Stolpersteine in Eisenach

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1 Reinhold Brunner (Hrsg.) Stolpersteine in Eisenach Erinnerungen an das jüdische Leben und Sterben in der Wartburgstadt 1

2 Inhalt Christiane Leischner Stolpersteine - Was ist das??? Roland Kabisch Wie kamen die Stolpersteine nach Eisenach??? Warum fördere ich die Stolpersteine??? Reinhold Brunner Erinnerungen an das jüdische Leben in Eisenach Impressum Herausgegeben von Reinhold Brunner im Auftrag des Bündnisses gegen Rechtsextremismus Eisenach und des Eisenacher Geschichtsvereins e.v., gefördert vom Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit sowie der Stadt Eisenach. Gestaltung: Werbeagentur Ideenwert, Eisenach Fotografien: Ulrich Kneise, Eisenach Druck: Vogtland-Druck GmbH, Markneukirchen Fotonachweis: Stadtarchiv Eisenach, Ulrich Kneise Stolpersteine in Eisenach?? Am Ofenstein 3?? Georgenstraße 35?? Georgenstraße 36?? Goethestraße 23?? Goethestraße 25 a?? Goethestraße 27?? Goethestraße 29?? Jakobsplan 7?? Karl-Marx-Straße 45?? Karlstraße 6?? Karlstraße 34?? 2 3

3 Christiane Leischner Stolpersteine - Was ist das? Karlstraße 53?? Löberstraße 2?? Obere Predigergasse 13?? Querstraße 32?? Rennbahn 28?? Schlossberg 10?? Schmelzerstraße 14?? Theaterplatz 1?? Wartburgallee 74?? Reinhold Brunner Die Deportationen der Eisenacher Juden?? Wenn ich mit Begeisterung meinen Freunden oder Bekannten vom Projekt Stolpersteine erzähle, blicke ich oft in fragende Gesichter. Was ist denn das? Ist das gefährlich? Kann man sich da verletzen? Was will man denn damit? Dies sind oft die ersten Fragen, die man mir stellt. Dies ist einfach zu beantworten. Der Künstler Gunter Demnig erinnert mit seinem Projekt Stolpersteine an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Es sind kleine Gedenksteine (10cmx10cmx10 cm) mit einer Messingplatte versehen. Seit 2009 kann man solche Stolpersteine auch in Eisenach finden. Bis heute sind es 49 Steine, die gerade das Jüdische Leben in Eisenach symbolisieren. Wir gehören damit zu 649 Kommunen in Deutschland, die sich diesem Kunstprojekt angeschlossen haben. Man findet fast Stolpersteine in Europa. Das Projekt von Gunter Demnig zeigt, dass wir nach neuen Wegen der Erinnerung an die Opfer des Naziterrors suchen, um nach mehr als 60 Jahren und angesichts immer mehr aussterbender Zeitzeugen im Alltag zu erinnern und zum Nachdenken zu ermuntern. Sehen Sie die Steine als Anstoß, sich zu erinnern, diese Erinnerung wach zu halten, inne zu halten und nachzudenken. Mit den Steinen werden die Opfer aus der Anonymität geholt, ihnen wird ihr Name zurückgegeben. Jeder Stein steht für ein Menschenleben. Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist, sagt Gunter Demnig selber. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten. Auf den Steinen steht geschrieben: HIER WOHNTE Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch. Es ist mehr als ein Zeichen gegen das Vergessen. Man gibt den Opfern etwas zurück, was ihnen genommen wurde, die menschliche Würde. Die Steine leisten einen wichtigen und mutigen Beitrag gegen das Vergessen. Sie sind ein lebendiges Zeichen, real, greifbar, schlicht und unaufdringlich. Aber dieses Projekt ist noch mehr, es ist eine bleibende Mahnung an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Das Wirken von Gunter Demnig blieb nicht ohne Beachtung. Am 4. Oktober 2005 wurde ihm für das Projekt Stolpersteine der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland durch den damaligen Bun- 4 5

4 Roland Kabisch Wie kamen die Stolpersteine nach Eisenach despräsidenten Horst Köhler verliehen. Aber es gab auch Gegner, dies will nicht verschweigen. Diese Kritik gehört auch zum Projekt. Einige verurteilen das Treten des Steines und sehen darin eine Demütigung der Verstorbenen. Für mich persönlich sind es Zeichen gegen Gleichgültigkeit. Sie fordern uns auf, in einer Zeit, in der rechtsradikale Parteien erstarken und in Parlamente einziehen, leider auch in Eisenach, Ausgrenzung, Diskriminierung, Verfolgung und Genozide nie wieder zuzulassen. Wir haben heute mehr denn je die Pflicht genau hinzusehen. Mit den Steinen holen wir unsere Vergangenheit in den Alltag zurück. Eine Erinnerung für uns und nachfolgende Generationen. Wie las ich in einer überregionalen Zeitung: Man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen. Während einer Bahnfahrt stieß ich im Bahnjournal mobil erstmals auf einen interessanten Bericht über das vom Künstler Gunter Demnig initiierte und realisierte Projekt Stolpersteine, das damals noch am Beginn stand und das mit der Verlegung erst weniger Steine in einigen Großstädten umge-setzt worden war. Die hinter dem Projekt stehende Idee sprach mich sofort an und ich fand ihren Symbolcharakter einleuchtend und überzeugend. Ich erzählte im Freundeskreis über die Stolpersteine und erfuhr dabei viel Interesse und Zustimmung. Unter anderem durch die 1988 veröffentlichten Nachforschungen der Jungen Gemeinde Eisenach zu den Spuren jüdischen Lebens wusste ich von den vielen jüdischen Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus aus der Stadt vertrieben und umgebracht worden waren. Ich fand, dass auch Eisenach ein geeigneter Platz für die Verlegung solcher Gedenk-Stolpersteine wäre und man sich dafür einsetzen müsste. Nachdem ich Gunter Demnig über die Rahmenbedingungen und die Vorgehensweise für die Umsetzung eines solchen Projektes befragt hatte und mir Herr Dr. Brunner, der Leiter des Eisenacher Stadtarchivs, telefonisch zugesagt hatte, ein solches Vorhaben wissenschaftlich zu begleiten und bei der Ermittlung gesicherter historischer Daten behilflich zu sein, stellte ich am 9. November 2004 nach der Rückkehr von einer Veranstaltung zum Pogromgedenken in Eisenach an den damaligen Oberbürgermeister der Stadt, Herrn Gerhard Schneider, den Antrag, erst einmal das grundsätzliche Einverständnis zur Verwirklichung eines solchen Projektes zu geben. Im Antrag wurde das Anliegen der Stolpersteine kurz beschrieben, die Zusage des Antragstellers zur Gewinnung von Paten gegeben und Herrn Dr. Brunners Bereitschaft zur Unterstützung erwähnt. Zum damaligen Zeitpunkt konnte ich mir nicht vorstellen, wie viele Widerstände noch zu überwinden sein würden, und ich ahnte nicht, wie viele Bedenken noch ausgeräumt werden mussten und dass noch beinahe fünf Jahre bis zur Verlegung der ersten Stolpersteine in Eisenach vergehen würden. In einem Schreiben vom 24. Januar 2005 teilte mir der Oberbürgermeister der Stadt Eisenach 6 7

