Gottesdienst für Junggebliebene. 15. Januar Thema: Kommunikation

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1 Gottesdienst für Junggebliebene 15. Januar 2005 Thema: Kommunikation Vorbereitung: In der Kirche werden 4 Kirchenbesucher mit Handys verteilt (starke Klingellautstärke). Zu Beginn des Gottesdienstes (direkt vor dem 1. Lied, zwischen dem 1. Lied und der Eröffnung des Gd durch, während der Eröffnung des Gd durch (im Names des Vaters...) und unmittelbar vor Einführung klingelt je ein Handy.) CD-Player mit ruhiger, meditativer Musik (zuvor Lautstärke testen) (Handy 1 klingelt) Einzug Eingangslied: Ich habe gesungen (Handy 2 klingelt) Begrüßung und Eröffnung des Gottesdienstes durch Pfarrer Hegler (dazwischen Handy 3 klingelt Pfarrer stutzt und beginnt von vorne). (Bevor Christel Heinrich beginnt: Handy 4 klingelt) Einleitung Christel Heinrich: Guten Abend! (Auch) wir vom Vorbereitungsteam heißen Sie alle recht herzlich willkommen zu dieser Vorabendmesse. Es ist heute ganz schön was los hier in der Kirche! An allen Ecken und Enden klingeln die Handys. Selbst hier in der Kirche hat man keine Ruhe mehr vor den piependen Plagegeistern. Natürlich: Die Werbung suggeriert uns: Wir sind nur up-to-date, wenn man uns immer und überall erreichen kann. Kommunikation ist eben alles! Dabei sind diese Handyanrufe oft wirklich kein Segen: Da werden Befehle, Klatsch und Tratsch, ja sogar Beleidigungen und Gemotze via Funkanruf ausgetauscht! Für zwischenmenschlichen Kontakt bleibt in dieser hektischen Technikwelt kaum Zeit!

2 Gottesdienst für Junggebliebene am 15. Januar 2005 Seite 2 Umfragen zufolge hat der Durchschnitts-Europäer zwar immer mehr Freizeit; zur Ruhe findet er aber immer seltener! Und Ruhe ist doch die Voraussetzung für gute Gespräche mit unserem Nächsten. Und nur in Ruhe findet man gute Gedanken für ein Gespräch mit Gott für ein Gebet. Kyrie (einleitender Satz ) Karin Bergold: Richtiges Zuhören ist wichtig, damit wir die feinen Zwischentöne verstehen. Oft verhören und überhören wir die Nöte, Sorgen und Ängste unsere Mitmenschen. Herr, erbarme dich! Herr, erbarme Dich! Worte sind nicht nur ein Mittel der Verständigung, eine Hilfe des Gedankenaustausches. Worte sind auch eine Waffe, können scharf, verletzend, beleidigend und demütigend sein. Christus erbarme dich! Christus erbarme dich! Immer öfter vergessen wir das Gespräch mit Gott - das Gebet. Sind wir noch fähig ihn im Lärm des Alltags zu hören? Herr erbarme dich! - Herr erbarme dich! Abschließender Satz: Gloria: Lied Sing mit mir ein Halleluja Tagesgebet: Lesungsteil Martin Bergold: Kommunikation das ist ein Schlagwort, welches mit Streß, Hektik, Aufregung in Verbindung gebracht wird. Doch Kommunikation bedeutet eigentlich Austausch. Für einen vernünftigen, zwischenmenschlichen Austausch ist oft kein Platz in unserem Alltag so meinen wir. Doch es gibt Momente und Orte, welche uns diesen Austausch geradezu anbieten: Unsere Kirche ist zum Beispiel ein solcher Ort. Draußen auf dem Kirchplatz können sich die Gottesdienstbesucher austauschen.

3 Gottesdienst für Junggebliebene am 15. Januar 2005 Seite 3 Und hier im Gotteshaus finden wir gewöhnlich die Ruhe um mit Gott zu kommunizieren. Das was wir hier in der Kirche empfangen dürfen, erreicht uns auch ohne Funktechnik: Gottes Geist und Gottes Wort. (Musik an) Bevor wir jetzt das Evangelium hören, wollen wir einmal ganz stille werden abtauchen in unsere Gedanken die leise Musik geniesen vielleicht die Augen schließen und den Gedankenanstößen lauschen. (zwischen den einzelnen Anstößen Sek. Warten) 1. Gott lass mich ruhig werden! 2. Richte mein Leben so aus, das es Dir gefällt. 3. Gönne ich mir den Luxus, mir Zeit zu nehmen für den kranken Nachbarn, den Arbeitslosen von Nebenan, die alte Frau am Straßeneck? 4. Bin ich bereit, bestehende Not und Schwierigkeiten zu erkennen und zu lindern? 5. Laß mich bereit werden, mit Dir in Kontakt zu treten und Dir meine Anliegen anzuvertrauen! 6. Herr ich weiß: Meine Sorgen und Ängste im Alltag sind Dir nicht einerlei. 7. An Dich kann ich mich immer wenden! 8. Doch: Wie sieht es andersherum aus? 9. Bin ich immer bereit, mich auf Dich und Dein Wort einzulassen? Zwischengesang: Lied (ggf. Gib mir die richtigen Worte ) Evangelium (Mt. 3, 5ff) Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler. Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen.

