Begrüßungsworte Girls an Boys Day April 2016, Uhr, Plenarsaal des Landtags
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- Eugen Schwarz
- vor 7 Jahren
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1 Begrüßungsworte Girls an Boys Day April 2016, Uhr, Plenarsaal des Landtags Liebe Schülerinnen und Schüler! I. Rund 600 hundert Jugendliche hier im Rund des Plenarsaales und auf der Tribüne: Das ist schon optisch ein wirklich starkes Bild. Als Landtagspräsidentin und Hausherrin begrüße ich Euch sehr herzlich zum Girls and Boys Day dem Zukunfts-Tag für Jungen und Mädchen im Landtag Nordrhein-Westfalen. Seid herzlich willkommen! Für mich ist es schön, in so viele junge und neugierige Gesichter blicken zu können. Nach vielen Jahren des ausschließlichen Girls Days hier im Landtag haben wir uns in diesem Jahr entschieden, die Jungs mit einzubinden. Dafür gibt es zwei Gründe: Der 1. Grund lautet: Beide Mädchen und Jungs - sind uns gleich wichtig. Und das soll auch deshalb auch sprachlich durch die Ergänzung Boys Day zum Ausdruck kommen. Der 2. Grund: Wenn sich Gesellschaft verändert, sich wandelt, dann muss man darauf auch reagieren. Dazu gleich mehr.
2 2 II. Liebe Jugendliche, die bisherige Fragestellung: - Warum brauchen wir einen Girls Day? - die hat an ihrer Richtigkeit nichts verloren. Mädchen haben auch heute oft bessere Schulabschlüsse als Jungen und damit eigentlich auch die Voraussetzung, unter einer breiten Palette von Berufen zu wählen. Doch die Wirklichkeit sieht oft anders aus. Leider entscheiden sich Mädchen in ihrer Ausbildungs- und Studienwahl noch immer häufig für typisch weibliche Berufe. Ich will damit nicht sagen: Das ist grundsätzlich falsch. Aber Mädchen sollten zumindest darüber nachdenken, ob es nicht auch andere Möglichkeiten gibt. Und dass es andere Möglichkeiten tatsächlich reichlich gibt, wollen wir Euch beim Girls Day zeigen. Girls Day soll dazu beitragen, die Berufschancen von Mädchen in zukunftsträchtigen Berufsfeldern auszubauen, in denen sie bisher unterrepräsentiert sind. Das sind insbesondere Berufe in technologischen und naturwissenschaftlichen Bereichen sowie in handwerklichen Berufen. Denn so können Mädchen ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt und auch ihre Karriere- sowie Verdienstchancen verbessern. Der Girls Day bedeutet also in erster Linie: Neugier, Wissen und die Nutzung von Chancen. Neugierig sollt Ihr in Berufe schnuppern, die Ihr vielleicht noch nicht so kennt. Damit Ihr ein bisschen seht, was man dort machen könnte.
3 3 Berufe, die interessant und spannend sind, aber auf die man nicht gleich kommt, wenn man sich unter Freundinnen unterhält, was man werden könnte. Eure Chance heute ist, dass Ihr Wissen von Experten erhaltet, von denen Ihr erfahrt, was man für einen Beruf wissen muss, was man können muss und welche Eigenschaften man braucht. Damit schnuppert Ihr auch in ein Feld hinein, wo sich vielleicht ganz ungeahnte Chancen für Eure Berufswahl ergeben. Denn wenn man sich einmal für einen Beruf entscheidet, stellt man auch schon ein bisschen die Weichen für sein Leben. III. So, liebe Schüler, jetzt endlich wende ich mich auch an Euch, die Jungs: Mehr als die Hälfte der Jungen entscheidet sich für einen von zwanzig Ausbildungsberufen, die sehr häufig von jungen Männern gewählt werden. Und das, obwohl es insgesamt etwa 350 davon gibt. Das Projekt Boys Day der Jungen-Zukunftstag gibt Jungen die Möglichkeit, Berufe kennenzulernen, in denen Männer immer noch unterrepräsentiert sind. Das sind Berufe, in denen maximal 40 Prozent Männer eine Ausbildung machen oder arbeiten also gerade mal 4 von 10. Unter den zehn am häufigsten gewählten Ausbildungsberufen ist kein einziger Beruf aus dem sozialen, erzieherischen Bereich. Fehlanzeige vom Krankenpfleger bis zum Grundschullehrer.
