Gesundheitliche Ungleichheit bei Kindern und Jugendlichen. Thomas Lampert
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- Jesko Fabian Schuster
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1 Gesundheitliche Ungleichheit bei Kindern und Jugendlichen Thomas Lampert
2 Gesundheitliche Ungleichheit bei Kindern und Jugendlichen Vortragsinhalte Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland Datengrundlagen und Analysemöglichkeiten Messung sozialer Ungleichheit Forschungsergebnisse zu Kindern Forschungsergebnisse zu Jugendlichen Offene Fragen und Schlussfolgerungen
3 Entwicklung der Armutsrisikoquote in den alten Bundesländern im Zeitraum Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) ,1 13,8 11,0 11,8 12,0 Prozent 10 8,7 9, Jahr
4 Bevölkerungsgruppenspezifische Armutsrisikoquoten in Deutschland 2003 Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003 bis 15 Jahre 15, Jahre 19, Jahre 13, Jahre 65+ Jahre 11,5 11,4 Arbeitnehmer 7,1 Arbeitslose 40,9 Rentner/Pensionäre 11,8 Familien mit Kind(ern) 11,6 Allein Erziehende 35,4 Deutsche 12,4 Migranten 24, Prozent
5 Bevölkerungsgruppenspezifische Armutsrisikoquoten in Deutschland 1998 und 2003 Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 1998, 2003 bis 15 Jahre Jahre Jahre Jahre 65+ Jahre Arbeitnehmer Arbeitslose Rentner/Pensionäre Familien mit Kind(ern) Allein Erziehende Deutsche Migranten Prozent
6 Anteil der Zehntel der Haushalte am gesamten Nettovermögen in Deutschland 2003 Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe ,8 40 Prozent ,2 20, ,3 5,3 2,6 0,1 0,5 1,2-0, Zehntel der Haushalte Quelle: Einkomens- und Verbrauchsstichprobe (BMGS 2005)
7 Entwicklung der Arbeitslosenquote und der Jugendarbeitslosigkeit im Zeitraum Datenbasis: Bundesagentur für Arbeit % 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% Arbeitslosenquote Jugendarbeitslosigkeit
8 Hochschulzugang nach sozialer Herkunft Datenbasis: Deutsches Studentenwerk Universität Fachhochschule Prozent Niedrig Mittel Gehoben Hoch Berufsstatus des Vaters
9 Armut als Entwicklungsrisiko für Kinder Quelle: AWO Sozialbericht 2000; AWO Studie Zukunftschancen für Kinder 2005 Grundversorgung, u.a. - regelmäßige Mahlzeiten - angemessene Kleidung - eigenes Zimmer - Urlaub - Taschengeld Soziale Lage, u.a. - Aktivitäten mit Familie - Aktivitäten mit Gleichaltrigen - Freundschaften - Vereinsmitgliedschaften - Sozialverhalten Familiäre Armut Kulturelle Lage, u.a. - Bücher lesen - Museums-, Bibliotheksbesuche - Musikinstrument spielen - Mediennutzung - Schulerfolg, Lernkompetenzen Gesundheitliche Lage, u.a. - Psychosoziales Wohlbefinden - Krankheiten, Unfälle - Bewegung, Sport - Suchmittelkontakt - Arztbesuche, Medikation
10 Armut als Entwicklungsrisiko für Jugendliche Ablösung von den Eltern Selbstbestimmte Identitätsbildung Aufbau eines Freundeskreises Bewältigung schulischer Anforderungen Familiäre Armut Erprobung von Verhaltensweisen und Grenzen Entwicklung einer eigenen Berufs- und Lebensperspektive Auseinandersetzung mit der Geschlechterrolle Verarbeitung körperlicher und psychischer Veränderungen
