G:\Predigtskript\GoDi P. Stenger Apg. 2, 42 - Lehre - Die vier Säulen der Gemeinde (Automatisch gespeichert).docx A.
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- Anton Lange
- vor 7 Jahren
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1 A.) EINLEITUNG Liebe Gemeinde, heute Morgen setze ich meine Predigtreihe über die vier Säulen der Gemeinde fort. Das letzte Mal ging es hier um den Segen, den Gott uns schenkt, indem ER uns als Gläubige auch in eine Gemeinschaft von Schwestern und Brüdern stellt. In den kommenden Minuten schauen wir uns die zweite Säule an, die uns geistliche Festigkeit schenken wird, wenn wir beständig darin bleiben: Es geht um die Lehre. Dazu lese ich uns den Predigtvers aus Apostelgeschichte 2, 42 B.) TEXT: Apg. 2, 42 Sie aber blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. C.) AUSLEGUNG I.) Die hohe Bedeutung der Lehre l Was die Urgemeinde in Bezug auf die zweite Säule praktizierte, war eine konsequente Umsetzung dessen, was Jesus Christus im Missionsbefehl geboten hatte: Zum einen sollten die Apostel Menschen das Evangelium verkündigen, damit sie gläubig werden konnten. (Mk. 16, 15) Und zum anderen sollten sie auch die Lehre Christi weitergeben, damit die Bekehrten auch im Glauben wachsen und bestehen konnten. (Mt. 28, 20). Peter Stenger Seite
2 Verkündigung und Lehre, wichtige Elemente, um Christ zu werden und auch zu bleiben damals wie heute. Biblische Lehre ist also kein Luxus oder ein Hobby für die intellektuell Interessierten unter uns. Nein, es ist eine Quelle geistlichen Lebens für Jeden! Wer meint, darauf verzichten zu können, läuft Gefahr, vom Weg mit Gott abzukommen. Deshalb hat Jesus Christus in den wenigen Jahren seines Dienstes auf Erden nicht nur Zeichen und Wunder getan, sondern auch gelehrt. Zwei Dinge, die für IHN immer zusammen gehörten: Das Reich Gottes zu verkündigen und auch zu demonstrieren. Und in Folge dessen hat der Sohn Gottes diesen doppelten Auftrag auch an die 12 Apostel weitergegeben (Apg. 6, 4), die dieses Werk dann fortsetzten: Zunächst geschah dies mit der Lehre in mündlicher Form, indem sie von den Taten des Herrn weiter erzählten und seine Weisungen entsprechend weitergaben. Später wurden diese Dinge dann schriftlich festgehalten; das Neue Testament ist so entstanden. Und dann - sozusagen als dritter Schritt - haben die Apostel die Verantwortung für die Lehre an die Ältesten und Pastoren der gegründeten Gemeinden übertragen. Timotheus ist ein gutes Beispiel dafür, der von seinem geistlichen Vater Paulus dazu angehalten wurde, auf die rechte Lehre zu achten (1. Tim. 4, 16). Das bedeutet natürlich nicht, dass nur Älteste und Pastoren lehren dürften, aber sie haben vor Gott die Verantwortung dafür, was hier in einer Gemeinde vermittelt wird. II.) Die Beschäftigung mit der Bibel als geistliche Lebensquelle Als geistliche Lebensquelle im Sinne der Lehre hat uns Gott Sein Wort gegeben. Wie wichtig die Bibel für unser Leben ist, würden wir ganz schnell merken, wenn wir sie nicht mehr hätten: Stelle Dir nur einmal vor, Du würdest morgens Deine Bibel aufschlagen und sie würde nur noch aus unbeschriebenen Seiten bestehen. Dann hätten wir keine Lehre mehr, sondern stattdessen geistliche Leere. Wie wichtig die Heilige Schrift für uns ist und wie dankbar wir für Gottes Wort sein sollten, ist mir einmal beim Besuch eines katholischen Gottesdienstes bewusst geworden, als der Pfarrer nach der Schriftlesung die Bibel küsste. Peter Stenger Seite
