Die Brutvögel großflächiger Photovoltaikanlagen in Brandenburg

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1 VOGELWELT 134: (2013) 155 Die Brutvögel großflächiger Photovoltaikanlagen in Brandenburg Peter Tröltzsch & Eric Neuling Tröltzsch, P. & E. Neuling 2013: The breeding birds of large-scale photovoltaic power plants in Brandenburg. Vogelwelt 134: The inclusion of renewable energies as an overall concept in policy leads to large-scale changes especially in the landscapes of East Germany. There, due to the garrison of Soviet troops, military training grounds, airfields or even barracks had arisen after the Second World War. Nowadays, these areas are in great demand for the development of other types of land use, e.g. of large photovoltaic power stations. Military training areas often represent large anthropogenic, nutrient-poor ecosystems that are unique in Europe, often dominated by heathlands, poor sandy grassland and succession forests with a remarkable biodiversity. The implementation of blue solar panels in long uniform rows raise the question, whether specialised threatened animal and plant species are resilient enough to tackle this fundamental change of habitat structures. Birds respond very quickly even to small ecosystem changes and are, on this respect, sensitive indicators. The aim of our studies, which took place in 2009 and 2012 on two large solar parks (Turnow-Preilack and Finow Tower I & II) in Brandenburg, was to increase knowledge on the impacts solar parks might have on birds. At the two study sites most of the breeding birds have been recorded at the margins of the solar parks. There, the regular grid of solar panels changes over to a more structured plain. Also the examination of surrounding unbuilt areas showed a much higher number of breeding birds. Both solar parks accommodated especially species that need only small crevices or holes for their broods like Black Redstart Phoenicurus ochruros or White Wagtail Motacilla alba. Nevertheless, also more exigent species like Skylark Alauda arvensis (FinowTower I & II) as well as Woodlark Lullula arborea (FinowTower I & II, Turnow-Preilack) were breeding between the solar panels. The Linnet Carduelis cannabina (FinowTower I) bred in the constructions directly under the panels. Although some birds are using the structures of solar parks as foraging sites or even breeding habitats, the surrounding areas showed a higher population density particularly for habitat specialist species like Hoopoe Upupa epops, Red-backed Shrike Lanius collurio, Northern Wheatear Oenanthe oenanthe, Whinchat Saxicola rubetra, European Nightjar Caprimulgus europaeus, and Tawny Pipit Anthus campestris. Even interspecific and intraspecific competition was observed, which might probably be a result of expulsion due to the construction of the solar parks and the lack of structures between the panels. The protection or development of different structures (stone cairns, sand heaps, woodpiles, open sandy areas) as well as a conservation-sound mowing between the panels are necessary to improve the situation for breeding birds in such large solar power stations. Key words: Renewable energies, solar parks, breeding birds, risks and chances for biodiversity, Brandenburg 1. Einleitung Die politisch eingeleitete Energiewende hat große landschaftliche Veränderungen zur Folge. Neben den vielerorts aus den Boden schießenden Windkraftanlagen wurden auch ausgedehnte Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-FFA) in die Landschaft implementiert. Der Naturschutz sieht sich bei der ökologischen Bewertung solcher Großanlagen mit einer neuen Herausforderung konfrontiert. Es sind neue, flächenhafte Strukturen, deren Wirkung auf Natur und Landschaft bislang wenig erforscht ist. Viele schon bestehende PV-FFA befinden sich in Ostdeutschland und hier bevorzugt auf Konversionsflächen, etwa brach liegenden militärischen Liegenschaf- ten, alten Flugplätzen, Truppenübungsplätzen (TÜP) oder Kasernengeländen. Aus politischer Sicht ist die Überführung ehemals militärisch genutzter Großflächen in eine zivile Nutzung ein wichtiges Ziel. Der Bau von PV-FFA stellt eine solche Umnutzungsmöglichkeit dar. Konversionsflächen sind häufig nährstoff- und störungsarme, oftmals von großen Heideflächen dominierte Areale. Solche kontinentalen Sandheiden sind in Deutschland und Mitteleuropa immer seltener geworden. Hier finden verschiedene, aus der inzwischen weitgehend intensiv genutzten Agrarlandschaft verdrängte Vogelarten nährstoffarmer Offenlandschaf-

2 156 P. Tröltzsch & E. Neuling: Die Brutvögel großflächiger Photovoltaik-Anlagen in Brandenburg ten gute Rückzugsmöglichkeiten, z.b. Brachpieper Anthus campestris, Steinschmätzer Oenanthe oenanthe und Ziegenmelker Caprimulgus europaeus. Es ist bisher weitgehend unklar, wie diese Arten auf die Errichtung von PV-FFA reagieren. Der Kenntnisstand über mögliche Auswirkungen von Photovoltaik-Großflächenanlagen auf die Vogelwelt ist auch deshalb gering, weil diese Landschaftsnutzungsform erst seit wenigen Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Das Wissen über die Wirkfaktoren von PV-FFA zu verbessern war daher auch der Anstoß für die in den Jahren 2009 und 2012 von uns durchgeführten Studien in den Solarparks Turnow-Preilack (im Folgenden auch Lieberose) sowie FinowTower I & II (im Folgenden Finow I und II) in Brandenburg. Dabei stand im Besonderen die Frage im Vordergrund, ob und wie Vogelarten diese PV-FFA räumlich nutzen. Es sollten Teilareale und Strukturen, die Vögel innerhalb des Solarfelds als Bruthabitate bevorzugen, analysiert und ein Vergleich mit der Besiedlung umgebender Flächen angestellt werden. Ebenso interessant erschien die Frage, welche Artverschiebungen oder Verdrängungseffekte sich durch den Bau der Solarparks ergeben. Hinweise zu Brutvogelarten, die besonders von den neugebauten Strukturen profitieren könnten, war ein weiterer Schwerpunkt der Untersuchungen. Außerdem sollten auf Grundlage der Ergebnisse Verbesserungsvorschläge für eine möglichst vogelfreundliche Gestaltung von PV-FFA abgeleitet werden. 