Veronika Geng Leiterin Pflegewissenschaft

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1 Schweizer Paraplegiker Forschung Aufbereitung von Spendern Seife / Desinfektionsmittel Veronika Geng Leiterin Pflegewissenschaft Aufbereitung von Spendern Ausgangslage Händehygiene Gebinde: Mehrweg - Einweg, welches ist der richtige Weg? rechtliche Aspekte der Wiederbefüllung korrektes Verhalten beim Wiederbefüllen Spender Reinigung und Desinfektion von Spendern 1

2 Ausgangslage Notwendigkeit der Händehygiene ist unbestritten Händereinigung bei optischen Verschmutzungen Händedesinfektion vor und nach aseptischen Arbeiten, vor und nach Kontakt mit Patienten / kontaminiertem Material Voraussetzungen Voraussetzungen für Händereinigung und Desinfektion laut RKI Richtlinie 7. April 1986: Die Waschmittel- und Desinfektionsmittelspender müssen leicht zu reinigen und zu desinfizieren sein. Waschmittelspender müssen vor erneutem Füllen gründlich gereinigt bzw. desinfiziert werden. Wünschenswert sind Einwegflaschen 2

3 Voraussetzungen Händewaschplatz BGV C 8/ RKI-Richtlinie In der Nähe des Arbeitsplatzes müssen Waschgelegenheiten mit fließend warmem und kaltem Wasser zur Verfügung stehen. Die Wasserarmaturen müssen ohne Berühren mit der Hand benutzt werden können (Unterarm- oder Fußbedienung, Lichtschranke, Annäherungsschalter Ferner müssen Mittel zum Reinigen, Pflegen und Desinfizieren vorzugsweise aus Dosierspendern, die ohne Berühren mit der Hand benutzt werden können, zur Verfügung stehen (für Hautpflegemittel sind auch Tuben geeignet). Zum Abtrocknen müssen Handtücher zum einmaligen Gebrauch vorhanden sein. Händedesinfektion und Händehygiene Händewaschung Flüssigpräparat aus einem Spender zu benutzen Spender müssen so gewartet werden, dass ihre mikrobielle Besiedelung verhindert wird Hygiene und Medizin 28 Jg, 2003; Heft

4 Umgang mit Desinfektionsmittelspendern Kittelflasche nur dann als Kompromiss, wenn keine Wandspender zur Verfügung stehen Überall wo regelmässig Händedesinfektion durchgeführt werden muss, sind geeignete Spender zu montieren Juristisch: Spender müssen Hinweis enthalten: z.b. nur für Desinfektion der Hände, kein Trinken! Feuergefährlich Ein Nach und Umfüllen der Desinfektionsmittel ist grundsätzlich nicht zulässig Hygiene und Medizin 28 Jg, 2003; Heft Auswahlkriterien für Spender Entnahme des Produkts ohne Berührung mit Fingern d.h. Entnahme durch Drücken mit Unterarm oder Handrücken Reinigbarkeit des Spenders in Risikobereichen Thermische Desinfektion / Autoklavierbarkeit des Spenders Produktunabhängiger Spender d.h. Spender für Euroflaschen auswählen, so besteht keine Produktabhängigkeit 4

5 Diverse Spender auf dem Markt I Diverse Spender auf dem Markt II 5

6 Diverse Spender auf dem Markt III Einweg Mehrweg Flaschen Originalgebinde kaufen oder aus Grossgebinden in kleine selbst abfüllen? Hauptargument - Ökologie dagegen spricht : Materialgewicht 5 Liter Kanister = 10 x 1 Liter Flasche Energieaufwand für Reinigung der Flaschen (Strom/Wasser) höher als der Herstellungsaufwand Personaleinsatz für Reinigung, Deklaration. Gefahrenhinweise (BAG Bulletin / Heft 22/2004) und die Verantwortlichkeit 6

7 Probleme beim Umfüllen Gefahr der Nutzung von nicht oder unzureichend gekennzeichneten Behältern Gefahr der Chargenvermischung (nicht ganz entleertes Behältnis wird aufgefüllt) Produktverwechslungen beim Nachfüllen fehlende oder nicht ausreichende Kennzeichnung der nachgefüllten Flaschen Umfüllhilfen wie Trichter etc. können selbst wieder ein Problem darstellen Qualifikation der Personen die solche Arbeiten ausführen Beim Umfüllen muss also beachtet werden: dass die Umfüllung unter aseptischen Bedingungen stattfindet Behältnisse, die befüllt werden müssen gekennzeichnet werden Bezeichnung des Präparates Ch.B. Verfalldatum Warnhinweise Aufbereitung der Umfüllhilfen 7