3 Wertschätzung und Dankbarkeit haben ganz viel damit zu tun, was wir da mit diesem Buch in den Händen halten. Ich lese uns dazu einmal eine wichtige Schriftstelle aus 2. Tim. 3, 16f vor: Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt. Es lohnt sich wirklich, jede einzelne Aussage dieser beiden Verse zu betrachten: 1.) Da heißt es, dass alle Schrift von Gott eingegeben (wörtlich Geistgehaucht ) wurde. Auch wenn die Bibel von Menschen geschrieben wurde und man ganz gut auch deren Prägungen darin erkennen kann (etwa wenn man die ersten drei Evangelien unter diesem Gesichtspunkt betrachtet), ist es dennoch Gott, der hier spricht. Ein faszinierendes Beispiel für unsere Partnerschaft mit Gott! Die Heilige Schrift ist daher so faszinierend, weil hier nicht nur unterschiedliche Menschen über Gott schreiben, sondern weil hier der Allerhöchste selbst zu uns spricht. Genau das war ja auch das Faszinierende daran, wenn Jesus Christus gelehrt hatte: Die Zuhörer vernahmen durch IHN die Stimme des Allerhöchsten (Mt. 7, 28f). Und das geschieht bis heute so - bis hin auch zu prophetischen Impulsen, die der Heilige Geist durch Schriftstellen schenkt. 2.) Weiter ist alle Schrift nützlich zur Lehre. Das schriftliche Wort Gottes ist die Grundlage unserer Lehre und damit auch das Prüfkriterium für alle mündlichen Worte, die im Namen des Herrn ausgesprochen oder als solche gehört werden. Das ist ein hohes Gut unter uns Gemeinde, das wir als Gemeinde niemals aufgeben bzw. vernachlässigen dürfen: Die Verankerung in der Heiligen Schrift bei der Beantwortung von Fragen zu unserer Lebensgestaltung (ob als Einzelne oder als gesamte Gemeinde)! 3.) Diese Lehre dient uns zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung. Jemand hat einmal gesagt: Zu Jesus darfst Du so kommen wie Du bist, aber wenn Du bei IHM bleibst, wirst Du nicht mehr so bleiben wie Du bist. Peter Stenger Seite
4 Lehre will uns dazu formen, auch korrigieren, damit wir in Seiner Spur im Willen Gottes bleiben. Und in dem Zusammenhang nützt sie uns als Maßstab zur Beurteilung anderer Lehren. Eine Herausforderung, der schon die ersten Christen ausgesetzt waren: Jüdische Gesetzlichkeit einerseits (s. Galaterbrief) und heidnische Freizügigkeit (s. 1. Korintherbrief) andererseits waren nur zwei von vielen Irrlehren, die damals kursierten. Wie konnten die ersten Gläubigen darin bestehen? Ganz entscheidend dadurch, dass sie diese immer wieder an dem überlieferten Wort Gottes überprüften. In dieser grundsätzlichen Situation stehen wir heute noch genauso wie unsere Geschwister damals, nur dass die Überschriften heute anders lauten: Gender Mainstreaming ; körperliche Heilung ; Homosexualität, Taufverständnis, Frauen als Älteste um nur einmal fünf aktuelle Bereiche zu nennen, wo es darum geht, sich anhand der Heiligen Schrift zu positionieren. 4.) Und letztens: Wozu das Ganze? Dass der Mensch vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt. Lehre will nicht theoretisch bleiben. Es wäre ein geistlich unreifer Glaube, wenn sich ein Christ hier nur auf das Wissen biblischer Inhalte reduzieren würde. Der Herr will auch durch Sein Wort in unser Leben hineinwirken - bis hin eben zu unseren konkreten Werken: Und so gibt es keinen nennenswerten Lebensbereich, zu dem die Bibel nichts sagt: Geld, Miteinander von Mann und Frau in der Ehe ; Arbeit ; usw. Dies geschieht mit dem Ziel der Vollkommenheit ; d. h. dass Jesus Christus immer deutlicher unser Leben prägen und dadurch sichtbar werden kann. III.) Unser Umgang mit dem Wort Gottes Dazu will Lehre lebendig werden. Dazu soll das Wort Fleisch werden (Joh. 1, 14): Das ist Gottes Leidenschaft und unser Gewinn! Ob und in welchem Maß das geschieht, hängt ganz entscheidend von unserem Umgang mit Seinem Wort ab. Vier Umgangsformen mit der Bibel helfen uns, beständig in der Lehre zu bleiben : Peter Stenger Seite