2. Untersuchungsgebiete 2.1 Naturraum und landschaftlicher Kontext Die avifaunistischen Untersuchungen wurden in zwei naturräumlich unterschiedlichen Gebieten durchgeführt wurden Teilflächen innerhalb und außerhalb der PV-FFA Turnow-Preilack untersucht. Diese Ergebnisse ergänzten wir mit Monitoring-Daten der Folgejahre wurden Teilflächen in und um die Solarparkkomplexe Finow I & II untersucht. Bei allen Untersuchungen lagen uns zusätzlich Kartierungsergebnisse vor, die vor Errichtung der Anlagen gewonnen wurden. Finow Das Untersuchungsgebiet (UG) befindet sich im Landkreis Barnim im Nordosten Brandenburgs südlich Finowfurt (OT Schorfheide) und westlich der Stadt Eberswalde. Es lässt sich der naturräumlichen Großlandschaft Mecklenburgische Seenplatte (Südteil) zuordnen und liegt hier innerhalb der naturräumlichen Haupteinheit Eberswalder Tal (Scholz 1962). Terrassenähnliche Schmelzwasser-Gebilde spielen im geomorphologischen Formenreichtum der Landschaft eine dominierende Rolle. Wälder und Seerinnensysteme (z.b. Buckowsee-Rinne) prägen die Umgebung. Die pleistozänen, trockenen oder wasserdurchlässigen, rasch erwärmbaren Böden der Sander- und Talsandbereiche (Schroeder 2004) sind gerade für bodenbrütende, eine spärliche Vegetation bevorzugende Vogelarten wichtig (Isenmann 1985). Das UG ist Teil eines Naturraums, der auf verhältnismäßig kleiner Fläche vielfältige geomorphologische Formen und ein komplexes Muster unterschiedlicher Bodensubstrattypen umfasst. Damit verknüpft ist eine mosaikartige Verteilung ver- Abb. 1: Die Solarparks FinowTower I und II, aufgenommen von einer der beiden erhaltenen Flugzeughallen. Top view on the two solar parks Finow I & II from one of the remaining hangars. Foto: P. Tröltzsch

3 VOGELWELT 134: (2013) 157 schiedener Vegetationsstrukturen. Wärmebegünstigte Hangbereiche, in denen Sandtrockenrasen, Heiden oder kleinere Kiefernwaldbestände dominieren, wechseln sich mit feuchteren Tieflandbereichen ab, in denen neben Buchen- auch Erlensumpfwälder vorzufinden sind. Obgleich die Kartierungen auf trockenen, nährstoffarmen Flächen durchgeführt wurden, ist die unmittelbare Nähe zu nährstoffreichen Feuchtgebieten erwähnenswert. Gerade größere, mobilere Vögel können sich zur Nahrungssuche aus ihren Bruthabitaten in das UG hinein begeben. Im Bereich der Solarparks Finow I & II herrschen klimatische Bedingungen im Übergang von kühl-feuchtem Buchenmischwaldklima zu warm-trockenem Eichenmischwaldklima (Köstner et al. 2007). Im Basiszeitraum zwischen 1971 und 2000 fielen im Durchschnitt jährlich 568 mm Niederschlag (Linke 2010). Dies sind deutlich feuchtere Bedingungen als im UG Turnow-Preilack auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz (TÜP) Lieberose. Lieberose Der ehemalige Truppenübungsplatz (TÜP) Lieberose befindet sich in Südost-Brandenburg etwa 19 km nördlich der Stadt Cottbus. Seine Fläche erstreckt sich über die Grenzen der Landkreise Dahme-Spreewald, Oder-Spree und Spree- Neiße und umfasste eine Fläche von etwa ha (Beutler 1999). Damit war Lieberose der größte TÜP Ostdeutschlands (Datenbank Naturstiftung David). Die namensgebende Lieberoser Heide liegt in der naturräumlichen Großlandschaft Ostbrandenburgisches Seen- und Heidegebiet innerhalb der naturräumlichen Haupteinheit Malxe-Spree-Niederung. Der überwiegende Teil des ehemaligen TÜP befindet sich im südlichen Jungmoränenland im Brandenburger Stadium der Weichseleiszeit. Der Naturraum gehört zur subkontinentalen Kiefern-Traubeneichen-Region (DRL 1993). Hier wachsen heute vor allem reine Kiefernforsten, selten mit Traubeneiche durchmischt. Die Kiefer als dominante Baumart ist auch in Mischwäldern mit Birken und in Dünen-Kiefernwäldern vertreten (DRL 1993). Infolge der Nutzung durch das sowjetische Militär findet sich im Zentrum des TÜP eine 500 ha große, offene Sandfläche, die als das größte Flugsandfeld mit Jungdünenbildung in Deutschland gilt (DRL 1993). Auf diesem Rohbodenstandort breiten sich derzeit großflächig Silbergrasfluren aus. In den Rand- und Übergangsbereichen findet man Sandtrockenrasen (1.500 ha) und trockene, silbergrasreiche Calluna- Heiden. Diese gehören mit ca ha neben denen in der Colbitz-Letzlinger Heide, in der Kyritz-Ruppiner Heide und Lüneburger Heide/Bergen zu den größten Zwergstrauchheiden Deutschlands. Im Übergang zum Kiefernwald findet man lockere Calluna-Birken-Vorwälder mit Kiefern unterschiedlicher Altersstadien. Mikroklimatisch ist erwähnenswert, dass insbesondere in den offenen Sand- und Silbergrasbereichen extreme starke lokale Temperaturschwankungen von bis zu 50 C im Verlauf eines Tages verzeichnet werden können (Deutschmann 2009), was für die Lebensgemeinschaften in diesen Bereichen von erheblicher Bedeutung ist. Weiterhin bedeutsam ist der TÜP für seine zahlreichen Moore und Seen. 2.2 Nutzungsgeschichte Finow Die Solarstromkraftwerke Finow I & II wurden auf Flächen eines 1936 erbauten Militärflugplatzes errichtet, der zwischen 1945 und 1993 von den sowjetischen Streitkräften genutzt wurde. Flugzeughallen wurden gebaut, die man mit Bodenmaterial abdeckte, welches auf dem Gelände gewonnen wurde; dadurch entstanden 20 Kleingewässer. Nach Abzug der Streitkräfte wurde der Flugplatz von Sportfliegern genutzt, viele der Flugzeughallen standen leer. Das Gelände zeichnete sich durch ein Mosaik von offensandigen Bereichen im Komplex mit kleineren Gehölzgruppen, Sandtrockenrasen und Ruderalvegetation aus. Die schilf-, weiden- und erlenbestandenen Gewässer sorgten partiell für ein feuchteres Mikroklima. Untersuchungen nach dem Abzug der sowjetischen Truppen zeigten eine außergewöhnliche Artenvielfalt auf den nicht für den Flugverkehr freigestellten Arealen (s. Reichling 2005, Scharon 2007). Im Zuge des Bauvorhabens von Finow I rodete man Waldflächen im südlichen und nördlichen Teil und am westlichen Ende der Start- und Landebahn. Am 12. Mai 2010 erfolgte der Anschluss von Finow I an das Stromnetz. Im September des Folgejahres wurde die PV-FFA um das Teilgebiet Finow II erweitert. Insgesamt misst die Fläche des Kraftwerks nun 285 ha, davon sind insgesamt 185 ha mit PV-Modulen bestanden. Damit gehört Finow I & II zu einem der größten Solarparkkomplexe in Europa. Die Errichtung der PV-FFA hat das Landschaftsgefüge massiv verändert. Obwohl durch die Installation der Photovoltaikmodule keine komplette Beschattung der Fläche entstand, kann nicht mehr von einer Offenlandschaft gesprochen werden. Zwei Drittel der Flugplatzfläche wurden bebaut (vgl. Solarhybrid 2012). Es entstand ein eigenes Mikroklima, das einen Vegetationsgradienten zwischen