5 mit, dass mein Antrag nunmehr im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaft, Kultur und Tourismus vorgestellt und beraten werden soll. Völlig überraschend kam dann mit einem Brief des Oberbürgermeisters vom 24. März 2005 die Absage des Projektes durch die Stadt Eisenach. In der Begründung hieß es unter anderem, dass man es geschafft habe, vom institutionellen Gedenken wegzukommen, dass der Ansatz der Erinnerung ein lebendiger sein solle, dass man sich bemühe, ein Klima zu schaffen, in dem der Antisemitismus als etwas außerhalb der Gesellschaft Stehendes wahrgenommen werde, dass der ermordeten jüdischen Menschen bereits an verschiedenen Stellen und zu verschiedenen Anlässen gedacht werde und dass sich die Stolpersteine erneut auf die Ermordeten bezögen und die Opfer in den Mittelpunkt stellten, man jedoch im künftigen Gedenken vermehrt den jüdischen Menschen mit ihrem Anteil an der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung Eisenachs Beachtung schenken wolle. Am 12. Juni 2005 legte ich Widerspruch gegen diese Ablehnung ein. Darin wies ich noch einmal darauf hin, dass die Hauptarbeit zur Umsetzung des Projektes wie z.b. die Festlegung der Anzahl der Stolpersteine und die Auswahl der Verlegeorte sowie die Finanzierung (Gewinnung von Paten bzw. Sponsoren) in den Händen des Antragstellers lägen und die Stadt lediglich ihr grundsätzliches Einverständnis geben solle, was allerdings die wissenschaftliche Unterstützung durch das Stadtarchiv und die Hilfe der Baubehörde bei den praktischen Arbeiten einschließen könne. Ausdrücklich erneuerte ich mein vorher bereits mehrfach telefonisch der Bürgermeisterin Frau Ute Lieske gegenüber unterbreitetes Angebot, das Projekt Stolpersteine im zuständigen Ausschuss vorzustellen und dabei über die Erfahrungen anderer Städte mit ähnlichen Projekten zu berichten. Nach einer Zwischennachricht vom 5. Juli 2005 teilte Herr Schneider am 28. Oktober 2005 in einem Schreiben mit, dass die Stadt an ihrer ablehnenden Entscheidung festhalte. Ich wurde gebeten, diese Entscheidung zu akzeptieren. In den Folgejahren verfolgte ich interessiert die Entwicklung und die Verbreitung Gunter Demnigs Kunst- und Mahnprojekt, wobei meine besondere Aufmerksamkeit den in Thüringer Städten verlegten Stolpersteinen galt. Nach dem zwischenzeitlichen Scheitern wagte ich im Oktober 2008 einen erneuten Vorstoß. Diesmal verzichtete ich auf eine unmittelbare Antragstellung bei der Stadt Eisenach. Vielmehr hatte ich mir überlegt, Verbündete zu gewinnen und diese in einem Schreiben vom 27. Oktober 2008 zu bitten, im Rahmen der Veranstaltungen zum Pogromgedenken am 8. und 9. November 2008 das Anliegen aufzunehmen. Ermutigt fühlte ich mich durch den politischen Wechsel an der Stadtspitze, der neue Oberbürgermeister hieß inzwischen Matthias Doht. Um Unterstützung bat ich die Lokalredaktionen der Thüringischen Landeszeitung und der Thüringer Allgemeinen, die Evangelisch-Lutherische und die Katholische Kirchgemeinde Eisenach, den DGB, das Wartburg-Radio und die Stadt Eisenach selbst. Erste Hoffnungszeichen waren dann zwei Artikel des Redakteurs Peter Rossbach und des Pfarrers Christian Müller am 8. November 2008 in der TLZ, in denen für die Idee der Stolpersteine geworben wurde. Und schon am 12. November 2008 gab es mit einem wohlwollenden Schreiben des Oberbürgermeisters Matthias Doht, in dem sowohl befürwortende, als auch kritische Meinungen erwähnt und eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Antrag im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaft, Kultur und Tourismus zugesagt wurden, eine Reaktion der Stadtspitze, die das ernste Bemühen um eine Realisierung des Projektes erkennen ließ. Seit Anfang des Jahres 2009 erfuhr ich vom Bündnis gegen Rechtsextremismus die kräftigste und leidenschaftlichste Unterstützung während des gesamten Antragsverfahrens, die außerordentlich wichtig und hilfreich gewesen ist. Ohne andere Beteiligte zurücksetzen zu wollen, will ich an dieser Stelle Ilona Beck, Sigurd Hoppe, Sebastian Krieg, Christiane Leischner, Jörg Rumpf, Christa Wolff und Ulrike Quentel danken. Nachdem auch die Jüdische Landesgemeinde Thüringen mit einem Brief vom 16. Februar 2009 um Unterstützung gebeten worden war, sandte deren Vorsitzender, Wolfgang M. Nossen, seine Antwort am 4. März 2009 direkt an den Oberbürgermeister der Stadt Eisenach. Darin bat er ausdrücklich darum, dass sich die Stadt Eisenach den vielen anderen Thüringer Kommunen anschließen und 8 9

6 die Durchführung der Steinverlegung ermöglichen möge. Im April/Mai 2009 beschäftigten sich die im Eisenacher Stadtrat vertretenen Parteien und einige Ausschüsse des Stadtrates mit den Stolpersteinen, und über die Lokalpresse wurde eine angeregte Diskussion von Befürwortern und Kritikern des Projektes geführt. So fragte die TLZ, warum sich die Stadt derart zögerlich mit dem Projekt auseinandersetze. Bürgermeisterin Ute Lieske hielt nichts von der Idee, über Steine zu laufen, auf denen Namen und Daten von Ermordeten stehen, und sie sah sich damit im Einklang mit Charlotte Knobloch, der damaligen Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, die ähnliche Bedenken geäußert hatte. Ihr widersprach der Maler Friedrich Rittweger. Dass man über die Steine stolpere, sei gerade der Effekt, es müsse wehtun. Im Zuge der Diskussion wurde auf Antrag des Eisenacher Aufbruchs das Leitbild der Stadt Eisenach um den Zusatz Eisenach ist eine weltoffene Stadt, sie pflegt Städtepartnerschaften und den internationalen Austausch sowie die Völkerverständigung und die Erinnerung an das einstige jüdische Leben der Stadt. erweitert. Beim Aktionstag Deine Stimme gegen Nazis auf dem Eisenacher Markt am 16. Mai warb Oberkirchenrat Christhard Wagner für die Stolpersteine. Der Sprecher der Bündnisgrünen des Regionalverbandes Wartburgkreis/ Eisenach, Richard Janus, bezeichnete die Stolpersteine als eine etablierte Form des Gedenkens und kritisierte zugleich die Bedenkenträger des Projektes. In der letzten Sitzung der Legislaturperiode am 5. Juni 2009 fasste der Stadtrat dann folgenden Beschluss, der für mich erfreulich und ein wenig überraschend einstimmig ausfiel: Der Stadtrat stimmt der Installation von eingelassenen, beschrifteten Messinggedenktafeln, den sogenannten Stolpersteinen, an ausgewählten Orten Eisenachs im öffentlichen Verkehrsraum zur dauerhaften Erinnerung an die jüdischen Opfer des NS-Regimes zu. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, gemeinsam mit den Initiatoren einen Vorschlag zu den Verantwortlichkeiten und zur Verfahrensweise auszuarbeiten und diesen Vorschlag in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 17. Juni vorzulegen, damit das Projekt, wie vorgesehen, am 10. August 2009 begonnen werden kann. Finanziell ist das Projekt durch Sponsoren und Patenschaften abzusichern. Tatsächlich wurden danach am 10. August 2009 die ersten 13 Stolpersteine in Eisenach ver-legt. Roland Kabisch (Seebach) im November

