Partnerschaft auf Augenhöhe? Wirtschaftsbeziehungen China - Afrika
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- Julia Armbruster
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1 Partnerschaft auf Augenhöhe? Wirtschaftsbeziehungen China - Afrika SÜDWIND Irene Knoke
2 Handel Exporte und Importe nach und aus Afrika In Mrd. US$ Quellen: GTIS 2013, US Department of Commerce
3 Handel Weitere Schwellenländer Nicht nur China, auch andere BRICS-Staaten haben an Bedeutung gewonnen BRICS-Anteil am Welthandel: > 2000: 8 % > 2010: knapp 20 % BRICS-Importe aus LDC > 2000: 15 Mrd. US$ > 2010: 61 Mrd. US$ Aber: innerhalb der BRICS spielt China die größte Rolle
4 Handel Handelspartner Chinas in Afrika 2012 Quelle: GTIS 2013
5 Handel Handelspartner der BRD in Afrika 2013 Elfenbeinküste 2% Ghana 2% Angola 2% Rest 13% Südafrika 29% Marokko 5% Tunesien 6% Ägypten 8% Algerien 9% Nigeria 12% Libyen 12% Quelle: Statistisches Bundesamt
6 Handel Afrikas Exporte nach China Quelle: GTIS 2013
7 Handel Afrikas Exporte in die EU
8 Investitionen Chinas Investitionen in Afrika Datenlage ist unübersichtlich: > Mangelnde Transparenz > Kombipakte: Investitionen, Entwicklungsgelder, Kredite > Einige Geldströme werden nicht erfasst Offizieller Bestand für 2012: 21 Mrd. US$ > Das sind nur 4,1 % der gesamten chinesischen FDI > Die Investitionsbestände der westlichen Geber liegen höher
9 Investitionen Chinas Investitionen in Afrika Zwischen 2009 und 2012: jährlicher Zuwachs von über 20 % China ist nicht der größte Investor, verringert den Abstand zur Spitze allerdings schnell Triebkraft ist der hohe Rohstoffbedarf
10 Investitionen Chinas Investitionen in Afrika Finanzierung teilweise nach dem Angola- Modell: > Kreditvergabe über die China-Exim-Bank für konkrete Bauvorhaben > Maßnahmen werden oft von chinesischen Unternehmen durchgeführt > Teilweise mit chinesischem Personal > Im Gegenzug: Rohstofflieferungen oder Abbaulizenzen
11 Investitionen Chinas Investitionen in Afrika Aber: Investitionen im Dienstleistungssektor und dem produzierenden Gewerbe steigen deutlich an Vor allem arbeitsintensive Industrien werden mehr und mehr aus China auch nach Afrika verlagert
12 Entwicklungszusammenarbeit Zunehmende Entwicklungsfinanzierung Vergleich zu traditionellen Gebern ist schwierig: > Unterschiedliche Definition > Verquickung wirtschaftsorientierter Investitionen mit EZ-Geldern
13 Entwicklungszusammenarbeit Zunehmende Entwicklungsfinanzierung Offiziell: > 14,4 Mrd. US$ über 3 Jahre Tendenz steigend > Davon: 52,1 % an LDC bzw. 51,8 % an Afrika (51 Länder) > 44,8 % für wirtschaftl. Infrastruktur; 27,6 % für soziale Infrastruktur > Insgesamt 580 Bauprojekte in 80 Ländern > Insgesamt 170 Beratungsprojekte in 61 Ländern > Keine weitere Aufschlüsselung nach Ländern
14 Entwicklungszusammenarbeit Zunehmende Entwicklungsfinanzierung Strategien der chinesisch-afrikanischen Kooperation werden im Rahmen des FOCAC (Forum für China-Afrika Kooperation) vereinbart Leicht veränderte Ausrichtung mit verstärkter Förderung von technischer Zusammenarbeit und Beratung Fokus auf wirtschaftlicher Infrastruktur ist komplementär zu traditionellen Gebern und kongruent mit den Prioritäten vieler Regierungen
15 Entwicklungszusammenarbeit Süd-Süd-Kooperation Strategische Partnerschaft auf Augenhöhe: > Basierend auf Gleichheit, beiderseitigem Nutzen und Vertrauen > Bewusster Gegensatz zu dem traditionellen Geber-Nehmer Verhältnis Keine Einmischung in innere Angelegenheiten: > Einmischung ist absolutes Tabu, aber sicherheitspolitische Zusammenarbeit in politisch instabilen Staaten (Bsp. Kongo) > Nicht-Einmischung gilt explizit auch bei der Vergabe von Krediten
