Willy Bauhuber KfH Nierenzentrum im Klinikum Rosenheim

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Willy Bauhuber KfH Nierenzentrum im Klinikum Rosenheim"

Transkript

1 Willy Bauhuber KfH Nierenzentrum im Klinikum Rosenheim

2 über 5500 Fundstellen bei GOOGLE meist Alternativmedizin Fehlernärung, Bewegungsmangel, Stress... führen zu schädlicher Übersäuerung Behandlung durch life-style-änderung, Massagen, Akkupunktur, Darmreinigung...

3 Metabolische Azidose mit vergrößerter Anionenlücke

4 ph-wert einer Lösung ist negativer dekadischer Logarithmus der Wasserstoffionenkonzentration ph = - log ([H + ]) ph=7 neutral (Wasser) ph<7 sauer, ph>7 alkalisch

5 ph-wert des Blutes ist in engen Grenzen reguliert ph = 7,4 wir haben s gerne etwas alkalischer [H+] = nmol/l Nicht mehr mit Leben vereinbar < 6.8 [H+] >160 nmol/l > 7.8 [H+] < 16 nmol/l Intrazellulärer ph: ph i =7,1 < ph e = 7,4

6 Störungen durch Missverhältnis zwischen Bildung und Ausscheidung von Säuren und Basen Azidose: ph-wert < 7.36 pathologische Ansammlung von Säuren oder Verlust von Basen Alkalose: ph-wert > 7.44 pathologische Ansammlung von Basen oder Verlust von Säuren im Körper

7 Metabolismus von Aminosäuren: Bildung von mmol/d H 2 SO 4 > H 3 PO 4 fixe Säuren Oxidativer Abbau von Kohlenhydraten, Fetten, Aminosäuren: Bildung von ca. 400 ml H 2 O und 22 mol/d CO 2 ( 490 Liter), flüchtige Säure

8 renale Ausscheidung der fixen Säuren als Ammonium-(NH4 + ), Phosphat-(HPO 4 2- ) und Sulfat-Ionen (SO 4 2- ). Störung bedingt metabolische Azidose/Alkalose flüchtige Säure CO 2 wird abgeatmet und damit Protonen eliminiert CO 2 + H 2 O H 2 CO 3 H + + HCO 3 - respiratorische Azidose/Alkalose bei Störungen

9 Bikarbonatpuffersystem: 80% der Pufferkapazität Phosphatpuffersystem: geringe Blutkonzentrationen Protein-Puffersystem: Plasmaproteine (Albumin), Hämoglobin/Myoglobin Skelett (metabolische Azidose) Lyse Knochenapatit: Freisetzung von Ca 2+, HCO 3 -

10 ph 7,36-7,44 po 2 O 2 -Partialdruck mmhg so 2 O 2 -Sättigung % pco 2 CO 2 -Partialdruck mmhg HCO 3 Bikarbonat mmol/l BE Base-Excess mmol/l AL Anionenlücke 7 16 mmol/l

11 po 2,sO 2 unterschiedlich!

12

13

14 Metabolische Azidose mit vergrößerter Anionenlücke

15 vergrößerter Anionenlücke

16 A Anionenlücke 7-16 mmol/l

17 AL = Na + - Cl - - HCO3 - [mmol/l] Maß für nicht gemessene Anionen (negativ geladene Teilchen) dahinter steckt: Serum ist elektrisch neutral Zahl der Anionen ist gleich Zahl der Kationen (positiv geladene Teilchen)

18

19 Anstieg von nichtgemessenen Anionen, aus endogenen (z.b. Laktat, Ketoglutarat) oder exogen zugeführten Säuren. z.b. Laktat - H + Laktat - + H +

20

21

22

23 Ketoazidose Urämie Salicylsäure Methanol Aethylenglykol Urämie Laktat Azidose (Paraldehyd, Ischämie)

24 Verlust von Bikarbonat, gestörte Bildung

25 AL HCO3- Cl- Na+ Na+ Anionen

26

27 AL HCO3- Cl- Na+ Na+ Anionen

28 Hyperalimentation Acetazolamid Renal tubuläre Azidose Diarrhoe/GI-Verlust Uretersigmoidostomie Pankreas Fisteln (Hypoaldosteronismus, Myelom, Lithium)

29 Muskelschwund verzweigtkettige AS (Leucin, Isoleucin, Valin) = 18 % des Muskelproteins, Aktivierung der VK-Ketoacetdehydrogenase Albumin/Proteinsynthese

30 Knochenschwund Freisetzung von HCO 3-, Ca 2+, Stimulation von Osteoklasten Hemmung von Osteoblasten

31 Inhibition der hämodynamischen Regulation Verminderte myokardiale Funktion HZV, Kontraktilität, Inotropie systemische und pulmonale Venokonstriktion ventrikuläre Arrhythmien Sensibilität gegenu ber Hypoxie

32 potentiell positive Effekte: koronare und cerebrale Vasodilatation Linksverschiebung der Sauerstoffbindungskurve verbesserte Löslichkeit von Calcium/Phosphat-Salzen

33 Atmung: Hyperventilation ( Kussmaul ) Kardiovaskulär: Kontraktilität, Arrhythmieneigung, pulmonaler Gefäßwiderstand, Katecholaminsensitivität

34 Zerebral: Benommenheit, Somnolenz, Koma Hemmung von Glucosestoffwechsel, Zellvolumenregulation zerebrale Vasodilatation Stoffwechsel: Hyperkaliämie, verstärkter Proteinkatabolismus, Insulinresistenz, Reduktion der ATP-Synthese

35 Grunderkrankung behandeln! diabetische Ketoazidose: Volumen, Insulin, Kalium Vergiftungen: Giftelimination Urämie: Dialyse

36 Alkalizufuhr bei schwerer metabolischer Azidose Na-Bicarbonat 8,4 % i.v.: 0,7 x kg (KG) x (12 [HCO 3- ]) Ziel: HCO 3 - > 10, ph > 7.20 bei normaler Anionenlu cke grosszu gigere Gabe

37 Kaliumhomöostase! zu schnelle/überkorrektur der Azidose gefährliche Hypokaliämie meist nur bei i.v. Gabe Bicarbonat durch Kaliumaufnahme in die Zelle

38 chronische Niereninsuffizienz renal tubuläre Azidosen Ileostoma, Gallefistel, Therapie - Ziel: HCO 3 - > 22 mmol/l

39 Na-Bicarbonat oral magensaftresistente Galenik Nephrotrans : 1 Kps. = 0,5 g Na-Bicarbonat (~ 6 mmol) Bicanorm : 1 Tbl. = 1,0 g Na-Bicarbonat (~ 11,9 mmol) Citrat (wird hepatisch zu Bicarbonat metabolisiert) Acetolyt : 1 ml ~ 2.5 g Ca/Na-Citrat (~ 9 mmol)

40 Azidosetherapie scheint bei chronischer Niereninsuffizienz zum renalen Funktionserhalt beizutragen Vermeidung vorgenannter Störungen/Symptome

41

42 A) Die urämische Azidose ist eine respiratorische Azidose und muss durch Beatmung behandelt werden. B) Die urämische Azidose ist eine harmlose metabolische Azidose mit vergrößerter Anionenlücke. C) Die Substitution von Bikarbonat ist nutzlos. D) Die urämische Azidose führt oft zu schweren Hypokaliämien. E) Keine Antwort ist richtig.