11 Vorhandene Datenquellen zur Kinder- und Jugendgesundheit Amtliche Statistik, z.b. Todesursachen Schwerbehinderung Mikrozensus Meldedaten Registerdaten, z.b. Fehlbildungsregister Krebsregister AIDS-Fallregister Daten des ÖGD, z.b. Einschulungsuntersuchungen Impfungen Daten der Sozialversicherungsträger, z.b. BfA VDR (Infektionsschutzgesetz) Krankenkassendaten, z.b. GEK AOK Gesundheitssurveys und epidemiol. Studien, z.b. Epidemiologische Studien und Surveys WHO-Studie Health Behaviour in School-aged Children (HBSC) Drogenaffinitätsstudie der BZgA (DAS) Schülerstudie zum Alkoholkonsum des IFT (ESPAD) Kinder- und Jugendgesundheitssurvey des RKI (KiGGS) Eignung für Analysen zur gesundheitlichen Ungleichheit gering mittel hoch
12 Verbesserung der Datenlage Amtliche Statistik Melde- und Registerdaten Daten des ÖGD Ansatzpunkte: Neuerschließung von Datenquellen und Weiterentwicklung der vorhandenen Erhebungen und Erfassungssysteme Routinedaten Surveys Epidemiologische Studien Zielsetzungen Ergänzung und Vertiefung Follow-up Abgrenzung und Abstimmung Definition von Schnittstellen Vergleichbarkeit Informations- und Erkenntnislücken schließen Verlaufsanalysen, Erklärungsmodelle prüfen Redundanzen vermeiden, Synergien erzeugen Referenzen festlegen, Bezüge herstellen Einordnung in Forschungsstand, Zeitreihenanalysen
13 Messung von Armut und sozialer Ungleichheit Mikrozensus: Berufliche Stellung des Haushaltsvorstandes, Haushaltsnettoeinkommen Krankenkassendaten: Berufliche Stellung des Hauptversicherten, Versichertenstatus Einschulungsuntersuchungen des ÖGD: Sozialindex auf der Basis von Angaben zum Erwerbsstatus und zur Schulbildung der Eltern Europäische Schülerstudie des IFT und Drogenaffinitätsstudie der BZgA: Schulische bzw. berufliche Ausbildung der Jugendlichen HBSC-Studie: u.a. familiärer Wohlstand auf der Basis von Angaben zur Zahl der Autos im Haushalt, Zahl der Urlaubsreisen im letzten Jahr, Zahl der PCs im Haushalt, eigenes Zimmer des Jugendlichen AWO-Studien: Familiäre Armut und Lebenslage der Kinder, d.h. materielle, kulturelle, soziale und gesundheitliche Teilhabe Kinder- und Jugendgesundheitssurvey des RKI: u.a. Sozialschicht des Haushaltes und Lebenslage der Kinder und Jugendlichen, d.h. materielle, familiäre, schulische und freizeitbezogene Teilhabe
14 Entwicklungsverzögerungen und Gesundheitsstörungen bei Einschülern nach Sozialstatus Datenbasis: Landesgesundheitsamt Brandenburg 2001
15 Entwicklungsverzögerungen und Gesundheitsstörungen bei Einschülern nach Sozialstatus Datenbasis: Landesgesundheitsamt Brandenburg 2001
16 Unfälle bei Kindern bis zur Einschulung nach Sozialstatus Datenbasis: Landesgesundheitsamt Brandenburg ,0 Verkehrsunfälle Verbrühungen 2,3 2,2 2,0 2,0 1,8 1,8 Prozent 1,4 1,6 1,0 1,1 1,1 0,9 1,0 1,0 1,1 0,7 0,6 0,4 0, Sozialstatus niedrig Sozialstatus hoch
17 Teilnahme am Krankheitsfrüherkennungsprogramm für Kinder nach Sozialstatus Datenbasis: Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales Berlin 1999
18 Teilnahme am Krankheitsfrüherkennungsprogramm für Kinder nach Sozialstatus Datenbasis: Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales Berlin % 65% 45%
19 Gesundheitsprobleme von 11- bis 15-jährigen Jugendlichen nach familiärem Wohlstand Datenbasis: HBSC-Studie 2002
20 Gesundheitsriskantes Verhalten von 11- bis 15-jährigen Jugendlichen nach familiärem Wohlstand Datenbasis: HBSC-Studie 2002
21 Einfluss der Schulform auf den Konsum psychoaktiver Substanzen bei 11- bis 15-jährigen Jugendlichen Datenbasis: HBSC-Studie 2002 (Richter, Hurrelmann 2004) Altersadjustierte Odds Ratios mit 95%-KI: andere Schulform vs. Gymnasium (Ref.) Rauchen Jungen Mädchen 2,88 [2,19-3,79] 2,63 [2,04-3,39] Rauscherlebnisse Jungen Mädchen 1,41 [1,12-1,78] 1,35 [1,06-1,71] Cannabiskonsum Jungen Mädchen 1,20 [0,84-1,72] 0,93 [0,63-1,37]