den Bereichen unterhalb und zwischen den Modulen zur Folge hat (Hoffmann 2011). Abhängig vom Sonnenstand werden auch die Zwischenräume verschattet. Lieberose In Lieberose stellte sich die Waldzusammensetzung noch 1825 reichhaltiger dar als heute. Der Anteil von Eichen- und Birkenbeständen betrug um 1825 jeweils 6 und 5% (Schulenburg 1937). Außerdem waren Erlen, Fichten und Buchen vertreten. Zugunsten des sog. Brotbaums Kiefer wurden seit 1830 diese Weich- oder Unhölzer (Schulenburg 1937) wegen ihrer minderwertigen Ertrages weitestgehend entfernt, und es entstanden monotone Kiefernforsten, die noch heute den überwiegenden Baumbestand bilden. Im Zweiten Weltkrieg wurden erste militärische Anlagen angelegt. Kurz vor Kriegsende 1945 wurde das Gebiet durch die Sowjetarmee übernommen. Von den knapp ha wurden ha als Großmanöverraum für den intensiven Übungsbetrieb beansprucht, u. a. als Feldflugplatz, Artillerie-, Panzer-, Raketen- und Luft-Boden-Schießplatz sowie als Übungsgelände für chemische Waffen. Dadurch entstanden große Offenflächen. Der Abzug der russischen Truppen erfolgte 1992 ohne vorherige vollständige Munitionsräumung (Brunk et al. 2004). Eine Folgenutzung durch die Bundeswehr wurde 1994 verworfen. Der westliche Bereich mit seinen Mooren und Klarwasserseen wurde bereits 1990 für den Naturschutz sichergestellt, 1995 kam es zu einer Erweiterung auf ha, wobei die Panzerwüste, ein Flugsandgebiet, integriert wurde (Gorissen 1998). Weitere große Teile gingen in die Hand der brandenburgischen Landesforsten, stärker belastete Flächen kamen als Grundstückssondervermögen zur treuhänderischen Sicherung, Sanierung, Entwicklung und Verwertung unter die Verwaltung der Brandenburgischen

4 158 P. Tröltzsch & E. Neuling: Die Brutvögel großflächiger Photovoltaik-Anlagen in Brandenburg Bodengesellschaft (BBGmbH) (Brunk et al. 2004, MLUV 2009). Flächenanteile von ha wurden von der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg (May 1999) und dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) erworben. 2.3 Auswahl der untersuchten Teilflächen Die mit Modulen bestandenen Solarparkflächen standen im Mittelpunkt der Untersuchungen. Allerdings wurden zum Vergleich sowohl in Lieberose als auch in Finow unbebaute Flächen (im Folgenden Referenzflächen genannt) in räumlicher Nähe zu den Solarparkkomplexen in Bezug auf Artenvielfalt und Siedlungsdichte untersucht (Tab. 1). Um Vergleiche zwischen den Vogelbeständen der verschiedenen Solarfelder und Referenzflächen anstellen sowie Veränderungen über die Jahre betrachten zu können, wurden Revierdichten auf eine Normfläche von 10 ha berechnet (REV./10 ha). Finow Insgesamt wurde ein UG von 167,3 ha betrachtet. Dieses wurde mittels einer sog. Lebensraumstrukturanalyse unterteilt (Tab. 1 und 3.2.). Randlinieneffekte wurden durch die Auswahl von Teilflächen berücksichtigt, die sich an den Nahtstellen zum Flugplatz, Offenland oder Wald befanden (Struktureinheiten 1,2,3 Finow I). Um Effekte der unterschiedlichen Bestandsdauer der Anlagen systematisch berücksichtigen zu können, wurden mit Struktureinheit 1 Finow I und Struktureinheit 2 Finow II zwei Bereiche gewählt, die räumlich aneinander grenzten. Solarfeld: Für Finow I wurde das gesamte 60 ha große Solarfeld betrachtet. In Finow II wurden zwei repräsentative Flächen (31 ha und 23 ha) aus dem insgesamt 210 ha großen Gelände ausgewählt. Das Solarfeld ist umzäunt. Während der Kartierungen fanden in Finow I keine Baumaßnahmen statt, während in Finow II kleinere Arbeiten durchgeführt wurden. In Finow I dominierte 2012 Ruderalvegetation. In den zentralen Bereichen fanden sich ausgedehnte Landreitgrasfluren, während in Randlage eine blütenreichere Ruderalvegetation zu finden war. Kleinflächig waren Sandtrockenrasengesellschaften eingestreut. In der PV-FFA Finow II, die erst im Jahr der Untersuchungen in Betrieb genommen wurde, gab es zunächst viele Rohbodenstandorte, die nach und nach mit einer blütenreichen Ruderalvegetation besiedelt wurden. Referenzflächen: Auf den Referenzflächen befanden sich Zwergstrauchheiden unterschiedlichen Alters im Komplex mit Trocken- und Halbtrockenrasen. Hier waren solitär stehende Kiefern und Birken eingestreut. Auch die Wiederaufforstungen in den Randbereichen der 29,5 ha großen Referenzfläche 1 im Osten der PV-FFA waren in einem Stadium, in dem noch keine Beschattung der angrenzenden Areale stattfand. Dementsprechend befanden sich auch große Teile der Referenzflächen in einem Pionierstadium. Die Referenzfläche 1 war dreiseitig von Kiefernforst umgeben. Im Westen schließt der Solarpark an. Die Referenzfläche 2 (23,8 ha) bestand aus älteren Heidebeständen, die mitunter stark vergrast waren. Dazu fan- Finowfurt Finow Referenzfläche 2 Grenze UG PV-FFA Finow I PV-FFA Finow II Maßstab ca. 1: (verändert) Referenzfläche 1 Abb. 2: UG in Finow (rot umrandet). Blaue Flächen entsprechen in etwa der Lage der Solarmodule (Modulplan: Dörner 2011; Luftbild: Geobasis-De/Bkg 2012; maßstabsverändert). Red framed; study area in Finow, orange and turquoise: borders of the two solar parks. Photovoltaic modules are represented as blue shapes

5 VOGELWELT 134: (2013) 159 Tab. 1: Größe des UG und der Struktureinheiten in den PV-FFA Finow I & II und auf den beiden Referenzflächen. Size of the study area (solar park and bordering areas) and composition of all analysed habitat types. Struktureinheit (SE) Größe Lage im Solarpark Lebensraumstrukturen habitat structures structural unit size position Finow I (Solarpark) 60 ha SE 1 28 ha zentral Dominanz Ausläufer bildender Gräser. Mäßig strukturiert. Lückenhaft erhaltener Trockenrasen, ruderale Stauden SE 2 2,5 ha randlich Pionierstandort: hoher Anteil offensandiger Bereiche. SE 3 8 ha randlich Strukturreich mit schütterer Vegetation und Rohboden. Mittig von Kleingewässer durchzogen, randlich von Gehölzen und zahlreichen Stauden eingefasst SE 4 21,5 ha zentral Homogen. Im Vergleich zu SE 1 üppigere Grasvegetation. Wenige offensandige Bereiche. Finow II (Solarpark) 54 ha SE 1 Finow II 31 ha zentral Offensandige Bereiche. Betonflächen der ehem. Landebahn. Schüttere Vegetation: Ausläufer bildende Gräser + Stauden SE 2 Finow II 23 ha zentral Betonierte Flächen (alte Zufahrtswege). Dichtere Vegetation als SE 1 Finow II. Ruderale Stauden. Stein- und Sandhaufen Referenzfläche 1 29,5 ha SE 1 Referenzfläche 