Gender Datenreport Berlin V. Gesundheit, Gewalt gegen Frauen. Gesundheit, Gewalt gegen Frauen. 2. Gewalt gegen Frauen. Seite.

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1 Gender Datenreport Berlin 2013 V. Gesundheit, Gewalt gegen Frauen 2. Gewalt gegen Frauen Seite Kurzgefasst 2 Grafik 1. Fälle von häuslicher Gewalt sowie polizeiliche Platzverweise 3 Tabellen 1. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 3 Gesundheit, Gewalt gegen Frauen 2. Fälle von häuslicher Gewalt, Verstöße gegen das Gewaltschutzgesetz und polizeiliche Platzverweise - Polizeiliche Kriminalstatistik Fälle von häuslicher Gewalt - Polizeiliche Kriminalstatistik Fälle von Nachstellungen (Stalking) - Polizeiliche Kriminalstatistik Fälle von häuslicher Gewalt - Ermittlungsverfahren der Amtsanwaltschaft Fälle von häuslicher Gewalt - Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Inanspruchnahme von Unterstützungseinrichtungen gegen Gewalt 5 8. Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung in den Bundesländern 6 9. Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung im Bundesgebiet Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung im Bundesgebiet - Tatverdächtige und Opfer Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung im Bundesgebiet - Anwerbung sowie Impressum Umstände und Art der Prostitution - 6 Zeichenerklärung nichts vorhanden / Zahlenwert nicht sicher genug Zahlenwert unbekannt oder geheimzuhalten x Tabellenfach gesperrt, weil Aussage nicht sinnvoll

2 2. Gewalt gegen Frauen Kurzgefasst Als häusliche Gewalt bezeichnet man Gewaltstraftaten in partnerschaftlichen oder engen persönlichen Beziehungen. Die Gewalt geht in bis zu 80 % der Fälle von Männern aus. Der Bedeutung und Schwere dieser Straftaten trägt die Berliner Polizei durch ein gesondertes Erhebungs- und Analyseverfahren Rechnung. Im Jahr 2012 wurden Fälle häuslicher Gewalt aktenkundig. Gegenüber dem Vorjahr ist damit ein leichter Rückgang um 311 Fälle zu verzeichnen. Bei drei Viertel der Taten handelt es sich um Rohheitsdelikte, darunter u. a Fälle leichter und Fälle schwerer Körperverletzung. Zudem wurden neun vollendete Tötungsdelikte und sechs Tötungsversuche registriert sowie 143 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Insgesamt ermittelte die Polizei im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt Tatverdächtige, darunter Männer (76 %) Personen wurden als Opfer dieser Straftat registriert, dabei handelte es sich ganz überwiegend um Frauen (75,7 %). Als sofortige Schutzmaßnahme erteilte die Polizei Wegweisungen, 389 Betretungsverbote und 428 Kontaktverbote. Auch von den Amts- und Staatsanwaltschaften Berlins werden Fälle häuslicher Gewalt gesondert erfasst wurden zusammen Verfahren eingeleitet, abgeschlossen und eingestellt. Insgesamt wurde 435-mal Klage erhoben und in 768 Fällen Strafbefehl beantragt. Seit 2007 stehen in Deutschland auch Nachstellungen (Stalking) unter Strafe, die ebenfalls mit erheblichen Gefährdungen der psychischen oder physischen Gesundheit der Opfer verbunden sind registrierte die Polizei 755 Fälle von Stalking im Zusammenhang mit "häuslicher Gewalt". Zum Schutz gegen häusliche Gewalt sowie gegen ständige Belästigungen (Stalking) ist seit 2002 das Gewaltschutzgesetz in Kraft. Die Opfer können in diesen Fällen beim zuständigen Zivilgericht eine Schutzanordnung beantragen. Der Verstoß gegen die gerichtlichen Anordnungen ist unter Strafe gestellt. Um den Opfern von häuslicher Gewalt schnelle Hilfe bieten zu können, fördert der Berliner Senat die telefonische Beratung der BIG-HOTLINE sowie sechs Gender Datenreport Berlin 2013 Frauenhäuser mit 317 Plätzen und 41 Zufluchtswohnungen mit 117 Plätzen. In den Jahren 2004 bis 2011 haben jährlich zwischen und Frauen und ebenso viele Kinder die Frauenhäuser aufgesucht waren es insgesamt Personen, was einer Auslastung von 92,2 % entsprach. Auch in den Zufluchtswohnungen sind die Belegungszahlen relativ konstant; sie wurden 2012 von 292 Frauen mit zusammen 212 Kindern in Anspruch genommen. Die Frauenberatungsstellen boten von Gewalt betroffenen Frauen sowie 295 unterstützenden Personen ihre Hilfe an. Auch die telefonische Beratung der BIG-HOTLINE wurde mit insgesamt Anrufen in steigendem Maße in Anspruch genommen (durchschnittlich 23 Anrufe am Tag). Das Beratungsangebot umfasst neben dem telefonischen insbesondere das persönliche Gespräch. Die Polizei vermittelte in 579 Fällen häuslicher Gewalt die Kontaktaufnahme der Beratungsstellen zu den Opfern. Diese pro-aktive Arbeitsweise ist in Berlin zum festen Bestandteil der Unterstützungsangebote für von häuslicher Gewalt betroffene Frauen geworden. Die Jugend- bzw. Kindernotdienste intervenierten 2012 zusammen in 395 Fällen wegen häuslicher Gewalt (Beratung und Inobhutnahme). Insgesamt nahmen die Notdienste 39 Kinder bei sich auf. Im Jahr 2012 hat die Polizei bundesweit 491 Ermittlungsverfahren wegen Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung abgeschlossen, davon 64 in Berlin. Die Ermittlungen ergaben bundesweit 769 Tatverdächtige, bei denen es sich größtenteils um Männer handelte (78 %). Knapp ein Drittel der Tatverdächtigen waren deutsche Staatsangehörige. Es wurden 612 Opfer in diesem Deliktbereich ermittelt; der Ausländeranteil lag bei 79 %. Über die Hälfte stammten aus den Ländern Rumänien und Bulgarien. Gesundheit, Gewalt gegen Frauen Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen / Amt für Statistik Berlin-Brandenburg V/2_2

