Möglichkeiten zur Minderung des Schienenverkehrslärms

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1 Für Mensch & Umwelt 2. Internationaler Bahnlärm-Kongress Boppard Möglichkeiten zur Minderung des Schienenverkehrslärms Dr. René Weinandy Fachgebiet I 3.3 Lärmminderung im Verkehr

2 Inhalt Lärmbelästigung in Deutschland Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD Legislaturperiode Fazit Internationaler Bahnlärm-Kongress Boppard 2

3 Lärmbelästigung in Deutschland in % Internationaler Bahnlärm-Kongress Boppard 3

4 Deutschlands Zukunft gestalten Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD 18. Legislaturperiode Schienenverkehrslärm bis 2020 deutschlandweit halbieren danach sollen laute Güterwagen das deutsche Schienennetz nicht mehr befahren dürfen Förderung der Umrüstung auf lärmmindernde Bremsen wird fortgesetzt Ordnungsrechtliche Maßnahmen auf stark befahrenen Güterstrecken werden geprüft Lärmabhängiges Trassenpreissystem soll durch stärkere Spreizung weiterentwickelt werden Internationaler Bahnlärm-Kongress Boppard 4

5 Politische Aspekte des Schienenverkehrslärms Politischer Konsens: Stärkung des Schienenverkehrs zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele - Minderung der Treibhausgasemissionen - Verlagerung von der Straße auf die Schiene EU-Kommission Weißbuch Verkehr 2011: - Bis 2050 sollte der Großteil der Personenbeförderung bis 300 km mit der Eisenbahn durchgeführt werden - Mehr als 50 % des Straßengüterverkehrs soll bis 2050 auf andere Verkehrsträger (Eisenbahn, Schifffahrt) verlagert werden Internationaler Bahnlärm-Kongress Boppard 5

6 Schienenverkehrslärm ökologische Achillesferse, besonders nächtlicher Güterverkehr führt zu erheblichen Belastungen Optimierung Fahrzeug und Fahrweg Lärm einer der wichtigsten Einspruchsgründe bei Erweiterungen und Nutzungszunahmen der Schieneninfrastruktur, z.b. im Rheintal Internationaler Bahnlärm-Kongress Boppard 6

7 UFOPLAN-Vorhaben: Forschungsnehmer: IGES Institut (Institut für Gesundheits- und Sozialforschung) Technische Universität Berlin Laufzeit: 10/ / Internationaler Bahnlärm-Kongress Boppard 7

8 Zielsetzung Analyse der Wettbewerbsbedingungen im Schienengüterverkehr Untersuchung möglicher betrieblicher Hemmnisse einer flächendeckenden Einführung von lärmarmen Schienengüterfahrzeugen Darstellung der Hemmnisse, die sich aus der derzeitigen Zulassungspraxis ergeben Prüfung ordnungsrechtlicher Maßnahmen, die die Umrüstung von Güterwagen flankierend begleiten Monitoring der akustischen Qualität des rollenden Materials Internationaler Bahnlärm-Kongress Boppard 8

9 Ersatz GG-Sohlen durch K- oder LL-Sohlen führt zu Abnahme der Radrauheit, Lärmreduktion um ca. 10 db(a) Bedarf nach weiterer Lärmreduktion um bis zu 15 db(a) Internationaler Bahnlärm-Kongress Boppard 9

10 Nach Ersatz der GG-Sohlen und Abnahme der Radrauheit wird eine Vielzahl anderer Lärmquellen in den Vordergrund treten: - Weitere Lärmquellen am Wagen, z.b. klappernde Bremsgestänge - Lärmquellen am Gleis, v.a. Gleisrauheiten - Kurven- und Bremskreischen - Schadhafte Stellen am Wagen (v.a. Flachstellen) oder am Gleis (z.b. schadhafte Schienenstoßstellen) - Lärmquellen an der Lokomotive Internationaler Bahnlärm-Kongress Boppard 10

11 Fahrzeug (Güterwagen) Maßnahme Beschichtete Radsätze Beschichtetes Drehgestell Kunststoffbuchsen im Bremsgestänge Kompakte Klotzbremseinheit CFCB Viskoelastische Federung Radschallabsorber Beseitigung Flachstellen am Rad Angriffspunkt der Wirkung Reduktion Schallemission Rad generell um 1-2 db(a) Verbesserung des Dämpfungsverhalten des Drehgestellrahmens Reduktion Klappern des Bremsgestänges Reduktion Klappern des Bremsgestänges Reduktion Schallemission um 2 db(a) und Kurvenkreischen Reduktion Kurven- und Bremskreischen, auch des Rollgeräuschs Reduktion schlagender Geräusche am Wagen Internationaler Bahnlärm-Kongress Boppard 11

12 Fazit Dauerhafter Lärm führt zu Risikoerhöhungen für Erkrankungen Koalitionsvertrag fordert Verbesserung des Lärmschutzes Wirksame Minderung Schienenverkehrslärm nur durch integriertes Gesamtkonzept realisierbar Verkehrsvermeidung Weiterentwicklung der Geräuschvorschriften für Fahrzeuge und -wege Räumliche Verlagerung durch Infrastrukturneubau Akustische Optimierung der Betriebsprogramme Aktive und passive Lärmminderungsmaßnahmen Ordnungsrechtliche Maßnahmen, z.b. Betriebsbeschränkungen Fortentwicklung Immissionsgrenzwerte für Lärmvorsorge und -sanierung Internationaler Bahnlärm-Kongress Boppard 12

13 Fazit Dauerhafter Lärm führt zu Risikoerhöhungen für Erkrankungen Koalitionsvertrag fordert Verbesserung des Lärmschutzes Wirksame Minderung Schienenverkehrslärm nur durch integriertes Gesamtkonzept realisierbar Anlastung externer Kosten, z.b. lärmabhängige Trassenpreise EU: TSI Noise ambitioniertere Grenzwerte auch für den Bestand Bund: Lärmsanierungsprogramm, Lärmkartierung, Eisenbahnrecht, Berechnungsvorschriften Länder und Gemeinden: Umsetzung EU-Umgebungslärmrichtlinie Bahnsektor: Betrieb, Beschaffung, Wartung (Fuhrpark/Gleispflege), Umsetzung Lärmsanierung Internationaler Bahnlärm-Kongress Boppard 13

14 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit René Weinandy