7 Warum fördere ich die Stolpersteine? Wenn man (ur)alt ist, hat man das Privileg, diejenigen noch zu kennen, die hier Erwähnung finden. Die Familie Fackenheim und meine Eltern standen in freundschaftlichem Kontakt, und bei uns Kindern Erika/Avital, mein Bruder und ich verhielt es sich ebenso. Spielplätze waren der große Garten in der Schmelzerstraße und die langen Flure bei uns im Rautenkranz. Die Normalität dieser unbeschwerten Jahre führte im 3. Reich anfangs kaum spürbar zur Ausgrenzung und später zur Verfolgung und Vernichtung unserer jüdischen Mitbürger. Meine Freundin Erika Fackenheim konnte zwar dank britischer Intervention nach Palästina auswandern, aber es gelang ihr nicht, ihre Eltern, die sie 1937 dort besuchten, zum Bleiben zu bewegen. Die Stolpersteine sollen nicht nur an ihre Familie erinnern, sondern ALLE, auch die, die zu jung waren, um schuldig zu werden, mit der Frage konfrontieren: Was hättest DU verhindern können? Christ Schill, geboren Jordan, Jg. 1923, aufgewachsen in Eisenach Ich nehme an der Aktion Stolpersteine teil, um gegen das Vergessen anzukämpfen. Nicht eine große Tat, sondern immer wiederkehrende kleine Aktionen und Hinweise bringen auch mir stetig in Erinnerung, dass ich als Bürger Deutschlands eine große Verantwortung trage. Verantwortung, dafür zu sorgen, dass es nie wieder zu dem Unfassbaren kommen kann. Frank Bode, Jg. 1964, aufgewachsen in Bebra Ich bin Deutsche. Deutschland ist meine Heimat. Es sind meine Menschen. Es ist das Land, in dem der Holocaust geschehen konnte in Hamburg geboren und dort aufgewachsen, habe ich in München über 30 Jahre gelebt, nun bin ich mitten in Deutschland angekommen in Eisenach. In der Zeitung hatte ich von Patenschaften für Stolpersteine gelesen. Eine Patenschaft habe ich übernommen. Das ist konkret, nicht irgendein Geld für irgendein Mahnmal. Das ist mein Gedenken an einen Menschen und in einem Menschen Erinnerung an ein ganzes Volk und seine Geschichte. Isa Berndt Reinhold Brunner Erinnerungen an das jüdische Leben in Eisenach Seit ihrer Entstehung ist die Siedlung am Fuße der Wartburg eng mit jüdischem Leben verbunden. Erstmals wird Eisenach in einer Urkunde von 1189 schriftlich erwähnt. Gut ein halbes Jahrhundert später weisen die Quellen jüdisches Leben in der Stadt nach. Der berühmte jüdische Dichter Jechiel ben Jakob, Verfasser synagogaler Gedichte, wird in einer Schrift aus dem Jahr 1235 als aus Eisenach stammend genannt. Spätere Chroniken berichten, dass bereits Landgraf Hermann I. ( ) zielgerichtet Juden angesiedelt habe, um den Ausbau der Stadt zu fördern. Sie erhielten Bauplätze nahe dem Marktplatz, wo sie für ihr Geld Häuser errichten sollten, wie es in der Chronik heißt. Diese erste jüdische Ansiedlung, die Straße zwischen dem heutigen Karlsplatz und dem heutigen Markt, hieß aus diesem Grund auch Judengasse. Erst 1825 wurde sie in Karlstraße umbenannt. Etwa da, wo das Haus mit der Nummer 23 steht, befand sich einst die Synagoge. Die offensichtliche Bedeutung, die die Juden seinerzeit für Eisenach hatten, geht u.a. aus der Tatsache hervor, dass in einem aus dem Jahr 1283 stammenden Stadtrecht verschiedene Paragraphen enthalten sind, die das Zusammenleben zwischen Juden und Christen regeln. Wie in vielen anderen deutschen Städten kam es auch in Eisenach immer wieder zu Judenpogromen. Nachgewiesen ist eine Judenverfolgung u. a. für das Jahr Der Austreibung der Juden aus Thüringen 1401 folgte kurz darauf ihre Neuansiedlung, auch in Eisenach, ehe sie um die Mitte des 15. Jahrhunderts endgültig vertrieben wurden. Für die folgenden Jahrhunderte fehlen Quellenbelege über jüdisches Leben in der Stadt. Erst am Ende des 18. Jahrhunderts gibt es wieder entsprechende Hinweise. Zwar wurde, um nur ein Beispiel zu nennen, das Gesuch des Michael Rothschild, einen Brauhof in der Stadt zu erwerben, 1793 abgelehnt; 1804 erlangt er aber dann dennoch als erster Jude im neuzeitlichen Eisenach das Bürgerrecht. Lange Zeit haben sich nicht jüdische Händler gegen die Niederlassung jüdischer Kaufleute in der Stadt gewehrt. So forderten sie 1822 z. B., der Handlung Rothschild und Kaiser den Handel mit Tüchern gänzlich geneigtest zu untersagen. Doch ein gutes Jahr später 12 13

8 erließ der Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach die sogenannte Judenordnung. Sie regelte nicht nur den Handelsverkehr zwischen Juden und Nichtjuden, sondern führte zugleich in den folgenden Jahren zu einer staatsbürgerlichen Gleichstellung der Juden mit den anderen Bewohnern des Großherzogtums. Auf der Grundlage dieser Verordnung blühte nun auch das jüdische Leben Eisenachs auf. Mehr und mehr jüdische Bürger zogen in die Stadt. Seit etwa 1860 gab es eine rechtlich bestätigte jüdische Religionsgemeinde in Eisenach. Da anfangs noch kein eigenes Gotteshaus vorhanden war, betete man in einem Lagerhaus der Tuchhandlung Rothschild am Jakobsplan 19. Das Haus steht heute nicht mehr wurde die Synagoge, die in den folgenden Jahrzehnten religiöser, geistiger und kultureller Mittelpunkt der hiesigen jüdischen Gemeinde werden sollte, an der Wörthstraße (heute Karl-Marx-Straße) eingeweiht. Die Synagoge an der damaligen Wörthstraße Der Emanzipation der Juden im 18. und 19. Jahrhundert folgte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihre zunehmende Integration. In vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens nahmen die jüdischen Bürger der Stadt führende und geachtete Positionen ein. Seien es die Juristen Jakob Katzenstein, Julius Blüth, Theobald Speyer und Adolf Sommerfeld, seien es die Ärzte Julius Fackenheim, Edgar Grünbaum, Siegfried Wolff und Paul Oppenheim oder seien es die Kaufhausinhaber Löwenstein, Helft und Eckmann - sie alle haben zum Aufblühen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens in Eisenach beigetragen. Und diese Spuren reichen bis in die Gegenwart: der Präsident der Liberalen Partei Israels, langjähriger Knessetabgeordneter und erster Minister für Handel und Industrie des 1948 gegründeten Staates Israel, Peretz Bernstein, ( ) verlebte sechs Jahre seiner Jugend in Eisenach; der bekannte Politologe und Historiker Prof. em. Menachem Seliger ist 1914 in Eisenach geboren; Avital Ben Chorin, die Frau des namhaften Religionswissenschaftlers Shalom Ben Chorin ist gebürtige Eisenacherin; die Familie der angesehenen Schauspielerin Gila Almagor stammt aus Eisenach

