Soja Eine Alternative auch für NRW?

Transkript

1 Soja Eine Alternative auch für NRW? Erste Ergebnisse des BÖL-Projekt 09OE082

2 Soja (Glycine max) Leguminose, Heimatgebiet der Wildform in Ostasien Eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt, Kultivierung in China schon vor Christus Großer Formenreichtum wg. gegensätzlicher Klima- und Bodenbedingungen Seit dem 18. Jahrhundert in Europa bekannt Entwicklung zur wichtigsten Öl- und Eiweißpflanze nach dem 2. Weltkrieg 2»

3 Soja (Glycine max) 3»

4 Soja (Glycine max) Aufrechtwachsend, cm Höhe, mit Pfahlwurzel (>1,50 m ) Benötigt spezielle Rhizobien-Stämme (Bradyrhizobium japonicum Blattachselbürtige Blüten weiß oder violett Selbstbefruchter Hülsen 2 10 cm, enthalten bis zu 3 Bohnen Klaxon Gesunde, aktive und somit leistungsfähige Knöllchen sind durch rote Färbung im Inneren zu erkennen. FiBL; Bild K.-P. Wilbois 4»

5 Soja als Futtermittel ZOLLITSCH et al »

6 Soja als Lebensmittel 6»

7 Anbaufläche GV-Soja TRANSGEN »

8 Gentechnikfreie Lebensmittel 8»

9 Quelle: Stockinger LfL (2011) 9»

10 Potentielle Soja-Anbaugebiete in Deutschland Wärmesumme frostfreie Tage ( ) 10»

11 Entwicklung der Sojaanbauflächen 2003 bis 2011 RECKNAGEL »

12 Soja als Futtermittel SCHÄTZl et al »

13 Soja (Glycine max) Vorteile Erhöhung der Biodiversität im Agrarökosystem Stickstoffautarkie - Energie- und Klimabilanz Mobilisation Bodennährstoffe (Phosphor) Erträge dt/ha, 35 44% Protein Hoher Vorfruchtwert für Wintergetreide und Winterraps Brechen von Arbeitsspitzen 13»

14 Soja (Glycine max) Aktuelle Baustellen Temperaturanspruch (Sorten) Impfung Saatverfahren Beikrautregulierung (mech./chem.) Ernte Aufbereitung Beratung 14»

15 BÖLN-Projekt 09OE082 Ausweitung des Öko-Sojaanbaus in Deutschland durch züchterische Anpassung und pflanzenbauliche Optimierung ASAM »

16 Arbeitspakete ZUCHTMATERIAL UND SELEKTIONSSTRATEGIEN Erstellung von Zuchtmaterial für eine langfristige heimische Züchtung Optimierung der biologischen N-Fixierung für kühle Bodentemperaturen Entwicklung von Selektionsmethoden für einen optimalen Wuchstypen zur Beikrautregulierung 16»

17 Arbeitspakete ZUCHTMATERIAL UND SELEKTIONSSTRATEGIEN Erstellung von Zuchtmaterial für eine langfristige heimische Züchtung Optimierung der biologischen N-Fixierung für kühle Bodentemperaturen Entwicklung von Selektionsmethoden für einen optimalen Wuchstypen zur Beikrautregulierung PRÜFANBAU UND SELEKTION Prüfung der Anbauwürdigkeit auf Standorten mit unterschiedlichen klimatischen Bedingungen 17»

18 Arbeitspakete ZUCHTMATERIAL UND SELEKTIONSSTRATEGIEN Erstellung von Zuchtmaterial für eine langfristige heimische Züchtung Optimierung der biologischen N-Fixierung für kühle Bodentemperaturen Entwicklung von Selektionsmethoden für einen optimalen Wuchstypen zur Beikrautregulierung PRÜFANBAU UND SELEKTION Prüfung der Anbauwürdigkeit auf Standorten mit unterschiedlichen klimatischen Bedingungen PFLANZENBAULICHE OPTIMIERUNG Erhöhung der Anbauwürdigkeit durch innovative acker- und pflanzenbauliche Strategien (Aussaatzeitpunkt, Vlies, Folie, Vorquellen, Dammkultur, Kompostauflage) 18»

19 Arbeitspakete LABORTOFUREI Entwicklung einer verbesserten Labortofurei im Hinblick auf Zeitersparnis und eine Verringerung der Probenmenge 19»

20 Arbeitspakete SOJAAUFBEREITUNG Untersuchung einfacher Mittel zur Qualitätsbestimmung Untersuchung unterschiedlicher Aspekte zur Aufbereitung von Soja Prüfung von Anlagenkonzepten zur Optimierung des Aufbereitungsprozesses SEIERL »

21 Arbeitspakete WISSENSTRANSFER UND ÖFFENTLICKEITSARBEIT Bereitstellung aller Ergebnisse für Landwirte, Berater, Forscher und Presse Website: 21»

22 Soja (Glycine max) Projektpartner 22»

23 Sortenversuche in Deutschland seit 2000 Ehra-Lessien Osnabrück Frankenhausen Fritzlar Köln-Auweiler Bitburg Biendorf Gadegast Lauchstädt Pommritz Salbitz Dornburg 23» Bad Kreuznach Linx Orschweier Müllheim Straßmoos Viehhausen Oberhummel Puch Thann Quelle: Recknagel 2010

