1 Vorwort W. Kohlhammer, Stuttgart
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- Nora Rothbauer
- vor 7 Jahren
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1 1 Vorwort Wärmebildkameras sind bei den Feuerwehren inzwischen relativ weit verbreitet. Die Geräte haben sich bereits vielfach bewährt und stoßen auf eine immer breitere Akzeptanz bei den Einsatzkräften. Viele der auf dem Markt verfügbaren Wärmebildkameras genügen auch den hohen Einsatzansprüchen der Feuerwehren. Sie sind einfach zu bedienen und zudem durchaus bezahlbar. Immer mehr Feuerwehren erkennen den ungeheuren Nutzen dieser Technik. Die Versicherer, die die Möglichkeiten der Technik ebenfalls erkannt haben, haben durch gezieltes Sponsoring bei der Beschaffung wesentlich zur Verbreitung der Geräte beigetragen. Trotz der zunehmenden Verbreitung haben die Wärmebildkameras noch immer nicht den Stellenwert bei den Feuerwehren, der ihnen eigentlich gebühren würde. Es entspricht dem Stand der Technik, auch in völlig verrauchten Bereichen noch sehen zu können. Trupps, die sich kriechend den Weg ertasten müssen, die an verletzten Personen vorbei krabbeln, Räume mühsam mit diversen Suchstrategien absuchen und den Brandherd in ausgedehnten Kellern, Lagerhallen usw. nicht lokalisieren können, sind ebenso unzeitgemäß wie Feuerwehren, die bei Dehnfugenbränden und Bränden in Hohlräumen unnötige Öffnungen schaffen. 5
2 Bild 1: Das ist der Stand der Technik aus Kostengründen aber leider bisher nur selten umgesetzt. Die Wärmebildkamera wird vom ersten Angriffstrupp bei allen Brandeinsätzen mitgeführt. Der Trupp verlässt das Fahrzeug komplett ausgerüstet mit Wärmebildkamera, um sicher und schnell vorgehen zu können. Das Bild zeigt den Trupp in Erwartung des Einsatzbefehls bei einem Brandmelderalarm. 6
3 Wärmebildkameras sind im Feuerwehreinsatz sehr vielseitig verwendbar. Ihre Anwendung beschränkt sich keinesfalls auf die Personensuche in verrauchten Bereichen. Wärmebildkameras lassen sich bei Brandeinsätzen auf unterschiedlichste Art nutzen und helfen auch bei Einsätzen der Technischen Hilfeleistung und bei verschiedenen Umwelteinsätzen. Darüber hinaus tragen sie auf unterschiedliche Weise auch ganz entscheidend zu mehr Sicherheit für unsere Einsatzkräfte bei. Wie vielseitig das Einsatzgebiet der Kameras ist, soll in diesem Heft der Reihe»Die Roten Hefte/ Ausbildung kompakt«veranschaulicht werden. Viele Einsatzmöglichkeiten lassen sich aber nur dann konsequent erschließen, wenn die Technik mit Eintreffen der ersten Kräfte vor Ort ist und bereits vom ersten Angriffstrupp mitgeführt wird. Hierauf stützt sich die persönliche Auffassung des Autors, wonach eine Wärmebildkamera zur Normausstattung eines Löschfahrzeuges gehören sollte. Bezüglich der Entscheidungsfindung und der damit verbundenen Finanzierung lassen sich vor allem vier Argumente ins Feld führen, die den Verantwortlichen zu denken geben sollten: 1. Es gibt genügend Beispiele von Einsätzen, bei denen Wärmebildkameras ganz entscheidend und nachweislich zur Schadenminimierung bis hin zur schnelleren Rettung von Menschenleben beigetragen haben. Dies wurde auch schon in entsprechenden Untersuchungen festgestellt und veröffentlicht [1]. 2. In vielen Fällen kann die Einsatzdauer durch die Verwendung einer Wärmebildkamera erheblich verkürzt werden. Teures Potenzial in Form von Mannschaft und Gerät steht für neue 7
4 Bild 2: Die Wärmebildkamera (Pfeil) wird bei der Berufsfeuerwehr Karlsruhe griffbereit im Mannschaftsraum mitgeführt. Die Akkus sind permanent gepuffert. In dem Einbau befinden sich neben der Wärmebildkamera ein Defibrillator, Türöffnerwerkzeug und andere Dinge des ersten Zugriffs. (Anmerkung: Bei den abgebildeten Pressluftatmern handelt es sich um Reservegeräte, die nicht während der Fahrt angelegt werden.) 8
5 Aufgaben zur Verfügung, Abwesenheitszeiten am Arbeitsplatz werden reduziert. 3. Die Sicherheit der Einsatzkräfte wird bei richtiger Anwendung der Technik deutlich erhöht. 4. Die von der AGBF (Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren) definierten Qualitätskriterien, die als Stand der Technik anzusehen sind, können mithilfe von Wärmebildkameras leichter eingehalten werden. In den Qualitätskriterien spielt unter anderem die Zeit zwischen dem Eintreffen der Einsatzkräfte und dem Wirksamwerden der Maßnahmen (zum Beispiel Rettung einer vermissten Person aus der Gefahrenzone) als Teil der Hilfsfrist eine Rolle (siehe Bild 3, Entwicklungszeit Phase 5). Diese Zeit lässt sich durch den Einsatz einer Wärmebildkamera häufig erheblich verkürzen. Von daher ist es naheliegend, neben der Optimierung von Standorten von Feuerwachen und Feuerwehrhäusern, der Parallelalarmierung mehrerer Feuerwehren und so weiter auch die Beschaffung der relativ preisgünstigen Wärmebildkameras in die Überlegungen einzubeziehen, um den definierten Qualitätskriterien zu genügen. MERKE Wärmebildkameras vereinfachen und beschleunigen den Einsatzablauf. Sie führen damit zu besseren Einsatzerfolgen, schonen Ressourcen und erhöhen die Sicherheit der Einsatzkräfte. Das vorliegende Heft versucht das Thema möglichst produktneutral darzustellen. Nach Auffassung des Autors ist es weniger ent- 9
6 Bild 3: Das Schutzziel bei Bränden basiert auf dem Bemühen, einen noch im Gefahrenbereich befindlichen Menschen retten zu können. Mediziner gehen von einer maximal verfügbaren Zeit zwischen Brandausbruch und Rettung aus dem Gefahrenbereich von 13 Minuten aus. Eine sofort verfügbare Wärmebildkamera kann entscheidend dazu beitragen, dass die in den Schutzzieldefinitionen äußerst knapp bemessene Entwicklungszeit gehalten werden kann. scheidend, welche Wärmebildkamera im Ernstfall zur Verfügung steht, sondern dass möglichst schon mit Eintreffen der ersten Kräfte eine Kamera zur Verfügung steht. Viele der verwendeten Bilder wurden freundlicherweise von diversen Anbietern von Wärmebildkameras zur Verfügung gestellt. 10
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