Metabolische Azidose

Metabolische Azidose Metabolische Azidose PD Dr. Martin Bek, Medizinische Klinik und Poliklinik D, UKM, Münster 1) Säure/Basenproduktion Normaler arterieller ph: 7.38 7.42 Normaler intrazellulärer ph: 7.0 7.3 Der körpereigene

Mehr

Das Säure-Basen- Gleichgewicht. Warum wichtig? Optimierung des/der: Metabolismus Eiweißtransport über Membranen hinweg Signalübertragung

Das Säure-Basen- Gleichgewicht. Warum wichtig? Optimierung des/der: Metabolismus Eiweißtransport über Membranen hinweg Signalübertragung Das Säure-Basen- Gleichgewicht Warum wichtig? Optimierung des/der: Metabolismus Eiweißtransport über Membranen hinweg Signalübertragung BGA Blutgasanalyse Normalkost körpereigener Stoffwechsel Überschuss

Mehr

Das Säure-Basen- Gleichgewicht. Warum wichtig? Optimierung des/der: Metabolismus Eiweißtransport über Membranen hinweg Signalübertragung

Das Säure-Basen- Gleichgewicht. Warum wichtig? Optimierung des/der: Metabolismus Eiweißtransport über Membranen hinweg Signalübertragung Das Säure-Basen- Gleichgewicht Warum wichtig? Optimierung des/der: Metabolismus Eiweißtransport über Membranen hinweg Signalübertragung BGA Blutgasanalyse Normalkost körpereigener Stoffwechsel Überschuss

Mehr

BGA geschafft! Und jetzt?

BGA geschafft! Und jetzt? BGA geschafft! Und jetzt? Peter Krisper Medizinische Universitätsklinik Abt. f. Nephrologie & Hämodialyse Lernziele Sicheres Erkennen einfacher Störungen des Säure Basenhaushaltes an Hand einer Blutgasanalyse

Mehr

Ein erhöhter PaCO 2 in Verbindung mit einem erniedrigten ph-wert ist das Kennzeichen einer akuten respiratorischen Azidose.

Ein erhöhter PaCO 2 in Verbindung mit einem erniedrigten ph-wert ist das Kennzeichen einer akuten respiratorischen Azidose. Respiratorische Azidose Akute respiratorische Azidose Ein erhöhter PaCO 2 in Verbindung mit einem erniedrigten phwert ist das Kennzeichen einer akuten respiratorischen Azidose. Chronische respiratorische

Mehr

Ketoazidotisches Koma

Ketoazidotisches Koma Ketoazidotisches Koma Entstehung, Klinik, Therapie Dr. Anita Guggenberger Oktober 2018 KH Gmunden Notaufnahme Chirurgie 3h NACHTS 38 J Weiblich Keine Vorerkrankungen AKUTES ABDOMEN ANAMNESE Venflon Piritramid

Mehr

Die Blutgasanalyse Was ist außerklinisch tolerabel? KAI 2014 Dr. med. Günter Schrot

Die Blutgasanalyse Was ist außerklinisch tolerabel? KAI 2014 Dr. med. Günter Schrot Die Blutgasanalyse Was ist außerklinisch tolerabel? KAI 2014 Dr. med. Günter Schrot Normale Blutgasanalyse ph 7,36-7,44 po2 >80 mmhg pco2 35-45 mmhg HCO3-22 -26 mmol/l berechnet Das Säure-Basen-System

Mehr

KliChi. Klinische Chemie & Laboratoriumsdiagnostik Vorlesung: Säure-Basen-Analytik und Blutgasanalytik. Dr. med. Bernhard Schlüter - 1 -

KliChi. Klinische Chemie & Laboratoriumsdiagnostik Vorlesung: Säure-Basen-Analytik und Blutgasanalytik. Dr. med. Bernhard Schlüter - 1 - Sommersemester 2012-1 - Klinische Chemie & Laboratoriumsdiagnostik Vorlesung: Säure-Basen-Analytik und Blutgasanalytik Dr. med. Bernhard Schlüter Centrum für Laboratoriumsmedizin Zentrallaboratorium Universitätsklinikum

Mehr

Grundlagen der Ernährungslehre

Grundlagen der Ernährungslehre Grundlagen der Ernährungslehre Wasser Elektrolyt Säuren-Basen Haushalt des Organismus Wasserhaushalt des Organismus Funktionen des Wassers im tierischen Organismus Bestandteil vieler zellulärer und subzellulärer

Mehr

Elektrolythaushalt + Säure-Basen-Haushalt

Elektrolythaushalt + Säure-Basen-Haushalt Elektrolythaushalt + Säure-Basen-Haushalt Überblick Elektrolythaushalt Natrium Kalium Calcium Magnesium Phosphat Säure-Basen-Haushalt Der Elektrolythaushalt Normwerte im Blut: Natrium 135-145 mmol/l Kalium

Mehr

Pflege bei Erkrankungen der Niere

Pflege bei Erkrankungen der Niere ?... 13 1. a) Nennen Sie die Ursachen, Symptome und Therapie bei Hyperhydratation. b) Unterscheiden Sie Hyperkaliämie und Hypokaliämie hinsichtlich Ursachen, Symptome und Therapie voneinander. ...! 1.

Mehr

Kapitel 2.2 Kardiopulmonale Homöostase. Kohlendioxid

Kapitel 2.2 Kardiopulmonale Homöostase. Kohlendioxid Kapitel 2.2 Kardiopulmonale Homöostase Kohlendioxid Transport im Plasma Bei der Bildung von im Stoffwechsel ist sein Partialdruck höher als im Blut, diffundiert folglich ins Plasmawasser und löst sich

Mehr

Gliederung. Puffersysteme. Wofür Puffersysteme? Wofür Puffersysteme? Wofür Puffersysteme? ph-verhältnisse im Körper. Puffersysteme

Gliederung. Puffersysteme. Wofür Puffersysteme? Wofür Puffersysteme? Wofür Puffersysteme? ph-verhältnisse im Körper. Puffersysteme Gliederung Puffersysteme Referat von Christian Rubbert Wofür Puffersysteme? ph-verhältnisse im Körper Puffersysteme Wofür Puffersysteme? Verschiedene Vorgänge im Körper, z.b.: Wofür Puffersysteme? Enzym

