Unterrichtseinheit Getreide

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1 Unterrichtseinheit Getreide Fach/Lernbereich: SU Klassenstufe: 3 Thema der Stunde: Wie sieht ein Weizenkorn von innen aus? Referendarin: Katja Lieser Mentor: Dirk Sojak

2 2 Bedingungsfelder 4.1. Analyse des Sachgegenstandes Getreide gehört zu den ältesten durch den Menschen kultivierten Nahrungsmitteln und ist heute ein Grundnahrungsmittel. Die wichtigsten Getreidearten (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer) gehören zu den Gräsern und haben ihren Ursprung im Wesentlichen in der Region des Vorderen Orient. Die Körner dieser Getreidearten gleichen sich in ihrem Aufbau. Sie besitzen einen Mehlkörper, eine Aleuronschicht, die den Mehlkörper umgibt, eine Frucht- und Samenschicht so wie einen Keim. Jeder Bestandteil liefert wichtige Stoffe für den Menschen (z.b. Vitamine, Ballaststoffe, Fettsäuren, Mineralstoffe, Stärke). Schneidet man ein Getreidekorn längs in zwei Teile, kann man die einzelnen Bestandteile gut erkennen und zuordnen. 4.2 Vorüberlegungen zur Lerngruppe - Die 3b ist eine integrative Regelklasse und wird in einer der drei Stunden im Sachunterricht von einer Sonderschulpädagogin begleitet. - Die 3b besteht aus 26 Schülerinnen und Schülern, davon 11 Mädchen und 15 Jungen. - Die Klasse ist heterogen zusammengesetzt (unterschiedliche Lernvoraussetzungen). - Die Sitzordnung wurde zu Beginn des Schuljahres von den Schülern gewählt und wird bis zu den Herbstferien beibehalten. - Die S. kennen Partnerarbeit. Meist arbeiten die S. mit ihrem direkten Sitznachbarn zusammen. - Regeln bei Unruhe: Eine Glocke ruft die Schülerinnen und Schüler zur Aufmerksamkeit auf und die Schülerinnen und Schüler richten dann ihre Aufmerksamkeit auf den Lehrer. Falls die Schüler nicht auf die Glocke reagieren, hat der Lehrer die Möglichkeit einen weinenden Smily an die Tafel zu zeichnen. Wenn der Smily fertig wird, zählt er als Strafpunkt. Bei 10 Strafpunkten wird eine Lieblingsstunde gestrichen und Sachunterricht gemacht (Maßnahme wurde von den Schülern bestimmt). Einzelne Schülerinnen und Schüler können mit grünen, gelben und roten Chips auf ihre Störungen hingewiesen werden. - Vielen Schülern fällt es noch schwer bei der Partner- oder Gruppenarbeit leise zu sprechen, deshalb wurde vor einigen Stunden die 30 Zentimeter-Regel eingeführt. Die Schüler sollen versuchen so leise zu sprechen, dass man sie in einer Entfernung von 30 Zentimetern fast nicht mehr hört. Das Zeigen eines 30 Zentimeter-Lineals hilft vielen Schülern sich daran zu erinnern etwas leiser zu sprechen. - Die S. neigen dazu zu reden, wenn sie z.b. ihre Sachen wegräumen oder aufstehen sollen. Dann müssen die S. den Vorgang (wie wegpacken) wiederholen und dabei darauf achten, leise zu sein. Mit dieser Maßnahme kann es jedoch passieren, dass der Zeitplan in seiner eigentlichen Form nicht eingehalten wird.

