Prävention durch Aktivität im Kindergarten - PAKT (und mehr )
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- Moritz Schmitz
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1 Kinderklinik und Poliklinik Direktor: Prof. Dr. C. P. Speer Prävention durch Aktivität im Kindergarten - PAKT (und mehr ) Prof. Dr. Helge Hebestreit Universitäts-Kinderklinik Würzburg
2 PAKT - Hintergründe Mainpost
3 PAKT - Hintergründe Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei 3- bis 17-Jährigen in Deutschland 2006 Prävalenz, % Übergewicht ( BMI-P.) 5 Adipositas (>97. BMI-P.) Verdreifachung des Anteils Ca adipöser Jugendlicher übergewichtige zwischen 14 plus und Jahren gegenüber adipöse Kinder einer Referenzpopulation und Jugendliche aus in Deutschland den 80er und 90er Jahren Alter, Jahre Kurth & Schaffrath-Rosario Bundesgesundheitsbl- Gesundheitsforsch- Gesundheitsschutz 2007
4 PAKT - Hintergründe Ergebnisse einer Übersicht der Interventionsstudien zur Adipositasprävention bei Kindern und Jugendlichen Bedeutung körperlicher Aktivität Zahl der Studien P=0,0005 freiwillige verpflichtende Körperliche Aktivität In allen Studien Ernährungsschulung und Informationen zu körperlicher Aktivität Intervention erfolgreich Intervention erfolglos Connelly et al., Public Health 2007 Connelly et al., Public Health 2007
5 PAKT - Hintergründe Wahrscheinlichkeit einer BMI-Zunahme in 30 Wochen bei Kindergartenkindern Sportgruppe (3 * 35 min pro Woche) Kontrollgruppe BMI-Zunahme (% Kinder) OR: 0.32 (0.18, 0.56) Mädchen OR: 1.08 (0.62, 1.89) n=65 n=57 n=82 n=88 Jungen Mo-suwan et al. Am J Clin Nutr 1998
6 PAKT - Hintergründe Unfälle und Unfallrate (je 1000 Kinder) in Kindertageseinrichtungen Unfälle Unfallrate Bundesverband der Unfallkassen 2006
7 PAKT - Hintergründe Ursachen für Unfälle bei Kindergartenkindern Technische Ursachen Koordinationsmängel Andere Ursachen Kambas et al Dt Zeitschr Sportmed 2004
8 PAKT - Hintergründe Balancieren rückwärts auf einer 10 cm breiten Markierung von 165 Kindern 1985 im Vergleich zu 718 Kindern 2007 (MOT 4-6) Häufigkeit, % LOGIK 1985 PAKT 2007 P<0, N= 50 N= 579 N= 67 N= 124 N= Zahl erfolgreicher Versuche N= 15 Roth et al. Scand J Med Sci Sports 2009
9 PAKT - Hintergründe Effekt von Koordinationsübungen auf die Häufigkeit von Unfällen im Kindergarten Unfälle P<0,05 Programm: 2 x 45 min / Woche 5 0 N=71 N=75 Intervention Kontrollen Kambas et al Dt Zeitschr Sportmed 2004
10 Ziele Ziele von PAKT: Entwicklung eines Bewegungsprogramms für Kindergärten mit unterschiedlichsten Voraussetzungen Überprüfung der Umsetzung und Auswirkungen eines solchen Programms in Bezug auf Bewegungsverhalten und Motorik Körperzusammensetzung, BMI Blutdruck Unfälle
11 Teilnehmende Kindergärten
12 Studiendesign Projekt in 41 Kindergärten in und um Kitzingen und Würzburg 21 Interventionskindergärten (378 Kinder) 20 Kontrollkindergärten (348 Kinder) + täglich 30 Minuten Bewegungsprogramm + Bewegungshausaufgaben + Elternabende Beibehalten des gewohnten Kindergartenalltags
13 Zeitschiene und Evaluation Dezember September - Mai - Juli 2007 September 2007 Februar 2007/2008 Mai - Juli 2008 Juli/August 2008 November 2008 T0 Beginn der T1 T2 Ende der T3 Intervention Intervention Primäre Zielvariablen: - Körperliche Aktivität - Motorische Leistung Sekundäre Zielvariablen: - BMI, Hautfalten -Blutdruck - Unfälle - Urteil Eltern, Erzieher
14 Probanden Interventionsgruppe Kontrollgruppe Weiblich Männlich Weiblich Männlich (n=178) (n=200) (178) (n=170) Alter (Jahre) 4,6± 0,6 4,7±0,6 4,7±0,5 4,6±0,6 Körpergröße (cm) 107,6±5,5 108,7±5,8 108,8±6,3 108,0±5,3 Körpergewicht (kg) 18,0±2,8 18,2±2,7 18,3±2,9 18,0±2,2 BMI (kg/m 2 ) 15,4±1,3 15,3±1,5 15,4±1,4 15,4±1,2 Übergewichtig (%) 6,2 3,5 3,4 4,7 Adipös (%) 0,6 3,0 1,1 0,6
15 Probanden Anteil übergewichtiger und adipöser Jungen und Mädchen in der PAKT-Stichprobe % Kinder von Gesamtgruppe ,5 2,1 1,4 Übergewicht ( 91. P. BMI) 2,1 Gesamt Mädchen Jungen 0,7 1,4 Adipositas ( 97. P. BMI)
16 Komponenten bei PAKT 30 Minuten täglich Bewegungsangebot im Kindergarten wöchentlich 1-2 Bewegungshausaufgaben Ideenkarten für bewegte Ferienzeiten Elterninformation - Wechselnde Schwerpunkte und Inhalte - Fokus: Schulung von Wahrnehmung und Koordination - Wahrung eines Gestaltungsfreiraums für Erzieherin bzw. Kindergarten - Spiel- und Übungsideen mit unterschiedlichem Förderschwerpunkt - Fokus: Bewegungsanreize für die Zeit in Familie und Freizeit - angeleitet durch Erzieherin, mit Handout - 3 saisonal abgestimmte Karten - Gestaltung einer aktiven Freizeit in der Familie - Elternabende - Infoflyer - Elternbriefe
17 Intervention: Spielesammlung 30 Minuten täglich Bewegungsangebot nach Anregung der PAKT Spielesammlung auf der sportpädagogischen Basis der Psychomotorik mit ritualisiertem Ablauf mit wechselnden Schwerpunkten und Inhalten mit Gestaltungsfreiraum für jeden Kindergarten und jede Erzieherin
18 PAKT Intervention: Aufbau einer Bewegungseinheit 1. Ritualisierter Beginn 2. Einstimmungsphase 3. Hauptteil Förderschwerpunkte Wahrnehmung und/oder Koordination Kraft Schnelligkeit Ausdauer Kreativität Kooperation Wurfschulung Beweglichkeit 4. Ausklang 5. Ritualisierter Schluss
19 Intervention: Spielesammlung Gliederung der Spielsammlung
20 Intervention: Information der Eltern Elternabende Infoflyer Elternbriefe fdsafdsa Bewegungsaufgaben für die Ferienzeiten
21 Intervention: Bewegungshausaufgaben
22 PAKT-Bewegungshausaufgaben (Roth et al., BMC Public Health 2010; Public Health Forum 2010; J Public Health 2011)
23 PAKT aus Sicht der Eltern: Bewegungshausaufgaben 21,5% der Familien haben diese nicht umgesetzt 67,8% bewerteten sie als gute Anregung für einen aktiven Alltag 82% der Mütter spielten mit ihren Kindern regelmäßig die Hausaufgaben, 38% der Väter 35% 36,4 Rel. Häufigkeit, % 30% 25% 20% 15% 22,5 29,8 Spielen der Bewegungshausaufgaben in den Familien (n=322) 10% 4,0 5% 2,0 4,0 0% täglich 4-5 Mal/ Woche 2-3 Mal/ Woche 1 Mal/ Woche seltener nie
24 Intervention: Bewegungspass
25 PAKT Schulung 2 Workshops für die Erzieherinnenteams der Interventionskindergärten (halbtätig) (zu Beginn und zur Interventionshalbzeit) vertraut machen (theoretisch und praktisch) mit PAKT- Komponenten, Zielen, Inhalten und Ablauf der Studie Erfahrungsaustausch und Diskussion kritischer Momente Aufarbeitung studienrelevanter, flankierender Themen
26 Unfallzahlen T0 T1 T2 T3 Unfälle mit Beeinträchtigung der körperlichen Aktivität > 6 Stunden bzw. Arztbesuch in 3 Monaten Kontrollgruppe T0 Ausgangswert 2,0% (7/348) T1 5 Monate Intervention 5,4% (18/334) T2 11 Monate Intervention 3,6% (11/302) T3 4 Monate nach Intervention 2,0% (5/252) Interventionsgruppe 4,4% (17/388) 4,7% (17/362) 4,5% (15/335) 2,7% (8/299)
27 PAKT aus Sicht der Erzieherinnen: Effekte bei den Kindern 90% 80% 81% 70% 69% 69% Rel. Häufigkeit, % 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 56% Beurteilung der Effekte bei den Kindern eines Bewegungsprogramms durch Erzieherinnen (n=16) mit mindestens durchaus (3) (6-stufige Skala) Konzentrationsfähigkeit Sozial- und Spielverhalten Körperlicher Gesundheitszustand Kognitive Entwicklung und Sprachentwicklung