Mehr

Säure-Basen- Haushalt

Säure-Basen- Haushalt Säure-Basen- Haushalt Folie Nr. 1 Grundlagen Normwerte Puffersysteme Störungen Grundlagen BGA Grundlagen: Ziel ist das Gleichgewicht zwischen sauren und alkalischen Substanzen Einheit des Säure-Basen-Gleichgewichts

Mehr

ABGA. Notfallpflegekongress 2008 Solothurn. Notfallpflege am Stadtspital Triemli Zürich

ABGA. Notfallpflegekongress 2008 Solothurn. Notfallpflege am Stadtspital Triemli Zürich ABGA Notfallpflegekongress 2008 Solothurn H. Zahner,, Fachschule für f r Intensiv- und Notfallpflege am Stadtspital Triemli Zürich Werte des pulmonalen Gasaustausches PaO 2 Sauerstoffpartialdruck im arteriellen

Mehr

Thema: Säure-Basen-Haushalt

Thema: Säure-Basen-Haushalt Säure-Basen-Haushalt Seite 1 Thema: Säure-Basen-Haushalt 1 Grundlagen Die ph-regulation des Körpers ist von grundlegender Bedeutung für seine Funktion. Der ph-wert ist ein Maß für die Wasserstoffionenkonzentration(Wasserstoffionen

Mehr

Diabetische Ketoazidose Pathophysiologie und aktuelle Aspekte in der Therapie. 25. DPV Treffen 2015

Diabetische Ketoazidose Pathophysiologie und aktuelle Aspekte in der Therapie. 25. DPV Treffen 2015 Diabetische Ketoazidose Pathophysiologie und aktuelle Aspekte in der Therapie 25. DPV Treffen 2015 Pathogenese der DKA Insulinmangel Stress, Infektion Gegenregulatorische Hormone Glycogenolyse Glukoneogenese

Mehr

Thema: Säure-Basen-Haushalt

Thema: Säure-Basen-Haushalt Säure-Basen-Haushalt Seite 1 Thema: Säure-Basen-Haushalt 1 Grundlagen Die ph-regulation des Körpers ist von grundlegender Bedeutung für seine Funktion. Der ph-wert ist ein Maß für die Wasserstoffionenkonzentration(Wasserstoffionen

Mehr

Störungen des Säure-Basen-Haushalts

Störungen des Säure-Basen-Haushalts 3 Störungen des Säure-Basen-Haushalts Normalerweise wird der extrazelluläre ph-wert durch verschiedene Puffersysteme und Kompensationsmechanismen innerhalb sehr enger Grenzen (Norm: 7,38 7,42) reguliert,

Mehr

Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Vorlesung: Säure-Basen-Haushalt und Blutgasanalytik

Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Vorlesung: Säure-Basen-Haushalt und Blutgasanalytik Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Vorlesung: Säure-Basen-Haushalt und Blutgasanalytik Dr. med. Bernhard Schlüter Centrum für Laboratoriumsmedizin Zentrallaboratorium Universitätsklinikum Münster

Mehr

Protonenstoffwechsel. Puffersysteme des Blutes und des Organismus. Puffersysteme des Blutes und des Organismus Bicarbonat-Puffer

Protonenstoffwechsel. Puffersysteme des Blutes und des Organismus. Puffersysteme des Blutes und des Organismus Bicarbonat-Puffer Protonenstoffwechsel Puffersysteme des Blutes und des Organismus Die Summe aller im biologischen ph-bereich im Blut zur Aufnahme von H + befähigten Valenzen Anteil an Konzentration system % 50 pk a 6,1!

Mehr

Säure-Basen Haushalt Samuel Fuchs

Säure-Basen Haushalt Samuel Fuchs Säure-Basen Haushalt 21.06.2013 Samuel Fuchs Inhaltsverzeichnis HERKUNFT DER SÄUREN IM KÖRPER... 4 WAS SIND SÄUREN?... 4 WAS SIND BASEN?... 4 PH-WERT... 4 KOHLENDIOXID CO2... 5 DIE PUFFERSYSTEME... 5 WIRKUNGSZEIT...

Mehr

Elektrolythaushalt + Säure-Basen-Haushalt

Elektrolythaushalt + Säure-Basen-Haushalt Elektrolythaushalt + Säure-Basen-Haushalt Überblick Elektrolythaushalt Natrium Kalium Calcium Magnesium Phosphat Säure-Basen-Haushalt Der Elektrolythaushalt Normwerte: Natrium 135-145 mmol/l Kalium 3.5-5.5

Mehr

Was verstehen wir unter Säuren und Basen?

Was verstehen wir unter Säuren und Basen? Was verstehen wir unter Säuren und Basen? Säuren: Unter Säuren verstehen wir alle organischen und anorganischen Verbindungen, die in Lösungen Wasserstoffionen H + abgeben. Sie werden auch Protonen Donatoren

Mehr

Chem. Grundlagen. ure-base Begriff. Das Protonen-Donator-Akzeptor-Konzept. Wasserstoff, Proton und Säure-Basen. Basen-Definition nach Brønsted

Chem. Grundlagen. ure-base Begriff. Das Protonen-Donator-Akzeptor-Konzept. Wasserstoff, Proton und Säure-Basen. Basen-Definition nach Brønsted Der SäureS ure-base Begriff Chem. Grundlagen Das Protonen-Donator-Akzeptor-Konzept Wasserstoff, Proton und Säure-Basen Basen-Definition nach Brønsted Wasserstoff (H 2 ) Proton H + Anion (-) H + = Säure

Mehr

Stewart-Approach. Approach zur Beurteilung des SäureS Haushaltes. Der. Doch leicht zu verstehen, oder?

Stewart-Approach. Approach zur Beurteilung des SäureS Haushaltes. Der. Doch leicht zu verstehen, oder? Der Stewart-Approach Approach zur Beurteilung des SäureS ure-basen- Haushaltes Doch leicht zu verstehen, oder? Georg-Christian Funk Erste Interne Lungenabteilung Otto Wagner Spital - Wien Fragen: Was ist

Mehr

FACHINFORMATION ml Infusionslösung enthalten: Wasser für Injektionszwecke

FACHINFORMATION ml Infusionslösung enthalten: Wasser für Injektionszwecke FACHINFORMATION 1. Bezeichnung des Arzneimittels 1 M-Kaliumchlorid-Lösung 7,46 % AlleMan Pharma Infusionslösungskonzentrat 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung Wirkstoffe: 1000 ml Infusionslösung

Mehr

Azidosen, Alkalosen. Störungen der Regulation des Säure-Basen-Haushalts führen zu Alkalosen oder Azidosen.