1 7 ha - mit Kiefern neu aufgeforstete Kahlschlagfläche, einzelne Wurzelstubben SE 2 Referenzfläche 1 6,5 ha - gräserdominierte, homogene Kahlschlagfläche ohne Wiederaufforstung, Baumstümpfe SE 3 Referenzfläche 1 5,5 ha - strukturreicher Calluna-Bestand mit Einzelbäumen und offensandigen Bereichen SE 4 Referenzfläche 1 3,5 ha - überstandener älterer Calluna-Bestand, offensandig SE 5 Referenzfläche 1 3,5 ha - stark überwachsene Calluna-Heide mit Vorwaldcharakter SE 6 Referenzfläche 1 2,5 ha - kryptogamen- und silbergrasreiche Trockenrasenfläche SE 7 Referenzfläche 1 1 ha - mit Kiefern frisch aufgeforstete Kahlschlagfläche Referenzfläche 2 23,8 ha SE 1 Referenzfläche 2 2,8 ha - mit Sand überhäufte Wälle aus Schutt und Wurzelstubben, offene Bereiche mit schütterer Vegetation SE 2 Referenzfläche 2 5 ha - von Gras durchwachsener Altheidebestand mit Einzelgehölzen, einige überwachsene Gräben SE 3 Referenzfläche 2 16 ha - Trockenrasen, kleinflächige Offensandbereiche, Baumstümpfe und Wurzelstubben Gesamtfläche (2012) 167,3 ha Abb. 3: Altheide-Bestand auf der ca. 30 ha großen Referenzfläche im Osten der Solarparks Finow I & II. Reference area covered with old heathland in the East of the solar parks Finow I & II. Foto: P. Tröltzsch

6 160 P. Tröltzsch & E. Neuling: Die Brutvögel großflächiger Photovoltaik-Anlagen in Brandenburg Solarfeld P+E-Zone Landebahn Grenze UG Abb. 4: Darstellung der dreiteiligen Aufteilung des nördlichen Solarfeldes im Plangebiet. Gelb umrandet: Abgrenzung der Teilflächen des UG (Bosch & Partner 2009; Karte und Ausschnitt verändert). Composition of the northern solar park. Yellow framed: study area (orange: solar park, green and pink are ecological compensation areas). den sich neben mit Sand überhäuften Wallstrukturen aus Schutt und Wurzelstubben auch offene Bereiche mit schütterer Vegetation. Auf der Südseite schloss ein Kiefernforst an, an den anderen Seiten schließt die Referenzfläche 2 an den Solarpark an. Lieberose Als UG wurde, angelehnt an die dreiteilige Flächenordnung, ein repräsentativer Ausschnitt des nördlichen Solarfeldes sowie ein angrenzendes, unbebautes und flächengleiches Referenzareal bestehend aus einem Teilbereich der Pflege- und Entwicklungszone (P+E-Zone) sowie der ehemaligen Landebahn gewählt (s. Abb. 4). Die Gesamtfläche des UG beträgt 71,3 ha. Im Gegensatz zur Untersuchung in Finow I wurde keine vereinheitlichte Lebensraumstrukturanalyse durchgeführt. Die ausgewählten Teilflächen sind nachträglich analog zu der Untersuchung in Finow gelistet (Tab. 2). Solarfeld: Vom insgesamt 83 ha großen nördlichen Baufeld wurde für das UG der östliche Ausschnitt mit einer Fläche von 35,7 ha gewählt (im Folgenden: SF). Den überwiegenden Teil des ebenen Bodens bilden offene Sandflächen mit Resten von Calluna-Heide und Silbergrasfluren, besiedelt von ersten Pionierpflanzen. Sämtliche Stubben wurden im Zuge der Fällungen für die Errichtung der Module entfernt. Das Gelände ist komplett umzäunt. Die Modulreihung beginnt in einem Abstand zum Zaun von ca. 20 m. Sämtliche Baumaßnahmen waren hier mit Untersuchungsbeginn abgeschlossen, während am westlichen Rand innerhalb der Solarfläche die letzten Installationsarbeiten stattfanden. Referenzflächen: Die Größen der Teilflächen der Pflegeund Entwicklungszone (im Folgenden: P+E-Zone) und der Kompensationszone Landebahn (im Folgenden LB) im UG betragen 23,2 bzw. 12,4 ha. Die P+E-Zone ist gekennzeichnet durch offene Sand- und Schotterflächen, Reste der ursprünglichen Calluna-Silbergras-Vegetation, kleinflächige Vertiefungen und Gräben im nördlichen Teil. Charakteristisch sind des Weiteren der verstärkte Stockaustrieb von Birken und Espen (mangelhafte Stubbenberäumung) und die Randlage zu heterogenen Kiefernbeständen im Osten. In LB finden sich neben ausgeprägten Calluna-Beständen, moos- und flechtenreichen Sandtrockenrasen, solitären Birkengruppen und Jungkiefern auch künstlich geschaffene Rohbodenflächen. Diese sogenannten Plaggfenster, von denen eines innerhalb des UG liegt, entstanden im Rahmen der Errichtung des Solarfeldes als kompensatorische Artenschutzmaßnahme für den Brachpieper. Die Abgrenzung nach Norden bildet ein gestufter Kiefernwaldrand. 2.4 Naturschutzrechtliche Rahmenbedingungen Schutzgebiete Im Bereich des ehemaligen Truppenübungsplatzes (TÜP) Lieberose existieren drei Naturschutzgebiete, von denen das NSG Lieberoser Endmoräne mit ca ha die größten Totalreservatflächen, d.h. Flächen, die weitestgehend einer natürlichen Entwicklung unterworfen sind, beinhaltet. Es grenzt im Westen direkt an die PV-FFA. Vom Plangebiet des Solarparks wird ein kleiner Teil der südlichen Flächen Tab. 2: Größe des UG in Lieberose (PV-FFA und Referenzflächen) sowie Beschaffenheit der Lebensraumstrukturen. Size of the study area (solar park & bordering areas) and composition of all analysed habitat types. Struktureinheit (SE) structural unit Turnow-Preilack (Solarpark) Größe Lage im Solarpark position size 35,7 ha zentral bis randlich Lebensraumstrukturen habitat structures offene Sandflächen und Trockenrasengesellschaften. Reste von Calluna-Beständen/ Silbergrasfluren. Vereinzelte Pionierpflanzen. Material- und Palettenstapel Referenzfläche 1 23,2 ha in P+E-Zone durch Vertiefungen z. T. stark reliefiert. Rohboden und Pioniervegetation besonders im Osten. Im Südosten dichtere Calluna- Bestände und Silbergrasfluren, z.t. durch baubedingte Schotterflächen unterbrochen. Einzelne Stubbenhaufen Referenzfläche 2 12,4 ha in Landebahn Dominanz von Calluna. Kryptogamenreicher Sandtrockenrasen. Solitäre Birkengruppen und Jungkiefern. Plaggfenster als Ausweichfläche für den Brachpieper Gesamtläche (2009) 71,3 ha

