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- Tomas Kramer
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7 Schauen Sie zurück! Wenn Sie sich an Ihre Schulzeit erinnern, welche Dinge würden Sie sicher anders machen wollen? Waren Sie bei Elterngesprächen dabei? Wie ging es Ihnen, als Ihre Eltern zum Elterngespräch eingeladen waren? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht, wenn die Eltern von einem Elterngespräch zurückkamen? Standortgespräche mit dem Kind durchführen? PRO CONTRA 7
8 Aspekte der Unterrichtsqualität und der Lehrpersonen sind wichtiger als strukturelle, organisatorische, methodische und finanzielle Aspekte. pädagogische Grundhaltung K i n d Das Kind ist aktiv, neugierig, emotional, geistig und körperlich beweglich. Das Kind ist die kompetenteste Person für seine persönliche und schulische Entwicklung. Jedes Kind lernt in erster Linie durch Beziehungen. Die Lehrer-Kind-Beziehung und die Kind-Kind-Beziehung bilden das Fundament des Lernens und Lehrens. Durch selbstbestimmtes Spielen und Lernen wird das Vertrauen des Schülers in seine Selbstwirksamkeit und Selbstkompetenzen gefördert. Die Lernumgebung wird nach Möglichkeit so gestaltet, dass das Kind in allen Bereichen freien Zugang zu den Lernmaterialien erhält. Der individuelle Lernweg des Schülers richtet sich nach dessen Entwicklungsstand und Bedürfnis. In Anbetracht der natürlich gegebenen Entwicklungsunterschiede kann der Lehrplan nur als Leitlinie und nicht als zeitlich vorgegebener Standardraster gelten. Die Lernangebote wachsen aus den Interessen des Kindes, was ein offenes Ohr der Lehrperson für seine Anliegen voraussetzt. Durch unser Zutrauen, unsere Ermutigung und positiven Leistungserwartungen werden und bleiben Schüler leistungsstark. Die Integrität der einzigartigen Persönlichkeit des Kindes werden dabei gewahrt. 8
9 pädagogische Grundhaltung L E H R P E R S O N Die Lehrperson ist sich ihrer Führungsposition bewusst und bildet durch ihre professionelle Haltung ein lernund leistungsförderndes Klima. Die wesentliche Grundhaltung der Lehrperson besteht darin, dem Kind zuzuhören und es in seinem intrinsischen Lernen zu stärken. Die Lehrperson ist in erster Linie Lernbegleiter und nicht Wissensvermittler. Die Lehrperson weiss von dem positiven Einfluss, welche eine objektive, den Kindern wohlgesinnte Wahrnehmung auf die Lernbeziehung hat. Eingeholte oder spontan erhaltene Schülerfeedbacks werden wirksam umzusetzen. Regelmässige Lerngespräche bilden die Basis für die selbstständige und selbstwirksame Arbeit der Schüler. Verschiedene Lehrmittel und Lernmethoden werden je nach Bedürfnissen der Schüler eingesetzt. Die Lehrperson kennt den Entwicklungsstand der einzelnen Kinder. Die Lernstandserfassung geschieht vorwiegend individuell. Das Kind ist bei den Standort- und Zeugnisgesprächen in der Regel anwesend. Die Gespräche finden auf der Basis des ICF (International Classification of Functioning, Disability and Health) statt. pädagogische Grundhaltung T E A M Die Lehrpersonen stehen untereinander im ständigen Austausch um Klarheit zu wahren. Durch gegenseitiges Beobachten, konstruktives Nachfragen, Spiegeln und Feedback lernen sie sich in ihrem Tun immer wieder neu kennen und haben so die Möglichkeit, ihre Arbeit im Einzelnen sowie im Team zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Die Lehrpersonen sind sich ihrer Vorbildfunktion bewusst und pflegen einen respektvollen Umgang. Durch Ehrlichkeit und Klarheit werden Selbsttäuschung und Selbstgefälligkeit vermieden. So entwickeln sie gegenseitiges Vertrauen und die Flexibilität eigene Vorstellungen zurückzustellen oder loszulassen. Bei Unklarheiten wird direkt nachgefragt. Das Wohlergehen eines jeden Mitglieds wird in der Teamarbeit berücksichtigt. Bedürfnisse werden bekannt gegeben und respektiert. Die Lehrpersonen fordern wenn nötig gegenseitige Unterstützung und holen diese auch von externen Fachpersonen ein. 9