9 In dem Maß, wie das jüdische Leben erblühte, entwickelte sich jedoch auch der Antisemitismus in der Wartburgstadt. Gewiss war es kein Zufall, dass bei den Reichstagswahlen am 4. April 1895 in Eisenach die Antisemiten fast ebenso viele Stimmen erreichten wie die Sozialdemokraten und viertstärkste Partei wurden. Denn der Antisemitismus blieb auch in Eisenach latent. So gibt es für die Zeit der Weimarer Republik ( ) zahlreiche Beispiele antisemitischen Denkens in der Wartburgstadt. Im Februar 1924 z. B. veranstaltete die sogenannte Vereinigte Völkische Liste, ein geistiger Vorläufer der NSDAP, eine Wahlversammlung, in der sich der Redner in wüstem Antisemitismus erging. Seiner Behauptung, der 1. Weltkrieg habe die Feigheit der Juden erwiesen, trat der anwesende jüdische Bürger und Weltkriegsteilnehmer Berthold Spangental mutig entgegen, indem er auf 21 gefallene Eisenacher Juden des 1. Weltkrieges verwies. Es dauerte nun noch wenige Jahre, bis der Antisemitismus offizielle Staatspolitik wurde. Im Frühjahr 1933 ergriffen auch in Eisenach die Nationalsozialisten die Macht. Es begann damit auch der Prozess der schrittweisen Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bürger. Ihre Geschäfte wurden boykottiert, ihre Berufsausübung behindert. In der Pogromnacht 1938 brannte die Eisenacher Synagoge nieder. Wem es nicht gelang, rechtzeitig zu emigrieren, sah sein Leben mehr und mehr in Gefahr. Was blieb, war die im September 1947 eingeweihte Synagogengedenkstätte, eine der ersten ihrer Art in Deutschland, die an das Grauen der Judenverfolgung und -ermordung erinnerte. Im Bekenntnis zur Mitverantwortung für die Vertreibung und Ermordung ihrer jüdischen Mitbürger hat die Stadt Eisenach die Überlebenden und deren Nachkommen, welche heute in aller Welt leben, zu Wochen der Begegnung 1995, 1999, 2002 eingeladen. Die Synagogengedenkstätte wurde umgestaltet; die verharmlosende Texttafel des Jahres 1947 ersetzt durch eine der Tragweite des Verbrechens gerecht werdende Formulierung. Seit 1993 erinnert eine Tafel in der Bahnhofshalle an die Deportationen des Jahres Und seit 2009 sind die Stolpersteine als neue Form der Erinnerung hinzu gekommen. Die jüdische Bevölkerung Eisenachs in Zahlen: 1861: 72 Personen 1877: 287 Personen 1905: 440 Personen 1925: 403 Personen 1939: 215 Personen 1946: 17 Personen Das Jahr 1942 bezeichnet das Ende des jüdischen Lebens in Eisenach. Die jüdischen Eisenacher, die nicht rechtzeitig emigrieren konnten, wurden deportiert. Aber auch jene Eisenacher Juden, die nun in anderen Städte lebten, teilten dieses Schicksal. Nur sehr wenige Eisenacher jüdische Bürger haben die Vernichtungslager überlebt. Einige von ihnen kehrten 1945 in die Wartburgstadt zurück. Doch auch sie verließen wenig später ihre Heimat. Das sich im Osten Deutschlands entwickelnde politische System schloss eine materielle und ideelle Wiedergutmachung aus

10 Rennbahn Stolzestr. Clemensstraße Clemda- str. Uferstraße Bleichrasen Neustadt Fabrikstraße Mühlgrabenweg August Bebel-Staße. Polizei Fischerstadt Am Hospital Rennbahn Wemeburgstr. Hospitalstraße St. Annen Karl Marx-Straße Hinter dem Gottesacker Hinter der Mauer GeorgenstraßeAlexanderstraße Jakobsplan Goethestaße Nonnengasse Wydenbrugkstraße Jakobstraße Jakobstraße Georgenstraße Fritz-Erbe-Straße Sophienstraße Untere Predigerg. Baderg. Henkelsgasse Marktgasse Theaterplatz Helenenstraße Karlstraße Karlstraße Schmelzerstraße Sophienstraße Alexanderstraße Schule Querstraße Sommerstraße Goldschmiedenstr. Nicolaistraße Johannisstraße Löberstraße Wartburga lee Uferstraße Schillerstraße Bahnhofstraße Sandgasse Kl. Löberg Müllerstraße Waldhausstraße Dr.-Moritz-Mitzenheim-Straße Gabelsbergstraße Stolpersteine in Eisenach Standort & Personen Kleine Neustadt Obere Predigerg. Pfarrberg Domstraße Lutherstr. Lauchergasse Gymnasium Grimmelgasse Johan-Sebastian-Bach-Straße Emilienstraße Bornstraße Domstraße Mönchstraße Schloßberg Burgstraße Hainweg Junker-Jörg-Straße Burgstraße Klosterweg Domstraße Rittergasse Philosophenweg Am Frauentor Steinweg Burgweg Richard-Wagner-Straße Hainweg 18 19

11 Stern, Dr. Robert Geb. am in Geisa Deportiert aus Eisenach am Umgekommen im Getto Belzyce Robert Stern ist als Sohn des Geisaer Handelsmannes Salomon Stern und dessen Frau Frieda, geborene Rose, zur Welt gekommen. Er besuchte die Schule und studierte anschließend Jura. Zunächst als Referendar und seit 1912 als Rechtsanwalt hatte er sein Büro in der Eisenacher Karlstraße 48/50. Ab 1922 unterhielt er gemeinsam mit dem Justizrat Theobald Speyer eine Kanzlei im Haus Markt 5. Bereits 1919 hatte er Elly Grossmann geheiratet. Nachdem man Dr. Stern zu Beginn des Jahres 1942 gezwungen hatte, sein Haus Am Ofenstein 3 zu verkaufen, wurde er wenige Monate später gemeinsam mit seiner Frau deportiert und ist umgekommen. Aufgenommen am Tag der Deportation, Stern, Elly (i) Geborene Grossmann Geb. am in Chemnitz Elly Stern stammte aus Chemnitz heiratete sie in Meiningen Dr. Robert Stern und zog mit ihm nach Eisenach. Zwei Kinder hatte das Paar. Herbert konnte 1938 nach England emigrieren, wo er 1988 gestorben ist. Die Tochter Johanna Leonore, kurz Hannelore, floh zunächst zu ihrem Onkel Richard Grossmann nach Paris. Mit ihm wurde sie schließlich deportiert und ist umgekommen. Auch Elly und Robert versuchten, ins Ausland zu gelangen. Doch ihr Ausreiseantrag nach Frankreich im Dezember 1938 blieb ohne Erfolg. Ellys Mutter, Margarete, keine Jüdin, überlebte den Krieg und wohnte nach 1945 in Chemnitz. Am Ofenstein

