Vom Kindergarten in die Schule
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- Melanie Meissner
- vor 7 Jahren
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1 Vom Kindergarten in die Schule Schulleitung PGS in Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen aus Kindergarten und Unterstufe Stand Dezember 2014
2 Liebe Eltern Mit dieser Broschüre informieren wir Sie über den Ablauf der Schullaufbahnentscheide bei der Schnittstelle Kindergarten und Primarstufe. Im Verlauf des Kindergartenjahres beobachtet die Lehrperson jedes Kind in seiner Selbstkompetenz, Sozialkompetenz und Sachkompetenz. Die Lehrpersonen orientieren sich dabei am Lehrplan für den Kindergarten des Kantons Bern. Ziel dieser Beobachtungen ist es, jedes Kind in seinem individuellen Entwicklungsstand möglichst ganzheitlich zu erfassen. Grundsätzlich treten alle Kinder nach zwei Jahren Kindergarten im darauf folgenden August in die Primarstufe über. Im Januar und Februar findet im Kindergarten ein Standortbestimmungsgespräch mit den Eltern statt. Die Lehrperson des Kindergartens wird Sie im Rahmen dieses Gespräches über die gemachten Beobachtungen und Erfahrungen mit Ihrem Kind informieren und Ihnen darlegen, wie sie die weitere Schullaufbahn (1. Klasse Primarstufe / weiteres Kindergartenjahr / Einschulungsklasse) aus fachlicher Sicht beurteilt. Die schriftliche Standortbestimmung und der Schullaufbahnentscheid werden in der Dokumentenmappe abgelegt. Bei Uneinigkeit zwischen Eltern und Lehrpersonen wird die Schulleitung beigezogen. Sie trifft den abschliessenden Schullaufbahnentscheid. Im Vordergrund soll immer das Wohl Ihres Kindes stehen.
3 Die Entscheidung für den Übertritt in die Schule orientiert sich an folgenden Kompetenzen: Selbstkompetenz die Selbstkompetenz ist die Fähigkeit, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen und entsprechend zu handeln. Lehrplan für den Kindergarten des Kantons Bern 1995, Leitideen 1 Das Kind kann verschiedene Handlungen des Alltags selbständig ausführen (Hausaufgaben, selbständig ankleiden, sich verantwortlich fühlen für eigene Kleidungsstücke und Schulmaterial) sich ausserhalb seiner gewohnten Umgebung bewegen, ohne sich davon verunsichern zu lassen einer Aufgabe mit Ausdauer und Konzentration nachgehen (sich und andere Kinder nicht ablenken)
4 Sozialkompetenz die Sozialkompetenz ist die Fähigkeit, in Gemeinschaft und Gesellschaft zu leben, Verantwortung wahrzunehmen und entsprechend zu handeln. Lehrplan für den Kindergarten des Kantons Bern 1995, Leitideen 1 Das Kind kann eigene Bedürfnisse ausdrücken und vertreten andere Meinungen anhören und akzeptieren Beziehungen eingehen, einfühlsam und hilfsbereit reagieren mit Misserfolg, Konflikten, Enttäuschungen und Ängsten umgehen sich an Regeln und Abmachungen halten
5 Sachkompetenz die Sachkompetenz ist die Fähigkeit sachbezogen zu urteilen und entsprechend zu handeln." Lehrplan für den Kindergarten des Kantons Bern 1995, Leitideen 1 Das Kind kann Informationen aufnehmen, diese sich einprägen und wiedergeben Aufträge verstehen und selbständig ausführen bei Schwierigkeiten selber nach Lösungsmöglichkeiten suchen sich räumlich orientieren mit verschiedensten Materialien/Werkzeugen/Schreibzeugen (Stifthaltung) sorgfältig und sachgerecht umgehen
6 Ablauf der Schulbereitschaftsabklärungen Die Standortbestimmungsgespräche im Kindergarten können zwei unterschiedliche Szenarien auslösen: Variante A: Einigkeit Die Eltern und die Lehrperson für den Kindergarten sind sich einig über einen der folgenden Schullaufbahnentscheide: - Übertritt ins 1. Schuljahr Primarstufe nach 2 Jahren Kiga - Übertritt ins 1. Schuljahr Primarstufe nach 1 Jahr Kiga - zusätzliches Kindergartenjahr Die Klassenlehrperson beantragt bei der Schulleitung den entsprechenden Schullaufbahnentscheid und diese teilt das Kind entsprechend ein. Variante B: Einbezug einer Fachperson Eltern und Lehrperson für den Kindergarten sind sich uneinig, die Situation ist unklar oder sie sehen die Einschulungsklasse als beste Möglichkeit für das Kind. In gegenseitigem Einverständnis wird das Kind für eine Schulbereitschaftsabklärung angemeldet. Die Lehrperson für den Kindergarten verfasst einen Bericht zuhanden der Heilpädagogin, welche später im Kindergarten die Abklärung durchführen wird. Anschliessend findet ein Gespräch mit den Eltern, der Lehrperson und der Heilpädagogin statt. Nach diesem Beratungsgespräch beantragt die Klassenlehrperson bei der Schulleitung den entsprechenden Schullaufbahnentscheid (weiteres Kindergartenjahr, Einschulungsklasse, Übertritt 1. Schuljahr).
7 Einschulungsklasse (KKD- Modell Thun) In der Einschulungsklasse (KKD Modell Thun) werden Kinder unterrichtet, die erst teilweise schulbereit sind und von einer intensiveren Betreuung profitieren können (die Klassengrösse darf 12 Kinder nicht übersteigen). Die Ziele und Inhalte der ESK richten sich nach dem Lehrplan der Volksschule. Der Unterricht erfolgt durch Lehrpersonen mit heilpädagogischer Zusatzausbildung. Die Schülerinnen und Schüler besuchen diese Klasse während eines Jahres, dann treten sie in der Regel in das 1. Schuljahr Primarstufe ein. Zentrale Anliegen des Unterrichts Förderung der Basisfunktionen (Wahrnehmung, Motorik, soziale und emotionale Reife, Sprache, Kognition) Förderung der Stützfunktionen (Motivation, Konzentration, Ausdauer) Förderung der Selbst- Sozial und Sachkompetenz Erreichen der Schulfähigkeit und die Eingliederung in die 1. Regelklasse nach einem Jahr
8 Kinder Wenn ein Kind kritisiert wird, lernt es, zu verurteilen. Wenn ein Kind angefeindet wird, lernt es, zu kämpfen. Wenn ein Kind verspottet wird, lernt es, schüchtern zu sein. Wenn ein Kind beschämt wird, lernt es, sich schuldig zu fühlen. Wenn ein Kind verstanden und toleriert wird, lernt es, geduldig zu sein. Wenn ein Kind ermutig wird, lernt es, sich selber zu vertrauen. Wenn ein Kind gelobt wird, lernt es, sich selbst zu schätzen. Wenn ein Kind gerecht behandelt wird, lernt es, gerecht zu sein. Wenn ein Kind geborgen lebt, lernt es, zu vertrauen. Wenn ein Kind anerkannt wird, lernt es, sich selbst zu mögen. Wenn ein Kind in Freundschaft angenommen wird, lernt es, in der Welt Liebe zu finden. (Quelle: Weisheit aus Tibet)
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