4 Gottesdienst für Junggebliebene am 15. Januar 2005 Seite 4 Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet. So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, / dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, / dein Wille geschehe / wie im Himmel, so auf der Erde. Gib uns heute das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Schulden, / wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben. Und führe uns nicht in Versuchung, / sondern rette uns vor dem Bösen. Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben. Predigt Credo Susi Winkel (P1) und... (P2) (abwechselnd) (P1) Ich glaube an die Kraft und Lebendigkeit der Botschaft Jesu, die sie zum Ausdruck bringt. (P2) Ich glaube an deinen Jesus Christus, der durch sein Leben und seine Taten den Menschen ganz nahe war. Der unabhängig aller bestehenden Mächte und Lehren alles Lebensverneinende anging, sich zu Wort meldete und sich einmischte bis ihm selbst das Recht zu Leben genommen wurde. (P1) Ich glaube an die guttuende Nähe Gottes im Gebet und den daraus entstehenden intensiven Kontakt zu ihm. (P2) Ich glaube an nachvollziehbare Worte Jesu, die mir helfen, im Leben zurechtzukommen und die für mich verständlich sind. Durch ihn hat Gott alle Menschen vorurteilsfrei angenommen. (P1) Ich glaube an die Taten der Menschen, die aufstehen etwas zu unternehmen, aktiv werden ohne sich einschüchtern zu lassen oder zuerst an ihre eigenen Vorteile zu denken. (P2) Ich glaube an Gott als gute Mutter und guter Vater für alle Menschen auf dieser Erde an ihn dürfen wir uns immer wieder wenden, er lässt uns nie alleine. (P1) Ich glaube an die Träume, Sehnsüchte und Wünsche vieler Menschen an ihre Stärke, Ausdauer, Kreativität und an die aufbrechende und alles lebendig machende Kraft des Heiligen Geistes.

5 Gottesdienst für Junggebliebene am 15. Januar 2005 Seite 5 (P2) Ich glaub an das oft verborgene, zarte und zerbrechliche Geheimnis unseres Lebens das wir Gott nennen. Es liegt wie ein Geheimnis verborgen in der Erde und ruft unsere Liebe, Lebenskraft und Verantwortung wach. Fürbitten Anita Nagel (P1) und...(p2) Rolf Sauer (P1) Guter Gott und Vater, du kennst uns und unsere Probleme, die wir beim Kommunizieren mit dir und unserem Nächsten haben. Deshalb bitten wir dich: (P2) Allzu oft haben wir keine Zeit für ein gutes Gespräch mit unseren Familienangehörigen. Hilf uns, dass wir öfter miteinander reden können. - (P1) Manchmal haben wir Probleme und wissen nicht, an wen wir uns wenden können. Hilf uns, dass wir immer den richtigen Gesprächspartner finden. (P2) Oft reden wir nur selber, wen wir mit anderen sprechen. Hilf uns, dass wir beim Reden auch zu hören können. (P1) Wenn wir beten, denken wir sehr oft nur an uns selber und unsere Probleme. Hilf uns, dass wir beim Beten auch dich zu Wort kommen lassen. (P2) Oft beten wir nur, wenn wir in Not sind und Hilfe brauchen. Hilf uns, dass wir auch in guten Zeiten öfters an dich denken. (P1) Manchmal glauben wir verzweifelt, dass unsere Gebete nicht erhört werden. Hilf uns, Geduld und Vertrauen zu dir zu finden.

6 Gottesdienst für Junggebliebene am 15. Januar 2005 Seite 6 (P2) Guter Gott und Vater, wir danken dir, dass du unsere Bitten erhörst und vertrauen auf deine Liebe. Amen. Gabenbereitung Lied Nimm oh Herr die Gaben die wir bringen Gabengebet Sanctus Lied: Heilig ist der Herr des ganzen Universums Wandlung Vater unser (gesprochen) Agnus Dei Lied zum Friedensgruß: Uns verpflichtet das Wort Kommunion (instrumental Toni Hoffmann) Danksagung: Danklied: Vergiß nicht zu danken Schlussgebet Rudi Winkel (P1) und... (P2) (abwechselnd gesprochen) (P1) Beten, das ist warten, einfach da sein, offen sein, empfänglich sein - das sind Haltungen, die in unserer leistungsorientierten Welt keinen Stellenwert mehr haben. (P2) Beten, das heißt arm sein vor Gott, heißt Zeit haben, Kraft, Herz und Gemüt auf ihn richten - gegen die Nützlichkeitsorientierung "Zeit ist Geld"; "was kommt für mich dabei heraus". (P1) Beten verlangt ruhige Aufmerksamkeit, nach Innen hören, nach Innen schauen - gegen die bloße Außenorientierung. (P2) Beten, das heißt sich dem geheimnis Gottes öffnen, sich diesem auszusetzen, sich glaubend darauf einlassen - gegen die heutige Herrschaft des Wissens und des Machens. (P1) Beten, das ist hoffen und vertrauen, das ich Zukunft habe von Gott her - gegen den Hang nach Sicherheit und Garantie.

7 Gottesdienst für Junggebliebene am 15. Januar 2005 Seite 7 (P2) Beten, das heißt danken, danken, das ich bin, danken, das ich meine Existenz einem anderen verdanke - gegen die Lebenseinstellung eigener Mächtigkeit. (P1) Beten, das heißt klagen und anklagen, zweifeln und hadern, trauern und weinen dürfen - gegen den Trend der Anpassung. (P2) Beten fordert "klein" zu sein, ein Kind zu sein. (P1) Beten schließt Lobpreis ein, und sich freuen. (P2) Beten ist der Zugang zur Dimesion Gottes, in der ich mich erst wirklich selber finden kann. Segen Auszug: Schlusslied: Ich bin bei Euch jeden Tag!