12 Sachs, Hermann Geb. am in Berkach Als Sohn des Viehhändlers Simon Sachs und dessen Frau Sara, geborene Schloß, wurde Hermann 1890 im südthüringischen Berkach geboren. Hier besuchte er die Schule. Schon sein Großvater und sein Vater hatten mit Vieh gehandelt, und so lag es nahe, dass auch er diesen Beruf ergriff. Seine Heirat führte ihn schließlich nach Eisenach, wo er seit 1927 behördlich gemeldet war. Hier betrieb er einen Viehhandel. Unter dem Druck des NS-Systems mußte er schließlich sein Gewerbe aufgeben. Es gelang ihm nicht, zu emigrieren. Bald nach seiner Deportation kam er ums Leben. Sachs, Beate Geborene Müller Geb. am Deportiert aus Eisenach am Umgekommen im Getto Belzyce Beate war die Tochter des Viehhändlers Meier Müller aus Herleshausen und dessen Frau Bertha, geborene Habermann. Schon in den 1880er Jahren kam die Familie nach Eisenach, wo Meier Müller das Haus in der Georgenstraße erwarb. Beate, eines von drei Kindern, wuchs in Eisenach auf und besuchte hier die Schule. Im Mai 1927 heiratete sie Hermann Sachs, der in das Geschäft seiner Schwiegereltern einstieg. Die Familie Sachs blieb kinderlos. Beates Eltern starben beide 1937 in Eisenach. So blieb das Paar allein in Eisenach zurück. Wohl fehlten der Familie das Geld und die Auslandsbeziehungen, um emigrieren zu können. So wurden Beate und ihr Mann deportiert und kamen ums Leben. Georgenstraße

13 Aufgenommen am Tag der Deportation, Stern, Jenny Geborene Rothschild Geb. am in Netra Jenny Stern stammte aus Netra, ebenso wie ihr Mann Moritz. Beide kamen Mitte der 1920er Jahre nach Eisenach, wo Moritz zunächst gemeinsam mit seinem Schwager Ferdinand Nußbaum eine Viehhandlung betrieb. Er machte sich jedoch mit einem Viehhandel bald selbständig und hatte sein Geschäft in der Alexanderstraße 8, wo die Familie auch wohnte. Das Paar hatte zwei Kinder. Arthur konnte rechtzeitig emigrieren und starb 1982 in Israel. Gerhard wurde deportiert. Jennys Mann Moritz gelang 1938/39 die Auswanderung nach Palästina. Auf sich allein gestellt, betrieb Jenny fortan einen Mittagstisch für jüdische Gäste im Haus Georgenstraße 36. Dies war nicht nur ein Mittagstisch sondern ein illegaler Zufluchtsort für jüdische Menschen aus dem Eisenacher Umland, die dem Druck der Verfolgung in ihren Dörfern durch Wegzug nach Eisenach zu entgehen hofften. Eli Reitmann, selbst Gast in der Pension Stern, erinnerte sich: Die Pension Stern war Treffpunkt für uns Juden, denn in allen Lokalen, Hotels usw. waren die Zeichen `Juden nicht erwünscht`... Ich kann nur sagen, es waren sehr, sehr schwere Zeiten, und es war gut, dass ein Platz, wie die Pension Stern, war, wo man sich treffen konnte. Während Eli Reitmann noch fliehen konnte, wurde Jenny 1942 deportiert und ist umgekommen. Stern, Gerhard Jacob Geb. am in Eisenach Gerhard gehörte zu den jüngsten Opfern der Shoa in Eisenach. Er war gerade einmal 13 Jahre alt, als er gemeinsam mit seiner Mutter deportiert worden ist. Wir wissen nicht, wo er zur Schule ging und wer seine Freunde waren. Nur ein Stolperstein erinnert heute noch an das viel zu kurze Leben des Gerhard Stern. Georgenstraße 36 Aufgenommen am Tag der Deportation,

14 Grünbaum, Dr. Edgar Geb. am in Eisenach Deportiert aus Berlin am nach Auschwitz, dort ermordet Als Sohn des Eisenacher Tuch- und Modewarenkaufmanns Arnold Grünbaum und seiner Frau Phlippine, geb. Stettauer, geboren, besuchte Edgar das Eisenacher Karl-Friedrich-Gymnasium. Anschließend studierte er in Jena Medizin. Als anerkannter Spezialist für Nerven- und innere Krankheiten ließ er sich in Eisenach als Arzt nieder und unterhielt seine Praxis in der Goethestraße wurde ihm die ärztliche Zulassung entzogen. Fünf Jahre später erfolgte seine Deportation. Die Grünbaums waren eine der letzten Familien, die aus Eisenach deportiert worden sind. Beide sind im Vernichtungslager Auschwitz ermordet worden. Grünbaum, Elise Geborene Friedmann Geb. am in Erfurt Deportiert aus Berlin am nach Auschwitz, dort ermordet Elise stammte aus Erfurt. Ihr Vater Samuel war aus Berkach hierher gezogen, um als Kaufmann tätig zu sein. Ihre Mutter war wenige Wochen nach ihrer Geburt am Kindbettfieber verstorben. So wuchs sie bei ihrem Vater auf und besuchte in Erfurt die Schule. Im Jahr 1919 heiratete sie Edgar Grünbaum und zog mit ihm nach Eisenach. Die Ehe blieb kinderlos. Elise engagierte sich in der Schwesternvereinigung der Eisenacher jüdischen Loge Thuringia Zu den drei Ringen. Der Versuch, gemeinsam mit ihrem Mann 1938 auszuwandern, scheiterte, und so wurde sie, wie auch er, deportiert und ermordet. Goethestraße

15 Kirchheimer, Sieg fried Geb. am in Nieheim/Höxter/Westfalen Siegfried entstammte einer der wenigen jüdischen Familien, die Landwirtschaft betrieben, so jedenfalls erinnerte sich später seine Tochter Ruth. Warum er nach dem Ersten Weltkrieg nach Eisenach übersiedelte, ist nicht bekannt. Jedenfalls betrieb er hier einen Schuhwarengroßhandel. Während der Pogromnacht im November 1938 versuchte er zu fliehen, wurde jedoch gefasst und im KZ Buchenwald interniert. Die Jahre danach waren geprägt von zahlreichen erfolglosen Versuchen, ins Ausland zu emigrieren. Mit seiner Frau wurde er schließlich aus Eisenach deportiert und kam ums Leben. Aufgenommen am Tag der Deportation, Kirchheimer, Frieda Geborene Marx Geb. am in Mainz Frieda stammte aus Mainz, wo ihr Vater als Buchhalter tätig war. Nach ihrer Heirat mit Siegfried lebte Frieda Kirchheimer in Eisenach. Hier kamen auch ihre Töchter Ingeborg und Ruth zur Welt. Ingeborg gelangte mit einem Kindertransport nach England, wo sie den Holocaust überlebte und 1987 starb. Ruth, ihre jüngere Schwester, überlebte die Shoa in einem katholischen Kloster in Frankreich. Sie trat später zum katholischen Glauben über und war in zahlreichen armen Regionen Afrikas als Schwester Marie Therese helfend tätig. Ihre Mutter hat sie nie wieder gesehen. Sie kam im Getto Belzyce ums Leben. Goethestraße 25a Aufgenommen am Tag der Deportation,

16 Schloß, Charlotte Geborene Elkan Geb. am in Chemnitz Charlotte ist als Tochter von Richard Elkan und seiner Frau Jenny, geborene Heß, in Chemnitz zur Welt gekommen. Später siedelte die Familie nach Erfurt über. Hier heiratete sie den Eisenacher Kaufmann Karl Schloß. Der war als Textilhändler in der Wartburgstadt erfolgreich, gründete u.a in seinem Haus Karlstraße 3 das erste so genannte Einheits-Preis-Geschäft, eine Art Kaufhaus, Eisenachs. Charlotte und Karl hatten zwei Kinder Anne und Fritz Ralf; beide überlebten in der Emigration. Die Familie bewohnte das Haus in der Goethestraße 27. Karl starb 1937, und so blieb Charlotte allein zurück. Sie wurde deportiert und kam ums Leben. Goethestraße

