SBO 6.3 Praxiskurse / Fach- und Sozialkompetenz berufsbezogen vertiefen
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- Helge Schubert
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1 SBO 6.3 Praxiskurse / Fach- und Sozialkompetenz berufsbezogen vertiefen Standardelement der Berufsorientierung im Schuljahr 2014 / 2015 Im Rahmen der Landesinitiative Kein Abschluss ohne Anschluss Übergang Schule Beruf NRW werden eine Reihe von Standardelementen der Berufsorientierung (SBO) für Schülerinnen und Schüler aller allgemeinbildenden Schulen ab der 8. Jahrgangsstufe eingeführt. In der 8. Jahrgangsstufe sind dies insbesondere die Potenzialanalyse (SBO 5) und Berufsfelder erkunden (SBO 6.2). In der 9. Jahrgangsstufe folgen dann Betriebspraktika (SBO 6.2) und für einen Teil der Schülerinnen und Schüler das Langzeitpraktikum (SBO 6.4) und die Praxiskurse (SBO 6.3). Praxiskurse Allgemeines Für wen sind Praxiskurse? Praxiskurse sind für Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf in 9. und 10. Klassen. Ein besonderer Förderbedarf besteht bei Schülerinnen und Schüler, die voraussichtlich Schwierigkeiten haben werden, einen Abschluss der Sekundarstufe I zu erreichen und /oder den Übergang in eine Berufsausbildung zu bewältigen. Die Schulen wählen auf individueller Basis nicht nach Zugehörigkeit zu einer Schulform - Schülerinnen und Schülern aus. Die Teilnahme an einer Potenzialanalyse in der 8. Klasse wird vorausgesetzt, Erfahrungen mit Berufsfelderkundungen und Betriebspraktika sollten vorhanden sein. Die Schulen stimmen sich mit den Jugendlichen sowie deren Eltern über eine Teilnahme ab. Was sind Praxiskurse? Praxiskurse sind zusätzliche praktische Berufsorientierungsangebote bei Bildungsträgern oder in Betrieben. Schüler und Schülerinnen mit besonderem Förderbedarf gewinnen einen vertiefenden Einblick in die Berufs- und Arbeitswelt. Aufbauend auf den Erfahrungen und individuellen Erkenntnissen der Potenzialanalyse, der Berufsfelderkundungen und des Betriebspraktikums können sie berufliche Tätigkeiten in einem Berufsfeld vertiefen und erproben. Bedeutsame Aspekte sind dabei: 1
2 praktische / fachliche Tätigkeiten und Kompetenzen Arbeitshaltung Soziale und personale Kompetenz Praxiskurse sind schulische Veranstaltungen und unterliegen somit den gleichen Bedingungen wie Betriebspraktika. Wo finden Praxiskurse statt? Wer führt Praxiskurse durch? Praxiskurse werden bei Bildungsträgern oder in Betrieben absolviert. Praxiskurse bei Bildungsträgern können für 10 % der Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs angeboten werden. Für weitere 10 % können Praxiskurse in Betrieben durchgeführt werden. Welche Berufsfelder kommen für Praxiskurse in Köln in Betracht? Gemeinsam von der Kommunalen Koordinierung und der Kölner Agentur für Arbeit werden insbesondere die Berufsfelder oder Berufsbereiche vorgeschlagen: Metall Bau - Holz - Farbe Elektro Hotel und Gaststätten Gesundheit Pflege Friseur - Kosmetik Garten- und Landschaftsbau Lagerlogistik Wie werden die Praxiskurse beim Bildungsträger organisiert? Praxiskurse beim Bildungsträger bieten 24 Zeitstunden beziehungsweise 3 Tage an mit berufsbezogener Fachpraxis - vertiefte praktische Erfahrung in einem Berufsfeld inklusive berufsbezogener Fachkompetenz (höchstens 8 Stunden) und Sozialkompetenz (höchstens 8 Stunden). Fach- und Sozialkompetenzanteile sollen mindestens ein Drittel und maximal die Hälfte der Kursdauer in Anspruch nehmen. Ein Praxiskurs kann mit mindestens 10 Teilnehmenden und höchstens 16 Teilnehmenden durchgeführt werden. 2
