Vortrag auf der Zweiten Fachtagung. 5. November 2015 in Wiesbaden

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Melanie Knopp
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1 Stress Vortrag auf der Zweiten Fachtagung Gesund im Betrieb Stress meistern 5. November 2015 in Wiesbaden Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG)

2 Übersicht 1. Was ist arbeitsbedingter Stress? 2. Wo entsteht Stress? 3. Ist Stress (nur) ein Auslöser von Krankheiten? 4. Kann man Stress messen? Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 2

3 Rätsel Aus welchem Jahr etwa stammt dieses Zitat? Stress ist mehr und mehr ein Modebegriff geworden, der im Zusammenhang mit psychosomatischen Störungen, aber auch Verhaltensstörungen und Krankheiten allgemein gebraucht wird Schmidt, L.R. & Becker, P. (1977). Psychogene Störungen. In L. J. Pongratz (Hrsg.), Handbuch der Psychologie (Band 12, Klinische Psychologie), S. 373.s Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 3

4 Definition Stress Arbeitsbedingter Stress wird verstanden als emotionale und psychophysiologische Reaktion auf ungünstige und schädliche Aspekte der Arbeit, des Arbeitsumfeldes und der Arbeitsorganisation. Stress ist ein Zustand, der durch hohe Aktivierungs- und Belastungsniveaus gekennzeichnet ist und oft mit dem Gefühl verbunden ist, man könne die Situation nicht bewältigen (Europäische Kommission, Generaldirektion V, 1997) Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 4

5 Quelle: Meffert Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 5

6 Fazit 1 Das Thema Stress ist chronisch akut Stress macht krank Beim Thema Stress kann jeder mitreden Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 6

7 Das Dreiebenenmodell psychischer Belastungen Mitarbeiter Betriebliche Rahmenbedingungen Arbeitsaufgabe Soziale Arbeitsumgebung Arbeitsorganisation Unternehmen Materielle Arbeitsumgebung Gesellschaft Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 7

8 Anforderungen aus Arbeitsinhalt und -organistaion & starker Termin- und Leistungsdruck Quelle: Stressreport 2012 der BAuA Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 8

9 Quelle: Stressreport 2012 der BAuA Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 9

10 Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 10

11 Couch Potatoes werden zu Multitaskern LONDON--(BUSINESS WIRE)--Gemäß einer neuen Studie [ ] ist vor dem Fernseher zu entspannen unter Umständen nicht mehr eine faule Art den Abend zu verbringen. Fast 70 Prozent der britischen Erwachsenen mit Internetanschluss, die Fernsehen schauen (69 %), erledigen mehrere Dinge auf einmal, während sie in die Röhre schauen indem sie im Internet ihre s prüfen, einkaufen und sogar in Blogs und Online-Foren ihre Meinung über die Sendungen, die sie lieben, kundtun. Quelle: MS PowerPoint Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 11

12 Was passiert beim Multitasking? Multitasking Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 12

13 Mittlere Spurabweichung 1,90 1,95 2,00 2,05 2,10 2,15 2,20 2,25 mittlere Spurabweichung [m] Werte mit Zusatzaufgaben Werte ohne Zusatzaufgaben Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 13

14 Ablenkung durch SMS simulierte Fahrbahn der Spurwechselaufgabe (Verfahren nach ISO 26022, mit dem sich die Leistungsverschlechterung bei zwei gleichzeitigen Aufgaben erfassen lässt) 3 Bedingungen eine Fahrt ohne Nebenaufgabe (Single Task, ST) eine Fahrt, während der die Personen Textnachrichten lesen, eintippen und versen-den sollten (Dual Task-manuell, DT-m). eine Fahrt während der die Personen Textnachrichten über eine Spracherkennungs-App hören und diktieren sollten (Dual Task- sprachgesteuert, DT-s). Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 14

15 Ergebnisse Mittlere Spurabweichung bei der Fahraufgabe (ST = Single Task, DT-m = Dual Task-manuell; DT-s = Dual Task-sprachgesteuert) signifikanter Anstieg der Spurabweichung, wenn während der Fahrt SMS bearbeitet werden (in allen Altersgruppen) ebenfalls signifikanter Anstieg der subjektiven Beanspruchung, wenn während der Fahrt SMS bearbeitet werden (in allen Altersgruppen) Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 15

16 Konsequenz Folgen aus den Studien zur Verkehrssicherheit: Stress steht nicht nur im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen Unfälle durch höhere Fehlerquoten müssen ebenfalls berücksichtigt werden Darüber hinaus sind psychosomatische Aspekte von Bedeutung! Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 16

17 Oder sind doch die Kommunen für den Stress verantwortlich? Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 17

18 Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Seite Arbeit 18

19 Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 19

20 Fazit 2 Stress entsteht am Arbeitsplatz. Gesellschaftliche Veränderungen fördern Stress ebenso Die Kommunen stehen Arbeit und Freizeit in dieser Hinsicht nicht nach. Gesunderhaltung muss auf allen Ebenen erfolgen Aber: Stress steht nicht nur in Zusammenhang mit Psychischen Erkrankungen Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 20

21 Grundsätzliche Methoden der Stressmessung Stressoren Körper + Empfinden + Verhalten Psychophysiologische Messungen + Befragung (schriftlich/mündlich) + Beobachtung (systematische) Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 21

22 Fazit 3 Stress ist messbar Aber: Psychologen messen keine Gefahrstoffe und bauen keine Brücken Prof. Dr. Dirk Windemuth, Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) Seite 22

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