Jahresempfang der Diakonie Bayern

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1 27. Juni 2016 I Dr. Markus Schmitz I Vorsitzender der Geschäftsführung Jahresempfang der Diakonie Bayern Jobs für heute und Fachkräfte für übermorgen? Zuwanderung als Motor für den (sozialen) Arbeitsmarkt

2 Agenda Wo stehen wir am Arbeitsmarkt heute? Was wissen wir über geflüchtete Menschen? Was tun wir, um Brücken in Arbeit und Ausbildung zu bauen? Was haben wir aus der Arbeit mit Flüchtlingen gelernt? Wie wirkt sich die (Flüchtlings-)Zuwanderung auf den Arbeitsmarkt von heute aus? Seite 2

3 Bayerns Arbeitsmarkt im Mai 2016 Arbeitslosenquote 3,4 % Arbeitslose, davon Langzeitarbeitslose und Arbeitslose aus den 15 Hauptherkunftsländern von Geflüchteten Rückgang der Anzahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Mai 2015 um (-1,7 %) auf Zielgruppen profitieren besonders vom Abbau der Arbeitslosigkeit (gegenüber Vorjahresmonat): Ältere (50 Jahre und älter): -2,0 % Schwerbehinderte: -1,9 % Langzeitarbeitslose: -4,7 % Die Spreizung reicht von 1,2 % in Eichstätt bis 6,7 % in Nürnberg, Stadt und 6,7 % Hof, Stadt. Straubing- Bogen 2,6 Rhön-Grabfeld Kronach Stadt Hof 2,9 Stadt Coburg 3,2 6,7 5,2 Bad Kissingen Hof Coburg 3,7 3,3 3,3 Lichtenfels Kulmbach W unsiedel i. Stadt Schweinfurt Haßberge Fichtelgebirge Stadt Main-Spessart 3,2 3,8 3,9 Aschaffenburg 6,1 4,8 Stadt Bayreuth 2,1 5,7 Aschaffenburg Schweinfurt 2,2 Stadt Bamberg 5,2 Tirschenreuth 3,3 Stadt 3,0 4,0 4,6 W ürzburg Bayreuth Bamberg Miltenberg 4,2 2,3 3,0 Kitzingen Neustadt W eiden i.d. 3,0 Erlangen- Forchheim a.d.w aldnaab OPf. 2,6 Höchstadt 2,7 W ürzburg 3,5 6,5 2,2 2,2 Stadt Erlangen Neustadt a.d.aisch- 3,8 Amberg-Sulzbach Bad W indsh. Nürnberger Stadt Fürth Land 2,7 2,3 5,9 2,5 Schwandorf Fürth Stadt Nürnberg 5,9 Stadt Ansbach 3,0 6,7 Stadt Amberg 3,4 3,0 5,0 Stadt Schwabach Neumarkt i.d.opf. Ansbach Roth 1,7 2,9 2,6 Stadt Regensburg W eißenburg- Gunzenhausen 3,6 Bayern: 3,4 % Lindau (Bodensee) 2,5 Neu-Ulm 2,5 Günzburg Stadt Memmingen 4,1 Stadt Kempten (Allgäu) Oberallgäu 2,7 4,3 2,2 Dillingen a.d.donau 2,2 Unterallgäu Donau-Ries Augsburg Stadt 2,5 Augsburg 5,9 Eichstätt 1,2 Stadt Ingolstadt 3,0 Neuburg- Schrobenhausen Aichach- Friedberg Dachau 2,4 Fürstenfeldbruck Stadt 2,5 München 4,6 2,1 Landsberg Starnberg am Lech 2,7 Stadt Kaufbeuren 2,9 5,3 2,2 2,8 3,0 Pfaffenhofen a.d.ilm München 2,7 Kelheim Freising 2,0 Erding Ebersberg W eilheim-schongau Miesbach 2,3 2,6 Bad Tölz- Ostallgäu W olfratshausen 2,6 Garmisch- 2,6 Partenkirchen 3,3 1,7 1,6 2,8 2,3 Regensburg Stadt Landshut 1,9 1,9 4,4 Landshut 2,7 Stadt Rosenheim 4,7 Rosenheim 2,4 Mühldorf a.inn Arbeitslosenquote in % aller ziv. Erw erbspersonen Stadt Straubing 3,6 Cham 2,5 5,4 Dingolfing-Landau 2,7 Altötting 3,2 Traunstein 2,8 Deggendorf 3,0 Rottal-Inn 3,4 <= 3,0 = 3,1-4,0 = 4,1-5,0 = 5,1-6,5 => 6,6 Regen 3,7 Berchtesgadener Land 3,6 Freyung-Grafenau 2,9 Passau 3,2 Stadt Passau 4,9 Stand: Mai 2016 Statistik der BA Seite 3