3 1. Fälle von häuslicher Gewalt sowie polizeiliche Platzverweise in Berlin von 2003 bis Anzeigen Polizeiliche Platzverw eise Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung in Berlin 2005 bis 2012 Deliktbereiche 2005 Erfasste Fälle Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung darunter Vergewaltigung, besonders schwere Fälle sexueller Nötigung sexueller Missbrauch von Kindern inkl. Fällen aus der seit gelöschten Schlüsselgruppe "Sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen zum Nachteil von Kindern" Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen / Amt für Statistik Berlin-Brandenburg V/2_3

4 2. Fälle von häuslicher Gewalt¹, Verstöße gegen das Gewaltschutzgesetz und polizeiliche Platzverweise in Berlin 2005 bis 2012 Anzeigen / Maßnahmen / Verstöße Anzeigen von häuslicher Gewalt Polizeiliche Platzverweise Verstöße gegen Gewaltschutzgesetz Fälle von häuslicher Gewalt¹ in Berlin Fälle von Nachstellungen/Stalking in Berlin 2012 Anzeigen insgesamt Anzeigen in Verbindung mit darunter häuslicher Gewalt 755 vollendete Tötungsdelike 9 Tötungsversuche 6 Straftaten g. sexuelle Selbstbestimmung 143 Vergewaltigung, sex. Nötigung 116 Rohheitsdelikte Körperverletzung vorsätzlich leichte Körperverletzung gefährl. u. schwere Körperverletzung Tatverdächtige darunter Männer Anteil in % 76,0 Opfer darunter Frauen Anteil in % 75,7 Gewaltschutzmaßnahmen 2 Weisungen Betretungsverbot 389 Kontaktverbot Fälle von häuslicher Gewalt¹ in Berlin 2012 Ermittlungsverfahren der Amtsanwaltschaft 6. Fälle von häuslicher Gewalt¹ in Berlin 2012 Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Tätigkeit Tätigkeit Verfahren eingeleitet Verfahren eingeleitet 711 Verfahren abgeschlossen Verfahren abgeschlossen 756 Verfahren eingestellt Verfahren eingestellt 495 dar. gem. 170 Abs. 2 StPO dar. gem. 170 Abs. 2 StPO Anteil in % 92,9 Anteil in % 78,2 Anklage erhoben 340 Anklage erhoben 95 Strafbefehl beantragt 734 Strafbefehl beantragt 34 1 Der Begriff "Häusliche Gewalt" bezeichnet (unabhängig vom Tatort oder einer gemeinamen Wohnung) Gewaltstraftaten zwischen Personen in einer partnerschaftlichen Beziehung, die derzeit besteht bzw. sich auflöst oder aufgelöst ist, oder zwischen Personen, die in einem Angehörigenverhältnis zueinander stehen, soweit es sich nicht um Straftaten zum Nachteil von Kindern handelt. 2 gemäß 24 des Allgemeines Sicherheits- und Ordnungsgesetzes (ASOG) in der Fassung vom Ermittlungen gaben keinen genügenden Anlass zur Erhebung der öffentlichen Klage Quellen: Polizeiliche Kriminalstatistik bzw. Strafverfolgungsstatistik Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen / Amt für Statistik Berlin-Brandenburg V/2_4

