Es gilt das gesprochene Wort.

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1 Grußwort der Vizepräsidentin der Kultusministerkonferenz und Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Sylvia Löhrmann Schulnetzwerktreffen MINT Februar 2015 Es gilt das gesprochene Wort. Min. Löhrmann: MINT schafft Zukunft

2 2 Die Natur ist in der Sprache der Mathematik geschrieben. (Galileo Galilei) Anrede, für uns im 21. Jahrhundert ist Mathematik ein ständiger Begleiter in unserem täglichen Leben. Ob bei der Computerarbeit, der Handynutzung, beim Autofahren oder Einkaufen. Das Zitat von Galilei ist so einfach wie zutreffend, und er hatte diesen Gedanken bereits vor 400 Jahren. Seine Einsicht ist prägend für unser heutiges Verständnis von Natur, Erkenntnis und Wissenschaftlichkeit. Für jeden, der sich mit Naturwissenschaften und Technik beschäftigt und eines dieser Fächer studiert, ist die Mathematik tatsächlich die gängige Sprache. Noch nie gab es so viele Möglichkeiten, junge Menschen für Mathematik, Naturwissenschaften, für Technik und Informatik oder Ingenieursberufe zu begeistern, wie heute.

3 3 In Ihrem Falle hat das offensichtlich auch bereits geklappt. Nutzen Sie die Chance, die in dem heutigen Angebot auf Sie wartet. Machen Sie ausführlich Gebrauch davon, in die Perspektiven von Forschung und Wissenschaft einzutauchen. Engagieren Sie sich, stellen Sie Fragen und arbeiten Sie mit. Ich bin überzeugt, dass Sie die Erfahrungen von heute noch lange in Erinnerung behalten werden. Vielleicht hat sich jemand von Ihnen auch schon entschlossen, ein naturwissenschaftliches Studium zu beginnen. Dann sehen Sie diesen Tag als Kurzpraktikum an und als Bestätigung, dass Sie den richtigen Weg einschlagen wollen. An dieser Stelle möchte ich dem Verein MINT-EC für sein nachhaltiges Programm zur Exzellenzentwicklung an unseren Schulen ganz herzlich danken und wünsche allen Beteiligten weiterhin viel Erfolg bei ihrer wichtigen Arbeit.

4 4 Anrede, zu den großen Menschheitsfragen gehören von Anfang an das Verhältnis zur Natur, die Entwicklung von Technik und der verantwortungsvolle Gebrauch von Wissen. Die Chancen und Herausforderungen sind ungeheuer groß. Noch nie so scheint es erwartete eine Gesellschaft so viel von Forschung und Wissenschaft wie die heutige. Ob es um die treffsichere Vorhersage von Naturereignissen geht, die Überwindung von Krankheiten oder die Lösung sozialer Problemlagen. Oder aber auch schlicht um Faszination. Ich bin Followerin von dem Astronaut Alexander Gerst (Astro Alex) und immer wieder begeistert von seinen Bildern und Beschreibungen der Erde!

5 5 Immerzu werden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Modelle und Lösungskonzepte erwartet. Das ist die eine Seite. Anderseits sind Wissenschaft und Forschung tatsächlich zu einem treibenden Motor des Fortschritts und damit für nachhaltiges Wachstum und mehr Beschäftigung geworden. Das bedeutet: es geht bei Wissenschaft und Forschung um nichts Geringeres als um Zukunftsfragen, die einen ganz wesentlichen Einfluss auf die Geschicke der Menschheit haben werden. MINT schafft Zukunft. Anrede, oft wird gefragt, was eigentlich die Ländergemeinschaft zur Förderung des MINT-Nachwuchses tue? Die Kultusministerkonferenz und die Länder entwickeln den mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht seit Jahren weiter und fördern außerdem systematisch die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften in den MINT-Fächern.

6 6 Vor dem Hintergrund des Fachkräftebedarfs im naturwissenschaftlich-technischen Bereich hat die Kultusministerkonferenz schon vor einigen Jahren "Empfehlungen zur Stärkung der mathematischnaturwissenschaftlichen Bildung" verabschiedet, die sich auf alle Bildungsetappen und auf die Lehrerbildung beziehen. Eltern, Kindergärten und Schulen können nicht früh genug damit beginnen, das Interesse für naturwissenschaftliche Phänomene und Fragestellungen bei Kindern zu wecken und ihren Forscherdrang nachhaltig zu unterstützen. Wir brauchen kluge Köpfe, die etwas von Technik, ihren Grundlagen und Zusammenhängen verstehen; die kreativ und multiperspektivisch neue Wege suchen und gehen und verantwortungsvoll und reflektiert entscheiden können. MINT-EC kommt bei dieser positiven Entwicklung deshalb eine Schlüsselrolle zu, weil die beteiligten Schulen Leuchttürme sind, die Orientierung geben. Sie vernetzen Lehrkräfte, bieten schulübergreifend Projekte an und motivieren Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme an Wettbewerben.

7 7 Aber wir fangen auch beileibe nicht bei Null an: vieles in Deutschland hat sich positiv bewegt: die öffentliche Wertschätzung für die MINT- Fächer ist gestiegen Berührungsängste schwinden erfreulicherweise sind die Studienanfängerzahlen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen positiv ist auch, dass ein wachsender Anteil junger Frauen eine Ausbildung oder ein Studium in diesem Bereich beginnt, wie dies auch jüngste Zahlen des statistischen Bundesamtes belegen Noch nie waren die Chancen für gut ausgebildetes Fachpersonal in den MINT-Bereich so groß wie heute.

8 8 Anrede, sie alle haben vor wenigen Wochen die Schlagzeilen lesen können über die drohende Unterversorgung an Lehrkräften im MINT-Bereich. Auch aus meiner Sicht besteht natürlich ein Zusammenhang zwischen gutem, ja faszinierendem MINT-Unterricht in unseren Schulen, der Studierneigung für naturwissenschaftliche Fächer und der Gewinnung von Lehrernachwuchs. Nur fachlich und didaktisch gut ausgebildete Lehrkräfte können wiederum genügend Nachwuchs ausbilden. Eine der großen Aufgaben, vor der wir stehen, ist es, die immer noch zu hohe Quote von Studienabbrecherinnen und Studienabbrechern im MINT-Bereich zu senken. Denn der Bedarf an Fachkräften ist bei weitem nicht gedeckt. Bessere Leistungen in den MINT-Fächern sind eine wichtige Voraussetzung, bedeuten aber leider noch nicht, dass sich mehr Schülerinnen und Schüler dafür entscheiden, auch ihr berufliches Leben damit zu verbringen.

9 9 Hierzu bedarf es größerer Anstrengungen, die die Schule alleine nicht bewältigen kann. Daher freue ich mich, dass sich hier insbesondere auch die Wirtschaft der Verantwortung stellt, sich mit zahlreichen Initiativen einbringt und es viele Beispiele für gelungene und wirksame Kooperationen gibt. Dabei geht es vor allem darum, die jungen Menschen zu begeistern, zu motivieren und ihnen Perspektiven aus der Berufspraxis aufzuzeigen. Ihnen, liebe Schülerinnen und Schüler, wünsche ich eine spannende Zeit, viele faszinierende Entdeckungen und vor allem eine Stärkung ihrer Entscheidungsfindung zur Studien- und Berufswahl. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit