Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter
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- Victoria Albrecht
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1 Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter 18. ÖGPH JAHRESTAGUNG 28./ DR.IN CHRISTINE RHOMBERG, MPH ÄRZTIN FÜR ALLGEMEINMEDIZIN SCHULÄRZTIN
2 Zur Einleitung 2006 hat die WHO Konferenz Istanbul die Zunahme der Adipositas im Kindesalter in den EU Ländern als besonders besorgniserregend hervorgehoben Über 60% der adipösen Kinder bleiben auch im Erwachsenenalter adipös Die Folgeerkrankungen (Bluthochdruck, Diabetes, Erkrankungen des Bewegungsapparates, etc.) werden die Gesundheitskosten der Länder deutlich erhöhen Die Prävention von Adipositas ist ein wichtiges gesundheitspolitisches Ziel und von große Dringlichkeit
3 Besonderheiten der Prävention im Kindesalter (1) Gesundheitsrelevante Verhaltensmuster und Einstellungen bilden sich bereits im Kindes- und Jugendalter, verfestigen sich im weiteren Lebensverlauf und später lassen sich oft nur schwer beeinflussen. Einmal habitualisierte Verhaltensweisen sind schwer zu verändern. Der sogenannten Trägheitseffekt erhält Handlungsroutinen selbst dann noch aufrecht, wenn sie bereits mit offensichtlichen kontraproduktiven Wirkungen einhergehen. Hurrelmann, 2006
4 Besonderheiten der Prävention im Kindesalter (2) Etwa zwischen 7 und 12 Jahren ist eine sensible Phase der Koordinations- und Beweglichkeitsentwicklung Gut ausgebildete Sportlehrer/innen sind für Schüler/innen besonders wichtig Diese Phase professionell zu nützen, um die Freude an Bewegung und Sport langfristig zu erhalten ist sehr sinnvoll Etwa 25% der Einschulungskinder leiden an motorischen Entwicklungsverzögerungen, auch um diese Defizite auszugleichen ist viel qualitätsgesicherter Schulsport im Kindes- und Jugendalter empfehlenswert.
5 Daten aus Österreich 2006/07 Adipositas-Feldstudie im Jahr 2006, bestimmte Größe und Gewicht von Schüler/innen im Alter von 6 bis 14 Jahren, das waren 15% der Schulkinder 2005/06 Eine der wenigen österreichweiten Erhebungen, seit die statistischen Auswertungen der Schülergesundheitsdaten 1993 eingestellt wurde. Ergebnisse: Österreichweit waren im Schuljahr 2005/06 20,2 % der Buben und 17,7 % der Mädchen im Alter von 6 bis 14 Jahren übergewichtig oder adipös Prof. Zwiauer: Die vorliegenden Daten sind ausreichend besorgniserregend, um rasches, politisches Handeln einzufordern.
6 Datenlage in Österreich 2006
7 Hauptschüler/innen sind doppelt so oft übergewichtig im Vergleich zu AHS Schüler/innen
8 Ernährungsbericht 2012 Zunahme von Übergewicht bei Kindern 24 % der 7-14 jährigen Schulkinder sind übergewichtig oder adipös Übergewicht ist im Vergleich zu 2008 von 11% auf 17% gestiegen. Bei schwerem Übergewicht (Adipositas) ist die Häufigkeit bei Buben gleich geblieben, bei Mädchen gesunken.