17 Sittenmann, Clara Geborene Strupp Geb. am in Treysa Clara Sittemann ist als Tochter der Kaufmanns Benedikt Strupp und dessen Frau Emilie, geb. Kahn, zur Welt gekommen. Ihre Jugend verbrachte sie in Treysa. Im Alter von 23 Jahren heiratete sie den aus Marktbreit stammenden Kaufmann Arthur Sittenmann. Die Familie ließ sich noch vor dem Ersten Weltkrieg in Eisenach nieder, wo Arthur gemeinsam mit seinem Schwager Simon Grünbaum, dem Mann seiner Schwester Hedwig, eine Holzverarbeitungsfabrik betrieb. Die Familie lebte seit 1922 in der Wörthstraße, heute Karl-Marx-Straße, 29, später in der Goethestraße 29. Als Arthur 1938 starb, waren die beiden Kinder der Familie, Eva und Hans Walther, 18 bzw. 25 Jahre alt. Beiden gelang die Flucht. Claras Versuche, noch rechtzeitig das Land zu verlassen, blieben ohne Erfolg. Sie wurde deportiert und kam ums Leben. Aufgenommen am Tag der Deportation, Goethestraße

18 Rothfels, Julius Geb. am in Ronshausen Die Familie Rothfels hat ihre Wurzeln in Ronshausen, wo sie seit dem frühen 19. Jahrhundert nachgewiesen ist. Julius war Kaufmann. Um 1930 zogen die Rothfels nach Eisenach, wo Julius im gleichen Jahr einen Handel mit Manufaktur- und Modewaren eröffnete. Wenig später erwarb Julius das Haus Jakobsplan 7, in dem die Familie bis zu ihrer Deportation lebte. Rothfels, Else Geborene Fackenheim Geb. am in Bebra Else ist als Tochter des in Bebra beheimateten Wirtes Isidor Fackenheim geboren. Wahrscheinlich in Kassel heiratete sie Julius Rothfels. Hier kam ihr Sohn Werner zur Welt, dem sich drei Jahre später ein Schwesterchen zugesellte, welches in Bebra geboren wurde. Else lebte seit ihrer Übersiedlung nach Eisenach gemeinsam mit ihrem Mann am Jakobsplan. Sie starb, so wie Julius, in Belzyce. Rothfels, Werner Geb in Kassel Nur wenig ist von Werner bekannt. Er besuchte in Eisenach bis 1938 das Karl-Friedrich-Gymnasium, ehe ihm die NS-Gesetzgebung einen weiteren Schulbesuch verwehrte. Er gehörte im Jahr 1942 gemeinsam mit seiner Schwester zu den jüngsten deportierten jüdischen Eisenachern. Jakobsplan 7 Rothfels, Rosel Geb in Bebra Nicht einmal ein Bild gibt es von Rosel, die zum Zeitpunkt ihrer Deportation noch keine 14 Jahre alt gewesen ist. Die Erinnerung an sie lebt in dem Stolperstein fort, den eine frühere Mitschülerin im Jahr 2010 für sie verlegen ließ

19 Kis, Samuel Geb. am in Miskolz (heute Ungarn) Wenig nur ist über die Familie Kis in Eisenach bekannt. Samuel stammte aus Österreich/Ungarn und kam nach dem Ersten Weltkrieg gemeinsam mit seiner Frau nach Eisenach. Er betrieb hier einen Manufakturwarenhandel in der Georgenstraße 12. Alle Versuche der Familie, unter dem Druck des Nationalsozialismus ins Ausland zu gelangen, schlugen fehl. Und so wurden Samuel und seine Frau 1942 deportiert und kamen ums Leben Kis, Frieda Geborene Emanuel Geb. am in Nentershausen Als Tochter der schon lange in Nentershausen ansässigen Familie Emanuel kam Frieda zur Welt. Mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen Alfred und Heinz kam sie um 1920 nach Eisenach. Nach dem Schulbesuch gelang es den Söhnen 1936 nach Palästina zu emigrieren. Den Eltern blieb trotz aller Bemühungen dieser Weg versperrt. Frieda und Samuel starben wohl schon bald nach ihrer Deportation im Getto Belzyce. Heinz, der später als Henry Kis in den USA lebte, starb hochbetagt 2000 in New Jersey. Sein Bruder, später Se ev Kis, ist 1984 in Israel gestorben. Karl-Marx-Straße 45 (damals Wörthstraße) 36 37

20 Großmann, Bernhard Geb. am in Lautenburg/Westpreußen (heute Lidzbark/Polen) Deportiert aus Eisenach am nach Theresienstadt, dort am umgekommen Über Herkunft und Jugend Großmanns ist nichts bekannt. Er heiratete 1901 in Berlin, lebte zu diesem Zeitpunkt aber schon in Eisenach, wo er eine Kurz-, Leder- und Spielwarenhandlung im Haus Markt 18, später in der Karlstraße 6, betrieb. Seit 1920 unterhielt er an gleicher Stelle auch ein Nahrungsmittel- und Feinkostgeschäft. Gegen die Zahlung einer jährlichen Leibrente verkaufte er sein Haus später an die Stadt Eisenach. Obgleich ihm lebenslanges Insitzrecht zugesichert worden war, wurden er und seine Frau 1941 zwangsweise exmittiert. Großmann, Jenny Geborene Aris Geb. am in Braunsberg/Ostpreußen (heute Braniewo/Polen) Deportiert aus Eisenach am nach Theresienstadt, dort am umgekommen Als Tochter des Kaufmanns Aron Aris kam Jenny in Braunsberg zur Welt. Seit 1900 lebte sie in Eisenach. Weiteres ist über sie nicht bekannt. Sie starb mit ihrem Mann Bernhard in Theresienstadt. Großmann, Friederike Geborene Aris Geb. am in Braunsberg/Ostpreußen (heute Braniewo/Polen) Deportiert aus Eisenach am nach Theresienstadt, dort am umgekommen Friederike ist die ältere Schwester von Jenny Aris heiratete sie den Kaufmann Markus Louis Großmann, ein Bruder von Bernhard Großmann. Ihr Mann starb 1930 in Eisenach. Sie lebte dann offensichtlich bei der Familie ihrer Schwester. Wie sie wurde auch Friederike im Oktober 1941 aus dem Haus Karlstraße 6 zwangsweise exmittiert und mußte in eines der wenigen Eisenacher Judenhäuser. Stolzestraße 5/7 umziehen. Karlstraße 6 Großmann, Berthold Geb. am in Eisenach Deportiert aus Koblenz am nach Sobibor dort ermordet Der gemeinsame Sohn von Markus Louis und Friederike Großmann, Berthold, war offensichtlich geistig behindert. Er erlernte das Gärtnerhandwerk. Am 7. Mai 1942 wurde er in die jüdische psychiatrische Anstalt nach Sayn gebracht, eine ehemals angesehene Einrichtung, die nun auf Grund der NS-Rassenpolitik zu einer Sammelstelle für doppelt unwertes Leben wurde. Manche der Patienten wurden Opfer des nationalsozialistischen Euthanasieprogramms, die meisten anderen starben in den Vernichtungslagern. So auch Berthold Großmann