16 Entwicklungszusammenarbeit Süd-Süd-Kooperation Identifizierung Chinas als Entwicklungsland > Betonung der Solidarität zwischen Entwicklungsländern > Gemeinsamer Kampf für ein gerechtes internationales System
17 Einzelne Sektoren Rohstoffe Hoher Rohstoffbedarf wichtige Triebfeder für Engagement Chinas in Afrika Staat unterstützt chinesische Unternehmen bei ihren Auslandsaktivitäten Investitionen in den Minensektor oft begleitet von großen Infrastrukturprojekten > Rohstoffe dienen dann oft auch Abzahlung von Krediten (Angola Modell) > Abbaulizenzen, garantierte Lieferungen Arbeitsbedingungen in den Minen oft schlecht Viele chinesische Produkte landen auf unseren Ladentischen
18 Einzelne Sektoren Infrastruktur Mangelnde Infrastruktur großes Entwicklungshemmnis in Afrika Westliche EZ hat diesen Sektor lange vernachlässigt, private Investitionen blieben aus Chinesische Investitionen schließen die Finanzierungslücke, entsprechen dem Bedarf und ergänzen westliche EZ
19 Einzelne Sektoren Infrastruktur Große Infrastrukturprojekte entsprechen chinesischem Entwicklungsverständnis Investitionen fließen auch verstärkt in soziale Infrastruktur ABER: Gefahr der erneuten Verschuldung ist in diesem Bereich am größten (Kreditfinanzierung)
20 Einzelne Sektoren Industrie / Dienstleistungssektor eher privatwirtschaftliche (oft kleine und mittlere) Unternehmen aktiv Drei Stufen: > Einfache Handelsbeziehungen > Erste Investitionen in Produktion vor Ort > Bau eigener Industrieparks (auch Sonderwirtschaftszonen) Auch das spiegelt die chinesischen Entwicklungserfahrungen wider
21 Einzelne Sektoren Industrie / Dienstleistungssektor Negative soziale und ökologische Auswirkungen dieser Sonderwirtschaftszonen können so nach Afrika exportiert werden Aber: Die arbeitsintensiven Industrien schaffen die Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft, die Afrika so dringend braucht
22 Bewertung Welche Entwicklungsimpulse? Einheitliche Bewertung nicht möglich: > viele verschiedene Akteure (privat/halbstaatlich/staatlich), > mit jeweils unterschiedlichen Interessen und Herangehensweisen > Rahmenbedingungen in jedem Land anders
23 Bewertung Welche Entwicklungsimpulse? Viele Kritikpunkte bleiben bestehen: > Engagement getrieben vom Rohstoffbedarf > Einzelne Instrumente der Förderung sind fragwürdig (Nutzung eigenen Personals, gebundene Hilfe) > Durch die Politik der Nicht-Einmischung in innere Angelegenheiten werden afrikanische Autokraten gestützt > Mit dem chinesischen Entwicklungsmodell können auch die negativen Auswirkungen nach Afrika exportiert werden (z.b. Sozial- und Umweltstandards)
24 Bewertung Welche Entwicklungsimpulse? Aber es werden auch wichtige Entwicklungsimpulse freigesetzt: > Investitionen in arbeitsintensive Industrien und Dienstleistungssektor schaffen viele Arbeitsplätze > Vor allem die Investitionen in produktive Infrastruktur sind dringend nötig > Das Engagement Chinas hat zu Aufwertung des Kontinents beigetragen > Die Entwicklung Chinas gilt vielen afrikanischen Regierungen als Vorbild
25 Bewertung Welche Entwicklungsimpulse? Wie kann das Engagement am besten genutzt werden? > Projekte müssen einer klaren Kosten- Nutzen-Rechnung entsprechen > Verträge müssen transparenter werden > Investitionen müssten gezielt auch die lokale Wirtschaft fördern > Afrikas Regierungen müssen ein geeignetes Umfeld schaffen Partnerschaft auf Augenhöhe hängt von beiden Partnern ab
26 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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