22 Offene Fragen Unterschiedliche Wirkung sozialer Ungleichheit auf die Gesundheit im Kindes- und Jugendalter?
23 Gesundheitswirksamkeit sozialer Ungleichheit im Lebenslauf Quelle: Lynch 2002; Klocke, Becker 2003 Wirkung sozialer Ungleichheit Herkunft Ausgleich Reproduktion sozialer Ungleichheit Verfestigung sozialer Ungleichheit Ungleichheit im Alter Kindheit 0 12 Jahre Jugendalter Jahre Frühes Erwachsenenalter Jahre Mittleres Erwachsenenalter Jahre Spätes Erwachsenenalter Über 60 Jahre
24 Offene Fragen Unterschiedliche Wirkung sozialer Ungleichheit auf die Gesundheit im Kindes- und Jugendalter? Langfristige gesundheitliche Folgen ungünstiger Lebensbedingungen in der Kindheit?
25 Offene Fragen Unterschiedliche Wirkung sozialer Ungleichheit auf die Gesundheit im Kindes- und Jugendalter? Langfristige gesundheitliche Folgen ungünstiger Lebensbedingungen in der Kindheit? Bedeutung von Belastungen und Ressourcen für die Verfestigung bzw. Bewältigung von Problemlagen?
26 Gesundheitszustand von Jugendlichen (einigermaßen/schlecht) nach familiärem Wohlstand und sozialem Kapital Quelle: HBSC-Studie 2002
27 Offene Fragen Unterschiedliche Wirkung sozialer Ungleichheit auf die Gesundheit im Kindes- und Jugendalter? Langfristige gesundheitliche Folgen ungünstiger Lebensbedingungen in der Kindheit? Bedeutung von Belastungen und Ressourcen für die Verfestigung bzw. Bewältigung von Problemlagen? Geschlechtsspezifische Unterschiede im Einfluss sozialer Ungleichheit auf die Gesundheit?
28 Offene Fragen Unterschiedliche Wirkung sozialer Ungleichheit auf die Gesundheit im Kindes- und Jugendalter? Langfristige gesundheitliche Folgen ungünstiger Lebensbedingungen in der Kindheit? Bedeutung von Belastungen und Ressourcen für die Verfestigung bzw. Bewältigung von Problemlagen? Geschlechtsspezifische Unterschiede im Einfluss sozialer Ungleichheit auf die Gesundheit? Sozialer Wandel und gesundheitliche Ungleichheit in der heranwachsenden Generation?
29 Sozialer Wandel und gesundheitliche Ungleichheit Wohlstandsgewinne Wohlstandsniveau Zeit
30 Sozialer Wandel und gesundheitliche Ungleichheit Ausweitung der Ungleichheit Wohlstandsniveau Zeit
31 Gesundheitspolitischer Regelkreis Daten GBE, Forschung Prävention, Intervention Gesundheitsziele
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