21 Cohn, Fritz Geb. am in Eisenach Fritz kam als Sohn des aus Bromberg (heute Bydgoszcz/Polen) stammenden Isidor Cohn und dessen Frau Therese zu Welt. Er besuchte in Eisenach die Schule und absolvierte eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Wahrscheinlich arbeitete er für die 1918 von seinem Vater angemeldete Firma Grundstücks-Agentur I.Cohn, zunächst in der Karlstraße 26, dann in der Karlstraße 34. Dem jüdischen Glauben war er tief verbunden. Sein Vater hatte die jüdische Loge 1920 in Eisenach mit begründet. Fritz selbst war zum Ende der jüdischen Gemeinde deren Schriftführer und Gemeindesekretär. Fritz Vater starb im August 1942 in Eisenach. Seine Mutter, Therese, überlebte die Deportation nach Theresienstadt, kam 1945 nach Eisenach zurück, doch verließ die Wartburgstadt wenig später. Seinen Bruder Ludwig hatte Fritz im Ersten Weltkrieg verloren, seine Schwester Hilde, verheiratete Stein, wurde von Bielefeld aus deportiert und kam im Getto Riga ums Leben. Karlstraße

22 Heilbrunn, Mathilde Geborene Dörnberg Geb. am in Vacha Deportiert aus Eisenach am nach Theresienstadt, dort am umgekommen Mathilde kam als Tochter des Kaufmanns Heinrich Dörnberg und seiner Frau Jeanette in Vacha zur Welt heiratete sie in Bad Salzungen den aus Richelsdorf stammenden Schuhmacher Julius Heilbrunn. Beide lebten in Eisenach, seit 1900 in der Karlstraße 53. Ihre Tochter Irma, verheiratete Tichauer, konnte rechtzeitig emigrieren und starb 1976 in den USA. Ihren Mann hatte sie schon 1918 durch Tod verloren. Kuh, Ilse Geborene Heilbrunn Geb. am in Eisenach Ilse ging in Eisenach zur Schule, zuletzt im Karolinenlyzeum, und heiratete hier 1922 den aus Tiefenort stammenden Kaufmann Rudolf Kuh. Beide betrieben nach dem Tod des Julius Heilbrunn dessen Schuhgeschäft in der Karlstraße. Dem Paar wurde 1925 die Tochter Ursula geboren. Die gesamte Familie wurde im Zuge der Shoa ausgelöscht. Kuh, Rudolf Geb. am in Tiefenort Rudolf kam als eines von fünf Kindern des Ehepaars Sara und Abraham Kuh in Tiefenort zur Welt. Nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Kaufmann. Er heiratete die Tochter des Eisenacher Schuhmachers Julius Heilbrunn, Ilse, und führte nach dem Tod seines Schwiegervaters dessen Geschäft weiter. Der Versuch der Familie, 1939 nach England auszuwandern, scheiterte. Das Geschäft war schon im Jahr zuvor zwangsweise abgemeldet worden. Karlstraße 53 Aufgenommen am Tag der Deportation, Kuh, Ursula Geb. am in Eisenach Ursula ging in Eisenach u. a. mit Ruth Kirchheimer siehe Goethestraße 25a zur Schule. Ihrer Schulkameradin und Freundin hatte sie 1937 in das Poesiealbum geschrieben: Sage nie, das kann ich nicht Alles kannst du, will s die Pflicht. Vieles kannst du, will s die Liebe, darum dich an Schwerem übe. Viel verlangt Lieb und Pflicht, sage nie, das kann ich nicht. Damals ahnte sie noch nicht, welchen schweren Gang sie fünf Jahre später würde gehen müssen. Sie wurde 1942 mit ihren Eltern deportiert und ermordet

23 Pfifferling, Arthur Geb. am in Ermsleben/Kr. Mansfeld Im September 1941 in das KZ Buchenwald verschleppt, dort am ermordet Als Sohn des Kaufmanns Marcus Pfifferling und dessen Ehefrau Fanny, geb. Peisel, kam Arthur im Mansfelder Land zur Welt. Seit 1909 lebte er in Eisenach und arbeitete hier als Buchhalter. Mit dem Mann seiner Schwester Johanna, Benno Nußbaum, betrieb er eine Reiseandenkenfabrik, die Fa. Kurt Poser Nachf. OHG. Arthur und seine Frau Johanna, die er 1920 in Göttingen geheiratet hatte, lebten in der Löberstraße 2. Wegen nicht genehmigten Verkehrs mit Ariern wurde er verhaftet und kam in Buchenwald um. Pfifferling, Johanna Geborene Katz Geb. am in Göttingen Johanna wuchs als Tochter des in Göttingen beheimateten Kaufmanns Magnus Katz auf. Zwei Jahre nach ihrer Heirat und ihrem Umzug nach Eisenach kam der Sohn Edgar-Josef zur Welt, dem vier Jahre später der Bruder Heinz-Erich folgte. Unter dem Druck des Nationalsozialismus versuchte Johanna gemeinsam mit ihrem Mann nach China auszuwandern, doch wurde das Gesuch nicht genehmigt. Nachdem sie bereits ihren Mann verloren hatte, wurde sie im Mai 1942 aus Eisenach deportiert und kam wenig später ums Leben. Pfifferling, Edgar-Josef Geb in Eisenach 1938 Flucht nach Holland Deportiert aus Westerbork am nach Theresienstadt von dort am nach Auschwitz dort ermordet Edgar-Josef wuchs in Eisenach auf und ging hier zur Schule. Unter dem Druck des Nationalsozialismus emigrierte er im Dezember 1938 in die Niederlande. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht wurde er 1940 im Lager Westerbork interniert und von hieraus 1944 nach Theresienstadt deportiert. Wenige Wochen später brachte man ihn nach Auschwitz, wo er umgekommen ist. Löberstraße 2 Pfifferling, Heinz-Erich Geb in Eisenach 1939 Flucht nach Holland Deportiert aus Westerbork am nach Auschwitz, von dort nach Mauthausen, umgekommen am Gemeinsam mit seinem Bruder wuchs Heinz-Erich in Eisenach auf. Seine Eltern hofften auf Sicherheit für ihren Sohn, als sie ihn im Januar 1939 nach Holland schickten. Doch wenige Monate später wurde er hier interniert und lebte bis 1944 im Lager Westerbork. Über Theresienstadt deportierte man Heinz-Erich Pfifferling nach Auschwitz, später nach Mauthausen, wo er ermordet wurde

24 Heidungsfeld, Julius Geb. am in Eisenach Deportiert aus Eisenach am nach Theresienstadt, dort am umgekommen Die Heidungsfelds gehörten zu den ältesten jüdischen Familien Eisenachs. Julius Vater Jakob kam um 1864 als jüdischer Lehrer nach Eisenach. Julius selbst kam hier als viertes Kinder der Familie zur Welt. Er arbeitete als Kaufmann, Waren- und Versicherungsvertreter in der Stadt und kümmerte sich intensiv um die Belange der jüdischen Gemeinde der Wartburgstadt. All seine Geschäfte mußte er zum 1. März 1939 zwangsweise abmelden. Er wurde gemeinsam mit seiner Frau deportiert und starb in Theresienstadt. Heidungsfeld, Gertrud(e) Geborene Hirsch Geb. am in Nordhausen Deportiert aus Eisenach am nach Theresienstadt dort am umgekommen Gertrud(e) stammte aus Nordhausen, wo sie als Tochter von Ida und Emil Hirsch geboren wurde.1901 heiratete sie Julius Heidungsfeld und lebte fortan mit ihm in Eisenach. Das Paar hatte offenbar keine Kinder. Sie wurde mit ihrem Mann nach Theresienstadt deportiert und starb dort ein knappes Jahr nach ihm. Obere Predigergasse