7 VOGELWELT 134: (2013) 161 des gleichnamigen FFH-Gebietes für Kompensationsräume beansprucht. Der TÜP befindet sich zum überwiegenden Teil, die PV-FFA vollständig im zusammenhängenden EU- Vogelschutzgebiet Spreewald und Lieberoser Endmoräne (SPA ). Im Gegensatz zur PV-FFA Turnow-Preilack ist die Fläche von Finow I & II keinem Schutzgebietsstatus unterstellt. Südlich an die Anlage schließt die Barnimer Heide an, die zum Großschutzgebiet Naturpark Barnim gehört. Im Norden grenzen städtisches Gebiet und das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin an. Linienhafte Schutzgebiete, die nach der europäischen Natura 2000-Richtlinie ausgewiesen wurden, wie das Nonnenfließ-Schwärzetal und das Finowtal-Pregnitzfließ, befinden sich in unmittelbarer Nähe. Es handelt sich um feuchte Waldgesellschaften, Buchen- und Erlenbruchwälder sowie vereinzelte Moore Wertgebende Arten im erweiterten Umfeld Finow Im Umfeld des Solarparkkomplexes Finow I & II finden sich auf den trockenen, reich strukturierten Flächen u.a. zahlreiche brandenburg- und deutschlandweit im Bestand gefährdete Vogelarten: Heidelerche Lullula arborea, Braunkehlchen Saxicola rubetra, Neuntöter Lanius collurio, Wiedehopf Upupa epops, Steinschmätzer Oenanthe oenanthe, Sperbergrasmücke Sylvia nisoria, Bluthänfling Carduelis cannabina, Wespenbussard Pernis apivorus und Ziegenmelker Caprimulgus europaeus. Neben den Vögeln sind andere, wertgebende Tiergruppen zu nennen. Einige Trockenrasenbestände und Offenflächen, die in der Folge der Baumaßnahmen entstanden sind, wirken sich begünstigend auf viele Insekten (Schmetterlinge, Libellen und Heuschrecken), vor allem mesophile Offenlandarten (Brauner 2011) aus. Unter den Reptilien ist die europaweit geschützte Zauneidechse Lacerta agilis die bedeutendste Art (Reichling 2011a). Bei den Amphibien sind u.a. Kammmolch Triturus cristatus und Laubfrosch Hyla arborea erwähnenswert (Reichling 2011b). Die Flugzeughallen beherbergen außerdem einige Fledermausarten. Ihre Sommerquartiere liegen in den beiden erhaltenen Hallen auf der Anlage von Finow I. Lieberose Die Umgebung der PV-FFA Turnow-Preilack ist bedeutsam für seine avifaunistische Artenvielfalt. Neben dem wichtigen Brutvorkommen des Brachpiepers sind hier u.a. Heidelerche, Neuntöter, Wiedehopf, Sperbergrasmücke, Ziegenmelker sowie die an Wald gebundenen Arten Raufußkauz Aegolius funereus, Schwarzspecht Dendrocopus martius, Rotmilan Milvus milvus, Wespenbussard und Baumfalke Falco subbuteo anzutreffen. Es gelten über 100 Pflanzenarten und 60 der in Lieberose zu findenden Pflanzengesellschaften als gefährdet. Die Insektenfauna auf dem TÜP umfasst viele extrem seltene Heuschrecken-, Tagfalter- und Libellenarten. Für Säugetiere wie Fischotter Lutra lutra, Rothirsch Cervus elaphus und Wolf Canis lupus bietet die Lieberoser Heide unzerschnittene Rückzugs- und Reproduktionsräume Auflagen für die Betreiber Finow Im Zuge der Umweltverträglichkeitsprüfung wurden dem Betreiber in Finow I & II Ausgleichsmaßnahmen gemäß der Eingriffs-Ausgleichsregelung auferlegt. Im Vordergrund stand die Entwicklung von Trockenrasengesellschaften auf dem Solarfeld und im direkten Umfeld des Kraftwerks zur Entwicklung der Zauneidechsenpopulation. Es wurden einige Wälle, Holzschnitt-, Stein- und Sandhaufen geschaffen. Nistkästen und -hilfen wurden an den Trafostationen und Modulen angebracht. Zudem erfolgte eine ökologische Aufwertung der erhaltenen Flugzeughallen (u. a. Mehlschwalben- und Mauerseglerkästen, Nischen für Fledermäuse). Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde wurde von der Unteren Naturschutzbehörde mit einem mehrjährigen Monitoringprogramm für verschiedene Artengruppen beauftragt, um die Auswirkungen der Anlage auf den Naturhaushalt bewerten zu können. Lieberose Die Vorhabensflächen für die PV-FFA Turnow-Preilack beinhalten zwei Baufelder, die umgebenden Pflege- und Entwicklungszonen (P+E-Zone) sowie den Westteil einer ehemaligen Start- und Landebahn und Flächen südlich des Baufeldes-Süd als Kompensationszonen (Abb. 4). Der als Zielzustand formulierte FFH-Lebensraumtyp Offene Grasflächen mit Silbergras und Straußgras auf Binnen dünen (LRT 2330) sollte in der P+E-Zone auf einem 120 m breiten Streifen um die gesamte Anlage herum erreicht werden (MLUV 2008). In diesem Bereich und dem eigentlichen Baufeld fand eine komplette Rodung statt. Auf der ca. 300 m breiten Landebahn vorhandene Bäume in den Zwergstrauchheiden wurden nur teilweise entfernt. Die Trockenen europäischen Heiden (LRT 4030) sollen hier erhalten bleiben, wurden aber durch die Anlage der Plaggfenster als Artensschutzmaßnahme ergänzt. Der PV-FFA Turnow-Preilack auf dem ehemaligen TÜP Lieberose wurde vom Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz (MLUV) ein Modellcharakter für die Vereinbarkeit von Solarparks mit Anliegen des Naturschutzes auf Konversionsstandorten zugesprochen (MLUV 2008). Nach einer umfangreichen FFH- und Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) liegt dem Projekt eine Umweltbaubegleitung (UB) mit Regelungen zu Kompensation, Pflege und einem betriebsbegleitenden Monitoring zugrunde (Bosch & Partner 2007). 3. Methodik 3.1 Revierkartierung Die Brutvögel auf ausgewählten Flächen der PV-FFA und der umgebenden Flächen wurden mittels standardisierter Revierkartierung (Südbeck et al. 2005) erfasst. Ausschlaggebend für die Wahl dieser Methode war zunächst die Betrachtung von verhältnismäßig kleinen Flächen. Die Teilflächen des UG umfassen insgesamt eine Größe von knapp 72 bzw. 170 ha. Sowohl in Finow I & II als auch in Turnow-Preilack war es nicht möglich, das UG in einem einzelnen Kartierungsgang zu erfassen. Unter anderem führte die Sichtbeschränkung durch die PV-Module dazu, dass wir an einem Morgen nicht das gesamte UG bearbeiten konnten. Durch die Revierkartierungen wurde jeweils eine repräsentative Auswahl von Teilflächen der PV-FFA auf ihre Brutvögel untersucht. Über die Teilergebnisse erfolgte eine Hochrechnung auf das Gesamtgebiet. In Turnow-Preilack wurde zudem systematisch die Nutzung vorhandener Strukturen auf der Solarfeldfläche untersucht und analysiert (s. 4.2.).