28 PAKT aus Sicht der Erzieherinnen und Eltern 100% der Erzieherinnen bewerteten die Akzeptanz des Programms bei den Kindern als gut oder sehr gut 69% bzw. 81% der Erzieherinnen berichteten positive Effekte auf Konzentrationsfähigkeit bzw. Sozial- und Spielverhalten der Kinder 81% der Erzieherinnen beurteilten den eigenen Weiterbildungseffekt durch das Programm als gut oder sehr gut Ca. je 50% der Eltern berichteten positive Effekte auf, körperliche Aktivität, Motorische Leistung, Unfallfrequenz, Ausgeglichenheit und Konzentrationsfähigkeit bei ihren Kindern
29 PAKT aus Sicht der Eltern: Effekte bei den Kindern 60% 50% 55% 49% 51% 50% Rel. Häufigkeit, % 40% 30% 20% 10% 0% Steigerung der Aktivität Verbesserung der Ausgeglichenheit 35% Reduzierung von Unfällen Steigerung der Konzentration Verbesserung der Motorik Beurteilung der Effekte bei den Kindern eines Bewegungsprogramms durch Eltern (n=324) mit mindestens durchaus (3) (6-stufige Skala)
30 PAKT Zusammenfassung und Ausblick Die Durchführung eines zusätzlichen Bewegungsprogramms im setting Kindergarten ist realisierbar. Es gibt nachweisbare Effekte auf körperliche Aktivität und motorische Leistungsfähigkeit Das Programm wird von Kindern, Eltern und Erzieherinnen positiv beurteilt. Verbreitung des Programms in Deutschland über die Barmer-GEK Nächste Schulung Herbst 2011 (Kontakt:
31 Untersuchungen zum Playmobil-Piratenschiff (Neugestaltung des Außengeländes im Kindergarten St. Jakobus Würzburg-Versbach) Prof. Dr. Helge Hebestreit Dr. Kristina Roth Universitäts-Kinderklinik Würzburg
32 Playmobil Aktivschiff
33 Playmobil Aktivschiff
34 Playmobil Aktivschiff
35 Playmobil Aktivschiff
36 Ergänzende Ergebnisse: Beobachtungen Erzieherinnen I Beurteilung zur Fördermöglichkeit der motorischen Grundtätigkeiten durch das Playmobil-Piratenschiff (Skala von 1= kaum bis 6= überaus stark ) durch die Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen 6,0 Mittlerer Beurteilungswert 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0,0 Balancieren und Klettern Rollen und Drehen Rutschen und Gleiten Schwingen und Schaukeln Hüpfen und Springen Motorische Grundtätigkeiten
37 Design der Begleitstudie Kindergärten in und um Kitzingen und Würzburg N= Jährige Kinder St. Jakobus Kindergarten N= Jährige Kinder 20 Kontrollkindergärten (Studie PAKT) + Aktivschiff von Playmobil ab Mai 2010 Normaler Kindergartenalltag Untersuchungen jeweils Januar/Februar und Mai bis Juli
38 Motorische Tests I Einbeinstand Seitliches Hin- & Herspringen Standweitsprung
39 Erste Ergebnisse Motorik Schritt 1: Gesamtanalyse (Bildung Gesamtmotorikwertes) 2,5 Ergebnis: Rang 15 von 21 in motorischer Leistungsfähigkeit vor Aufbau des Playmobil-Piratenschiffs 2,0 Summenwert Motorische Leisungsfähigkeit (z-score) 1,5 1,0,5,0 -,5-1,0-1, Kindergarten St. Jakobus, Würzburg. Versbach -2,0 Platzierung Kindergärten
40 Erste Ergebnisse Motorik Nach Intervention durch Playmobil-Piratenschiff: Rang 8 von 21 in motorischer Leistungsfähigkeit (signifikante Verbesserung im motorischen Gesamtwert) 2,5 2,0 Summenwert Motorische Leistungsfähgikeit (z-score) 1,5 1,0,5,0 -,5-1,0-1,5-2, Kindergarten St. Jakobus, Würzburg. Versbach -2,5 Platzierung Kindergärten
41 Vielen Dank!!!
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