Orientieren Entwickeln Verbinden
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- Christa Walter
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1 Orientieren Entwickeln Verbinden
2 Fachtagung des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit Assistierte Ausbildung Betriebe für die Ausbildung von benachteiligten Jugendlichen zurückgewinnen! 15. Juni 2010, Stuttgart 2
3 Das Bildungswerk der Baden Württembergischen Wirtschaft e. V. ist seit fast 40 Jahren kompetenter Partner der Wirtschaft und ihrer Verbände. Es wird getragen durch 29 Arbeitgeberverbände und Unternehmen. Mit der Akademie für Personal und Organisationsentwicklung und den Tochtergesellschaften Apontis GmbH und BBQ Berufliche Bildung ggmbh verstehen wir uns als strategischer Bildungs und Personaldienstleister. Wir verfügen über 3 Bildungszentren und 47 Niederlassungen in Baden Württemberg. Tochtergesellschaften Akademie für Personalund Organisationsentwicklung 3
4 Die Ausbildungs und Qualifizierungsinitiative START 2000 Plus Für den Arbeitgeberverband der Metall und Elektroindustrie führen wir seit 1998 die Ausbildungs und Qualifizierungsinitiative START 2000 Plus durch. Die Innovations und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen hängt entscheidend von der Qualifikation der Menschen ab. Deshalb engagiert sich Südwestmetall in allen Bereichen der Aus und Weiterbildung. START 2000 Plus entwickelt nachhaltige Projekte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zur Förderung von Naturwissenschaft und Technik, fördert benachteiligte Jugendliche und engagiert sich für Bildungspartnerschaften zwischen Schulen, Hochschulen und den Unternehmen. 4
5 Ursprünglicher Fokus 1998: Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze und Einstiegschancen in der Metall und Elektroindustrie Ausgangslage Mangel an Ausbildungsplätzen Leistungsschwächere Jugendliche finden keinen Ausbildungsplatz Alternativen zu untauglichen Instrumenten wie z. B. der Ausbildungsumlage aufzeigen Ziele Erhöhung des Ausbildungsangebotes für junge Menschen Verbesserung der Ausbildungseignung Unterstützungsangebote für Unternehmen und jungen Menschen (Phase 1: Finanzielle Ressourcen + Sozialpädagogische Begleitung; Phase 2: Sozialpädagogische Begleitung) Akzeptanz für sozialpädagogische Hilfe schaffen 5
6 Grundausbildungslehrgang Metall Unterstützung in der Berufsvorbereitung Praxisnahe Vorbereitung auf eine Ausbildung im Metallbereich Förderung der Ausbildungsfähigkeit Pädagogische Begleitung, Seminare zur Persönlichkeitsbildung Konfliktmanagement Organisation und Durchführung von Mathematik und Deutschunterricht Kontakt zu Berufsschule, Eltern und Unternehmen Dienstleistungen für Unternehmen Übernahme der Verwaltungsaufgaben und Arbeitgeberfunktion Mitwirkung bei der Bewerberauswahl Unterstützung der Ausbilder bei pädagogischen Fragestellungen 6
7 Grundausbildungslehrgang Metall Ergebnisse Umsetzung seit Qualifizierungsplätze 150 beteiligte Mitgliedsunternehmen Über 50% mit Migrationshintergrund Über 90% werden in Ausbildung vermittelt 7
8 Verbundausbildung VME Unterstützung für Auszubildende Pädagogische Begleitung im Unternehmen Konfliktmanagement Seminare zur Persönlichkeitsbildung Organisation und Durchführung von Nachhilfeunterricht Kontakt zu Berufsschule, Eltern und Unternehmen Dienstleistungen für Unternehmen Übernahme der Verwaltungsaufgaben und Arbeitgeberfunktion Mitwirkung bei der Bewerberauswahl Unterstützung der Ausbilder bei pädagogischen Fragestellungen 8
9 Verbundausbildung VME Ergebnisse Umsetzung seit zusätzliche Ausbildungsplätze 350 beteiligte Mitgliedsunternehmen Fast 60% der Industriemechaniker Azubis haben Hauptschulabschluss (in B W haben laut Statistischem Bundesamt ca. 65% der Industriemechaniker Azubis mind. Mittlere Reife) Über 90% beenden erfolgreich die Ausbildung Davon werden 84% vom ausbildenden Unternehmen übernommen 9
10 Neuer Fokus 2009: Demografische Entwicklung und Fachkräftemangel I Die Unternehmen finden zunehmend keine geeigneten Bewerber und können somit nicht alle freien Ausbildungsplätze besetzen. Folgende Ursachen sind dafür zu nennen: Rund jeder sechste Schüler verlässt die allgemeinbildende Schule in Baden Württemberg ohne ausreichende Ausbildungsfähigkeit. Der Bildungserfolg hängt stark von der sozialen Herkunft ab; es mangelt an Chancengleichheit und individuellen Förderkonzepten. Die Integration in das Bildungs und Beschäftigungssystem von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund funktioniert oftmals nur unzureichend. 10