4 In 1/3 der bayerischen Kreise herrscht Vollbeschäftigung Herausforderungen in den Städten Rhön-Grabfeld Stadt Coburg Kronach Stadt Hof 7,3 % 33,3 % Aschaffenburg Main - Spessart Stadt, Aschaffenburg Miltenberg Vollbeschäftigung: 32 Kreise mit einer Alo-Quote < 3 % (über 12 Monate) Bad Kissingen Stadt Würzburg Würzburg Stadt Schweinfurt Schweinfurt Kitzingen Stadt Ansbach Ansbach Haßberge Neustadt a.d.aisch- Bad Windsh. Dillingen a.d.donau 2,6 Coburg Stadt Bamberg Erlangen - Höchstadt Stadt Fürth Fürth Eichstätt Stadt Ingolstadt Hof Lichtenfels Kulmbach Wunsiedel i. Fichtelgebirge Forchheim Stadt Erlangen Stadt Nürnberg Stadt Schwabach Weißenburg- Gunzenhausen Donau- Ries Bamberg Roth Bayreuth Nürnberger Land Stadt Bayreuth Neumarkt i.d.opf. Neuburg- Schrobenhausen Pfaffenhofen a.d.ilm Neustadt a.d.waldnaab Stadt Amberg Amberg - Sulzbach Stadt Regensburg Kelheim Tirschenreuth Weiden i.d. OPf. Schwandorf Regensburg Stadt Landshut Cham Stadt Straubing Straubing- Bogen Dingolfing - Landau Regen Deggendorf Passau Freyung- Grafenau Stadt Passau Stand: Mai 2016 Auf dem Weg zur Vollbeschäftigung: 7 Kreise mit einer Alo-Quote < 3 % (6-12 Monate) Lindau (Bodensee) Neu- Ulm Günzburg Stadt Memmingen Stadt Kempten (Allgäu), Oberallgäu Unterallgäu Stadt Augsburg, Augsburg Stadt Kaufbeuren Ostallgäu Aichach- Friedberg Landsberg am Lech Dachau Fürstenfeldbruck Stadt München Starnberg Weilheim -Schongau Garmisch- Partenkirchen München Bad Tölz- Wolfratshausen Freising Miesbach Erding Ebersberg Landshut Rosenheim Stadt Rosenheim Mühldorf a.inn Altötting Traunstein Rottal-Inn Berchtesgadener Land Städte und Kreise mit Alo-Quote über 5% (über 12 Monate) Seite 4

5 Arbeitslosigkeit in Bayern hat sich in den letzten Jahren halbiert Bestand an Arbeitslosen nach Rechtskreisen Bayern Jahresdurchschnitte SGB II SGB III ,5 % 56,5 % 47,7 % 52,3 % ,8 % 49,2 % ,9 % 46,1 % ,4 % 52,6 % - 49,2 % ,7 % 50,3 % ,9 % 47,1 % 51,1 % 48,9 % 49,1 % 50,9 % 49,4 % 50,6 % 50,6 % 49,4 % Fluchtinduzierter Anteil von P R O G N O S E Statistik der BA / IAB-Prognose v. 04/2016 Seite 5

6 Agenda Wo stehen wir am Arbeitsmarkt heute? Was wissen wir über geflüchtete Menschen? Was tun wir, um Brücken in Arbeit und Ausbildung zu bauen? Was haben wir aus der Arbeit mit Flüchtlingen gelernt? Wie wirkt sich die (Flüchtlings-)Zuwanderung auf den Arbeitsmarkt von heute aus? Seite 6

7 Aktuelle Hypothesen zum Thema Flucht und Arbeitsmarkt Grobabschätzung Übergangsraten auf den Arbeitsmarkt Zustimmungsquote % 60 Erwerbsquote 70 % 42 Asylbewerber Erwerbstätige Flüchtlinge Prognose Qualifikation von arbeitslosen Flüchtlingen 1 in Prozent 81 % 11 % 8 % Ohne formale Qualifikation Mit beruflicher Ausbildung Mit akademischer Ausbildung 1 Basiert auf histor. Daten für Arbeitslose mit Staatsangehörigkeit aus Asylzugangsländern für die Angaben zur Qualifizierung vorliegen (August 2015) Quelle: BAMF, Statistik der BA, Finanzbereich der BA (Stand: August 2015) Seite 7

