Update Abschnitt MIPS (Material-Input pro Serviceeinheit) aus dem Buch
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- Lieselotte Walter
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1 Update Abschnitt MIPS (Material- pro Serviceeinheit) aus dem Buch
2 MIPS (Material- pro Serviceeinheit) Dieses Konzept wurde im WUPPERTAL INSTITUT FÜR UMWELT, KLIMA UND ENERGIE von FRIEDRICH SCHMIDT-BLEEK geprägt. Er definiert die MIPS so: Das Maß für Umweltbelastungsintensität ist die das ganze Produktleben umspannende Material-Intensität pro Serviceeinheit, also der Materialverbrauch von der Wiege bis zur Wiege pro Einheit Dienstleistung oder Funktion (SCHMIDT-BLEEK 1994, S. 108). Die Idee dahinter ist, dass jede Dienstleistung einen ökologischen Rucksack mit sich trägt, der für fünf Kategorien erhoben wird: Rohmaterialien, a Rohmaterialien, in Land- und Forstwirtschaft, und (SCHMIDT-BLEEK 1994, S. 79 ff.). Zur Ermittlung der MIPS müssen alle Materialintensitäten des gesamten Lebenszyklus eines Produktes aggregiert und dann durch die gesamten Nutzeneinheiten, die dieses Gut generiert, geteilt werden. Das Ergebnis ist auch hier eine quantitative, aggregierte Kennzahl. Die Anwendung kann auf verschiedenen Ebenen erfolgen, z.b. für Produkte und Dienstleistungen, Unternehmen, Haushalte, Regionen und Volkswirtschaften. Tabelle 1: Visitenkarte MIPS Merkmal Ursprung Geltungsbereich Systemgrenze Bewertungsobjekt Bewertungsgröße Ziel Annahmen Beschreibung Das MIPS-Konzept wurde federführend von Friedrich Schmidt-Bleek in der Abteilung Stoffströme und Strukturwandel des Wuppertal Institutes im Jahr 1994 entwickelt. weltweit cradle-to-grave MIPS betrachtet den Produktlebenszyklus auf der Unternehmensebene sowie vorund nachgelagerte Stufen. Stoffflüsse (Materialaufwand) der seite einer Sachbilanz sowie Dienstleistungseinheiten MIPS bestimmt die inputorientierten Umweltbelastungen von Produkten und Dienstleistungen, d.h. wie viele Ressourcen für dieses Produkt, diese Dienstleistung insgesamt eingesetzt werden und beurteilt so die Ressourcenproduktivität, d.h. wieviel Nutzen eine bestimmte Natur spenden kann. Vom Menschen verursachte Massenveränderungen sind hauptverantwortlich für Umweltwirkungen. Begründung: Alle, die der Natur entnommen werden, werden irgendwann wieder zu Abfällen. Aus ökologischer Sicht ist im Rahmen des MIPS-Konzepts besonders die Vermeidung der ntnahme zu beachten.
3 Vorgehensweise/ Methodik Ergebnis Kritische Würdigung Literatur 1) Berechnung der Material-s (MI i) durch Multiplikation der einzelnen Einsatzmengen (M i) mit Hilfe der spezifischen Material-Intensitäten (MIT i) der Einsatzstoffe für jede Phase des Produktlebenszyklus. (MI i = M i * MIT i) 2) Aggregation zum gesamten Material- des Gutes (= MI i) Wichtig: Aggregation erfolgt nur innerhalb der einzelnen Kategorien (z.b. as Rohmaterial). 3) Ermittlung der Service-Einheit für die gesamte Nutzungsdauer des Gutes (S): S = n * p (mit n = Anzahl der Benutzungen und p = Anzahl der Personen) 4) Berechnung der Materialintensität pro Dienstleistung ( = MI i/s = MIPS) Material- pro Serviceeinheit als aggregierte Kennzahlen in den Kategorien Rohmaterialien, a Rohmaterialien, in Landund Forstwirtschaft, und Die Kategorien a und Bodenbewegung, sowie optional die in Land- und Forstwirtschaft lassen sich in dem Indikator Material Footprint zusammenfassen. Von der Bewertungslogik her folgt die Methode dem Schaden-Nutzen-Ansatz Größen sind für sich weitgehend objektiv ableitbar