Tagesordnungspunkt. Tarifkooperationen des MVV mit Unternehmen und Öffentlichen Einrichtungen
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- Clemens Holzmann
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1 Tagesordnungspunkt Tarifkooperationen des MVV mit Unternehmen und Öffentlichen Einrichtungen Norbert Specht Bereich Tarifmanagement Folienseite: 1 1
2 1. Grundsätzliches zu Tarifkooperationen 1.1 Sinn und Zweck von Tarifkooperationen? Tarifkooperationen sollen den Kunden eine einfache und unkomplizierte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel (ÖPNV) ermöglichen. 1.2 Rahmenbedingungen Tarifkooperationen sind nur bei einer guten ÖPNV-Anbindung sinnvoll. Im MVV stehen den Kunden rd. 60 Verkehrsunternehmen mit einem qualitativ hochwertigen Leistungsangebot (mit U-Bahn, S-Bahn, Tram und Bus) zur Verfügung. Der MVV versucht diesen Standortvorteil für den Abschluss von Tarifkooperationen zugunsten des ÖPNV zu nutzen. Norbert Specht Bereich Tarifmanagement Folienseite: 2 2
3 1.3 Ziele einer Tarifkooperation Mit dem Abschluss von Tarifkooperationen wird die Realisierung folgender Ziele angestrebt: wirtschaftliche Ziele Einnahmenmehrung, Neukundengewinnung, Vertriebskosteneinsparung politische/verkehrspolitische Ziele Standortwahl, Entlastung der Umwelt, Steigerung des Modal Splits zu Gunsten des ÖPNV Marketingziele Imageverbesserung, kundenorientierte Angebote, Erschließung neuer Kundenpotenziale Norbert Specht Bereich Tarifmanagement Folienseite: 3 3
4 1.4 Wie kommt eine Tarifkooperation zu Stande? Verkehrsunternehmen A 1. Anfrage 5. Ticketkauf Verkehrsverbund 3. Angebot Veranstalter Kunden Verkehrs- 2. Zustimmung unternehmen B 4. Vertrag im Auftrag und auf Rechnung der VU Verkehrsunternehmen C Aufgaben: - Angebotskonzeption - Preiskalkulation - Vertragsabschluss - Vertragscontrolling Beförderungsvertrag kommt zwischen Kunde und Verkehrsunternehmen zu Stande Norbert Specht Bereich Tarifmanagement Folienseite: 4 4
5 2. Welche Arten von Tarifkooperationen gibt es? einmalige Veranstaltung Freizeit Beruf eintägige Veranstaltung mehrtägige Veranstaltung Großveranstaltung/ Events Messe regelmäßige Veranstaltung Norbert Specht Bereich Tarifmanagement Folienseite: 5 5
6 3. Praxisbeispiele Aus der Vielzahl der bestehenden Kooperationen sind nachfolgend einige Beispiele dargestellt: 3.1 Freizeit: Tarifkooperationen mit Reiseveranstaltern Es gibt zahlreiche bundesweite Kooperationen mit Reiseveranstaltern z.b. TUI, Thomas Cook, DERTOUR, Studiosus, usw. Flugticket enthält zugleich Fahrtberechtigung zum/vom Flughafen mit dem MVV, HVV, RMV Kunde erhält zusammen mit seinen Reiseunterlagen eine sog. Fahrtberechtigung, die nur in Verbindung mit seinem Flugticket zur Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln gültig ist. Norbert Specht Bereich Tarifmanagement Folienseite: 6 6
7 3.1 Beispiel einer Fahrtberechtigung Fahren & Fliegen Norbert Specht Bereich Tarifmanagement Folienseite: 7 7
8 3.2 Events: Tarifkooperationen mit Kultureinrichtungen In München werden von zahlreichen Theatern und Kultureinrichtungen Kombi-Tickets angeboten: Die Eintrittskarte ist in diesen Fällen zugleich als MVV- Fahrkarte gültig Ziel ist den Service für die Kunden zu verbessern das Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel zu fördern Beispiele: Bay. Staatsoper, Theater am Gärtnerplatz, Konzerte der Philharmoniker, Volkstheater, Kammerspiele, Residenztheater, Konzerte des Bay. Rundfunks, Tollwood Winter usw. Norbert Specht Bereich Tarifmanagement Folienseite: 8 8
9 3.3 Großveranstaltungen: Tarifkooperation für FIFA Fußball WM 2006 die ÖPNV-Nutzung war bei allen Eintrittskarten und Spielorten integriert in Deutschland konnte erstmals bei einer Fußball-Weltmeisterschaft eine Kooperation für alle Spiele realisiert werden Neu an dem grundsätzlichen Kombi-Ticket Ansatz war, dass hier jeweils eine Tageskarte für den Spieltag (nicht nur Hin- und Rückfahrt) integriert war. Die Erfahrungen und Kundenreaktionen mit dieser Kooperation waren nicht nur in München sondern bundesweit äußerst positiv. Norbert Specht Bereich Tarifmanagement Folienseite: 9 9