3 4.3 Didaktische Entscheidungen Didaktische Überlegungen o Bezug zum Rahmenplan: Der Inhalt dieser Unterrichtsstunde kann dem Lernfeld Natur zugeordnet werden. Wie in den Stunden zuvor wird eine Nutzpflanzenart (Getreide) hinsichtlich ihrer Bestandteile untersucht. Das Untersuchen und Beschreiben der Körner fördert das gezielte Beobachten und somit die experimentellen Kompetenzen (vgl. Rahmenplan Sachunterricht 2003, S. 26). Diese Stunde kann inhaltliche Anknüpfungspunkte für Folgestunden aus dem Lernfeld Natur liefern. So wird später auf Getreideprodukte eingegangen. Mit den Getreideprodukten können Aspekte aus dem Lernfeld Ich und mein Körper in Bezug auf die Ernährung und den Inhaltstoffen von Lebensmitteln aufgegriffen werden. Getreide befindet sich in vielen Lebensmitteln, wie in Brot und in unterschiedlicher Verarbeitungsform (gemahlen, als Korn). Den Schülern sind Produkte wie Brot, Kekse oder Müsli aus ihrem Alltag bekannt. Jedoch sind den meisten Schülern die Zusammenhänge z.b. zwischen Getreide, Mehl und Brot nicht unmittelbar bewusst. Diese Zusammenhänge sollen den Schülern durch den Verlauf der Unterrichtseinheit verdeutlicht werden (von der Getreidepflanze zum Brot). Durch Überlegungen zur methodischen Umsetzung Für diese Unterrichtseinheit wurde auf eine Werkstattarbeit bzw. auf Lernen an Stationen verzichtet. Zum einen ist eine Werkstattarbeit unter den räumlichen Bedingungen einschließlich der Tischanordnung schwierig. In der Klasse sind die Tische derzeit in vier Reihen aufgestellt, so dass die Schüler in einer klassischen Frontalausrichtung sitzen. Links und rechts der Tische, sowie zwischen den einzelnen Tischreihen ist jeweils nur ein schmaler Gang. Ein umherlaufen einzelner Schüler kann bei dieser engen Sitzordnung leicht zu Ablenkungen und Unruhe führen. Platz für Extratische für Materialien o- der Arbeitsplätze gibt es nicht. Mitgebrachte Materialien oder Zusatzmaterialien werden entweder am Computerarbeitsplatz oder an der Tafel ausgelegt. Zum anderen sollen alle Schüler die gleiche inhaltliche Reihenfolge des Themas einhalten (Getreidepflanze, Getreidearten, Getreidekörner, Mahlen, Mehl und Brot), um die Zusammenhänge von der Getreidepflanze bis zum Brot besser nachvollziehen zu können. Beide Gründe führen in dieser Stunde dazu, dass alle Schüler mit der gleichen Aufgabenstellung beginnen. Ein abgucken oder ein Nachfragen was man im Korn entdecken kann, wird vom Lehrer nicht unterbunden. Bereits in dieser Phase werden die Schüler unterschiedlich schnell arbeiten. Das Beobachten der Getreidekörner erfolgt in Partnerarbeit, um den Schülern eine Möglichkeit zu geben, ihre Eindrücke mit jemandem auszutauschen.

4 4.4 Stundenplanung Name: Katja Lieser Schule: Ernst-Henning-Straße Mentor/Mentorin: Dirk Sojak Hauptseminar: Frau Eilers Klasse: 3 b Fach: Sachunterricht Stundenplanung vom Stundenthema: Wie sieht ein Weizenkorn von innen aus? Stundenziel bzw. Schwerpunktlernziel: fachlich: o Die Schüler erkennen, dass ein Getreidekorn aus verschiedenen Bestandteilen besteht, indem sie ein halbes Getreidekorn mit einer Lupe untersuchen und das gesehene aufzeichnen und mit einer Vorlage vergleichen. durchlaufend : o Die Schüler üben das gezielte Beobachten. Phase 1 Uhr- Zeit Thema der Phase: Lehreraktivitäten / Impulse (wörtlich formuliert) Einstieg 10:50 Begrüßung und Vorstellung der Gäste Schülerbezogene Überlegungen/Schüleraktivitäten (Lerngruppe und individuelle S.) S. hören zu. Sozialformen & Medien Frontal 5 Fragen: Stimmt s? L. sagt die erste Behauptung, dann machen vier S. weiter. S. haben rote und grüne Karten. Bei einer richtigen Behauptung heben sie eine grüne und bei einer falschen Antwort eine rote Karte. Rote, grüne Karten Vorstellung des Stundenthemas und verlaufs Du hast bisher eine Getreidepflanze und unterschiedliche Körner von außen untersucht. Heute sollst du ein Korn von Innen ganz genau untersuchen, damit du weißt, wie ein Korn von innen aussieht. Das Korn kannst du mit einer Lupe ganz genau betrachten. Dann zeichne das Korn ganz groß auf so eine Karte. L. zeigt eine DIN A 6 Karte hoch. So kannst du besser zeichnen und später die unterschiedlichen Bestandteile erkennen. Wenn du das geschafft hast, holst du dir von hier vorne eine Karte auf der ein Korn von innen abgebildet ist. Vergleiche die Abbildung mit deiner Zeichnung und deinem Korn. Hast du alles entdeckt? Um 11:27 machst du dann einen Rundgang und schaust dir die S. hören zu. Tafel frontal