25 Baer, Ernst Geb. am in Butzbach/Hessen Die Baers sind eine über viele Generationen in Butzbach ansässige jüdische Familie. Ernsts Vater hatte 1882 in Eisenach Sophie Heidungsfeld geheiratet. Ein Jahr später kam Ernst zur Welt. Schon vor der Jahrhundertwende zog die Familie endgültig nach Eisenach, wo der Vater mehrere Gewerbe betrieb, u.a. einen Getreide- und Landesproduktenhandel und einen Weinverkauf. Ernst trat in die Fußstapfen seines Vater und wurde ebenfalls Kaufmann. Er lebte in Eisenach an verschiedenen Orten, zuletzt in der Querstraße. Sein Gewerbe, ein Handel mit Getreide und Futtermitteln, wurde Ende 1938 zwangsweise abgemeldet. Vier Jahre später wurde er deportiert. Baer, Bernie Geborene Mannheimer Geb. am in Ungedanken Bernie ist als Tochter des in Bad Wildungen beheimateten Kaufmanns Jacob Mannheimer und seiner Frau Levette, geb. Katz, geboren. Später heiratete sie den aus Butzbach stammenden Albert Baer, ein Bruder des Ernst Baer, mit dem sie seit etwa 1913 in Eisenach lebte. Unter der Bezeichnung Gebr. Baer betrieben Albert und Ernst eine Getreide- und Futtermittelhandlung. Albert wurde, wie alle jüdischen Männer Eisenachs, nach dem Pogrom am 9. November 1938 nach Buchenwald deportiert, wo er am 21. November starb. Die Witwe lebte nun gemeinsam mit ihrem Schwager und ihrer Tochter bis zur Deportation im Haus Querstraße 32. Baer, Lieselotte Geb in Eisenach Über Lieselotte Baer ist kaum etwas bekannt. Sie wuchs im Hause ihrer Eltern, zunächst am Theaterplatz 2 (damals Julius-von-Eichel-Platz), dann in der Querstraße 32 auf. Sie war noch keine neun Jahre alt, als sie ihren Vater verlor. Und sie war erst 14, als sie im Getto Belzyce ums Leben kam. Querstraße

26 Katz, Sieg fried Geb. am in Eisenach Deportiert aus Eisenach am Umgekommen im Getto Belzyce Siegfried entstammte der weitverzweigten Familie Katz aus Nentershausen. Sein Vater Sally betrieb seit Beginn der 1880er Jahre verschiedene Geschäfte in Eisenach, u. a. ein Getreideund Landesproduktehandel, seit 1909 im Haus Rennbahn 28. Die Familie hatte 14 Kinder. Eines davon war Siegfried. Nach dem Schulbesuch und der Ausbildung trat er in das väterliche Geschäft ein. Im Dezember 1912 heiratete er Magda Goldschmidt. Die gesamte Familie wurde 1942 deportiert. Aufgenommen am Tag der Deportation, Katz, Magda Geborene Goldschmidt Geb. am in Eisenach Magdas Familie stammte aus Herlesehausen. Ihr Vater Leopold war hier als Fell- und Landproduktenhändler tätig. Seit den 1870er Jahren betrieb er in der Eisenacher Katharinenstraße 96 ein so genanntes Rohproduktengeschäft, Ein- und Verkauf von Lumpen, Knochen und Metall. Magda kam als letztes von fünf Kindern der Goldschmidts zur Welt. Sie besuchte hier die Schule und heiratete 1912 Siegfried Katz, der später in der Firma seines Schwiegervaters mitarbeitete. Magda wurde mit ihrem Mann deportiert. Katz, Helmut Geb. am in Eisenach Deportiert aus Eisenach am Umgekommen im Getto Belzyce Helmut war der Sohn von Siegfried und Magda Katz. Er wuchs in Eisenach auf und besuchte hier das Realgymnasium. Er erlernte den Beruf des Kaufmanns und arbeitete dann in der Firma seines Vaters mit. Als das Unternehmen unter dem Druck der Nazis geschlossen werden musste, betrieb er einen Papiergroßhandel in der Katharinenstraße hatte er Käthe Dreyfuß geheiratet. Das Paar blieb kinderlos. Rennbahn 28 Katz, Käthe Geborene Dreyfuß Geb. am in Karlsruhe Deportiert aus Eisenach am Umgekommen im Getto Belzyce Nur wenig ist über Käthe Katz bekannt. Ihre Eltern, Simon und Meta Dreyfuß, betrieben in Karlsruhe ein Weiß- und Webwarengeschäft. Käthe hatte einen Bruder, der in die USA emigrieren konnte, und eine Schwester, die deportiert und ermordet worden ist. Nach ihrer Heirat mit Helmut Katz zog sie nach Eisenach. Ihre damals schon alten Eltern wurden 1940 in das französische Gurs und von dort 1944 nach Auschwitz deportiert, wo sie umgekommen sind

27 W iesen, Dr. Josef Geb. am in Ittebe, Österreich/Ungarn (heute Serbien) Deportiert aus Eisenach am nach Theresienstadt, dort am umgekommen Mit Josef Wiesen wurde der höchste jüdische Würdenträger Thüringens aus Eisenach deportiert. Er war der Sohn des Verlegers und Schriftstellers Israel Wiesen und dessen Frau Betty, geborene Pless. Das dem Schulbesuch folgende Studium an den Universitäten Marburg, Berlin, Erlangen und Straßburg schloss er mit einer Promotion zum Dr. phil. im Jahr 1892 ab. Er amtierte zunächst als Landrabbiner von Böhmen in Böhmisch-Leipa, heute Ceskà-Lipa, Tschechische Republik, ehe er 1898 zum Landrabbiner des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach berufen wurde. Zunächst lebte die Familie in Stadtlengsfeld, seit 1911 in Eisenach. Mit seiner ersten, 1905 verstorbenen, Frau Ida, geborene Berg, hatte Wiesen drei Kinder: Hertha, Gertrud und Dr. Erich Wiesen. Aus seiner zweiten Ehe mit Elsa, geborene Doernberg, stammte der Sohn Rudolf, der bereits seit 1937 amerikanischer Staatsbürger gewesen ist. Hertha kam 1942 in Riga ums Leben, Gertrud starb 1989 in Israel. Josef Wiesens zweite Frau starb 1941 in Eisenach, und er selbst wurde in hohem Alter nach Theresienstadt deportiert, wo er umgekommen ist. W iesen, Irma Geborene Firnbacher Geb. am in Regensburg Deportiert aus Eisenach am nach Auschwitz, dort ermordet Irma Wiesen stammte aus Regensburg, wo ihr Vater als Viehhändler tätig war. Ihre Mutter, Sophie, geborene Beermann, stammte aus Gunzenhausen. Es ist nicht bekannt, wann die Ehe zwischen Irma und Dr. Erich Wiesen geschlossen wurde. Aus der Ehe ging der Sohn Kurt Peter hervor. Die gesamte Familie wurde am 1. März 1943 als eine der letzten jüdischen Familien Eisenachs nach Auschwitz deportiert. W iesen, Kurt Peter Geb. am in Eisenach Deportiert aus Eisenach am nach Auschwitz, dort ermordet. Kurt Peter Wiesen war das jüngste aus Eisenach deportierte Kind. Er wurde nicht einmal zehn Jahre alt. Schloßberg 10 Dr. Erich Wiesen, Ehemann der Irma und Vater von Kurt Peter Wiesen, hat die Shoa überlebt. Über die Umstände des Todes seiner Familie schrieb er Jahre später zutiefts verbittert: Sie Frau und Kind, haben keine Anschrift mehr und haben keine Entschädigungsansprüche stellen können, weil sie in der Nacht vom 3. zum 4. März in Auschwitz vergast worden sind. Die Stolpersteine erinnern an sie

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