24 SOJAVERSUCHE IN OSNABRÜCK 24»

25 Sojaversuche Osnabrück 25»

26 Sojaversuch Osnabrück 26»

27 Ernte 27»

28 Sojaversuche Osnabrück Versuche (ökologisch und konventionell) - 16 Sorten mit unterschiedlicher Reifegruppe 00, 00/000, 000/00, 000/ Aussaatzeitpunkte - Verfrühungsmethoden (Vorquellen, unter Vlies bzw. Folie) 28»

29 Sojaversuche Osnabrück 29»

30 Sojaversuche Osnabrück Versuche (ökologisch) - Anwendung unterschiedlicher Techniken der Beikrautregulierung Striegel Fingerhacke Torsionshacke Flachhäufler 30»

31 Sojaversuche Osnabrück Schwefel - Zur Proteinbildung (Aminosäuren) besonders wichtig. SCHWEFELFORMEN (ökologisch) - Patentkali, Schweinemist, Hühnertrockenkot, Rindergülle, Rindermist, Gärsubstrat und Kompost (jeweils 20 kg Schwefel/ ha ) SCHWEFELSTEIGERUNG (ökologisch/konventionell) - Patentkali ( 17% S ) - Düngungsstufen 0/20/40/60/80 kg Schwefel/ ha 31»

32 Sojaversuche Osnabrück Soja-Direktsaatversuch (ökologisch/konventionell) - Bisher keine wissenschaftlichen Erfahrungen zur Direktsaat von Sojabohnen in Deutschland Versuchsaufbau - Merlin (Reifegruppe 000), 70 Körner/m², 4 Wiederholungen - Vorfrucht Winterroggen mit 130 kg und 160 kg Aussaatstärke, Kontrollvariante mit Kleegras - Regelmäßige Bodenfeuchtemessungen (0 100 cm) 32»

33 Sojaversuche Osnabrück Merkmalserfassung - Bodenuntersuchungen (ph-wert, N-min, S-min, P, K, Mg) - Datum des Auflaufens von 75 % der Pflanzen - Bestandesdichte - Blühbeginn - Knöllchenansatz/N-Gehalt Blätter - Abreife/Hülsenansatz/Ernte - Ertragserfassung (TKM, Rohprotein, Rohöl, Feuchte, Ertrag) 33»

34 Klima Osnabrück Wetterdaten 2011/2012 im Vergleich Temperatur ,2 7,9 13 8,3 99,2 14,5 14,6 16,5 14,8 16,2 17,4 17,3 58,1 36,3 36,9 30,7 33,5 28,7 22,6 16,3 8,61 6 8,9 0 März April Mai Juni Juli August Temperatur in C 2011 Temperatur in C 2012 Niederschlag in mm 2011 Niederschlag in mm 2012 Langjährigs Mittel 19, Niederschlag in mm 34»

35 Erträge Osnabrück (ökologisch, 9% TS) ,0 16,0 20,6 16,2 17,7-35»

36 Ergebnisse der Anbauversuche 2011 Erträge in dt/ha im Versuchsjahr 2011 (9 %TS), RP % Reifegruppe Ökologisch Konventionell Ertrag RP Ertrag RP ES Mentor/ 00 14,4 43,67 30,2 44,72 Cordoba 000/00 16,0 39,41 20,9 40,68 Gallec 000/00 17, ,8 43,11 Opaline 000/00 30,8 41,17 27,8 41,33 Petrina 000/00 15,5 42,23 13,8 42,75 Protina 000/00 20,6 47,00 24,2 47,30 Aligator ,1 41,49 20,8 41,39 Aveline ,2 43,63 21,6 43,84 Bohemians ,9 41,12 17,4 41,22 Daccor ,8 43,94 24,9 44,58 Klaxon ,2 41,80 20,2 42,85 Lissabon ,5 40,86 29,9 41,42 Merlin ,0 42,04 19,7 42,32 Sultana ,3 44,28 25,4 44,19 Durchschnitt 18,7 39,63 23,0 40,11 36»

37 Ergebnisse der Sortenversuche 2009 und 2012 Rohprotein in % TS 2009 öko 2010 öko 2011 öko/konv 2012 öko/konv Merlin 41, ,8/42,3 38,4/38,1 Klaxon 43,1 36,3 42,0/42,9 - Funke 41,3 38,9 - - Gallec 42, ,1/43,1 38,6/41,1 Protina 45,4 44,1 47,0/47,3 43,5/45,9 Cordoba 40,4 34,4 39,4/40,7 38,3/36,3 37»

38 Mähdrusch und Hülsenansatz 2011 Hülsenansatzhöhe und Mähdruschertrag: Höhere Hülsenansätze können zu geringeren Verlusten bei der Mähdruschernte beitragen. Ernten der untersten Hülsen schwierig. 38»

39 Mähdrusch und Hülsenansatz »

40 Mähdrusch und Hülsenansatz »

41 SOJAVERSUCHE IN OSNABRÜCK Problembereiche des Sojaanbaus Standort/Klima Saatgutqualität/Verfügbarkeit Beikrautdruck Ertragsschwankungen witterungsbedingt Krankheiten/Schädling/Vogelfraß.. 41»

42 Sojaversuche Osnabrück Soja-Anbau mit Zukunft benötigt: - Züchtungsfortschritt - Optimierung der Anbauverfahren - Erweiterung der Beratung - Vermarktungsstrategien - Verarbeitungsstrategien -. 42»

43 Soja Eine Alternative auch für NRW!