5 Zeichnungen der anderen an. Ganz am Ende der Stunde machen wir dann noch ein Feedback. Verschiedene S. wiederholen, was sie machen sollen. S. helfen beim Verteilen der Körner. Zwei S. verteilen Blätter, zwei weitere S. legen jeweils ein Korn auf das Blatt. S. beginnen mit der Arbeit. Didaktisch-methodischer Kommentar: o Durch die Darstellung des Stundenverlaufs wird die Stunde wird die Stunde den S. transparent o Die 5 Fragen als Wiederholung zu den Vorstunden o L. trägt die Arbeitsaufträge für die Stunde vor und verweist dabei immer wieder auf den Verlaufsplan. Die S. können dann während der Stunde auf den Verlaufsplan schauen, falls sie zwischendurch vergessen haben, was sie als nächstes machen sollen. o Phase 2 Uhr- Zeit 11:00 Thema der Phase: Lehreraktivitäten / Impulse (wörtlich formuliert) Erarbeitung L. beobachtet und gibt ggf. Hilfestellungen Schülerbezogene Überlegungen/Schüleraktivitäten (Lerngruppe und individuelle S.) S. untersuchen gemeinsam das innere eines Getreidekorns S. tauschen ihre Beobachtungen mit ihrem Partner im Murmelgespräch aus. Sozialformen & Medien Weizenkorn Partnerarbeit S. zeichnen das innere Korn Einzelarbeit S. vergleichen die Abbildung mit ihrer Zeichnung und dem Korn Didaktisch-methodischer Kommentar: o Die S. arbeiten in Partnerarbeit bei ihrer Untersuchung, so sollen die S. kooperieren und können ihre Entdeckungen gleich jemandem mitteilen. Wenn ein S. etwas nicht sieht, kann sein Partner ihm dabei helfen es doch zu sehen. o Das Zeichnen des Korns verlangt von den S. neben dem genauen hinsehen ein übertragen des Gesehenen auf ein Blatt Papier und damit neben einem handwerklichen Geschick auch eine Transferleistung. o Mit dem Vergleichen können die S. überprüfen, ob sie alles gesehen haben, was es zu sehen gibt, oder ob sie vielleicht sogar mehr entdeckt haben, als auf der Abbildung zu sehen ist. o Schnelle S. wie Filippo oder Dorothee können als Zusatzaufgabe sich überlegen, was dieses Korn alles braucht, damit daraus eine Getreidepflanze wachsen kann, bzw. aus welchem Teil des Korns die Pflanze wachsen kann. Phase Uhrzeit Thema der Phase: Lehreraktivitäten / Impulse (wörtlich formuliert) Ergebnissicherung Schülerbezogene Überlegungen/Schüleraktivitäten (Lerngruppe und individuelle S.) Sozialformen & Medien 3 11:20 L. läutet die Glocke und erinnert die S., dass sie noch 2 Minuten haben S. kommen zum Ende ihrer Arbeit 11:22 L. läutet erneut die Glocke und fordert die S. auf, ihre Arbeit zu beenden und ihren Platz aufzuräumen, nur die eigene Zeichnung soll auf dem Platz liegen. S. räumen auf 11:27 L. erinnert die S. daran, beim Rundgang nicht zu sprechen. Wer fertig ist, setzt sich auf seinen Platz und wartet ganz leise. S. hören zu. S. laufen umher und betrachten die Zeichnungen der anderen. UG 11:30 L. hört zu. S. berichten von ihrem Rundgang. S. geben ein Feedback Feedback

6 L. gibt Feedback. 11:35 L. beendet die Stunde. Didaktisch-methodischer Kommentar: o Durch den Rundgang erhalten die S. die Möglichkeit, die Arbeit der anderen zu betrachten und zu würdigen. Aber auch die eigene Arbeit kann auf diesem Weg durch die anderen gewürdigt werden. o Das beim Rundgang nicht gesprochen werden soll, hat den Sinn, dass die S. ihre Gedanken erstmal für sich behalten und später für alle äußern können. Die S. können sich auch so auf stärker auf das Betrachten konzentrieren.