9 Wiener Kindergesundheitsbericht 2012 zitiert einige Studien, die die Zunahme von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen für Wien belegen, 22,9 % der Mädchen und 22,2 % der Knaben sind in Wien übergewichtig Vergleiche nach Schultyp und Migrationshintergrund belegen für beide Geschlechter eine höhere Prävalenz bei Hauptschüler/innen im Vergleich zu AHS Schüler/innen und bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund gegenüber solchen mit deutscher Muttersprache Auffallend ist die Abweichung bei der Selbsteinschätzung: Jährige Schüler/innen gaben bei Befragung Gewicht und Größe so an, dass sich nur bei 4 % eine Adipositas ergab. In der gemessenen Gruppe waren 14% der Schüler und 6% der Schülerinnen adipös. Quelle: Wiener Kindergesundheitsbericht 2012
10 AKS Vorarlberg: Daten von SchülerInnen von 1993/94 bis 2013/14
11 AKS Vorarlberg Daten der 6jährigen von 1993/94 bis 2013/14
12 AKS Daten der 10 Jährigen von 1993/94 bis 2013/14
13 AKS Daten der 14 Jährigen von 1993/ /14
14 EU Action Plan on Childhood Obesity The Action Plan deals with complex phenomena that will require long-term approaches to bring about change. The Action Plan is based on eight key areas for action: Support a healthy start in life; Promote healthier environments, especially in schools and pre-schools; Make the healthy option the easier option Restrict marketing and advertising to children; Inform and empower families; Encourage physical activity; Monitor and evaluate; Increase research;
15 Studie: Die Pisa Verlierer- Opfer ihres Medienkonsums? 1 Bei einer Befragung von Schüler/innen wurden Viertklässler und Neuntklässler in 6 verschiedenen deutschen Bundesländern befragt. Daten zu den Themenbereichen Mediennutzung, Familie, schulisches Umfeld, Schulleistungen und Freizeitverhalten wurden erhoben und welche Rolle die Medien im Beziehungsgeflecht von Schule, Familie und Freundeskreis spielen.
16 Studie: Die Pisa Verlierer- Opfer ihres Medienkonsums? 2 In bildungsnahen Mittelschichtfamilien (mindestens ein Elternteil Akademiker) besitzen 12 % der 10-Jährigen Kinder eine Spielkonsole und 16 % einen eigenen Fernseher. In bildungsfernen Schichten (= beide Eltern Pflichtschulabschluss), besitzen 43 % eine eigene Spielkonsole und 57 % einen eigenen Fernseher. mit dem Vorhandensein eigener Geräte steigt der tägliche Medienkonsum deutlich an. Quelle: KFN Studie, Pfeiffer et al, 2008
17 Studie: Die Pisa Verlierer- Opfer ihres Medienkonsums? 3 Vergleicht man die Medienkonsumzeiten von 10-jährigen Kindern verbringen Kinder aus bildungsfernen Familien mit fast 3 Stunden pro Schultag mehr als eineinhalb Stunden mehr mit Fernsehen, Videofilmen und Computerspielen, als Kinder aus bildungsnahen Familien, am Wochenende steigt die Differenz sogar auf zweieinhalb Stunden an. Diese Ausstattung der Kinder mit Mediengeräten führt zu problematischen Mediennutzungsmustern, welche sich mit zunehmendem Alter weiter verschlechtern. Quelle: KFN Studie, Pfeiffer et al, 2008
18 Health Behavior of Schoolaged Children Die Studie HBSC untersucht im Kapitel Gesundheits- und Risikoverhaltensweisen, unter Sitzendes Verhalten, die Daten der erhobenen Mediennutzungszeiten von 11-, 13- und 15-jährigen österreichischen Schüler/innen. Auch in Österreich verbringen Buben täglich mehr Zeit vor Bildschirmgeräten als gleichaltrige Mädchen. An schulfreien Tagen nimmt diese Zeit noch erheblich zu. Medienkonsum und Mediennutzungszeit steigen mit dem Alter der Schüler/innen an. 11-jährige Buben verbringen an Schultagen durchschnittlich 5,4 Stunden, an Wochenenden durchschnittlich 7,5 Stunden vor Bildschirmen und 15-Jährige an Schultagen 6 Stunden und an Wochenenden 8,7 Stunden HBSC 2006