10 Voraussetzungen für ein erfolgreiches selbstwirksames Lernen eine vertrauensvolle Beziehung zwischen den Lernenden und der Lehrperson (soziale Sicherheit) echtes Interesse der Lehrperson wie auch der Lernenden an Lernprozessen die Möglichkeit für die Lernenden im Schulalltag auch selbstwirksam bzw. selbstbestimmt zu arbeiten regelmässige Gespräche über die Befindlichkeit und das Lernen der Kinder (Instrumente: Morgen- & Reflexionskreis, Lerntagebücher, indiv. Arbeitspläne) Hilfestellung werden mit den Lernenden erarbeitet (Akzeptanz entscheidet über Erfolg) wertfreie objektive Wahrnehmung ohne Interpretation Lehrpersonen sind sich ihrer Vorbildfunktion bewusst! 10
11 Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktetz ICF mit Kind 11 Karten zur Unterstützung der Vorbereitung eines Standortgespräches und der Selbsteinschätzung des Kindes Schulische Standortgespräche mit ICF Jede Förderung, jede Massnahme basiert auf Beobachtungen. Um diese Beobachtungen der verschiedenen Beteiligten zusammenzubringen und dabei den Blick auf die wesentliche Aspekte zu lenken, wurde dieses Instrument entwickelt. Es lehnt sich an eine internationale Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation an, die International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF). Die ICF hat den Vorteil, dass sie in einer verständlichen Sprache für Lehrpersonen, Eltern, sonderpädagogische und therapeutische Fachleute, Schulpsychologen und Schulärzte abgefasst ist. Die Stärken und Schwächen der Kinder werden gleichermassen berücksichtigt. 11
12 Ausgearbeitetes Verfahren für schulische Standortsgespräche Wann: - wenn ein besonderer Förderbedarf vermutet wird oder eine sonderpädagogische Massnahme am Laufen ist - reguläres schulisches Standortgespräch (Elterngespräch) Wer - alle beteiligten Personen, die für die Klärung einer Situation nötig sind Verschiedene Ebenen der Selbstwahrnehmung Stimmungs - Ebene Ich turne gerne. Ich habe Freude am Schwimmen. Ich male gerne Bilder. Ich schreibe gerne Geschichten. Kompetenz - Ebene Ich kann über die umgekehrte Langbank balancieren. Ich kann mit dem Kopf unter Wasser tauchen. Ich kann schon genau Zeichnen. Ich kann schön schreiben. übersachliche Ebene (Mühe, Ausdauer, Sorgfalt) Ich besuche regelmässig das Training. Ich gebe nicht so schnell auf, wenn es anstrengend wird. Ich arbeite genau. 12
13 Traditionell Heute Personorientiert! Systemorientiert Eigenschaften! Verhalten Status! Prozess Selektion! Lernangebot Defekt! Ressourcen Zuschreibungen helfen nicht weiter weg von der hin zu der weg von der hin zu der weg von der hin zu der Konstanzannahme Veränderungsannahme Selektion/Segregation Integration/Inklusion Typologie/Klassifizierung Individualisierung 13
14 Die Gesprächsphasen im Überblick: 1. Vorbereitung mit dem Kind (Bildkarten) 2. Kind stellt seine Arbeiten vor Vorstellung der Karten Vertiefung einzelner Themen 3. Vergleich der ICF Vorbereitungsformulare 1. Vorbereitung mit dem Kind 14
15 2. Kind stellt seine Arbeiten vor 15
16 Vorstellen der Bildkarten Vertiefung einzelner Bereiche mit Kind und Eltern 16
17 3. Vergleich der Einschätzungen des Vorbereitungsformulars (Schwerpunkt: Eltern und Lehrperson, Kind kann einbezogen werden) 17
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