Azidosen, Alkalosen. Störungen der Regulation des Säure-Basen-Haushalts führen zu Alkalosen oder Azidosen. Allgemeine Pathologie: Azidosen, Alkalosen Störungen der Regulation des Säure-Basen-Haushalts führen zu Alkalosen oder Azidosen. Sie beruhen im wesentlichen auf Erkrankungen oder Funktionsstörungen der

Mehr

OA Dr. W. Stelzl Landeskrankenhaus Feldkirch Akademisches Lehrkrankenhaus

OA Dr. W. Stelzl Landeskrankenhaus Feldkirch Akademisches Lehrkrankenhaus OA Dr. W. Stelzl Landeskrankenhaus Feldkirch Akademisches Lehrkrankenhaus Salz- und Wasserhaushalt Theoretisches und Praktisches (W. Stelzl, Traunsee 2015) Inhalt: Vorgehensweise bei Säure-Basen-Störungen

Mehr

Rationale Basisdiagnostik bei Elektrolytstörungen

Rationale Basisdiagnostik bei Elektrolytstörungen Rationale Basisdiagnostik bei Elektrolytstörungen Siegfried Waldegger Kindernephrologie Innsbruck Department für Kinder und Jugendheilkunde Elektrolytstörungen in Zusammenhang mit angeborenen Erkrankungen

Mehr

Natriumhydrogencarbonat-Lösung 4,2 %/8.4 % AlleMan Pharma. Fachinformation FACHINFORMATION

Natriumhydrogencarbonat-Lösung 4,2 %/8.4 % AlleMan Pharma. Fachinformation FACHINFORMATION Natriumhydrogencarbonat-Lösung 4,2 %/8.4 % AlleMan Pharma Fachinformation FACHINFORMATION 1. Bezeichnung der Arzneimittel Wirkstoff: Natriumhydrogencarbonat 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Mehr

Was verstehen wir unter Dehydrierung

Was verstehen wir unter Dehydrierung Was verstehen wir unter Dehydrierung Friedrich C. Luft Berlin-Buch und Dr. med. Martin Kann Dehydrierung Duden: Gr. Entzug von Wasser Websters: To remove bound water or hydrogen and oxygen from a system

Mehr

SÄURE BASE STÖRUNGEN Ein praktischer Approach zur Differenzialdiagnose

SÄURE BASE STÖRUNGEN Ein praktischer Approach zur Differenzialdiagnose SÄURE BASE STÖRUNGEN Ein praktischer Approach zur Differenzialdiagnose PD Dr. Thomas Fehr linik für Nephrologie UniversitätsSpital Zürich Chemische Basics Säureanfall ompensationsmechanismen Renale Säureausscheidung

Mehr

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Natriumhydrogencarbonat-Lösung 8,4 % DELTAMEDICA Infusionslösung 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 1000 ml

Mehr

Inhaltsverzeichnis. 1. Einleitung 1

Inhaltsverzeichnis. 1. Einleitung 1 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 2. Literaturübersicht 2 2.1. Gebärparese der Milchkuh 2 2.1.1. Inzidenz 2 2.1.2. Pathogenese 2 2.1.3. Klinik 5 2.1.4. Laborbefunde 6 2.1.5. Diagnose 6 2.1.6. Therapie

Mehr

Aminosäuren und Proteine

Aminosäuren und Proteine Aminosäuren und Proteine Von Mohammed Jaber Aminosäuren und Proteine Kleinigkeit: 23 proteinogene AS 250 nicht-proteinogene AS (Anzahl synthetisch erzeugten erheblich größer) Aminosäuren und Proteine Kleinigkeit:

Mehr

Normalwerte: 1-3% < 1%: Verminderung des effektiv zirkulierenden Volumen (prärenales ANV) >3%: renaler Natriumverlust (z.b. akuter Tubulusschaden)

Normalwerte: 1-3% < 1%: Verminderung des effektiv zirkulierenden Volumen (prärenales ANV) >3%: renaler Natriumverlust (z.b. akuter Tubulusschaden) Erklärungen Formel 1: Fraktionelle Natriumexkretion (%) Fe (Natrium) = (Natrium (Harn) *Kreatinin (Serum) )/((Natrium (Blut) *Kreatinin (Serum) )*100 Normalwerte: 1-3% < 1%: Verminderung des effektiv zirkulierenden

Mehr

Dr. Eberhard Meyer Nephrocare Hamburg Altona Strukturierte Aufbaumodule Onkologie für MFA Nephrologie. Nephrologie Niereninsuffizienz

Dr. Eberhard Meyer Nephrocare Hamburg Altona Strukturierte Aufbaumodule Onkologie für MFA Nephrologie. Nephrologie Niereninsuffizienz Nephrologie Niereninsuffizienz Nierenfunktionen und ihre Störungen Akut oder chronisch? Notfälle Onkologische Spezialitäten Funktion Störung Symptom Wasserausscheidung Überwässerung Ödeme, Einflussstauung,

Mehr

Kaliumchlorid-Lösung 7,46% Infusionslösungskonzentrat

Kaliumchlorid-Lösung 7,46% Infusionslösungskonzentrat Gebrauchsinformation und Fachinformation SERAG-WIESSNER GmbH & Co. KG Zum Kugelfang 8-12 95119 Naila Kaliumchlorid-Lösung 7,46% Infusionslösungskonzentrat Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was ist Kaliumchlorid-Lösung

Mehr

Interpretation. Kapitel 4. Kasuistik 1 (1)

Interpretation. Kapitel 4. Kasuistik 1 (1) Kapitel 4 Interpretation Kasuistik 1 (1) In der Notaufnahme werden Sie zu einem älteren Herrn gerufen, den seine Tochter gerade wegen Atemnot ins Krankenhaus gebracht hat. Anamnestisch ist ein chronischer

Mehr

Pressemitteilung. Neue Placebo-kontrollierte Doppelblind-Studie bestätigt: Entsäuerung mit Basica Direkt bringt mehr Energie

Pressemitteilung. Neue Placebo-kontrollierte Doppelblind-Studie bestätigt: Entsäuerung mit Basica Direkt bringt mehr Energie Pressemitteilung Neue Placebo-kontrollierte Doppelblind-Studie bestätigt: Entsäuerung mit Basica Direkt bringt mehr Energie In der heutigen Zeit muss man leistungsfähig sein für alle Anforderungen, die

Mehr

Säuren- und Basendefinition nach Arrhenius

Säuren- und Basendefinition nach Arrhenius Säuren und Basen - Definitionen - Ionenprodukt des Wassers - ph-wert - Säure- und Basenstärke / ph-wert Bestimmungen - Neutralisationen - Puffersysteme Säuren- und Basendefinition nach Arrhenius Säure:

Mehr

Säuren- und Basendefinition nach Arrhenius

Säuren- und Basendefinition nach Arrhenius Säuren und Basen - Definitionen - Ionenprodukt des Wassers - ph-wert - Säure- und Basenstärke / ph-wert Bestimmungen - Neutralisationen - Puffersysteme Säuren- und Basendefinition nach Arrhenius Säure:

Mehr

HämofiltrationsLösungen für. Citrat-Antikoagulationsbehandlungen

HämofiltrationsLösungen für. Citrat-Antikoagulationsbehandlungen HämofiltrationsLösungen für Citrat-Antikoagulationsbehandlungen Die Citrat-Antikoagulationsbehandlung in der Hämodialyse Seit den 60er Jahren ist die Antikoagulation mit Citrat bekannt und seit 1980 klinisch

Mehr

Lungenfunktionstest. Die Spirometrie ("kleine Lungenfunktion", spirare (lat.): atmen) dient zur Messung des Lungen- bzw. Atemvolumens.