10 3.4 Messeverkehr: Tarifkooperation für Besucher Kooperationsverträge mit der Messe München GmbH und der GHM sehen die Integration der MVV-Nutzung in die Eintrittskarten für alle Messen vor. Neu ab : Das Vertriebsnetz wird erheblich ausgeweitet (erstmals für die Messe Heim & Handwerk), jetzt auch an DB-Automaten an allen S-Bahn Stationen, - 70 MVG-Kiosken und MVV-Regionalbussen mit elektr. Fahrausweisdrucker Ziel des MVV und der Verkehrsunternehmen ist es, den Modal Split im Messeverkehr noch weiter zu steigern. Norbert Specht Bereich Tarifmanagement Folienseite: 10 10
11 3.5 Berufsverkehr: Tarifkooperationen für Firmentickets Seit bietet der MVV ein modifiziertes Firmenticket an. Abwicklung: Vertragsabschluss mit dem MVV; die vertriebliche Umsetzung erfolgt über die Abo-Center bei MVG und DB Auf Wunsch der Unternehmen können von den Abo-Centern zusätzliche Serviceleistungen gegen Entgelt übernommen werden. Verkehrsunternehmen erzielen mit rd. 40 Kooperationen Einnahmen von rd. 30 Mio. pro Jahr. Erfreulich: Je nach Unternehmen konnten bisher bis zu 40% Neukunden gewonnen werden. Damit hat sich das MVV-Firmenticket zu einem qualifizierten Instrument der Kundenbindung entwickelt. Norbert Specht Bereich Tarifmanagement Folienseite: 11 11
12 3.5 Berufsverkehr: Tarifkooperationen für Firmentickets Beispiele: LH München, BMW, Stadtsparkasse München, Allianz, Freistaat Bayern, Stadtwerke München, Telekom, Deutsche Post, Bay. Versicherungskammer, Bayerische Landesbank, HypoVereinsbank, Generali, Siemens, Infineon, Bundesverwaltungsamt usw. Norbert Specht Bereich Tarifmanagement Folienseite: 12 12
13 4. Auswirkungen auf die Verkehrsmittelwahl Zahlreiche Marktstudien belegen den Zusammenhang von Tarifkooperationen und Verkehrsmittelwahl Nach unseren Erfahrungen kann der Anteil der ÖPNV- Nutzer durch Tarifkooperationen signifikant erhöht werden. Je nach Veranstaltung und angebotener Verkehrsanbindung kann der Modal Split in München zwischen 10 und 15% gesteigert werden. Eine Verhaltensänderung bei Kunden hinsichtlich der Verkehrsmittelwahl ist möglich, setzt jedoch langfristiges kontinuierliches Handeln voraus. Norbert Specht Bereich Tarifmanagement Folienseite: 13 13
14 5. Fazit Tarifkooperationen haben das Ziel die ÖPNV-Nutzung zu erleichtern und den Kunden einen besonderen Komfort zu bieten. Der Modal Split kann für einzelne Veranstaltungen zwischen 10 und 15% zu Gunsten des ÖPNV gesteigert und zugleich die Umwelt entlastet werden. Wirtschaftlich betrachtet sind Kooperationen für die Verkehrsunternehmen in der Regel eine kostengünstige Lösung, da der Vertrieb meist vom Vertragspartner (ganz oder teilweise) übernommen wird. Norbert Specht Bereich Tarifmanagement Folienseite: 14 14
15 5. Fazit MVV nimmt aufgrund des hervorragenden Leistungsangebotes der Verkehrsunternehmen beim Abschluss von Tarifkooperationen im bundesweiten Vergleich eine Spitzenstellung ein. Jährlich erzielen MVV/Verkehrsunternehmen mit rd.100 Kooperationsverträgen ein Umsatzvolumen von etwa 50 Mio.. Tarifkooperationen schaffen eine win/win- Situation für alle Beteiligten (Endkunde, Unternehmen/öffentliche Einrichtung, MVV/Verkehrsunternehmen). Ziel ist das bestehende Niveau zu halten und in den nächsten Jahren noch weiter auszubauen. Norbert Specht Bereich Tarifmanagement Folienseite: 15 15
16 6. Wünsche/Visionen Die Integration der MVV-Nutzung soll mittelfristig bei allen größeren Veranstaltungen in München zum Standard werden. Schaffung der rechtlichen Voraussetzungen damit auf kommunaler Ebene durch entsprechende Auflagen Veranstalter quasi zu einer Tarifkooperation mit dem MVV verpflichtet werden können. Das Mobilitätsmanagement der Unternehmen im Großraum München wird mittelfristig so weiterentwickelt, dass der Abschluss einer MVV-Tarifkooperation für ein Firmenticket zu einem elementaren Baustein wird. Der Modal-Split für den ÖPNV soll innerhalb der LH München mittelfristig durchschnittlich bis zu 5% gesteigert werden. Norbert Specht Bereich Tarifmanagement Folienseite: 16 16
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