Ssubjektive Beurteilung, ob die von den verschiedenen Teilsystemen ausgehenden Umweltbelastungen wirklich durch MIPS repräsentativ ausgedrückt werden MIPS ist ein Indikator für eine erste Grobabschätzung der gesamten Umweltbelastung, einzelne Umweltauswirkungen sollten bei Bedarf spezifisch untersucht werden LIEDTKE, C.; BIENGE, K.; WIESEN, K.; TEUBLER, J.; GREIFF, K.; LETTENMEIER, M.; ROHN, H. (2014): Resource use in the production and consumption system - the MIPS approach. In: Resources, Vol. 3, 2014, S Online im Internet: LETTENMEIER, M.; ROHN, H.; LIEDTKE, C.; SCHMIDT-BLEEK, F. (2009): Resource productivity in 7 steps. Wuppertal Spezial Nr. 41, Wuppertal Online im Internet: RITTHOFF, M.; ROHN, H.; LIEDTKE, C. (2002): MIPS berechnen. Ressourcenproduktivität von Produkten und Dienstleitungen. Wuppertal Spezial Nr. 27, Wuppertal Online im Internet: SCHMIDT-BLEEK, F. (1994): Wieviel Umwelt braucht der Mensch MIPS das Maß für ökologisches Wirtschaften. Basel UBA (Hrsg.): Methodik der Produktbezogenen Ökobilanzen. In: UBA Texte 23/95, Berlin Beispielberechnung MIPS Das MIPS-Konzept wird vom Kleidungshersteller XY AG zur ökologieorientierten Bewertung von T-Shirts verwendet. Frau Roth, eine Mitarbeiterin der Umweltschutzabteilung, stellt den Teilnehmern des Workshops das MIPS-Konzept am Beispiel der Herstellung und späteren Nutzung von T-Shirts vor. Um die Teilnehmer nicht zu überfordern, hat sie bereits einige Vorarbeiten geleistet und die s eines T-Shirts während der Herstellungs-, Nutzungs- und Entsorgungsphase den einzelnen Kategorien zugeordnet. Die Ergebnisse für ein 150 g schweres T-Shirt aus Baumwolle sind im Folgenden dargestellt: Herstellungsphase - Baumwolle
4 a 0,63 m 2 0,67 kg 2,86 kg 625 kg 0,06 kg kg Strombedarf 0,51 kwh 0,78 kg 0,00 kg 0 kg 0,27 kg 34 kg Transport 135 km 0,05 kg 0,00 kg 0 kg 0,01 kg 1 kg Summe 1,50 kg 2,86 kg 625 kg 0,34 kg kg Herstellungsphase Produktion T-Shirt a Strombedarf 0,94 kwh 1,45 kg 0,00 kg 0 kg 0,50 kg 63 kg 585 kg 0,00 kg 0,00 kg 0 kg 0,00 kg 585 kg Transport km 0,17 kg 0,00 kg 0 kg 0,20 kg 1 kg Summe 1,62 kg 0,00 kg 0 kg 0,70 kg 649 kg Nutzungsphase a Strombedarf 3,17 kwh 9,46 kg 0,12 kg 0 kg 1,52 kg 169 kg Feldbew irtschaftung bedarf bedarf Waschmittelbedarf 317 kg 3,17 kg 0,00 kg 0 kg 0,00 kg 413 kg 0,40 kg 1,21 kg 0,00 kg 0 kg 0,53 kg 10 kg Transport km 0,26 kg 0,00 kg 0 kg 0,07 kg 4 kg Summe 14,10 kg 0,12 kg 0 kg 2,12 kg 595 kg Entsorgung a Recycling 0,075 kg 0,05 kg 0,00 kg 0 kg 0,01 kg 0 kg Deponierung 0,075 kg 0,05 kg 0,00 kg 0 kg 0,00 kg 0 kg SUMME 0,10 kg 0,00 kg 0 kg 0,01 kg 0 kg Im Rahmen der Nutzungsphase wird von 100x Waschen und 100x Bügeln ausgegangen. Somit sind für ein T-Shirt auch 100 Nutzungszyklen anzusetzen.
5 Lösungsweg: Aggregation zur gesamten Materialintensität des Gutes (= MI i) a Bodenbew egungen Herstellung Baumw olle 1,50 kg 2,86 kg 625 kg 0,34 kg kg Produktion T-Shirt 1,62 kg 0,00 kg 0 kg 0,70 kg 649 kg Nutzung 14,10 kg 0,12 kg 0 kg 2,12 kg 595 kg Entsorgung 0,10 kg 0,00 kg 0 kg 0,01 kg 0 kg Summe 17,32 kg 2,98 kg 625 kg 3,17 kg kg Berechnung der Summe der Dienstleistungseinheiten Ein T-Shirt leistet dem Nutzer im Durchschnitt 100 Nutzeneinheiten und wird in der Regel von einer Person genutzt. S = n * p = 100 * 1 = 100 Berechnung der Materialintensität pro Dienstleistung MIPS = MI i/s Ergebnis: MIPS as Rohmaterial s Rohmaterial in Land- und Forstwirtschaft 0,17 kg 0,03 kg 6,25 kg 0,03 kg 46,42 kg
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