Lungenfunktionstest. Die Spirometrie (kleine Lungenfunktion, spirare (lat.): atmen) dient zur Messung des Lungen- bzw. Atemvolumens. Die Spirometrie ("kleine Lungenfunktion", spirare (lat.): atmen) dient zur Messung des Lungen- bzw. Atemvolumens. Beides sind wichtige Messgrößen, um Verlauf und Schwere von Lungenerkrankungen einzuschätzen.

Mehr

Chemiebuch Elemente Lösungen zu Aufgaben aus Kapitel 13

Chemiebuch Elemente Lösungen zu Aufgaben aus Kapitel 13 Kantonsschule Kreuzlingen, Klaus Hensler Chemiebuch Elemente Lösungen zu Aufgaben aus Kapitel 13 Grundregeln für stöchiometrische Berechnungen Wenn es um Reaktionen geht zuerst die chem. Gleichung aufstellen

Mehr

Parenterale Flüssigkeits- und Elektrolyttherapie aus pädiatrischer Sicht

Parenterale Flüssigkeits- und Elektrolyttherapie aus pädiatrischer Sicht Parenterale Flüssigkeits- und Elektrolyttherapie aus pädiatrischer Sicht Siegfried Waldegger Kindernephrologie Innsbruck Department für Kinder- und Jugendheilkunde Hintergrund Die parenterale Volumensubstitution

Mehr

HA + B A - + HB + Säuren und Basen. Definition nach Brønsted: Eine Säure ist ein Protonen-Donor, eine Base ein Protonen-Akzeptor!

HA + B A - + HB + Säuren und Basen. Definition nach Brønsted: Eine Säure ist ein Protonen-Donor, eine Base ein Protonen-Akzeptor! Säuren und Basen Definition nach Brønsted: Eine Säure ist ein Protonen-Donor, eine Base ein Protonen-Akzeptor! Die Tendenz ein Proton abzuspalten (Säure) bzw. aufzunehmen (Base) bezeichnet man als Säure-

Mehr

Therapie von Störungen des Säure- Basen-Haushaltes

Therapie von Störungen des Säure- Basen-Haushaltes Internistische Intensivstation Therapie von Störungen des Säure- Basen-Haushaltes Reimer Riessen Therapie von Störungen des Säure- Basen- Haushaltes 1. Kondensierte und pragmatische Darstellung der wichtigsten

Mehr

Blutgasanalyse 03.06.14. Welche Konsequenzen hat das Ergebnis? Vortragsziele. ph-wert Puffersysteme im Blut. Bestandteile der Blutgasanalyse

Blutgasanalyse 03.06.14. Welche Konsequenzen hat das Ergebnis? Vortragsziele. ph-wert Puffersysteme im Blut. Bestandteile der Blutgasanalyse Blutgasanalyse Welche Konsequenzen hat das Ergebnis? Präsentation: Dr.R.Doppler Medizinische Abteilung LKH-Bruck/Mur Vortragsziele Interpretation der einzelnen Messwerte der Blutgasanalyse Erkennen von

Mehr

Blutgasanalyse. Toggenburger Repetitorium Dr. med. R. Lussmann IFAI Klinik Hirslanden. Blutgasanalyse. Titel der Präsentation

Blutgasanalyse. Toggenburger Repetitorium Dr. med. R. Lussmann IFAI Klinik Hirslanden. Blutgasanalyse. Titel der Präsentation 1 Blutgasanalyse Dr. med. R. Lussmann IFAI Klinik Hirslanden 2 Beurteilung einer BGA Inhalt Ventilation Oxygenation Säure-Basenhaushalt Respiratorische Störungen Azidose, Alkalose Metabolische Störungen

Mehr

Der ph-wert des Blutplasmas zeigt an, ob das Gleichgewicht zwischen +

Der ph-wert des Blutplasmas zeigt an, ob das Gleichgewicht zwischen + Diagnostik Säure-Basen-Status Unter dem Säure-Basen-Status versteht man die Summe derjenigen Messund Rechengrößen, die eine Diagnostik der Störungen des Säure-Basen- Haushaltes ermöglichen. Dazu gehören

Mehr

Geschichte. Entdeckung 1808 durch Humphry Davy (zusammen mit Natrium) 1926 Entdeckung der Essenzialität für normales Wachstum

Geschichte. Entdeckung 1808 durch Humphry Davy (zusammen mit Natrium) 1926 Entdeckung der Essenzialität für normales Wachstum Kalium Geschichte Entdeckung 1808 durch Humphry Davy (zusammen mit Natrium) 1926 Entdeckung der Essenzialität für normales Wachstum Chemie Ist ein Alkalimetal Erste Hauptgruppe Ordnungszahl 19 Massezahl

Mehr

AC2 ÜB12 Säuren und Basen LÖSUNGEN Seite 1 von 7

AC2 ÜB12 Säuren und Basen LÖSUNGEN Seite 1 von 7 AC2 ÜB12 Säuren und Basen LÖSUNGEN Seite 1 von 7 1. a) CH3COOH, C0=0.125 mol/l Schwache Säure pks = 4.75 (aus Tabelle) => ph = 0.5*(4.75-Log(0.125))= 2.83 b) H24, C0=0.1 mol/l Erste Protolysestufe starke

Mehr

CHEMIE KAPITEL 4 SÄURE-BASE. Timm Wilke. Georg-August-Universität Göttingen. Wintersemester 2013 / 2014

CHEMIE KAPITEL 4 SÄURE-BASE. Timm Wilke. Georg-August-Universität Göttingen. Wintersemester 2013 / 2014 CHEMIE KAPITEL 4 SÄURE-BASE Timm Wilke Georg-August-Universität Göttingen Wintersemester 2013 / 2014 Folie 2 Aufgaben In einen Liter Wasser werden 2 g NH - 2 (starke Base) eingeleitet welchen ph-wert hat

Mehr

Säure-Basen-Haushalt, Blutgase

Säure-Basen-Haushalt, Blutgase Säure-Basen-Haushalt, Blutgase Grundlagen Allgemeine Pathobiochemie Kohlendioxid CO 2, Kohlensäure H 2 CO 3 nichtflüchtige Säuren Puffersysteme renale Mechanismen Störungen und Kompensation Spezielle Pathobiochemie