11 Neuer Fokus 2009: Demografische Entwicklung und Fachkräftemangel II Viele Jugendliche wissen nicht genug über Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten in ihrer Region; viele Mädchen und Jungs bewegen sich in geschlechterspezifischen Stereotypen. Berufsorientierung, vorbereitung und einstieg sind nicht optimal verzahnt; Zeit geht verloren, Ressourcen werden verschwendet und Motivation genommen. Vor allem kleinere und mittlere Betriebe sind mit der Auswahl und Integration heterogener werdender Bewerberprofile überfordert. Die Schulabgängerzahlen beginnen sich zu reduzieren, in den nächsten Jahren wird sich diese Entwicklung durch die demografische Entwicklung beschleunigen. 11
12 Herausforderung: Die verschiedenen Ursachen vernetzt angehen Viele Initiativen und Projekte setzen isoliert an einem dieser Punkte an. Auch Südwestmetall engagiert sich seit vielen Jahren im Rahmen seine Initiative START 2000 Plus in Projekten und Maßnahmen zur Stärkung der Ausbildungsfähigkeit, zur Entwicklung von Förderkonzepten und zur Verbesserung der Berufsorientierung. Februar 2010 startete das Pilotprojekt M+E Einstieg, das diese Aspekte konsequent verbindet. 12
13 Ziele Mit einem umfassenden Projektansatz wollen wir beispielhaft zeigen, wie das brachliegende Bildungskapital gehoben werden kann. Wir wollen zeigen, wie allen ausbildungswilligen Jugendlichen der Zugang in eine Ausbildung ermöglicht werden kann. Es geht um einen neuen Weg bei der Berufsintegration von chancenarmen Jugendlichen. Wir setzen gleichzeitig in den Schulen, in der Berufsvorbereitung und beim Ausbildungseinstieg an. Dazu brauchen wir ein tragfähiges und funktionierendes Netzwerk aller an der Berufsvorbereitung und Berufsausbildung beteiligter Akteure: Agenturen für Arbeit (v. a. Berufsberater), Lehrkräfte, Eltern, Kammern und Beratungsstellen 13
14 Zielgruppe Jugendliche, die oftmals stigmatisiert werden als Schulversager, Lernunwillige oder Milieugeschädigte Schüler ohne Ausbildungseignung Schulabgänger, die aufgrund mangelnder Ausbildungseignung keinen Ausbildungsplatz erhalten Auszubildende, die ohne Unterstützung ihr Ausbildungsziel nicht erreichen werden Hauptschulen/Werkrealschulen in Brennpunktbezirken Unternehmen, die aufgrund mangelnder Bewerberzahlen, diesen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zur Verfügung stellen wollen 14
15 M+E Einstieg konkret: Verzahnung der Aktivitäten und des Matching Prozesses Schulprojekte Schulprojekte BPJ 21 BvB Teil nehmer/ Bewerber Vermittlung von Teilnehmern Unternehmen Agentur für Arbeit Bewerbungen Unternehmen Agentur für Arbeit Bewerbungen 15
16 Thesen Bei vielen Unternehmen sind die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Ausbildungsplatzsituation noch nicht wirklich angekommen. Nur wenige Unternehmen gehen das Thema strategisch an. Unternehmen suchen immer die besten Bewerber/innen. Wenn diese die Anforderungen nicht erfüllen werden oft Ausbildungsplätze nicht besetzt. Vor allem kleinere und mittlere Betriebe sind mit der Auswahl und Integration heterogener werdender Bewerberprofile überfordert und können freie Ausbildungsplätze nicht besetzen. Unternehmen werden über den demografischen Wandel dazu gezwungen werden, leistungsschwächere Jugendliche in die Ausbildung zu integrieren. Hierbei kommt dem Matching von freien Ausbildungsplätzen und (auf den ersten Blick) weniger geeigneten Bewerbern eine besondere Bedeutung zu (passgenaue Vermittlung). 16
17 Thesen Das duale Ausbildungssystem und der erste Ausbildungsmarkt bieten auch für benachteiligte Jugendliche ein positives Umfeld für die berufliche Integration. Voraussetzung für den Einstieg in eine betriebliche Ausbildung ist die Betriebsfähigkeit der Jugendlichen. Darüber hinaus fördert die Ausbildung im Betrieb, als Ort des sozialen Lernens, die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen. Die ausgebildeten leistungsschwächeren Jugendlichen entwickeln eine sehr hohe Bindung an das Unternehmen. Bei der Ausbildung von leistungsschwächeren Jugendlichen benötigen die Unternehmen Unterstützung (assistierte Ausbildung). Die Finanzierung und die Koordination der beteiligten Akteure stellen die größte Herausforderung bei der assistierten Ausbildung dar. 17
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