19 Modellversuch Medienpädagogik in Berliner Volksschulen 1 Gemeinsam mit Volksschullehrer/innen wurden Medienunterrichtseinheiten für die 3. und 4. Volksschulklasse entwickelt. Rund 500 Kinder in 20 Berliner Volksschulklassen nahmen am Pilotunterricht teil. Als Grundlage der Unterrichtseinheiten diente ein am KFN entwickeltes Lesebüchlein für Volkschulkinder. In aufeinander aufbauenden Geschichten und Aufgaben wurden verschiedene Aspekte von Mediennutzung und Medienwirkungen vermittelt. Parallel wurden die Medienunterrichtseinheiten von Elternabenden und dreisprachige Elternbroschüren an die Erziehungsberechtigten begleitet. Dreimal -Herbst 2005, Frühjahr 2006 und Frühjahr wurden die Schüler/innen der Medienunterrichtsklassen sowie weitere rund 450 Kinder aus 20 Kontrollklassen befragt. Quelle: KFN Studie, Pfeiffer et al, 2008
20 Modellversuch Medienpädagogik in Berliner Volksschulen 2 Die Volkschulkinder der Medienunterrichtsgruppe hatten deutlich seltener eigene Fernseher oder Spielkonsolen im Zimmer, als in der Kontrollgruppe. In der Medienunterrichtsgruppe betrug der Anteil an übergewichtigen und adipösen Kindern 11,9%, in der Kontrollgruppe betrug der Anteil an übergewichtigen Kindern 27%. Quelle: KFN Studie, Pfeiffer et al, 2008
21 Modellversuch Medienpädagogik in Berliner Volksschulen 3 Gezielte Präventionsarbeit und Aufklärung, wie z.b. keine Bildschirmgeräte in Kinderzimmern und Empfehlungen zu altersentsprechenden Mediennutzungszeiten und altersgemäßen Medieninhalten, kompetente Mediennutzung als Unterrichtsfach, ergonomische PC-Arbeitsplätze für Kinder, sowie ausreichende Schulsportstunden und kreative Nachmittagsbetreuung in Schulen sind Verhältnisänderungen, die von den entsprechenden Politikbereichen erarbeitet und durchgeführt werden müssen. Quelle: KFN Studie, Pfeiffer et al, 2008
22 Im Setting Schule Erhöhung der wöchentlichen Sportstunden z.b. Projekt Bewegtes Lernen, 2 zusätzliche Turnstunden Gesündere Schulbuffets Kontrolle und Subventionierung Beispiel Schulobstprogramm: Im Schuljahr 2014/2015 wird das zu 75 % von EU-Mitteln unterstützt, 25% national. Eine gesunde Mittagsmahlzeit Medienpädagogik Derzeit viele gute Projekte - meist zur Förderung von Verhaltensänderungen, auch strukturell gesundheitsförderliche Verhältnisse für die Kinder schaff
23 UK Jamie Oliver Zunächst heftige Proteste in der Bevölkerung Engagierte Aufklärungsarbeit, Kampagne Feed me better Investition d. englische Regierung in Verbesserung der Schulverpflegung : über 280 Mill. Pfund Schulküchen verbessert, Köch/innen (Dinner Ladies) geschult, Speisepläne an ernährungsphysiologischen Qualitätskriterien ausgerichtet, Kochstunden für Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern eingeführt. landesweite Bewegung (Schoolfoodtrust, UK) z.b. TV Werbung für Süßigkeiten wurde während der Sendezeit der Kinderprogramme verboten
24 Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
GZ: BMGF-11001/0359-I/A/5/2016 Wien, am 20. Jänner 2017
10433/AB vom 20.01.2017 zu 10877/J (XXV.GP) 1 von 5 Frau Präsidentin des Nationalrates Doris Bures Parlament 1017 Wien Dr. in Sabine Oberhauser, MAS Bundesministerin GZ: BMGF-11001/0359-I/A/5/2016 Wien,
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