Haupt- und Ehrenamt wie passt das zusammen? Wie sieht eine Kooperationskultur zwischen Haupt- und Ehrenamt aus?
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- Elsa Schmidt
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1 Haupt- und Ehrenamt wie passt das zusammen? Wie sieht eine Kooperationskultur zwischen Haupt- und Ehrenamt aus? Dr. Jürgen Schumacher Vortrag im Rahmen der Fachtagung 200 Jahre freiwilliges Engagement im Sport des Verbands für Turnen und Freizeit e.v. am in Hamburg Repräsentative Untersuchung Die Kooperation von Haupt- und Ehrenamtlichen in Pflege, Sport und Kultur im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Auftrag: die Formen der Kooperation zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen empirisch untersuchen und Handlungsempfehlungen zu deren Verbesserung geben. Ziel: Barrieren gegenüber einer bestmöglichen Entfaltung freiwilligen Engagements abbauen. 2 1
2 Telefonische Befragung von jeweils einer/einem ehrenamtlichen Funktionsträger_innen und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in ca. 500 Sportvereinen, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigte haben. 3 Fließende Übergänge zwischen Haupt- und Ehrenamt Ehrenamt bzw. freiwilliges Engagement ohne pauschale Aufwandsentschädigung Ehrenamt mit pauschaler Aufwandsentschädigung Geringfügige Beschäftigung, Honorartätigkeit Sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung Vollzeitbeschäftigung Hauptamt 4 2
3 Die Ehrenamtlichen berufstätig 50% Fachhochschul- oder Hochschulabschluss 62% bis 40 Jahre 7% 65 Jahre und älter 33% Männer 79% weitaus überwiegend Vorstandsmitglieder 5 Die Hauptamtlichen vorher schon im Verein ehrenamtlich engagiert 50% bis 40 Jahre 21% 56 Jahre und älter 28% Frauen 64% 6 3
4 Abgrenzung von Tätigkeiten zwischen Hauptund Ehrenamt Jede Überlappung von haupt- und ehrenamtlicher Tätigkeit kann sich negativ auf die Motivation zu ehrenamtlichem Engagement auswirken. In der großen Mehrheit der Vereine werden die meisten Tätigkeiten, die von Hauptamtlichen übernommen werden, parallel dazu auch von Ehrenamtlichen ausgeführt. Um Motivationsverluste zu vermeiden muss die Abgrenzung zwischen bezahlter und unbezahlter Arbeit geplant und begründet werden. 7 Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit im Verein Insgesamt ist eine deutliche Mehrheit mit der Kooperation zufrieden (zwei Drittel bis drei Viertel) Perspektive: Wo sind die Unzufriedenheitsspitzen und was bedeutet dies? Die relativ größte Unzufriedenheit gibt es mit der Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen und zwar sowohl bei den Hauptamtlichen als auch bei anderen Ehrenamtlichen! 8 4
5 Die wichtigsten Verbesserungsbedarfe in der Kooperationskultur zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen besserer Informationsfluss mehr Partizipationsmöglichkeiten für die Hauptamtlichen bessere Qualifizierung für die Zusammenarbeit mehr Zeit für die Zusammenarbeit bessere Anerkennung der Arbeit 9 Unzufriedenheit in der Kooperation mit Ehrenamtlichen - Woran liegt das? Schwachstellen in der Kooperationskultur durch hohe Belastung bzw. Überlastung der Ehrenamtlichen Zeitaufwand für ehrenamtliches Engagement im Sportverein in Stunden pro Monat bis 9 Std. 3% Std. 15% Std. 18% Std. 47% 80 und mehr Std. 17% Ziel: Belastung der Ehrenamtlichen vermindern! 10 5
6 Unzufriedenheit in der Kooperation mit Ehrenamtlichen Was kann man tun? Kooperationskultur verbessern? Effizientere Arbeitsorganisation Arbeit auf mehr (ehrenamtliche) Schultern verteilen? Die Frage des Führungsnachwuchses Entlastung durch stärkere Einbeziehung von beruflicher Arbeit 11 Ehrenamtlicher Führungsnachwuchs im Sportverein Die typische Karriereleiter Mitglied freiwillige/r Helfer/in Funktionsträger/in Vorstandsmitglied Der entscheidende Sprung ist der von Mitgliedern in das erste freiwillige Engagement 12 6
7 Mitglieder in Sportvereinen Immer mehr Mitglieder in Sportvereinen verstehen sich als Kund_innen (und werden zum Teil auch von den Vereinsführungen so gesehen) Konsequenz ist, dass die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements im Sportverein nicht oder nicht angemessen wahrgenommen wird. Die Studie belegt, dass die Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements im Verein durch die Mitglieder sehr zu wünschen übrig lässt Kooperation von Haupt- und Ehrenamtlichen im Sport 13 Die (Un-)Sichtbarkeit des Ehrenamtes im Sportverein In der alten Welt des Sportvereins als Solidargemeinschaft ist das Ehrenamt selbstverständlich und muss nicht immer wieder thematisiert oder herausgestellt werden. In der neuen Welt des Sportvereins als marktorientierter Dienstleitungsorganisation ist das Ehrenamt weitgehend unsichtbar. 14 7
8 Der Sportverein als marktorientierte Dienstleitungsorganisation In einer marktorientierten Dienstleitungsorganisation ist es ungleich schwerer als in einer Solidargemeinschaft, ehrenamtliches Engagement zu mobilisieren. Wählt ein Sportverein den Entwicklungspfad zur marktorientierten Dienstleitungsorganisation, so muss er entweder auch den Weg in die Verberuflichung gehen oder gezielte Maßnahmen Stärkung der ehrenamtlichen Basis ergreifen. 15 Fazit Ohne Neuorganisation der ehrenamtlichen Führungsarbeit wird es immer schwerer werden, Führungspositionen neu zu besetzen Eine stärkere Verberuflichung der Arbeit in Sportvereinen ist eine wichtige Voraussetzung für eine Neuorganisation der ehrenamtlichen Führungsarbeit. Diese Neuorganisation sollte beinhalten: - die maximale Nutzung der Entlastungspotentiale durch bezahlte Arbeit - die Beseitigung der Schwachstellen in der Kooperation - eine systematische Engagementförderung. 16 8
9 Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit! 9
ist eine komplexe Form des Freiwilligenmanagements und damit weit mehr als die Verteilung und Abstimmung von Aufgaben (Wer macht was?
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