Es gilt das gesprochene Wort.

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1 Grußwort der Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Sylvia Löhrmann Abschlusskongress Auto der Zukunft (M)eine Idee weiter Ein Projekt zur Förderung von MINT und Mädchen 24. Juni 2016 Ministerin Löhrmann: Wir brauchen eine nachhaltige Förderung von Mädchen im Bereich MINT. Es gilt das gesprochene Wort. Veröffentlichung: nein; ja, intern; ja, extern Version ; Zeichen; ca. 8 Minuten R K-J

2 2 Anrede, Frauen und Technik Wie oft habe ich in meinem Leben diesen Satzanfang gehört meist mit einer für Frauen nicht so schmeichelnden Fortsetzung. Wenn ich mich hier umschaue, sehe ich Mädchen und Technik Und dabei fällt mir auf: die Anfangsbuchstaben ergeben das Wort MuT. Mädchen und Technik Also lassen wir die alten Vorurteile hinter uns und assoziieren diesen Satzanfang lieber mit dem Begriff Mut!

3 Sucht man im Wörterbuch nach verwandten Begriffen, findet man Wörter wie Beherztheit, Entschlossenheit und Selbstvertrauen. Dies sind Eigenschaften, die man braucht, um in unserer Welt und auch im Schulalltag zu bestehen und um erfolgreich zu sein, auf welchem Gebiet auch immer. 3 Ihr, liebe Schülerinnen, habt sicher auch Mut gebraucht, um Eure Ergebnisse heute zu präsentieren und um zu zeigen, dass Mädchen und Technik kein Widerspruch sind, sondern selbstverständlich gut zueinander passen. Ihr habt Euch ein ganzes Schuljahr lang mit dem Thema Auto auseinandergesetzt. Ihr habt zum Beispiel untersucht, wie man den Antrieb eines Autos gestalten kann. Das Thema beschäftigt uns weltweit, und wir müssen daran arbeiten, alternative Antriebe für Autos zu entwickeln. Benzin und Diesel als Kraftstoff werdet Ihr in den Autos, die Ihr im Laufe Eures Lebens fahren werdet, sicherlich nicht mehr häufig vorfinden. Wie muss ein Auto konstruiert werden, damit es so wenig Kraftstoff wie möglich verbraucht? Welche physikalischen Gesetze spielen dabei eine Rolle?

4 4 Ihr habt Euch auch mit den Sitzen in Autos auseinandergesetzt. Auf die Ergebnisse bin ich sehr gespannt, denn ich sitze selbst viel im Auto und habe dort quasi mein zweites Büro. Von ergonomischeren Sitzen würden vor allem die Berufsfahrer profitieren: so klagen 50 Prozent der LKW-Fahrer über Rückenschmerzen. Zuletzt das Thema Sicherheit im Straßenverkehr. Die Anzahl der Verkehrstoten und -verletzten ist in den letzten vierzig Jahren stark zurückgegangen. Aber das darf uns nicht genügen! Gerade Fußgänger und Fahrradfahrer haben keinen Schutzmantel, sie sind im Straßenverkehr hoch gefährdet. Autos, die sensibel auf Menschen reagieren, könnten die Zahl der Unfalltoten und -verletzten senken. Ich bin gespannt zu sehen, was Euch zu diesen Themen eingefallen ist.

5 5 Liebe Kolleginnen und Kollegen, Mut ist eine Eigenschaft, die sicherlich auch in der Vorbereitung solcher Unterrichtseinheiten wichtig ist. Um Neues zu erforschen oder zu entwickeln, braucht man eine gewisse Risikobereitschaft. Am Anfang steht eine Idee, und bis zum Endprodukt ist es ein langer Weg mit oft ungewissem Ausgang. Interesse für Technik zu wecken, auch bei den Schülerinnen, andere Zugänge zu finden, das ist sicher nicht immer einfach. Aber es ist der erste Schritt, um Mädchen für technische Berufe zu gewinnen. Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, ermutigen Ihre Schülerinnen, tradierte Rollenbilder in Frage zu stellen und technische Arbeitsfelder in die Berufs- und Lebensplanung einzubeziehen. Der jährliche Girls Day ist ein wichtiger Baustein, um Interesse für technische Berufe zu wecken. Punktuelles Interesse zu wecken, reicht allein aber nicht aus. Darum gilt es, Mädchen im Bereich MINT nachhaltig zu fördern. Auch das Projekt Auto der Zukunft ist nur ein zeitlich begrenztes Projekt für wenige Schülerinnen.

6 6 Aber heute gehen Sie damit an die Öffentlichkeit, und Sie veröffentlichen im Oktober eine Handreichung für Kolleginnen und Kollegen damit ermutigen Sie andere, ähnliche Projekte umzusetzen. Es sind ja heute auch Lehrkräfte und Schülerinnen aus anderen Schulen gekommen, um die Ergebnisse des Projekts anzusehen. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Nachhaltigkeit, so können weitere Schülerinnengenerationen von Ihren und Euren Erfahrungen profitieren. Ich danke den Ford-Werken für die finanzielle Unterstützung des Projekts und der Universität zu Köln für ihre Beratung und Unterstützung der Lehrkräfte und der Schülerinnen. Ganz besonders danke ich dem Institut für Biologiedidaktik, namentlich Frau Prof. Schlüter und Herrn Koll, für die Betreuung der Schülerinnen und die Bereitstellung der Räumlichkeiten, auch für die heutige Abschlussveranstaltung.

7 7 Mein besonderer Dank gilt den Kolleginnen und dem Kollegen der Projektschulen, ohne deren Engagement wir heute nicht hier wären Frau Beims, Frau Gembus, Herrn Prinz, Frau Wasser, Frau Wolters und Frau Willm und natürlich den Schülerinnen der Europaschulen und der UNESCO-Projektschule, die uns heute ihre Ergebnisse präsentieren. Nun wünsche ich allen einen spannenden Tag mit vielen anregenden Ideen auch für den Unterricht und natürlich ganz viel Spaß beim Mitmachen!