5 1.) Das Wort Gottes kennen: Dazu gehört das persönliche Bibelstudium im Rahmen der sog. Stillen Zeit genauso wie der Austausch über Sein Wort in unseren Zusammenkünften, etwa im Hauskreis. Die ersten Christen taten dies ja auch in ihren Versammlungen innerhalb ihrer Häuser (Apg. 2, 46). Dazu gehört auch, wichtige, markante Schriftstellen auswendig zu kennen, um sie im Fall eines Falles auch parat zu haben, wenn man keine Bibel zur Hand hat. 2.) Das Wort Gottes zur Autorität machen: Es ist eben Sein Wort und mit keinem anderen zu vergleichen. Können wir es uns wirklich leisten, etwas anderem als Seinem Reden mehr Gehorsam zu leisten? Was prägt hier unsere inneren Maßstäbe: Mehrheitsmeinungen? Vordergründige Vorteile für mich selbst? Christliche Belletristik? Es ist ja schön, wenn man erbauliche geistliche Literatur zu sich nimmt; aber wenn das alles ist und jemand meint, durch das Lesen christlicher Andachtsbücher allein auf die Beschäftigung mit der Heiligen Schrift verzichten zu können, der ernährt sich auf Dauer geistlich minderwertig. Um Gottes Stimme wahrnehmen zu können, brauche ich die direkte Begegnung mit Seinem Wort und nicht Informationen aus zweiter oder dritter Hand. 3.) Das Wort Gottes bekennen: Biblische Inhalte wollen nicht nur gelesen und verstanden werden. Sie sollen auch aus uns heraus kommen und ausgesprochen werden. Und dabei denke ich an mindestens zwei Möglichkeiten: Zum einen im Gespräch mit Nichtchristen. Natürlich ist das persönliche Zeugnis hier immer am richtigen Platz. Aber es lohnt sich, an der Stelle auch die Heilige Schrift zu zitieren, oder noch besser, mit meinem Gegenüber gemeinsam zu betrachten. Ich kann mich noch lebhaft an eine Diskussion mit einem Menschen erinnern, wo es darum ging, ob man wirklich Jesus Christus in sein Leben aufnehmen muss, um mit Gott leben zu dürfen. Als wir gemeinsam Joh. 1, 22 lasen, gingen dieser Person die Augen auf. Dort heißt es nämlich: so viele IHN aufnahmen, denen gab ER die Macht, Gottes Kinder zu sein. Und zum anderen denke ich bei Bekennen auch an die Bedeutung des Wortes Gottes als Waffe in geistlichen Kämpfen (Eph. 6, 17b). Der Sohn Gottes selbst ist so mit dem Alten Testament umgegangen (Mt. 4, 1-11). Peter Stenger Seite
6 4.) Und letztens: Das Wort Gottes tun: Der Herr selbst hat in Seiner Gleichnisrede vom Haus auf Felsen bzw. auf Sand davor gewarnt, Seine Worte nur zu hören bzw. zu kennen, aber nicht umzusetzen (Mt. 7, 24-27). Geistlicher Besitz, der mich wachsen lässt, entsteht durch gehorsame Umsetzung Seiner Worte. Dann entfaltet Gott durch richtige Lehre Seine schöpferische Kraft. Ich glaube, wir könnten viel mehr mit Gott erleben, Seine Herrlichkeit erfahren, wenn wir weniger über Sein Wort diskutieren und es mehr tun würden: Manche Christen diskutieren so viel über die richtigen Formen der Evangelisation, dass sie gar keine Zeit mehr haben, zu den Menschen zu gehen und ihnen die Gute Nachricht zu bringen. Und bei aller Beschäftigung mit der biblisch verantwortbaren Art für Kranke zu beten, sollten wir dabei nicht in theoretischen Erwägungen verharren. D.) SCHLUSS Liebe Gemeinde, ich wünsche uns Beständigkeit auch in unserem Umgang mit der Bibel. In einer Zeit wie dieser, in der wir jetzt leben, in der alles immer relativer zu werden scheint, brauchen wir Orientierung anhand des Wortes Gottes für unser Leben. Ob in der persönlichen Bibellese, in der Abendbibelschule oder unseren Hauskreisen und nicht zuletzt eben auch durch die Predigt im Gottesdienst Lasst das Wort Gottes reichlich unter uns wohnen. Amen!!! Peter Stenger Seite
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