Mehr

Intermediate Care advanced

Intermediate Care advanced Universitätsklinik für Intensivmedizin Intermediate Care advanced 3. Tag «Säure-Basen/Wasser-Elektrolyte» Sabine Diethelm/Oktober 2018 Inhalte 3. Tag Erwartungen/Ziele Auswertung Vorbereitungsauftrag Monitoring

Mehr

Elektrolyt- und Säure-Basen- Störungen. Priv.-Doz. Dr. Eckhart Büssemaker

Elektrolyt- und Säure-Basen- Störungen. Priv.-Doz. Dr. Eckhart Büssemaker Elektrolyt- und Säure-Basen- Störungen Priv.-Doz. Dr. Eckhart Büssemaker Säure-Basen Störungen - Metabolische Azidose Säure-Basen-Haushalt Der ph-wert des Blutes ist in engen Grenzen reguliert (ph: 7.37-7.43

Mehr

Metabolische Auswirkungen Extrakorporaler Therapieverfahren. D. Kiss Abt. für Nephrologie Kantonsspital CH-4410 Liestal

Metabolische Auswirkungen Extrakorporaler Therapieverfahren. D. Kiss Abt. für Nephrologie Kantonsspital CH-4410 Liestal Metabolische Auswirkungen Extrakorporaler Therapieverfahren D. Kiss Abt. für Nephrologie Kantonsspital CH-4410 Liestal denes.kiss@ksli.ch Extrakorporale Therapieverfahren Hämodialyse Hämofiltration Hämodiafiltration

Mehr

Proxima. pco 2 und berechnete Werte für HCO 3 und Basenüberschuss auf Proxima

Proxima. pco 2 und berechnete Werte für HCO 3 und Basenüberschuss auf Proxima Funktionsprinzipien Der ProximaSensor wird als einzelner Multi ParameterChip hergestellt, der eine Reihe einzelner Sensoren beinhaltet, die jeweils einen anderen Parameter messen. Der pco 2 wird direktpotentiometrisch

Mehr

Ungefähre Zusammensetzung des Blutes und des Blutplasmas. Die häufigsten Bestandteile des Blutplasmas (Mittelwerte)

Ungefähre Zusammensetzung des Blutes und des Blutplasmas. Die häufigsten Bestandteile des Blutplasmas (Mittelwerte) Puffer /Zusammensetzung des Blutes 1 Zusammensetzung des Blutes Das Blut der Wirbeltiere besteht zu 55% aus flüssigem Blutplasma und zu 45% aus darin schwimmenden festen Bestandteilen, den Blutkörperchen.

Mehr

DEFINITIONEN REINES WASSER

DEFINITIONEN REINES WASSER SÄUREN UND BASEN 1) DEFINITIONEN REINES WASSER enthält gleich viel H + Ionen und OH Ionen aus der Reaktion H 2 O H + OH Die GGWKonstante dieser Reaktion ist K W = [H ]*[OH ] = 10 14 In die GGWKonstante

Mehr

Pneumologische Funktionsdiagnostik. 7. Blutgasanalyse

Pneumologische Funktionsdiagnostik. 7. Blutgasanalyse Pneumologische Funktionsdiagnostik 7. Blutgasanalyse Inhalt 7.1 Allgemeines 7.2 Säure-Base-Haushalt 7.3 Puffer-Systeme 7.4 Metabolische Einflüsse auf die BGA 7.5 Parameter Atemfunktion 7.6 Respiratorische

Mehr

Niereninsuffizienz und Dialyse

Niereninsuffizienz und Dialyse SVEN-DAVID MÜLLER CHRISTIANE WEISSENBERGER Ernährungsratgeber Niereninsuffizienz und Dialyse Genießen erlaubt 18 Unsere Nieren das müssen Sie wissen produkte (Urämietoxine) im Blut das Allgemeinbefinden

Mehr

Stoffe oder Teilchen, die Protonen abgeben kånnen, werden als SÄuren bezeichnet (Protonendonatoren).

Stoffe oder Teilchen, die Protonen abgeben kånnen, werden als SÄuren bezeichnet (Protonendonatoren). 5 10 15 20 25 30 35 40 45 O C 50 Chemie Technische BerufsmaturitÄt BMS AGS Basel Kapitel 6 SÄuren und Basen Baars, Kap. 12.1; 12.2; 13 Versuch 1 Ein Becherglas mit Thermometer enthält violette FarbstofflÅsung

Mehr

Elektrolytstörungen unter kontinuierlicher Hämofiltration

Elektrolytstörungen unter kontinuierlicher Hämofiltration Elektrolytstörungen unter kontinuierlicher Hämofiltration Edith Bauer Univ.Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Nephrologie und Dialyse Medizinische Universität Wien Einleitung HÄMOFILTRATION kontinuierliches

Mehr

Laktat-Stufentest. Laktat-Stufentest: - Eingangsstufe: 80 W - Stufenhöhe: 40 W - Stufenlänge: 4 min. (Schema: )

Laktat-Stufentest. Laktat-Stufentest: - Eingangsstufe: 80 W - Stufenhöhe: 40 W - Stufenlänge: 4 min. (Schema: ) Laktat-Stufentest Laktat-Stufentest: - Eingangsstufe: 80 W - Stufenhöhe: 40 W - Stufenlänge: 4 min (Schema: 80-40 - 4) Zweck: - Optimierung des Trainings - Minimierung des Zeitaufwandes - Maximierung des

Mehr

Niere Salz-/Wasserhaushalt 2009

Niere Salz-/Wasserhaushalt 2009 Aus: Gray's Anatomy: Descriptive and Surgical Theory United Kingdom 1858 Zentrale Aufgaben der Nieren Regulation des Wasserhaushaltes Regulation des Mineralhaushaltes (Osmolarität) Regulation des Säure-Basen-Haushaltes

Mehr

Blutgasanalyse UNIVERSITÄT DES SAARLANDES. Probenahme, Parameter, usw. für MTAF-Schule. Jung R. 26. März 2015. Institut für Arbeitsmedizin der

Blutgasanalyse UNIVERSITÄT DES SAARLANDES. Probenahme, Parameter, usw. für MTAF-Schule. Jung R. 26. März 2015. Institut für Arbeitsmedizin der Probenahme, Parameter, usw. für MTAF-Schule Jung R. Institut für Arbeitsmedizin der UNIVERSITÄT DES SAARLANDES 26. März 2015 - ph - Werte Blutgasnormwerte Messung von ph-wert sowie den Partialdrücken po2

Mehr

Prinzip der tubulären Transportprozesse. Vergleich von physiologischen und pathologischen Bedingungen

Prinzip der tubulären Transportprozesse. Vergleich von physiologischen und pathologischen Bedingungen Prinzip der tubulären Transportprozesse Vergleich von physiologischen und pathologischen Bedingungen Gliederung Physiologisch: Resorption (am Beispiel von Cl) Sekretion (am Beispiel von und H ) Pathologisch:

Mehr

Säuren und Basen. 18 UE Präsenz - Selbststudium 1,3 ECTS

Säuren und Basen. 18 UE Präsenz - Selbststudium 1,3 ECTS Säuren und Basen 18 UE Präsenz - Selbststudium 1,3 ECTS Überblick 1. Schülervorstellungen Phänomenologische Begriffsbestimmung 2. Verschiedene Definitionen der Begriffe 3. Stärke von Säuren und Basen 4.