8 162 P. Tröltzsch & E. Neuling: Die Brutvögel großflächiger Photovoltaik-Anlagen in Brandenburg 3.2 Lebensraumstrukturanalyse Bisherige Arbeiten zu Auswirkungen von Solarparks auf Tierund Pflanzenartengruppen (z.b. Herden et al. 2006) konnten nur wenige ökologische Zusammenhänge in Bezug auf die erfassten Tierartengruppen aufzeigen. Es fehlen wesentliche Differenzierungen der betrachteten Solarparks hinsichtlich möglicher Randlinieneffekte. Häufig wurde nicht deutlich, ob die erfassten Vogelarten innerhalb des Solarparks brüteten oder diesen nur als Nahrungshabitat aufsuchten. Für eine ökologische Bewertung von Solarparks ist jedoch das Wissen darüber maßgeblich, ob diese auch geeignete Brut- oder nur Nahrungshabitate für Vogelarten bereitstellen bzw. von welchen Habitatstrukturen das Auftreten der (Brut-)Vogelarten dort beeinflusst wird. Im UG Finow sollten daher Korrelationen zwischen dem Auftreten von bestimmten Vogelarten und den Strukturen, welche die Teilflächen charakterisieren, abgeleitet werden. Zu diesem Zweck wurde eine Methodik entwickelt, welche die Beschaffenheit von Lebensräumen untersucht. Diese sog. Lebensraumstrukturanalyse (Tröltzsch & Göschel 2012) orientiert sich stark an der Biotopkartierung Brandenburg (BTK, Zimmermann et al. 2004) und bietet eine standardisierte Kartierungsgrundlage. Dort können u.a. die Ausbildung bestimmter Strukturen und Vegetationseinheiten in einem Gebiet, aber auch mögliche Beurteilungs- und Planungsvorschläge eingetragen werden. Im Gegensatz zu der differenzierten Aufschlüsselung der Biotope in unterschiedliche Kartierungsbögen in der BTK wurden die Vogellebensräume etwas gröber beschrieben. In Anlehnung an Strukturkartierungen von Schulz & Gruss (2008) zum Themenfeld Energieholzplantagen und Brutvogelarten erfolgte etwas abgewandelt die Abgrenzung verschiedener Habitate anhand von vier Kriterien (Tab. 3). Innerhalb der PV-FFA Finow I und II wurden die Struktureinheiten wesentlich durch die Photovoltaikmodule bestimmt. Der Abstand und die Höhe der Module wurde mit in die Analyse einbezogen. In Finow I sind die Module 2,40 m hoch und in einem Abstand von 6,75 m gestellt. Im Solarpark Finow II stehen die Solarmodule 6 m auseinander und sind 2,20 m hoch. Dagegen haben die Modulreihen in den untersuchten Flächen der PV-FFA Turnow-Preilack einen Abstand von 4,87 m und eine Höhe von 2,15 m. 4. Ergebnisse 4.1 Artenspektrum und Siedlungsdichten vor und nach der Errichtung der PV-FFA Untersuchungsgebiet Finow Im UG wurden 2012 acht Brutvogelarten kartiert. Bei der Erstuntersuchung nach Inbetriebnahme des Solarparks Finow I (Reichling 2011c) im Jahre 2011 wurden mit Heide- und Feldlerche, Steinschmätzer, Braunkehlchen, Bluthänfling, Bachstelze und Hausrotschwanz bereits sieben Brutvogelarten festgestellt. Im Vergleich zu den 2007 durchgeführten Kartierungen gab es wenige Veränderungen. Heidelerche und Steinschmätzer nahmen im Bestand leicht zu. Auf Grund der fehlenden genauen Lokalisation anderer Arten (u.a. Feldlerche, Bluthänfling, Goldammer, Bachstelze und Hausrotschwanz) bei der Voruntersuchung lassen sich für diese Arten keine Bestandstrends ableiten. Die Bedingungen in den Grenzen von Finow I haben sich nach der Errichtung der PV-FFA stark verändert. Von den sechs Flugzeughallen sind lediglich zwei erhalten geblieben, einige Gewässer wurden zerstört oder verändert. Hecken und Gebüsche sind nur noch sporadisch vorhanden. Von den 2011 erfassten Brutvogelarten wurden ein Jahr später sechs Arten bestätigt (Tab. 4). Der Steinschmätzer war im Jahre 2012 innerhalb der Anlage kein Brutvogel mehr. Auch Braunkehlchen, Bachstel- Tab. 3: Kriterien für die Abgrenzung von Vogellebensräumen sowie einiger Untersuchungsparameter -und -zwecke aus der Lebensraumstrukturanalyse (Tröltzsch & Göschel 2012). Criteria for differentiation of bird habitat types and structures as a method for the assessment of habitat qualities. Kriterien criteria Oberflächenbeschaffenheit/ Feuchte grad surface and degree of moistness Strukturparameter structural parameters Vegetation/künstliche Strukturen vegetation/artificial solar park structures Zoologische Parameter zoological parameters Untersuchungsparameter parameters of investigation Relief, Exposition, Hangneigung, Bodenbeschaffenheit Feuchtigkeit natürliche/ künstliche Hauptvertikalstrukturen, Hauptbiomasse, räumliche Ausdehnung Deckungsgrad Beschaffenheit des Biotops Heterogenität der Vegetation strukturelle Anordnung/ Schichtung Übergangsbereiche Sonderstrukturen Anzahl Status Revier und Revierdichte Nesteranzahl und dichte Untersuchungszweck purpose Beschreibung von Mikroklima Präferenz-/ Toleranzbereiche, Ausschlusskriterien Aufenthaltspräferenzen, Meideverhalten, Nestanlage Aufenthaltswahrscheinlichkeit Versteckmöglichkeiten arteigene Präferenz-/ Toleranzbereiche intra- und interspezifische Konkurrenzsituationen (Brut-)Vogelbestand Artenvielfalt

9 VOGELWELT 134: (2013) 163 Struktureinheit 1_Finow I Struktureinheit 2_Finow I Struktureinheit 3_Finow I Struktureinheit 4_Finow I Struktureinheit 1_Finow II Struktureinheit 2_Finow II Struktureinheit 1_Referenzflaeche 2 Struktureinheit 2_Referenzflaeche 2 Struktureinheit 3_Referenzflaeche 2 Abb. 5: Untersuchte Struktureinheiten (Solarmodule) innerhalb PV-FFA Finow I & II (schraffiert) sowie der angrenzenden Referenzfläche 2 (Volltonfarbe). Eine weitere unbebaute Fläche befand sich im Osten des Solarparkkomplexes (s. Abb. 1). Bei den grau schraffierten Flächen handelt es sich um weitere Photovoltaikmodule. Investigated structural units of solar panels in Finow I & II (shaded in colour) and one of the two investigated bordering refernce areas (shown in filled colours), the other reference area was located to the east of the solar park (see Fig. 1; not visible in the map). Further photovoltaic modules are represented as hatched areas. Tab. 4: Brutvogelreviere (Rev.) ausgewählter Arten auf 60 ha vor dem Bau der PV-FFA Finow I (Scharon 2007) sowie nach Inbetriebnahme 2011 (Reichling 2011c) und Die Siedlungsdichte wurde jeweils in Bezug auf die Fläche der PV-FFA Finow I (60 ha) berechnet. Breeding territories (Rev.) and population density of selected species before the construction of the solar park Finow I (2007) and in the first two years after the commissioning (2011 and 2012). The calculation of population density refers to the size of Finow I (60 ha) Vogelart species Rev. Rev./10 ha Rev. Rev./10 ha Rev.* Rev./10 ha Heidelerche Lullula arborea 6 1,0 7** 1,2 4 (4) 1,0 Feldlerche Alauda arvensis Nicht lokalisiert? 7 1,2 7 1,2 Bluthänfling Carduelis cannabina Nicht lokalisiert? 5 0,8 4 0,7 Steinschmätzer Oenanthe oenanthe Nicht lokalisiert 0,2 2 0,3 Schwarzkehlchen Saxicola rubicola 0 1 (1) Braunkehlchen Saxicola rubetra 2 0,3 2 0,3 1 Goldammer Emberiza citrinella Nicht lokalisiert? (4) 0,5 Bachstelze Motacilla alba Nicht lokalisiert? 6 1,0 2 0,3 Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros Nicht lokalisiert? 2 0,3 2 0,3 * Angaben in Klammern entsprechen der Klassifikation als Randbrüter (Teilsiedler) und wurden bei der Ermittlung der Siedlungsdichte mit 0,5 Rev. berücksichtigt. ** Bei der Heidelerche wurde 2011 keine Unterscheidung nach Teil- und Randsiedlern gemacht.