8 Rechtliche Aspekte - Umfüllen von Produkten Produkthaftung Durch das Umfüllen erlischt die Haftung des pharmzeutischen Unternehmens und geht auf den Abfüller über RKI in einer Veröffentlichung, 2000 Händehygiene, Mitteilung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am RKI 2.3. folgende Stellung Desinfektionsmittelflaschen: Entleerte Flaschen von Händedesinfektionsmitteln dürfen aufgrund des Arzneimittelgesetztes nur unter aseptischen Bedingungen in einer Krankenhausapotheke nachgefüllt werden. Daher empfiehlt sich auch hier die Verwendung von Einmalflaschen. Rechtliche Aspekte Schweiz Produktehaftpflicht Bewilligung kantonal (für Apotheke?) 8

9 d.h. Verantwortliche müssen sich fragen: kann die Verantwortung für das Umfüllen von Produkten übernommen werden? kann die Institution beim Umfüllen den rechtlichen Aspekten und der Produktehaftpflicht gerecht werden? entspricht das Abfüllen bzw. Unfüllen den Anforderungen der Herstellungspraxis? Aufbereitung der Spender I - generell Problemstellung / Ziel Spender für Desinfektionsmittel / Waschlotionen / Pflegelotionen können kontaminiert werden und aufgrund von Ablagerungen von Rückfettern verstopfen oder Verkleben Voraussetzungen / Material Instruiertes Personal Zuständigkeiten für die Aufbereitung müssen geklärt sein Richtlinie zur Aufbereitung der Spender Festgelegter Reinigungsintervall Eurospender mit Gebindegrösse von 500 ml Flaschen 9

10 Aufbreitungsintervall für Spender keine evidenzbasierten Angaben vorhanden Allgemein: mindestens 1mal jährlich Konsens HygieneNet im OP Bereich/Risikobereichen: z.b. beim Flaschenwechsel Konsens HygieneNet oder nach Herstellerangaben generell gilt der Prozess der Aufbereitung muss standardisiert sein (Arbeitsanweisungen vorhanden) Aufbereitung der Spender II Maschinelle Aufbereitung Spender thermisch aufbereiten im Reinigungs- Desinfektionsgerät (RDG) nach Richtlinien der Herstellerangaben Spezielle Einsätze für die Aufbereitung der Steigrohre müssen vorhanden sein Manuelle Aufbereitung Manuelle Aufbereitung nach Richtlinien der Herstellerangaben 10

11 Autoklavieren der Spender Je nach Herstellerangaben sind die Spender bei 134 Grad sterilisierbar wichtig: klären dass dies nicht nur für die Metallteile gilt, sondern auch für allfällige Plastikeinsätze / Steigrohre etc. Vorgehen bei der Reinigung I manuell Spenderflasche entnehmen Produktreste mit Einmaltuch oder sauberem Stofftuch abwischen leere Spenderflasche mit heissem Wasser füllen, in Spender einsetzen und Pumpeneinheit mit Wasser solange durchspülen, bis Wasser klar und ohne Produktreste durchgepumpt werden kann Dosiereinheit aus Wandhalterung ziehen und unter fliessendem Wasser reinigen sowie von Produktresten /Verkrustungen befreien 11

12 Vorgehen bei der Reinigung II manuell je nach Dosiereinheit, kann diese ev. sogar in Einzelstücke zerlegt werden und lässt sich somit besser reinigen Nach der Reinigung die Dosiereinheit mit alkoholischem Flächendesinfektionsmittel feucht abreiben unzugängliche Stellen ev. sogar einsprühen Dosiereinheit wieder in den Spender einbauen und mit den Flächendesinfektionsmittel ca. 20 mal durchpumpen. Mind. 5 Minuten einwirken lassen (Herstellerangaben erfragen) Vorgehen bei der Reinigung III manuell Danach Orginalflasche z.b. Waschlotion / Pflegelotion wieder in den Spender einhängen ca. 20 mal durchpumpen bis das reine Produkt aus dem Spender kommt 12

13 Vorgehen bei der Reinigung I maschinell Die Reinigung der Dosiereinheit ist auch bei der maschinellen Aufbereitung notwendig. Da die Produktereste in der Maschine sehr stark schäumen können und allenfalls Interaktionen mit den Reinigern der Maschine auftreten können ansonsten ist die Maschine je nach Maschinentyp so zu bestücken, dass z.b. beim Steigrohr auch das Innenlumen gereinigt wird (Steckplätze wie für Schläuche) je nach Spendertyp kann eine Dampfsterilisation durchgeführt werden (für Risikobereiche) Zum Schluss beantworte ich gerne noch Fragen.. 13