4 4 Aber auch aus dem Bereich des Handwerks oder der Dienstleistung gibt es Berufe, in denen Jungs eher seltener zu finden sind. Beispiele sind: der Florist, der Hörgeräte-Akustiker oder der Hotelfachmann. IV. Wenn ich zu Beginn vom Wandel der Gesellschaft sprach, dann meine ich damit folgendes: Ihr alle wisst, dass die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland einen klaren Trend hat: Es gibt immer mehr ältere Menschen und die Zahl junger Menschen geht weiter zurück. Eine Trendwende ist nicht wirklich in Sicht. Daher ist es so wichtig, dass junge Menschen ein möglichst breites Berufsspektrum kennenlernen, um dann den für sie richtigen Beruf auszuwählen. Ihr sollt wissen: Junge Menschen sind wertvoll. Jede und jeder hat seine und ihre Qualitäten. Und deshalb darf hier nicht ein einziger verloren gehen sprich ohne Ausbildung und Beruf bleiben. Jede und jeder wird gebraucht und ist deshalb wichtig. V. Liebe Schülerinnen und Schüler, deshalb geht es letztlich an einem Tag wie heute darum, etwas Neues, Anderes zu entdecken und es dann auch auszuprobieren. Deshalb ist der bekannte Spruch eines römischen Gelehrten (Ovid) Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß heute völlig fehl am Platze.
5 5 Manchmal ist es zwar das Einfachste und Bequemste, das zu machen, was alle machen. Dabei verpasst man aber so viele andere tolle Möglichkeiten. Ich möchte Euch deshalb ermutigen, gleich auf eine echte berufliche Entdeckungsreise zu gehen. Deshalb passt heute der Satz von Nietzsche so schön: Die Glücklichen sind neugierig. Ja, meine Bitte an Euch lautet einfach nur: Seid neugierig! Das ist der erste und gleichzeitig auch der wichtigste Schritt, sich zum Beispiel der Technik zu nähern. Dazu sind hier oben in der Wandelhalle und unten in der Bürgerhalle Infostände als Markt der Möglichkeiten aufgebaut. Die Polizei ist ebenso vertreten wie die Bundeswehr, der WDR, die Garten- und Landschaftsbauer, die Ingenieurkammer, Handwerk, Fotografie, Chemie und vieles mehr. Lasst Euch ein auf Handwerkliches, Naturwissenschaftliches und Technisches, aber auch auf Pflege und Erziehung auf Dinge, an die Ihr bei Euren Berufsträumen vielleicht noch nie richtig gedacht habt! Natürlich soll Euch der künftige Beruf auch Spaß machen, und er soll an Eure Fähigkeiten anknüpfen. Probiert es einfach aus. Hierzu habt Ihr heute die Gelegenheit.
6 6 VI. Doch bevor es soweit ist, wird Frau Birn, die Chefin unseres Besucherdienstes, Euch nun kurz und spannend erläutern, was dieses Haus, der Landtag, mit Euch zu tun hat - auch mit Eurer Bildung und Qualifizierung. Ich wünsche mir abschließend, dass der heutige Girls and Boys Day der Mädchen-und-Jungen-Zukunft-Tag - Euch hilft, ein bisschen mehr darüber herauszufinden, was es gibt, was möglich ist und was Ihr später einmal daraus machen könnt. Dabei wünsche ich Euch Freude und vor allem viel Erfolg! Herzlichen Dank!
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