8 Arbeitsmarktintegration: Mikroevidenz Erwerbsbeteiligung in Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter Flüchtlinge Andere Zuwanderer Jahre seit Zuzug Quelle: IAB-SOEP-Migrationsstichprobe, eigene Berechnung. Orientierungswerte der Beschäftigungsquote Bund: Deutsche 74 %, Ausländer 58 % Bayern: Deutsche 76%, Ausländer 66% Seite 8

9 Agenda Wo stehen wir am Arbeitsmarkt heute? Was wissen wir über geflüchtete Menschen? Was tun wir, um Brücken in Arbeit und Ausbildung zu bauen? Was haben wir aus der Arbeit mit Flüchtlingen gelernt? Wie wirkt sich die (Flüchtlings-)Zuwanderung auf den Arbeitsmarkt von heute aus? Seite 9

10 Pakt des Freistaates Bayern mit den Vertretern der Wirtschaft und der RD Bayern: Integration durch Arbeit und Ausbildung Die Bayerische Wirtschaft stellt Flüchtlinge in Arbeit oder Ausbildung ein (bis 2019) Finanzielle Unterstützung verschiedener Projekte Die Bayerische Staatsregierung unterstützt den Pakt politisch finanziell über zahlreiche Kooperationsprojekte Die Regionaldirektion legt für das Jahr 2016 ein zusätzliches, mit 75 Mio. Euro dotiertes Arbeitsmarktprogramm Flucht auf An den Leistungen für Inländer wird in 2016 kein Cent gespart! Seite 10

11 Der erste Teil des Arbeitsmarktprogramms Flucht der RD Bayern wurde umgesetzt 1 2 Beginnend im März 2015 wurden flächendeckend Netzwerk-Strukturen für das Thema Flucht aufgebaut. Im Jahr 2015 wurden von den bayerischen Agenturen über Zustimmungen zur Arbeitsaufnahme erteilt. 3 Im November und Dezember 2015 haben über Syrer, Iraner, Iraker und Eritreer einen Einstiegskurs der BA begonnen (Nothilfe-Programm der BA). Die bayerischen Agenturen haben Förderangebote für über Teilnehmer eingekauft, um Geflüchteten Angebote zur Kompetenzfeststellung, Qualifizierung und Berufsvorbereitung zu unterbreiten. 4 Seite 11

12 Agenda Wo stehen wir am Arbeitsmarkt heute? Was wissen wir über geflüchtete Menschen? Was tun wir, um Brücken in Arbeit und Ausbildung zu bauen? Was haben wir aus der Arbeit mit Flüchtlingen gelernt? Wie wirkt sich die (Flüchtlings-)Zuwanderung auf den Arbeitsmarkt von heute aus? Seite 12

13 Warum eine mögliche Konkurrenz zwischen Geflüchteten und LZA nicht automatisch zutrifft Langzeitarbeitslose Keine abgeschlossene Berufsausbildung Über 50 Jahre Lange Perioden der Arbeitslosigkeit, oftmals hohe Demotivation Oftmals ausreichende Deutschkenntnisse Hilfsbedürftigkeit Folge eines langen Prozesses Betreuung im Jobcenter Geflüchtete Kein nach deutschen Maßstäben zertifiziertes Berufsbild < 35 Jahre Hohe Motivation Mangelnde Deutschkenntnisse Fluchtbedingte Hilfebedürftigkeit Seite 13

14 Einblicke in die Praxis der Förderangebote vor Ort Seite 14

15 Agenda Wo stehen wir am Arbeitsmarkt heute? Was wissen wir über geflüchtete Menschen? Was tun wir, um Brücken in Arbeit und Ausbildung zu bauen? Was haben wir aus der Arbeit mit Flüchtlingen gelernt? Wie wirkt sich die (Flüchtlings-)Zuwanderung auf den Arbeitsmarkt von heute aus? Seite 15