Mehr

SÄUREN, BASE, SALZE GRUNDLAGEN CHEMIE

SÄUREN, BASE, SALZE GRUNDLAGEN CHEMIE SÄUREN, BASE, SALZE GRUNDLAGEN CHEMIE ORGANISCHE UND ANORGANISCHE CHEMIE ORGANISCHE UND ANORGANISCHE CHEMIE Wikipedia: Die organische Chemie (kurz: OC), häufig auch kurz Organik, ist ein Teilgebiet der

Mehr

Quantitative Säure-Basen Betrachtungen

Quantitative Säure-Basen Betrachtungen Quantitative Säure-Basen Betrachtungen Hilfedatei zu dem Tabellenkalkulationsprogramm Peter_Stewart_standard_including_P (Stand: 19.06.2009) Die grundlegende Einführung in dieses umfangreiche Gebiet ist:

Mehr

Ärztetage velden. NEPHROLOGIE/ M 2 R. Edlinger

Ärztetage velden. NEPHROLOGIE/ M 2 R. Edlinger Ärztetage velden NEPHROLOGIE/ M 2 R. Edlinger Säure-Basen-Haushalt Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel 3. Medizinische Abteilung mit Stoffwechselerkrankungen, Nephrologie und Endokrinologie

Mehr

Zur Klassifizierung von Säuren und Basen eignen sich daher andere Definitionen besser. Wasser. z.b. HCl H + (aq) + Cl - (aq).

Zur Klassifizierung von Säuren und Basen eignen sich daher andere Definitionen besser. Wasser. z.b. HCl H + (aq) + Cl - (aq). Wiederholungsthema: Säuren und Basen Zusammenfassung: Äpfel und Zitronen schmecken sauer; Milch wird sauer, wenn sie zu lange steht. Verantwortlich dafür sind Fruchtsäuren bzw. Milchsäure. Als Gegenspieler

Mehr

FLUTD - 1 FLUTD FLUTD. Feline Lower Urinary Tract Diseases Das ABC der FLUTD nur kein Stress! Francey / Schweighauser - FLIMS

FLUTD - 1 FLUTD FLUTD. Feline Lower Urinary Tract Diseases Das ABC der FLUTD nur kein Stress! Francey / Schweighauser - FLIMS Feline Lower Urinary Tract Diseases Das ABC der FLUTD nur kein Stress! Jimmy Ariane Schweighauser Thierry Francey Innere Medizin Kleintiere Vetsuisse Fakultät Universität Bern Hill s Seminar Flims 2014

Mehr

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS 1 M-Kaliumchlorid-Lösung 7,46 % DELTAMEDICA Infusionslösungskonzentrat 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Wirkstoffe:

Mehr

Prim. Univ. Prof. Dr. Renate Klauser-Braun 3. Medizinische Abteilung SMZ-Ost, Donauspital Wien

Prim. Univ. Prof. Dr. Renate Klauser-Braun 3. Medizinische Abteilung SMZ-Ost, Donauspital Wien Prim. Univ. Prof. Dr. Renate Klauser-Braun 3. Medizinische Abteilung SMZ-Ost, Donauspital Wien Querschnittsbild der Niere Glomerulus = Nierenknötchen Nierenvene Nierenarterie Nierenbecken Harnleiter Querschnittsbild

Mehr

Klinische Chemie und Hämatologie Vorlesung: Wasser- & Elektrolythaushalt

Klinische Chemie und Hämatologie Vorlesung: Wasser- & Elektrolythaushalt Klinische Chemie und Hämatologie Vorlesung: Wasser- & Elektrolythaushalt Prof. Dr. med. Michael Walter Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin/Zentrallaboratorium Westfälische Wilhelms-Universität

Mehr

Größere Blutung - Azidose verhindern!

Größere Blutung - Azidose verhindern! Größere Blutung - Azidose verhindern! Volumen- und Hämotherapie Die größere Blutung bis zur Massivblutung, insbesondere beim Traumaoder Polytrauma-Patienten, gilt als extremes Ereignis mit hoher Mortalität.

Mehr

Säuren und Basen. Der ph-wert Zur Feststellung, ob eine Lösung sauer oder basisch ist genügt es, die Konzentration der H 3 O H 3 O + + OH -

Säuren und Basen. Der ph-wert Zur Feststellung, ob eine Lösung sauer oder basisch ist genügt es, die Konzentration der H 3 O H 3 O + + OH - Der ph-wert Zur Feststellung, ob eine Lösung sauer oder basisch ist genügt es, die Konzentration der H 3 O + (aq)-ionen anzugeben. Aus der Gleichung: H 2 O + H 2 O H 3 O + + OH - c(h 3 O + ) c(oh - ) K

Mehr

Danke für Ihr Interesse an dieser Präsentation! 2019 WK-Fortbildungen

Danke für Ihr Interesse an dieser Präsentation! 2019 WK-Fortbildungen Danke für Ihr Interesse an dieser Präsentation! Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass diese Präsentation das Eigentum des Erstellers ist. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts

Mehr

Fachinformation FACHINFORMATION

Fachinformation FACHINFORMATION Isotonische Natriumchlorid-Lösung 0,9 % AlleMan Pharma Fachinformation FACHINFORMATION 1. Bezeichnung des Arzneimittels Isotonische Natriumchlorid-Lösung 0,9 % AlleMan Pharma Infusionslösung 2. Qualitative

Mehr

A B - AB K D. Elektrolytische Dissoziation. AB(aq) Stoffe, die in Lösung Ionen bilden, heißen Elektrolyte. Es gilt das Massenwirkungsgesetz

A B - AB K D. Elektrolytische Dissoziation. AB(aq) Stoffe, die in Lösung Ionen bilden, heißen Elektrolyte. Es gilt das Massenwirkungsgesetz Elektrolytische Dissoziation AB(aq) A + (aq) + B - (aq) Stoffe, die in Lösung Ionen bilden, heißen Elektrolyte. Es gilt das Massenwirkungsgesetz K D A B - AB K D : Dissoziationskonstante Dissoziation ist

Mehr

Wie aus einer Mücke ein Elefant wird C. Doenecke

Wie aus einer Mücke ein Elefant wird C. Doenecke Wie aus einer Mücke ein Elefant wird Wie aus einer Mücke ein Elefant wird zwei Mücken Wie aus einer Mücke ein Elefant wird 53-jähriger Patient Anamnese Rettungsdienst Aufbrechen der Hotel-Zimmertür