3 Praxiskurse umfassen: in Klasse 9 in Klasse 10 bis zu 48 Stunden = 2 Kurse pro Schüler/in bis zu 24 Stunden = 1 Kurs pro Schüler/in Praxiskurse beim Bildungsträger können durch betriebliche Praxiskurse ergänzt werden. Wie sind die Praxiskurse in schulisches Lernen eingebettet? Anknüpfend an die Erkenntnisse aus der Potenzialanalyse, den Berufsfelderkundungen, des Betriebspraktikums und aus der schulischen Diagnostik greift die Schule der Ergebnisse oder Anwendungsbezüge aus den Praxiskursen im Fach-/ Unterricht auf. Dabei kann sich die Schule mit dem Bildungsträger abstimmen. Die Jugendlichen dokumentieren ihre individuellen Ergebnisse im Portfolioinstrument. Qualitätskriterien zur Durchführung von Praxiskursen Erprobung von beruflichen Tätigkeiten Die Jugendlichen erproben sich in beruflichen Tätigkeiten eines Berufsfeldes unterfolgenden Aspekten: Praktische und fachliche Tätigkeiten und Kompetenzen: kaufmännisch, sozial, naturwissenschaftlich-technisch, handwerkliches und technisches Geschick, Sprachbeherrschung, rechnerisches Denken, räumliches Vorstellungsvermögen Arbeitshaltung: Konzentration, Bearbeitungsgeschwindigkeit, Zuverlässigkeit Soziale Kompetenz : kommunikativer Anteil an Lösungsschritten, Zusammenarbeit mit anderen Personale Kompetenz: Motivation, Leistungsbereitschaft, Geduld Elemente bei der Erprobung von beruflichen Tätigkeiten sollen sein: Gespräche mit Ausbildern und Auszubildenden / Feedback Praktische Übungen Herstellen von Arbeitsproben Vermitteln von Arbeitsabläufen und verschiedenen beruflichen Tätigkeiten. Die Schülerinnen und Schüler erhalten ein schriftliches Zertifikat zum Abschluss. 3
4 Auswahl der Bildungsträger und Qualitätskriterien für Bildungsträger Auswahl der Bildungsträger Ohne weiteres Auswahlverfahren sind Bildungsträger, die bereits in den letzten Jahren Praxiskurse im Rahmen des Projektes STARTKLAR! Mit Praxis fit für die Ausbildung in NRW durchgeführt haben, gesetzt. Sie teilen der Kommunalen Koordinierung mit, dass sie im Schuljahr 2014 /2015 Praxiskurse anbieten wollen. Neue Träger bekunden der Kommunalen Koordinierung ihr Interesse an der Durchführung von Praxiskursen im Schuljahr 2014 /2015 und weisen nach, dass sie die erforderlichen Qualitätskriterien erfüllen. Die Kommunale Koordinierung übermittelt die Trägerauswahl an die LGH. Die LGH schließt mit dem Träger einen Weiterleitungsvertrag ab. Bildungsträger, die Praxiskurse durchführen erfüllen folgende Kriterien: Der Bildungsträger ist im regionalen Ausbildungsmarkt vernetzt und die Betriebsstätte liegt im Kammerbezirk Köln. Es liegt eine AZAV Zertifizierung des Bildungsträgers vor. Der Bildungsträger verfügt über eine langjährige Erfahrung in der beruflichen Bildung mit Jugendlichen. Der Bildungsträger ist bereit und in der Lage, sich kurzfristig auf die von der Kommunalen Koordinierung und der Agentur für Arbeit ermittelten Praxiskursbedarfe in der Kommune einzustellen. Der Bildungsträger beantragt die Freigabe der abgestimmten Praxiskurse (Bausteine) bei der LGH. Der Bildungsträger setzt die Praxiskurse entsprechend der Abstimmung mit der Kommunalen Koordinierung um. Der Bildungsträger stellt jedem Schüler / jeder Schülerin ein Zertifikat aus, in dem die Ergebnisse dokumentiert sind. Der Bildungsträger gewährleistet die Kooperation mit Schule, Kommunaler Koordinierung und Agentur für Arbeit. Der Bildungsträger beteiligt sich an der regionalen Qualitätssicherung. Der Bildungsträger ist bereit, einen Eigenanteil aufzubringen, sofern seine Ausgaben für die Maßnahme die Summe der Förderfestbeträge überschreiten. Der Bildungsträger erbringt den Realkostennachweis über die Projektausgaben, kommt den Nachweis- und Aufbewahrungsfristen nach und nutzt das BAN-Portal. Der Bildungsträger hält die Regelungen des Weiterleitungsvertrages ein. 4
5 Träger-Bausteine Die Bildungsträger reichen der LGH ihre Bausteinbeschreibungen der Praxiskurse ein. Die LGH veranlasst die Freigabe im BAN-Portal. Rolle und Aufgaben der Kommunalen Koordinierung Die Kommunale Koordinierung Ermittelt mit der Agentur für Arbeit Berufsfelder, die auf dem regionalen Arbeitsmarkt gefragt sind. Informiert die Schulen über das Angebote und ermittelt den Bedarf an den Schulen Stimmt mit den Bildungsträgern die Konzeption und das Angebot an Praxiskursen ab Koordiniert die Zusammenarbeit zwischen Schulen, Berufsberatung und Bildungsträgern (oder Betrieben) Koordiniert die Auswahl neuer Träger Übermittelt Trägerauswahl an die LGH Koordiniert / führt Auswertungsgespräche mit Bildungsträgern, Schulen Greift Verbesserungsvorschläge auf und bezieht sie in die Planung mit ein. 5
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