hebt die linke Hand und greift nach vorne auf den Tisch verfolgt mit ihrem Blick die Handbewegung von Herrn A. greift die linke Hand von Herrn A. und schließt sie ebenfalls um das Glas (taktiles Signal) nimmt Blickkontakt auf, lächelt und sagt etwas (visuelles und verbales Signal) öffnet den Mund und sagt etwas führt das Glas mit beiden Händen zum Mund, beugt den Kopf nach vorne und beginnt zu trinken 2. Erwartungshorizont zu den Regeln zur Klarheit in der nonverbalen Kommunikation Die Regeln werden von den Lernenden an dieser Stelle bzw. im weiteren Verlauf dieser Lerneinheit in den Regelspeicher aufgenommen. Dabei muss deutlich werden, dass diese nicht im Sinne unumstößlicher Handlungsanweisungen zu verstehen sind, die immer zum Erfolg führen. Stattdessen stellen sie Hilfen dar, die eine gelungene Kommunikation wahrscheinlicher machen. zunächst Kontakt mit dem Menschen aufnehmen (Kontakt vor Funktion) sich auf Augenhöhe des Menschen begeben auf Takt und Rhythmus des Menschen einstellen sich auf der gleichen Signalebene (verbal bzw. nonverbal) austauschen BMFSFJ V/59
4 wenn verbale und nonverbale Signale widersprüchlich sind, hat das nonverbale Signal Vorrang sich auf dem gleichen nonverbalen Kanal austauschen akustische, visuelle und taktile Signale senden alle Signale in dieselbe Richtung senden Signale schrittweise geben, aufeinander aufbauend, dem Bedarf des Menschen angemessen (Ermöglichung von Selbstständigkeit) das eigene Körper-Hilfs-Ich einsetzen eine Handlung vormachen.. 3. Erwartungshorizont zur Zurufabfrage im Plenum Tabelle 1: Zuordnung der Signale zu den Kanälen der nonverbalen Sprache (Tafelbild oder Wandzeitung) Nonverbale Signale / Beobachtungeobachtungen Nonverbale Signale / Be- Kanal Kanal Mimik öffnet den Mund Mimik lächelt Herrn A. an öffnet den Mund Gestik Gestik Augenausdruck blickt auf das Glas blickt die an blickt vor sich ins Leere Augenausdruck nimmt Blickkontakt auf zu Herrn A. Körperhaltung Körperhaltung kniet sich auf die gleiche Höhe wie hebt beide Hände und tastet an der Tischoberfläche rutscht in seine Sitzposition zurück hebt die rechte Hand tastet mit der linken Hand suchend auf den Tisch, bleibt in der Bewegung stecken hebt die linke Hand und greift nach vorne auf den Tisch führt das Glas mit beiden Händen zum Mund und fängt an zu trinken greift die rechte Hand und führt sie zum Glas führt die linke Hand von Herrn A. zum Glas BMFSFJ V/60
5 Bei der Zuordnung der Signale zu den Kanälen der nonverbalen Sprache kann es zu Unsicherheiten kommen, da z. B. beobachtbare Signale im Bereich von Gesten bzw. en ähnlich und nicht immer klar voneinander zu trennen sind. Hier liegt der Fokus nicht darauf, zwingend den richtigen Kanal herauszufinden, sondern ein Gefühl für die Vielfältigkeit der Signale zu bekommen. Tabelle 2: Zuordnung der Signale der zu den Sinneskanälen Sinneskanäle Beobachtungen / Signale Visuell (sehen) zeigt Herrn A. das Glas Apfelsaft, indem sie es auf dem Tisch hin und her bewegt Taktil (berühren) führt die rechte Hand von Herrn A. zum Glas, schiebt das Glas in seine rechte Hand greift die linke Hand von Herrn A. und schließt sie ebenfalls um das Glas Akustisch (hören) stellt das Glas mehrere Male hörbar auf dem Tisch ab Eine Schwierigkeit für die Lernenden liegt darin, dass neben der Systematik der nonverbalen Signalebene (Mimik, Gestik ) nun die Ebene der Wahrnehmungsbereiche des Menschen (die verschiedenen Sinneskanäle wie visuell, akustisch ) hinzukommt. BMFSFJ V/61
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