16 Das Gesundheits- und Sozialwesen gehört zu den beschäftigungsstärksten Branchen in Bayern (+3,6%) (+1,2%) Seite 16

17 Größter Zuwachs bei den neu begonnenen Beschäftigungen im Gesundheits- und Sozialwesen (+13,3%) (+3,3%) Seite 17

18 Mit über Menschen sind knapp 12% der Beschäftigen in Bayern ausländischer Nationalität Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort ausländischer Nationalität Bayern Zeitreihe Beschäftige Ausländer in Bayern Nicht EU- Ausländer EU-Ausländer Nicht EU- Ausländer EU-Ausländer Juni 2011 Juni 2012 Juni 2013 Juni 2014 Juni ,4% 9,1% 9,7% 10,7% 11,6% Anteil Ausländer an der gesamten Beschäftigung Seite 18

19 Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Ausländer in Bayern im Jahr 2015 Im Juni 2015 waren in Bayern Ausländer sozialversicherungspflichtig beschäftigt Diese kamen insbesondere aus Türkei (83.963) Rumänien (56.239) Polen (49.502) Italien (40.388) Österreich (31.650) Kroatien (30.856) Ungarn (30.007) Griechenland (27.555) Tschechische Republik (22.153) Bosnien und Herzegowina (17.526) (Stand ) Seite 19

20 Gemessen an der Anzahl beschäftigter Ausländer liegt Bayern im Ländervergleich an der Spitze darunter Region SvB insgesamt Ausländer Anteil der Ausländer an allen SvB imbundesland Anteil an allen SvB- Ausländern im Bund Insgesamt ,2 100,0 Schleswig-Holstein ,3 1,7 Hamburg ,8 3,2 Niedersachsen ,5 6,3 Bremen ,4 0,9 Nordrhein-Westfalen ,1 20,6 Hessen ,8 10,9 Rheinland-Pfalz ,7 4,1 Baden-Württemberg ,3 20,4 Bayern ,6 21,3 Saarland ,3 1,4 Berlin ,5 4,9 Brandenburg ,7 1,1 Mecklenburg-Vorpommern ,4 0,5 Sachsen ,6 1,4 Sachsen-Anhalt ,1 0,6 Thüringen ,6 0,7 (Stand ) Seite 20

21 Effekte der aktuellen Flüchtlingsversorgung auf den Arbeitskräftebedarf in einzelnen Berufen Zuwanderung von Flüchtlingen löst Bedarf an Gütern und Dienstleistungen aus Deutlicher Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zeigt sich insbesondere im Innenausbau und Hochbau, bei außerschulischen Lehrtätigkeiten und Sprachenlehrern, Wachleuten, Sozialer Bereich und in der öffentlichen Verwaltung. In Summe handelt es sich um Beschäftigungszuwächse von in Deutschland. *Statistik/IAB: hochgerechnete Werte bis Januar 2016 auf Bundesebene Seite 21

22 Das Thema Flucht macht sich im Stellenangebotszugang bemerkbar, besonders in der Öffentlichen Verwaltung, im Sicherheits- und Baugewerbe Seite 22

23 Berufsgruppen in Bayern mit den größten Besetzungsproblemen Die abgeschlossene Vakanzzeit misst die Dauer vom gewünschten Besetzungstermin der Arbeitsstelle bis zur Abmeldung der Arbeitsstelle in Tagen. Seite 23

24 Möglichkeiten der Personalgewinnung im sozialen Bereich die BA leistet einen wichtigen Beitrag Gewinnung einer Fachkraft aus dem inländischen Arbeitsmarkt aus einer beschäftigten bzw. neu eingestellten Hilfskraft in Ihrem Betrieb aus dem Ausland Berufliche Beratung und Ausbildungsvermittlung von Jugendlichen Arbeitsvermittlung Umschulungsförderung Qualifizierung im Rahmen des BA-Förderprogrammes WeGebAU Zuschuss zum Arbeitsentgelt als Ausgleich für die wegen der Weiterbildung ausfallende Arbeitszeit Übernahme der Maßnahmekosten durch den Internationalen Personalservice (IPS) der BA für Engpassberufe* Triple Win -Projekt der BA und der GIZ für Pflegefachkräfte Rekrutierung aus dem Westbalkan durch die Zentrale Auslandsvermittlung (ZAV) *Engpassberufe im sozialen Bereich: Altenpfleger/in, Gesundheits- und Krankenpfleger/in, Human-/Zahnmedizin Seite 24