Mehr

DIFFERENZIALDIAGNOSE DER AKUTEN BEWUßTSEINEINTRÜBUNG

DIFFERENZIALDIAGNOSE DER AKUTEN BEWUßTSEINEINTRÜBUNG DIFFERENZIALDIAGNOSE DER AKUTEN BEWUßTSEINEINTRÜBUNG Dr. med. Peter Igaz PhD Klinik II. der Inneren Medizin Medizinische Fakultät Semmelweis Universität Bewußtseineintrübung 1. Somnolenz Sopor: Der Patient

Mehr

DR. VON HAUNERSCHES KINDERSPITAL LMU MÜNCHEN STOFFWECHSELNOTFÄLLE. Michael Staudigl

DR. VON HAUNERSCHES KINDERSPITAL LMU MÜNCHEN STOFFWECHSELNOTFÄLLE. Michael Staudigl LMU MÜNCHEN STOFFWECHSELNOTFÄLLE Michael Staudigl 2 DIAGNOSTIK Anamnese! Blutgase Glucose i.p. Ammoniak i.p. Lactat i.p. Freie Fettsäuren und 3-OH-Butyrat i.p. Acylcarnitine i.p. Insulin, C-Peptid, Kortisol,

Mehr

SÄUREN, BASEN, ph-wert

SÄUREN, BASEN, ph-wert 8. Einheit: SÄUREN, BASEN, ph-wert Sebastian Spinnen, Ingrid Reisewitz-Swertz 1 von 23 ZIELE DER HEUTIGEN EINHEIT Am Ende der Einheit Säuren, Basen, ph-wert.. können Sie die Begriffe Säure und Base in

Mehr

Diabetische Ketoazidose

Diabetische Ketoazidose Technische Universität München Diabetische Ketoazidose Fortbildungskurs der DDG München 2012/2013 Schwerpunkt Pädiatrie 21.Februar 2013 Dr. med. Katharina Warncke Übersicht Definition Epidemiologie, Risikofaktoren

Mehr

Puffer-Lösungen COOH / CH 3. COO - Na + Acetat-Puffer Essigsäure / Natriumacetat. Beispiele: CH 3 / NH NH 3. Ammonium-Puffer

Puffer-Lösungen COOH / CH 3. COO - Na + Acetat-Puffer Essigsäure / Natriumacetat. Beispiele: CH 3 / NH NH 3. Ammonium-Puffer Puffer-Lösungen Folie156 Beispiel: Der ph-wert des Blutes (ph = 7.4) darf nicht schwanken, da sonst die Funktionen von ph-abhängigen Enzymen gestört wird. Der ph-wert lässt sich mit einem Puffersystem

Mehr

Aufgabe 1: Geben Sie die korrespondierenden Basen zu folgenden Verbindungen an: a) H 3 PO 4 b) H 2 PO 4

Aufgabe 1: Geben Sie die korrespondierenden Basen zu folgenden Verbindungen an: a) H 3 PO 4 b) H 2 PO 4 Übungsaufgaben zum Thema Säuren, Basen und Puffer Säure/Base Definition nach Brǿnsted: Säuren sind Stoffe, die Protonen abgeben können (Protonendonatoren). Basen sind Stoffe, die Protonen aufnehmen können

Mehr

Entstehung der Erde und Lebewesen Entwicklung der Zellforschung Kennzeichen des Lebens Grundbaupläne

Entstehung der Erde und Lebewesen Entwicklung der Zellforschung Kennzeichen des Lebens Grundbaupläne Entstehung der Erde und Lebewesen Entwicklung der Zellforschung Kennzeichen des Lebens Grundbaupläne Kennzeichen einer lebenden Zelle Zellen entstehen aus Zellen jede Zelle hat einen kompletten Satz Erbanlagen

Mehr

Ringer-Laktat-Lösung Infusionslösung

Ringer-Laktat-Lösung Infusionslösung Gebrauchsinformation und Fachinformation SERAG-WIESSNER GmbH & Co. KG Zum Kugelfang 8-12 95119 Naila Ringer-Laktat-Lösung Infusionslösung Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was ist Ringer-Laktat-Lösung

Mehr

Punktion der A. radialis + Blutgasanalyse

Punktion der A. radialis + Blutgasanalyse Punktion der A. radialis + Blutgasanalyse Wissenswertes: Allgemeines: Sinn dieser Station in unserem Skills Lab Innere ist nicht nur die arterielle Blutentnahme, sondern insbesondere auch die nachfolgende

Mehr

Kardiopulmonale Homöostase

Kardiopulmonale Homöostase Kapitel 2 Kardiopulmonale Homöostase Primäre Funktion des Blutes im Rahmen der Atmung Transport von O 2 aus der Lunge zum peripheren Gewebe, CO 2 aus der Peripherie zu den Lungen, H + vom Gewebe zu den

Mehr

Säure/Base - Reaktionen. 6) Titration starker und schwacher Säuren/Basen. Elektrolytische Dissoziation. AB(aq)

Säure/Base - Reaktionen. 6) Titration starker und schwacher Säuren/Basen. Elektrolytische Dissoziation. AB(aq) Säure/Base - Reaktionen 1) Elektrolytische Dissoziation ) Definitionen Säuren Basen ) Autoprotolyse 4) p- und po-wert 5) Stärke von Säure/Basen 6) Titration starker und schwacher Säuren/Basen 7) Puffersysteme

Mehr

Regulation des Kalium- Calcium- und Phosphathaushalts

Regulation des Kalium- Calcium- und Phosphathaushalts Regulation des Kalium- Calcium- und Phosphathaushalts Lernziele: 80, 81 Dr. Attila Nagy 2019 1 Normalwerte K + -Aufnahme/Ausscheidung: 50-100 mmol/tag Ca 2+ -Aufnahme/Absorption: 1000/200 mg/tag; auch

Mehr

Regulation des K + - Calcium- und Phosphathaushalts. Lernziele: 80, 81. Dr. Attila Nagy

Regulation des K + - Calcium- und Phosphathaushalts. Lernziele: 80, 81. Dr. Attila Nagy Regulation des K + - Calcium- und Phosphathaushalts Lernziele: 80, 81 Dr. Attila Nagy 2018 Normalwerte K + -Aufnahme/Ausscheidung: 50-100 mmol/tag Ca 2+ -Aufnahme/Absorption: 1000/200 mg/tag; auch 25/5

Mehr

Klinische Chemie und Hämatologie Vorlesung: Blutgasanalyse

Klinische Chemie und Hämatologie Vorlesung: Blutgasanalyse Klinische Chemie und Hämatologie Vorlesung: Blutgasanalyse Dr. med. Bernhard Schlüter Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin/Zentrallaboratorium Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Mehr