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- Sigrid Beck
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2 leise Zeitlese Beate Hemmer
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4 Worte und Bilder Beate Hemmer
5 zeitlos? Übermütig erprobt das Mädchen mit den Wellen - seine Kraft. Mutig probt es im Boot des Mannes - die Liebe. Selbstbewußt navigiert die Frau ihr Boot - in der strömenden Zeit. Das Boot läuft auf, das Wasser davon, die Zeit steht. Im JETZT ist sie, ohne Boot, bodenlos getragen im Auf und Ab zwischen Angst und Vertrauen, im Wasser. Sri Lanka, Februar 2011
6 München 2008, Radierung auf Bütten - Unikat - je 35 x 17,5 cm
7 WORTE Worte sind Tunnel. Sie bohren sich hindurch, ohne rechts und links - wenn wir ihnen glauben. Worte sind Spiegel. Sie spiegeln alles - nur nicht die Wirklichkeit. Worte können Brücke sein, wenn sie die Kluft überwinden, wenn sie zusammenführen, wenn sie Unbewusstes bewusst machen. Dasselbe gilt für BILDER. Sie können schauen, was die Bilder für Sie sind, Tunnel, Spiegel oder Brücken. Beate Hemmer, Anidri, 13. Juni 2009 anläßlich der Vernissage in Berlin, den 25. Juni 2009
8 La Gomera 2007, Acryl auf Leinen - je 185 x 47 cm
9 Der Stein Am Rande liegt er da, - der STEIN, schwerfällig, kantig und rauh. Ruhend träumt er von der großen Reise ins Meer - und setzt Moos an. Er splittert, er ächzt und er rollt, mal unten, mal oben, geschmeidig bald, und rund und glatt. Unwetter, Steinschlag, er rollt hinein - in den Fluss. Wo ist unten, wo ist oben, überall sind sie, - die Schläge der anderen. Überall sind sie, die Schläge der anderen, - unglaublich,... es Liebkosungen sind. Kreta, Juni 2008 publiziert in dem Jahrbuch für das Neue Gedicht 2011 (Frankfurter Bibliothek) Brentano-Gesellschaft
10 La Gomera 2009, Pigmente/Mischtechnik auf Leinen x 150 cm
11 Der Baum Ich stelle mir vor, ein Baum zu sein, ein alter verknorrter Olivenbaum, - Jahrhunderte schon alt. Müde von einem trockenen langen Sommer, sind meine Blätter gelb von der Erde, vom Dreck der Tiere, die sich im Schatten meiner Blätter ausruhen. Ein grauer Tag, die Wolken indigoschwarz senken sich herab, der Horizont verschwindet. Strecke meine Arme weit in den Regen, genieße seine Liebkosungen, wie er die Spuren des Sommers von meinen Blättern massiert. Strecke meine Arme weit in die Landschaft, bereit jedes Licht aufzusaugen, zu filtern, zu speichern, bereit für die Dunkelheit, und die Ruhe und für einen kraftvollen Frühling. Beate Hemmer, Loutro,
12 Zweiteilig, La Gomera 2009, Pigmente/Mischtechnik auf Leinen, je 150 x 150 cm
13 FRAGEN ich lausche meinem Herzschlag und betrachte das Strickmuster, das sich durch mein Leben fädelt. Spüre in mir eine starke Kraft, die Richtung wissend, sucht sie ihren Ausdruck. Warum werfe ich mein Suchen nicht hinaus in den Wind und lasse ihn die Antworten weben? Um ALL das zu leben, was mir zurückgeworfen wird, brauche ich sie, - meine Kraft. La Gomera,
14 Bildausschnitt La Gomera 2008, Pigmente/Mischtechnik auf Leinen x 200 cm
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17 PRÄGUNGEN Ich spiele mit Münzen in der Hand und betrachte ihre Prägungen, - sie sind da und begleiten die Reise von Hand zu Hand. Der Sommer wird müde, die Tage kürzer, das Licht warm und mild. Farben erwachen. Gewitter, Flut, - ein Riss, Plötzlich habe ich eine neue Aufgabe. Dasein, - Zuhören. Zuhören, bis ich in der Gegenwart ankomme. Zuhören, bis das milde Licht die Prägungen mit warmen Licht flutet und metallisch schimmert. Beate Hemmer, Würzburg,
18 Bad Reichenhall 2009, Bleistift auf Bütten - 60 x 60 cm
19 Gedanken oder Spiel mit ihrer Energie Die Brandung in den Ohren, lausche ich meinen Gedanken: Jede Welle bauscht sich auf und fällt tosend in sich zusammen, - welches Spektakel, - welche Dramaturgie. Eine Möwe segelt über sie hinweg, in Berührung mit der von ihr erzeugten Energie, mit den Regenbogenfarben in jedem Tropfen. Erschöpft von diesem Spiel, segle ich weit nach oben, beobachte alles, das Meer, die Landkarte, aus der heraus jede Bewegung in mein Auge springt, die Farben der Strömungen in denen ich gleite, aufwärts ins Orange, hinab ins helle Grau. Noch segelt sie auf dem Wellenkamm, gleitet hinab in die Strömung vorwärts gedrängter Luft, diese verdichtet sich schon und leitet sie hinaus über den explodierenden Meeresschaum. Noch schwebender Vogel bin, erfasst mich schon die Schwerkraft, die Sehnsucht, ein Erdwesen sein zu dürfen, ein Wesen, das die Weite sich erhält. La Gomera,
20 La Gomera 2007, Acryl / Mischtechnik auf Leinen x 100 cm
21 Unverhoffte Freude Machen wir Menschen immer dieselben Erfahrungen, da wir es nicht wagen, das Neue, das Nichtverstehen? Was bleibt uns anderes übrig, als uns einzulassen: auf unbekannte Wege, auf das Scheitern auf das Leben - auf unverhoffte Freude. Beate Hemmer, Bad Reichenhall, 15. März 2008
22 Würzburg 2010, Pigmente/Mischtechnik auf Leinen, 150 x 50 cm Würzburg/Bronnbach 2009, Pigmente/Mischtechnik auf Leinen, 150 x 50 cm
23 FEUER NEIN, mein inneres Feuer lösche ich nicht! Träufle in die Augen meines Drachen, atme in seinen Schlund - Honig Wenn er aus tiefster Seele spuckt, schleudert er nicht heraus - Feuerpfeile, er spielt sehend hinein in das Leben - Bälle gebündelter Energie. Frankfurt im Zug,
24 La Gomera 2009, Pigmente/Mischtechnik auf Leinen x 150 cm
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