10 164 P. Tröltzsch & E. Neuling: Die Brutvögel großflächiger Photovoltaik-Anlagen in Brandenburg Tab. 5: Brutvogelreviere (Rev.) ausgewählter Arten (2007) bei der letzten Kartierung vor dem Bau der PV-FFA Finow II (Scharon 2007) und nach Errichtung der Anlage im Jahre Die Siedlungsdichte wurde in Bezug auf die 2012 ausgewählte Teilfläche der PV-FFA Finow II von 54 ha ermittelt. Breeding territories (Rev.) and abundance of selected species before the construction of the solar park Finow II (2007) and in the first year after the commissioning (2012). The calculation of population density refers to the investigated areas in Finow II (54 ha). Nicht lokalisiert = species was present, but not mapped. Vogelart species Rev. Rev./10 ha Rev.* Rev./10 ha Wachtel Coturnix coturnix 4 0,7 - - Flussregenpfeifer Charadrius dubius Brutversuch 0,2 Heidelerche Lullula arborea - - (1) - Feldlerche Alauda arvensis Nicht lokalisiert? 13 2,5 Bluthänfling Carduelis cannabina Nicht lokalisiert? (1) - Steinschmätzer Oenanthe oenanthe 3 0,6 (2) 0,2 Schwarzkehlchen Saxicola rubicola - - (3) 0,3 Braunkehlchen Saxicola rubetra 3 0,6 (2) 0,2 Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros Nicht lokalisiert - (1) - Bachstelze Motacilla alba Nicht lokalisiert - (1) - Neuntöter Lanius collurio Nicht lokalisiert - (2) 0,2 Goldammer Emberiza citrinella Nicht lokalisiert - (1) - Grauammer Emberiza calandra * Angaben in Klammern entsprichen der Klassifikation als Randbrüter (Teilsiedler) und wurden bei der Ermittlung von Siedlungsdichten mit 0,5 Rev. berechnet. Marginal breeders of the solar park are indicated in parantheses and calculated with 0.5 territories. zeund Bluthänfling verzeichneten leichte Bestandsrückgänge. Dafür brüteten mit Schwarzkehlchen und Goldammer zwei neue Arten im Solarpark. Die Bestände von Feld- und Heidelerche blieben nahezu gleich. In Finow I ließen sich die besiedelten Bruthabitate überwiegend in den Randbereichen (z.b. Heidelerche, Goldammer, Schwarzkehlchen) verorten. Dort, wo Sonderstrukturen vorhanden waren (Bereiche um die Flugzeughallen, an den inliegenden Gewässern, Stubbenhaufen oder mit Sand überschütteten Betonwällen), konzentrierte sich das Brutgeschehen vieler Arten, darunter vor allem Nischen- und Halbhöhlenbrüter (Hausrotschwanz und Bachstelze). In den zentral liegenden, durch Landreitgras dominierten, weitgehend homogenen Bereichen wurden Braunkehlchen und Feldlerche als Brutvögel festgestellt. Einige Vogelarten wie Neuntöter und Steinschmätzer waren lediglich Teilsiedler. Sie nutzten die Modulreihen und Begrenzungszäune als Sitz- und Singwarten. Auf den untersuchten Teilflächen von Finow II wurde mit der Feldlerche nur eine Brutvogelart sicher nachgewiesen. Im Gegensatz zu der ein Jahr älteren und stärker von Grasvegetation dominierten PV-FFA Finow I wurden in Finow II vornehmlich die zentral gelegenen Freiflächen genutzt. Auffällig war die Häufung von Revierpaaren auf Flächen, die von einer mehr oder weniger geschlossenen Grasvegetation dominiert wurden, während offensandige Bereiche mit niedrig wüchsigen Trockenrasengesellschaften eher gemieden wurden. Ein Flussregenpfeifer-Paar war zwar Anfang der Brutzeit anwesend, verschwand dann aber, vermutlich in Folge von Störungen durch Techniker. Es fand sich eine Reihe von Randbrütern, die in den Übergangsbereichen zu unbebauten Flächen angetroffen wurden (Referenzfläche 2, Wiesen der noch erhaltenen Flugplatzflächen). Unter den im Offenland brütenden Arten sind als Bodenbrüter Wachtel, Steinschmätzer und Grauammer, als Gebüschbrüter etwa der Neuntöter von den Flächen der PV-FFA Finow II verschwunden. Auf den Flächen der Solarparks Finow I & II ließen sich 13 Brutvogelarten feststellen, die mindestens die Kategorie C Wahrscheinliches Brüten nach EOAC- Kriterien erfüllten. Davon nutzten allerdings nur sechs die im Zuge von Baumaßnahmen entstandenen Strukturen (Saumvegetation unter Zäunen, PV-Module) als Bruthabitate. Nicht in der Tabelle aufgeführt sind solche Arten, die ausschließlich auf die noch vorhandene Gewässervegetation (Rohrammer) bzw. die Sonderstrukturen wie Nistkästen, Flugzeughallen (Mauersegler, Rauch- und Mehlschwalbe) angewiesen waren. Auf den Referenzflächen fanden sich neun wahrscheinliche Brutvogelarten (Kategorie C). Unter den dort erfassten Vogelarten waren mit Braunkehlchen, Schwarzkehlchen, Steinschmätzer, Neuntöter, Ziegenmelker, Heidelerche einige wertgebende Arten der Trockenlebensräume halboffener und offener Landschaft. Randlinieneffekte, d.h. Verdichtungen von Revieren verschiedener Brutvögel und Arten an den Übergangsstellen verschiedener Biotoptypen, ergaben sich vornehmlich an den Grenzen zu Finow I, der Referenzfläche 2 und dem heutigen Flugplatzgelände. Dort fanden sich Vogelarten, die vornehmlich außerhalb der Solarparkfläche brüteten. Auffällig war der hohe

11 VOGELWELT 134: (2013) 165 Anteil von Arten der halboffenen und offenen Landschaft und hier im Besonderen Arten der Trockenlebensräume. Zwischen den Siedlungsdichten Vogelart species im Solarpark und auf den angrenzenden Referenzflächen ergaben sich große Unterschiede. Während in den Solarparks Finow I & II eine Brutvogeldichte von 5,6 bzw. 3,3 Rev./ 10 ha ermittelt wurde, ergaben sich auf den Referenzflächen Siedlungsdichten von 15,0 und 12,1 Rev./ 10 ha. Bei den Vogelarten, die innerhalb der Solarfelder brüteten, sticht die Feldlerche mit 1,8 Rev./ 10 ha am deutlichsten hervor. Außerdem gehören die Heidelerche sowie der Bluthänfling (beide 0,4 Rev./ 10 ha) zu den häufigeren Arten, die 2012 allerdings nur im Solarpark Finow I brüteten. Auf den Referenzflächen 1 und 2 ist dagegen die Heidelerche mit 3,8 Rev./10 ha die dominierende Art. Aber auch Goldammer (1,9 Rev./10 ha) Braunkehlchen (1,13 Rev./10 ha) sowie Neuntöter und Feldlerche (jeweils 0,9 Rev./10 ha) erreichen relativ hohe Siedlungsdichten. Im direkten Vergleich der Referenzflächen mit den PV-FFA wird deutlich, dass von den Arten, die nicht unmittelbar auf die Sonderstrukturen, die der ehemalige Flugplatz zur Verfügung stellt (Flugzeughallen, Gewässerkomplexe), angewiesen sind, in den Solarfeldern nur Bluthänfling und Bachstelze eine zu den Referenzflächen vergleichbare Siedlungsdichte aufwiesen. Hierbei ist zu bedenken, dass das Teiluntersuchungsgebiet der Referenzflächen im Vergleich zu der Gesamtfläche der Solarparks deutlich kleiner ist. Geht man davon aus, dass mit zunehmender Flächengröße die Häufung von Revieren einer Art und damit die Siedlungsdichte durch geringere Randlinieneffekte Tab. 6: Vergleich der Bestände und Abundanzen ausgewählter Arten auf den Referenz- und in den Solarparkflächen Finow I & II im Jahr 2012 Breeding territories (Rev.) and abundance of selected species on the solar park area Finow I & II (114 ha) and adjacent reference areas (53.3 ha). Referenzfläche (53,3 ha) Solarpark (114 ha) Rev. Rev./10 ha Rev. Rev./10 ha Ziegenmelker Caprimulgus europaeus 1 Heidelerche Lullula