5 7. Inanspruchnahme von Unterstützungseinrichtungen gegen Gewalt in Berlin 2005 bis 2012 Ergebnis der Erhebung bei den jeweiligen Einrichtungen Unterstützungseinrichtungen gegen Gewalt Fälle der Inanspruchnahme Frauenhäuser insgesamt Frauen Kinder Zufluchtswohnungen insgesamt Frauen Kinder Frauenberatungsstellen Persönliche Beratung: Frauen 4 303, Unterstützer/-innen 282, BIG-Hotline¹ Anrufe im Jahr Anrufe im Durchschnitt pro Tag ProAktiv² Vermittlungen 180, Jugendnotdienst / Mädchennotdienst Interventionen insgesamt wegen häuslicher Gewalt 28, Kindernotdienst Interventionen wegen häuslicher Gewalt Hotline Kinderschutz (Anrufe) wegen häuslicher Gewalt Aufnahme von Kindern / Müttern 64 / / / 8 48 / / 7 41 / Beratung eines von Gewalt betroffenen Elternteils Anti-Gewalt Beratung für Männer (HG) ³ Soziale Trainingskurse Clearinggespräche/Einzelberatung Telefonische Beratung für Frauen und deren Kinder, die von häuslicher Gewalt (HG) betroffen sind. 2 Polizei vermittelt auf Wunsch der Betroffenen Kontaktaufnahme durch die Beratungsstellen. 3 Teilnehmende Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen / Amt für Statistik Berlin-Brandenburg V/2_5

6 8. Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung in den Bundesländern Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung im Bundesgebiet 2012 Bundesland Abgeschlossene Ermittlungsverfahren Abgeschlossene Ermittlungsverfahren Baden-Württemberg 21 Insgesamt Bayern 34 dar. mit ausschließlich Berlin 64 deutschen Opfern Brandenburg Bremen 2 26 Begleit-/Logistikstraftaten u. a. Hamburg 24 Straftaten gegen sexuelle Hessen 64 Selbstbestimmung Mecklenburg-Vorpommern 9 Gewaltdelikte Niedersachsen 80 Schleusungsdelikte Nordrhein-Westfalen 78 BtMG¹ - Verstöße Rheinland-Pfalz 40 Freiheitsberaubung Saarland 15 Waffendelikte Sachsen 18 diverse Fälschungsdelikte 0 Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen Betäubungsmittelgesetz Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung im Bundesgebiet 2012 Tatverdächtige und Opfer 11. Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung im Bundesgebiet 2012 Anwerbung sowie Umstände und Art der Prostitution Tatverdächtige Opfer absolut % Opfer / Fälle Tatverdächtige 769 Anwerbung der Opfer zur Prostitutionsausübung² in % darunter Männer in %¹ 78 und zwar mit Einverständnis der Opfer 30 Nationalität der Tatverdächtigen unter Täuschung 36 Europa 689 durch Agenturen, Inserate etc. 9 darunter unter Gewaltanwendung 17 Deutschland 241 Bulgarien 174 Umstände von Prostitutionsausübung² absolut Rumänien 105 und zwar Türkei 51 unter Ausnutzung der Hilflosigkeit 170 durch Drohung 226 Opfer 612 durch Gewalt 213 darunter Frauen in % 96 unter Ausnutzung der Zwangslage 156 durch Täuschung 125 Nationalität der Opfer Europa 545 Art der Prostitutionsausübung² darunter darunter Deutschland 127 Bar- und Bordellprostitution 301 Bulgarien 155 Wohnungsprostitution 191 Rumänien 128 Straßenprostitution 81 Ungarn 47 Haus- und Hotelbesuche 33 Minderjährige Opfer 100 darunter unter 14 Jahre alt 12 1 in 3 % der Fälle ohne Angabe zum Geschlecht 2 Mehrfachnennung möglich Quelle: Bundeskriminalamt, Bundeslagebericht Menschenhandel 2012 Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen / Amt für Statistik Berlin-Brandenburg V/2_6

7 Gender Datenreport Berlin 2013 I. Demografie 1. Bevölkerung 2. Lebensformen II. Bildung und Ausbildung 1. Schul- und Berufsbildung 2. Hochschulbildung III. Erwerbsleben 1. Erwerbsbeteiligung 2. Arbeitszeit IV. Einkommen 1. Einkommen und Verdienste 2. Lebensunterhalt V. Gesundheit, Gewalt gegen Frauen 1. Gesundheit 2. Gewalt gegen Frauen VI. Politische Partizipation Impressum Herausgeber / Anbieterinformationen Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen Oranienstraße Berlin pressestelle@senaif.berlin.de Tel Fax Redaktion Abteilung Frauen und Gleichstellung Gabriele Cüppers gabriele.cueppers@senaif.berlin.de Tel Dr. Christiane Bialas christiane.bialas@senaif.berlin.de Tel Amt für Statistik Berlin-Brandenburg Behlertstraße 3a Potsdam info@statistik-bbb.de Tel Fax