arborea 20 3,8 4 0,4 Feldlerche Alauda arvensis 5 0,9 20 1,8 Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros 2 0,2 Bachstelze Motacilla alba 2 0,4 2 0,2 Steinschmätzer Oenanthe oenanthe 3 0,6 Schwarzkehlchen Saxicola rubicola 2 0,4 Braunkehlchen Saxicola rubetra 6 1,1 1 Neuntöter Lanius collurio 5 0,9 Bluthänfling Carduelis cannabina 3 0,6 4 0,4 Goldammer Emberiza citrinella 10 1,9 1 im Vergleich zu kleineren Flächen abnimmt, ist der Bestand von Feldlerche und Bluthänfling im Solarpark höher zu bewerten. Die Feldlerche erreicht als einzige Art, gemessen an der Gesamtfläche der untersuchten Solarparkflächen, höhere Siedlungsdichten als auf den Referenzflächen. Alle anderen neun ausgewählten Arten hatten auf den Referenzflächen eine höhere Siedlungsdichte Untersuchungsgebiet Lieberose (Solarpark Turnow-Preilack) Nach Einrichtung des Solarfeldes wurden 2009 nur noch Reviere von drei Vogelarten festgestellt. Im Bereich der 35,7 ha großen heutigen Solarfläche fanden sich vor dem Bau der Solaranlage noch sieben Arten (Tab. 7). Im Areal des Baufeldes fand mit dem Bau des Solarparks ein kompletter Austausch des Arteninventars statt (Tab. 7, 8). Während Brachpieper, Heidelerche, Tab. 7: Brutvogelreviere (Rev.) ausgewählter Arten vor den Inbetriebnahme der PV-FFA Turnow-Preilack 2007, im Jahr der Inbetriebnahme 2009 und in den Folgejahren (Fläche jeweils 35,7 ha). Breeding territories (Rev.) and abundance of selected species before the construction of the solar park Turnow-Preilack (2007) and in the first three years after the commissioning ( ); plot size 35.7 ha. Vogelart species * 2011* Rev. Rev./10 ha Rev. Rev./10 ha Rev. Rev./10 ha Rev. Rev./10 ha Heidelerche Lullula arborea 7,5 2,1 3 0,8 5 1,4 Brachpieper Anthus campestris 2,5 0,7 2,5 0,7 1 Feldlerche Alauda arvensis 1 Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros 3,5 1,0 2,5 0,7 Steinschmätzer Oenanthe oenanthe 1 0,5 1 Bachstelze Motacilla alba 6 1,7 4 1,1 4 1,1 * Daten von 2010 und 2011 von Bosch & Partner (Kartierer Eric Neuling; 2010, 2011)

12 166 P. Tröltzsch & E. Neuling: Die Brutvögel großflächiger Photovoltaik-Anlagen in Brandenburg Tab. 8: Vergleich von ausgewählten Brutvogelarten und deren Siedlungsdichten auf den Referenzflächen im Zeitraum von 2009 bis 2011 im Gebiet der Anlage Turnow-Preilack. Auch für die Kartierungen 2010 und 2011 wurde nur der Brutbestand auf der 2009 untersuchten Fläche von 35,6 ha berücksichtigt. Daher ergeben sich nicht immer ganze oder halbe Reviere. Breeding territories (Rev.) and abundance of the adjacent reference area in the area of the solar park Turnow-Preilack ( ). The figures refer exclusively to the shape of the plot of 35.6 ha investigated in Vogelart - species * 2011* Rev. Rev./10 ha Rev. Rev./10 ha Rev. Rev./10 ha Ziegenmelker Caprimulgus europaeus 3 0,8 2,7 0,7 1,6 0,4 Wiedehopf Upupa epops 2 0,6 1,0 1,5 0,4 Heidelerche Lullula arborea 7 2,0 6,4 1,8 6,2 1,7 Brachpieper Anthus campestris 5 1,4 2,7 0,7 2,0 0,6 Raubwürger Lanius excubitor - 0,4? Neuntöter Lanius collurio - 0,7 0,7 Feldlerche Alauda arvensis 8 2,2 11,9 3,3 7,4 2,1 Bachstelze Motacilla alba - 0,4 0,4 Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros - 0,5 2,0 0,6 Braunkehlchen Saxicola rubetra Steinschmätzer Oenanthe oenanthe 4 1,1 1,2 2,4 0,7 * Daten von 2010 und 2011 von Bosch & Partner (Kartierer Eric Neuling; 2010, 2011) Wiedehopf und Ziegenmelker zunächst auf die angrenzenden Referenzflächen und deren Waldränder auswichen (Tab. 8), zogen sich Raubwürger, Neuntöter und Turteltaube komplett aus dem UG zurück, verblieben jedoch im weiteren Planungsgebiet, ebenso Wendehals und Schwarzspecht, die auch aus dem Gebiet der Referenzfläche verschwanden. Im Solarpark selbst siedelten sich zunächst Bachstelze (6 Rev.), Hausrotschwanz (3,5 Rev.) und Steinschmätzer (1 Rev.) an. Für den Steinschmätzer wurde zu Baubeginn flächenübergreifend der höchsten Brutbestand ermittelt. Die selten gewordene Art war 2009 seit 2001 erstmalig wieder als Brutvogel vertreten. Der Flächenverlust durch die Errichtung der Solarmodule führte bei der Heidelerche zu einer Abnahme der Siedlungsdichte von 2,1 auf knapp 1 Rev./10 ha im Untersuchungsgebiet, bei einem Totalausfall der Bruthabitate innerhalb der Solarfläche. Dieser Wert liegt immer noch über der Vergleichsspanne von 0,15 bis 0,9 für TÜP-Flächen (ABBO 2001) und der für Zwergstrauchheiden (0,7 bis 0,9). Bereits im zweiten Jahr der Bebauung fand eine Wiederbesiedlung der inneren Solaranlage statt. Die hohen Bestände von 2,1 Rev./10 ha in 2007 wurde allerdings noch nicht wieder erreicht, haben sich jedoch 2011 mit 1,4 Rev./ 10 ha im Solarfeld deutlich angenähert war der Brachpieper wieder im eingezäunten Bereich vertreten und erreichte auch in den Folgejahren auf allen Teilflächen Bestandswerte im für TÜP angegeben Bereich von 0,1 bis 1,0 Rev./ 10 ha. Der Brachpieper erreichte im UG bereits vor den Rodungsarbeiten auf der Solarparkfläche hohe Bestände. Nach der Errichtung des Solarfeldes verschwand die Art zunächst als Brutvogel und wich in das direkte Umfeld aus, wo sich der Bestand auf 1,4 Rev. pro 10 ha erhöhte. Bereits 2010 war er jedoch wieder im eingezäunten Bereich vertreten. Die Feldlerche, deren Revierdichten sich nach dem Bau der Anlage in den Refernzflächen auf 2,3 Rev./10 ha beliefen, war 2011 erstmals als teilsiedelnde Art innerhalb des Solarparks vertreten (Bosch & Partner 2012). Durch die Reduzierung des Gehölzbewuchses wurden Neuntöter, Raubwürger und Turteltaube aus der Solarfeldfläche verdrängt. Auch Wiedehopf und Ziegenmelker wurden bislang nur noch als Brutvögel der Randgebiete nachgewiesen. Im Jahre 2007 wurden auf den späteren Referenzflächen (35,7 ha) acht Vogelarten quantitativ erfasst (Tab. 8). Insgesamt war die Gesamtartenzahl vermutlich höher. Nach Einrichtung des Solarfeldes 2009 wurden insgesamt neun Arten festgestellt wurden mehr als zehn Brutvogelarten nachgewiesen (Tab. 9). Dabei kam es auf Teilarealen zur Neuansiedlung von Neuntöter und Raubwürger, Bachstelze und Hausrotschwanz. Das 2009 festgestellte Braunkehlchen dagegen verschwand aus dem UG. Es zeigen sich im Vergleich mehrerer Jahre für die einzelnen Brutvogelarten unterschiedliche Tendenzen (Tab. 8): Der Ziegenmelker erreichte 2007 eine Siedlungsdichte von 0,7 Rev./ 10 ha. Mit dem Anlagenbau schienen seine Revierzentren 2009 mehrheitlich außerhalb des UG in den angrenzenden Waldflächen zu liegen. Von elf Revieren hatten nur fünf überhaupt einen Anteil an den Referenzflächen. Hier wurde mit 0,8 Paaren/10 ha die seither höchste Siedlungsdichte erreicht. Für das gesamte UG lag sie 2009 und 2010 im für TÜP Südbrandenburgs ermittelten Dichtespektrum von 0,3 bis 0,8 Rev./10 ha (ABBO 2001), im Jahr 2011 leicht darunter. Der Vergleich mit den 2007 erhobenen Vorkartierungsdaten ergab, dass die ermittelten Reviere außerhalb des UG mitunter an den selben Stellen lagen.

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